Krieg gegen den Terror: Unterschied zwischen den Versionen

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Der "'''Krieg gegen den Terror'''" ist eine rhetorische Figur, die hier auf WikiReal.org unter den [[Täuschende Argumentationen|täuschenden Argumentationen]] dem Argument-Typ des '''[[Täuschende Argumentationen#Märchen|Märchens]]''' zugeordnet wird. Dabei wird ein Sachverhalt <u>grob vereinfacht</u> und in eine <u>überhöhte Sprache</u> gebracht, um mit dieser Form eines ausgesprochen affirmativ vorgetragenen <u>Killerarguments</u> eine Diskussion gar nicht erst aufkommen zulassen. Der Krieg gegen den Terror ist eine <u>militärstrategische Unmöglichkeit</u>, da man Terrorismus nicht militärisch besiegen, sondern nur seine Unterstützerkreise politisch austrocknen kann.
 
Der "'''Krieg gegen den Terror'''" ist eine rhetorische Figur, die hier auf WikiReal.org unter den [[Täuschende Argumentationen|täuschenden Argumentationen]] dem Argument-Typ des '''[[Täuschende Argumentationen#Märchen|Märchens]]''' zugeordnet wird. Dabei wird ein Sachverhalt <u>grob vereinfacht</u> und in eine <u>überhöhte Sprache</u> gebracht, um mit dieser Form eines ausgesprochen affirmativ vorgetragenen <u>Killerarguments</u> eine Diskussion gar nicht erst aufkommen zulassen. Der Krieg gegen den Terror ist eine <u>militärstrategische Unmöglichkeit</u>, da man Terrorismus nicht militärisch besiegen, sondern nur seine Unterstützerkreise politisch austrocknen kann.
  
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==Kann Terrorismus erfolgreich militärisch bekämpft werden?==
 
==Kann Terrorismus erfolgreich militärisch bekämpft werden?==
Die militärische Bekämpfung von Terrorismus erscheint vorderhand kaum möglich, da es keine definierten Fronten gibt und große Kollateral-Schäden zu erwarten sind, so dass durch die hohen zivilen Verluste der Terrorismus nur noch mehr Zulauf erhält. Auch aus der Bekämpfung des RAF-Terrorismus in Deutschland wurde der Schluss gezogen, dass nur das Austrocknen der Sympathisanten-Szene den Terrorismus wirksam bekämpfen kann (... Quelle ergänzen ...). US-Militärs haben vor 2001 klar analysiert, dass Terroristen bspw. nur "wenig lukrative Ziele für einen konventionellen militärischen Angriff" abgeben und somit nur "Einzelaktionen" im Unterschied zu "anhaltenden Kampfhandlungen" unter der "grundlegenden Anforderung der Minimierung ziviler Opfer" erfolgversprechend erscheinen.<ref>B.M. Jenkins, "International terrorism: The other world war", Project AIR FORCE Report, 1985 (pdf [http://www.dtic.mil/cgi-bin/GetTRDoc?AD=ADA163576 dtic.mil])</ref> Die unten angeführte Bilanz des Kriegs gegen den Terror bestätigt sein vollständiges Versagen als militärische Strategie (unten).
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'''Der Krieg gegen den Terror ist eine militärstrategische Unmöglichkeit.''' Die militärische Bekämpfung von Terrorismus erscheint vorderhand kaum möglich, da es keine definierten Fronten gibt und große Kollateral-Schäden zu erwarten sind, so dass durch die <u>hohen zivilen Verluste</u> der Terrorismus nur <u>noch mehr Zulauf</u> erhält. Auch aus der Bekämpfung des RAF-Terrorismus in Deutschland wurde der Schluss gezogen, dass nur das <u>Austrocknen der Sympathisanten-Szene</u> den Terrorismus wirksam bekämpfen kann (... Quelle ergänzen ...). US-Militärs haben vor 2001 klar analysiert, dass Terroristen bspw. nur "wenig lukrative Ziele für einen konventionellen militärischen Angriff" abgeben und somit <u>nur "Einzelaktionen"</u> im Unterschied zu "anhaltenden Kampfhandlungen" unter der "grundlegenden Anforderung der Minimierung ziviler Opfer" <u>erfolgversprechend</u> erscheinen.<ref>B.M. Jenkins, "International terrorism: The other world war", Project AIR FORCE Report, 1985 (pdf [http://www.dtic.mil/cgi-bin/GetTRDoc?AD=ADA163576 dtic.mil])</ref> Die unten angeführte <u>verheerende Bilanz des Kriegs gegen den Terror</u> bestätigt sein vollständiges Versagen als militärische Strategie (unten).
  
 
==Zitate==
 
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* ''"Terrorismus kann man '''nicht militärisch besiegen''', sondern nur '''politisch austrocknen'''."''
 
* ''"Terrorismus kann man '''nicht militärisch besiegen''', sondern nur '''politisch austrocknen'''."''
 
::Ernst-Otto Czempiel, Politikwissenschaftler und Friedensforscher, 2003<ref>Ernst-Otto Czempiel, "Weltpolitik im Umbruch: die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen" C.H.Beck, 2003, S. 8 f ([https://books.google.de/books?id=5bWLQsD2Qd4C&lpg=PA8&ots=kYyWBh01_Q&dq=%22Krieg%20gegen%20terror%22%20austrocknen&hl=de&pg=PA9#v=onepage&q=%22Krieg%20gegen%20Terror%22%20%22Terrorismus%20kann%20man%20nicht%20milit%C3%A4risch%20besiegen%2C%20sondern%20nur%20politisch%20austrocknen.%22&f=true books.google.de])</ref>
 
::Ernst-Otto Czempiel, Politikwissenschaftler und Friedensforscher, 2003<ref>Ernst-Otto Czempiel, "Weltpolitik im Umbruch: die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen" C.H.Beck, 2003, S. 8 f ([https://books.google.de/books?id=5bWLQsD2Qd4C&lpg=PA8&ots=kYyWBh01_Q&dq=%22Krieg%20gegen%20terror%22%20austrocknen&hl=de&pg=PA9#v=onepage&q=%22Krieg%20gegen%20Terror%22%20%22Terrorismus%20kann%20man%20nicht%20milit%C3%A4risch%20besiegen%2C%20sondern%20nur%20politisch%20austrocknen.%22&f=true books.google.de])</ref>
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::Jürgen Todenhöfer, ehem. abrüstungspolitischer Sprecher der CDU, 2008<ref>23.07.2008, [http://www.stern.de/politik/deutschland/juergen-todenhoefer--bin-laden-toetete-weniger-menschen-als-bush--3760694.html stern.de], "Bin Laden tötete weniger Menschen als Bush"</ref><ref name="Todenhöfer-Facebook">30.04.2015, [http://juergentodenhoefer.de/das-terror-zuchtprogramm/ juergentodenhoefer.de], "Das Terrorzuchtprogramm". (Obamas Aussage zum Irak-Krieg als Ursache des IS am Ende des Videos.)</ref>
 
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* ''"Wer den Krieg gegen den Terror aufnimmt, '''hat ihn bereits verloren'''."''
 
* ''"Wer den Krieg gegen den Terror aufnimmt, '''hat ihn bereits verloren'''."''
::Jakob Augstein, Journalist und Verleger, 2015<ref>16.11.2015, [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/krieg-gegen-terror-wir-sind-der-gegner-kolumne-a-1062979.html spiegel.de], "Kolumne: Wir sind der Gegner"</ref>
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::Jakob Augstein, Journalist und Verleger, 2015<ref name="Augstein">16.11.2015, [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/krieg-gegen-terror-wir-sind-der-gegner-kolumne-a-1062979.html spiegel.de], "Kolumne: Wir sind der Gegner"</ref>
 
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* ''"'''Mit Krieg kann man Terror nicht schwächen.'''"
 
* ''"'''Mit Krieg kann man Terror nicht schwächen.'''"
 
::Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende Die Linke im Bundestag, 2015 (siehe Video rechts)<ref name="Tagesschau-Wagenknecht">27.11.2015, [http://www.tagesschau.de/inland/wagenknecht-syrien-101.html tagesschau.de], "Mit Krieg kann man Terror nicht schwächen"</ref>
 
::Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende Die Linke im Bundestag, 2015 (siehe Video rechts)<ref name="Tagesschau-Wagenknecht">27.11.2015, [http://www.tagesschau.de/inland/wagenknecht-syrien-101.html tagesschau.de], "Mit Krieg kann man Terror nicht schwächen"</ref>
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* ''"Wie kann man den '''Sumpf austrocknen, auf dem Terrorismus gedeiht'''?"''
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::Peter Vonnahme (Richter i.R.), 22.07.2016, in "Terror ist besiegbar"<ref name="Vonnahme">22.07.2016, [http://www.nachdenkseiten.de/?p=34333 nachdenkseiten.de], Peter Vonnahme "Terrorismus ist besiegbar wenn wir umdenken"</ref>
  
 
==Bilanz des Kriegs gegen den Terror==
 
==Bilanz des Kriegs gegen den Terror==
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Laut einer Untersuchung der IPPNW belaufen sich die Opferzahlen von 2001 bis 2014 des "Krieg gegen den Terror" in Irak, Afghanistan und Pakistan vorsichtig geschätzt auf '''weit über 1 Million Tote'''.<ref>Internationale Ärzte für die Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW), "Body Count", 03.2013 (pdf [https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Body_Count_Maerz2013.pdf ippnw.de])</ref> Auf einen getöteten Terroristen kommen rund 50 getötete Zivilisten.<ref name="Tagesschau-Wagenknecht"/> Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen. Dieses Leid führt den Terroristen beständig Nachwuchs und Unterstützung zu. Angesichts dieser Bilanz und des grundlegenden Denkfehlers in der Strategie erscheint der "Krieg gegen den Terror" als ein Prüfstein des intellektuellen Vermögens und der demokratischen Leistungsfähigkeit der westlichen Gesellschaften.<ref>08.02.2016, Anmerkung Christoph Engelhardt.</ref>
 
Laut einer Untersuchung der IPPNW belaufen sich die Opferzahlen von 2001 bis 2014 des "Krieg gegen den Terror" in Irak, Afghanistan und Pakistan vorsichtig geschätzt auf '''weit über 1 Million Tote'''.<ref>Internationale Ärzte für die Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW), "Body Count", 03.2013 (pdf [https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Body_Count_Maerz2013.pdf ippnw.de])</ref> Auf einen getöteten Terroristen kommen rund 50 getötete Zivilisten.<ref name="Tagesschau-Wagenknecht"/> Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen. Dieses Leid führt den Terroristen beständig Nachwuchs und Unterstützung zu. Angesichts dieser Bilanz und des grundlegenden Denkfehlers in der Strategie erscheint der "Krieg gegen den Terror" als ein Prüfstein des intellektuellen Vermögens und der demokratischen Leistungsfähigkeit der westlichen Gesellschaften.<ref>08.02.2016, Anmerkung Christoph Engelhardt.</ref>
  
Im Rahmen des Krieges gegen den Terror, machten sich die '''USA verschiedener Formen des Terrors schuldig''', wie Geheimgefängnissen, Verschleppungen und Folter [https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_gegen_den_Terror#Verschwindenlassen_von_Terrorverd.C3.A4chtigen (wp)]. 36 Terrorverdächtige, die von US-Behörden gefangen gehalten wurden, sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen "dauerhaft verschwunden". Auch der Drohnenkrieg [https://de.wikipedia.org/wiki/Drohnenangriffe_in_Pakistan (wp)] der USA in Pakistan im Rahmen des "Kriegs gegen den Terror" ist völkerrechtlich und militärstrategisch fragwürdig und wird von der betroffenen Bevölkerung als Terror empfunden. Die Analyse führt zu den vielen gegen Völkerrecht verstoßenden Kriegshandlungen der USA oder auch Israels als Ursachen des Terrors. Als wirksame Maßnahme gegen den Terror erscheint die Stärkung des Völkerrechts.<ref>11.02.2016, [http://www.nachdenkseiten.de/?p=31074 nachdenkseiten.de], "»Krieg gegen den Terror«: Was heißt das wirklich?"</ref> Auch US-Präsident Obama sieht in dem Irak-Krieg die Ursache der Etablierung von Al Quaida (und in der Folge des IS) in der Region.<ref name="Todenhöfer-Facebook"/>
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Im Rahmen des Krieges gegen den Terror, machten sich die '''USA verschiedener Formen des Terrors schuldig''', wie <u>Geheimgefängnissen, Verschleppungen und Folter</u> ([https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_gegen_den_Terror#Verschwindenlassen_von_Terrorverd.C3.A4chtigen wp]). 36 Terrorverdächtige, die von US-Behörden gefangen gehalten wurden, sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen "<u>dauerhaft verschwunden</u>". Auch der <u>Drohnenkrieg</u> ([https://de.wikipedia.org/wiki/Drohnenangriffe_in_Pakistan wp]) der USA in Pakistan im Rahmen des "Kriegs gegen den Terror" ist völkerrechtlich und militärstrategisch fragwürdig und wird von der betroffenen Bevölkerung als Terror empfunden. Die Analyse führt zu den vielen gegen Völkerrecht verstoßenden Kriegshandlungen der USA oder auch Israels als Ursachen des Terrors. Als wirksame Maßnahme gegen den Terror erscheint die Stärkung des Völkerrechts.<ref>11.02.2016, [http://www.nachdenkseiten.de/?p=31074 nachdenkseiten.de], "»Krieg gegen den Terror«: Was heißt das wirklich?"</ref> Auch US-Präsident Obama sieht in dem Irak-Krieg die Ursache der Etablierung von Al Quaida (und in der Folge des IS) in der Region.<ref name="Todenhöfer-Facebook"/>
  
 
==Chronologie==
 
==Chronologie==
  
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Version vom 23. Juli 2016, 22:52 Uhr

Meinungsmache | Täuschende Argumentationen ► Krieg gegen den Terror    //   [ Vollbild | aus (Hilfe) ]

Froschkoenig.png

Der "Krieg gegen den Terror" ist eine rhetorische Figur, die hier auf WikiReal.org unter den täuschenden Argumentationen dem Argument-Typ des Märchens zugeordnet wird. Dabei wird ein Sachverhalt grob vereinfacht und in eine überhöhte Sprache gebracht, um mit dieser Form eines ausgesprochen affirmativ vorgetragenen Killerarguments eine Diskussion gar nicht erst aufkommen zulassen. Der Krieg gegen den Terror ist eine militärstrategische Unmöglichkeit, da man Terrorismus nicht militärisch besiegen, sondern nur seine Unterstützerkreise politisch austrocknen kann.

Aktuell

2015/16 Wiederholte Mahnung: Militärisches Vorgehen gegen den Terror ist kontraproduktiv: Jakob Augstein,[1] Sahra Wagenknecht,[2] Peter Vonnahme[3]


Präsident Bush spricht die Kriegserklärung aus für den "Krieg gegen den Terror". 20.09.2001, Min. 30:49 (youtube.com)


Kann Terrorismus erfolgreich militärisch bekämpft werden?

QEx.png

Der Krieg gegen den Terror ist eine militärstrategische Unmöglichkeit. Die militärische Bekämpfung von Terrorismus erscheint vorderhand kaum möglich, da es keine definierten Fronten gibt und große Kollateral-Schäden zu erwarten sind, so dass durch die hohen zivilen Verluste der Terrorismus nur noch mehr Zulauf erhält. Auch aus der Bekämpfung des RAF-Terrorismus in Deutschland wurde der Schluss gezogen, dass nur das Austrocknen der Sympathisanten-Szene den Terrorismus wirksam bekämpfen kann (... Quelle ergänzen ...). US-Militärs haben vor 2001 klar analysiert, dass Terroristen bspw. nur "wenig lukrative Ziele für einen konventionellen militärischen Angriff" abgeben und somit nur "Einzelaktionen" im Unterschied zu "anhaltenden Kampfhandlungen" unter der "grundlegenden Anforderung der Minimierung ziviler Opfer" erfolgversprechend erscheinen.[4] Die unten angeführte verheerende Bilanz des Kriegs gegen den Terror bestätigt sein vollständiges Versagen als militärische Strategie (unten).

Zitate

"Mit Krieg kann man Terror nicht schwächen." Sahra Wagenknecht, Tagesschau, 27.11.2015 (youtube.com)[2]
  • "Terrorismus kann man nicht militärisch besiegen, sondern nur politisch austrocknen."
Ernst-Otto Czempiel, Politikwissenschaftler und Friedensforscher, 2003[5]
  • Die Antiterror-Kriege sind das "reinste Terrorzuchtprogramm".
Jürgen Todenhöfer, ehem. abrüstungspolitischer Sprecher der CDU, 2008[6][7]
  • "Wer den Krieg gegen den Terror aufnimmt, hat ihn bereits verloren."
Jakob Augstein, Journalist und Verleger, 2015[1]
  • "Mit Krieg kann man Terror nicht schwächen."
Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende Die Linke im Bundestag, 2015 (siehe Video rechts)[2]
  • "Wie kann man den Sumpf austrocknen, auf dem Terrorismus gedeiht?"
Peter Vonnahme (Richter i.R.), 22.07.2016, in "Terror ist besiegbar"[3]

Bilanz des Kriegs gegen den Terror

Die Bundesregierung führt den Krieg gegen den Terror. Ausschnitt aus der Bundespressekonferenz vom 30.11.2015 (youtube.com)[8]
Kampfflugzeug.png
Panzer.png
Kalaschnikow.png
Fluechtlinge.png

Laut einer Untersuchung der IPPNW belaufen sich die Opferzahlen von 2001 bis 2014 des "Krieg gegen den Terror" in Irak, Afghanistan und Pakistan vorsichtig geschätzt auf weit über 1 Million Tote.[9] Auf einen getöteten Terroristen kommen rund 50 getötete Zivilisten.[2] Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen. Dieses Leid führt den Terroristen beständig Nachwuchs und Unterstützung zu. Angesichts dieser Bilanz und des grundlegenden Denkfehlers in der Strategie erscheint der "Krieg gegen den Terror" als ein Prüfstein des intellektuellen Vermögens und der demokratischen Leistungsfähigkeit der westlichen Gesellschaften.[10]

Im Rahmen des Krieges gegen den Terror, machten sich die USA verschiedener Formen des Terrors schuldig, wie Geheimgefängnissen, Verschleppungen und Folter (wp). 36 Terrorverdächtige, die von US-Behörden gefangen gehalten wurden, sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen "dauerhaft verschwunden". Auch der Drohnenkrieg (wp) der USA in Pakistan im Rahmen des "Kriegs gegen den Terror" ist völkerrechtlich und militärstrategisch fragwürdig und wird von der betroffenen Bevölkerung als Terror empfunden. Die Analyse führt zu den vielen gegen Völkerrecht verstoßenden Kriegshandlungen der USA oder auch Israels als Ursachen des Terrors. Als wirksame Maßnahme gegen den Terror erscheint die Stärkung des Völkerrechts.[11] Auch US-Präsident Obama sieht in dem Irak-Krieg die Ursache der Etablierung von Al Quaida (und in der Folge des IS) in der Region.[7]

Chronologie

30.11.2015   Die Bundesregierung beteiligt sich ausdrücklich an dem "Krieg gegen den Terror", ein anderes Ziel für ihr Engagement in Syrien kann sie nicht angeben.[8]
17.05.2010   Barack Obamas Regierung erklärt, nicht mehr vom "Krieg gegen den Terror" sprechen zu wollen.[12]
20.09.2001   US-Präsident George W. Bush erklärt den "Krieg gegen den Terror", 9 Tage nach den Anschlägen vom 11. September, in einer Rede vor dem Kongress.[13]
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Einzelnachweise

  1. a b 16.11.2015, spiegel.de, "Kolumne: Wir sind der Gegner"
  2. a b c d 27.11.2015, tagesschau.de, "Mit Krieg kann man Terror nicht schwächen"
  3. a b 22.07.2016, nachdenkseiten.de, Peter Vonnahme "Terrorismus ist besiegbar wenn wir umdenken"
  4. B.M. Jenkins, "International terrorism: The other world war", Project AIR FORCE Report, 1985 (pdf dtic.mil)
  5. Ernst-Otto Czempiel, "Weltpolitik im Umbruch: die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen" C.H.Beck, 2003, S. 8 f (books.google.de)
  6. 23.07.2008, stern.de, "Bin Laden tötete weniger Menschen als Bush"
  7. a b 30.04.2015, juergentodenhoefer.de, "Das Terrorzuchtprogramm". (Obamas Aussage zum Irak-Krieg als Ursache des IS am Ende des Videos.)
  8. a b 30.11.2015, Bundespressekonferenz (Video youtube.com)
  9. Internationale Ärzte für die Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW), "Body Count", 03.2013 (pdf ippnw.de)
  10. 08.02.2016, Anmerkung Christoph Engelhardt.
  11. 11.02.2016, nachdenkseiten.de, "»Krieg gegen den Terror«: Was heißt das wirklich?"
  12. 17.05.2010, sueddeutsche.de, "Bushs Kriegsrhetorik hat ausgedient"
  13. 20.09.2001, "Address to Joint Session of Congress", (Text about.com, Video youtube.com ab Min. 30:49)