Stuttgart 21/Wasser: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit dem '''Unterwasserbahnhof Stuttgart 21''' verbinden sich zugleich mehrere Risiken in Bezug auf das Wasser. Der Bahnhof wird wie ein '''Riegel quer zum Grundwasserstrom''' gebaut und die Bahn hat sich im Grundwasserandrang um einen Faktor 2 verschätzt. Die Bauarbeiten kommen den Schutzschichten zum '''Mineralwasser''' gefährlich nahe und bei '''Hochwasser''' besteht die Gefahr, dass Klett-Passage und Tiefbahnhof überschwemmt werden.
{{Ergebnis| Mit dem '''Unterwasserbahnhof Stuttgart 21''' verbinden sich zugleich mehrere Risiken in Bezug auf das Wasser. Der Bahnhof wird wie ein '''Riegel quer zum Grundwasserstrom''' gebaut und die Bahn hat sich im Grundwasserandrang um einen Faktor 2 verschätzt. Die Bauarbeiten kommen den Schutzschichten zum '''Mineralwasser gefährlich nahe''' und bei '''Hochwasser besteht die Gefahr, dass Klettpassage und Tiefbahnhof volllaufen'''.
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==Aktuell==
 
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{{newsitem| 08.2014 | Das bei '''einem Unfall austretende Wasser''' hat eine '''bräunliche Färbung''', die Kritiker erstatten Anzeige, aber das EBA findet keine kritischen Werte.<ref name="StZ140819" /><ref name="StZ140822" /><ref name="StZ140827" />}}
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{{newsitem| 08.07.2016 | <u>Anfrage SÖS-LINKE-PluS</u> im Stuttgarter Gemeinderat zur steigenden Hochwassergefahr durch Stuttgart 21<ref>08.07.2016, [http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDRedSystem.nsf/ae7aefac3711e63fc1257c67004d7347/6cd38130f8b39df9c1257fed0031793e?OpenDocument domino1.stuttgart.de], Fraktion SÖS-LINKE-PluS, Antrag und Anfrage "Hochwasserrisiken durch den Bau des Stuttgart 21-Tiefbahnhofs?"</ref>}}
{{newsitem| 23.05.2014 | '''Proben der Kritiker''' weisen hohe Mengen Rost auf, das Umweltamt sieht aber auf Fotos der Bahn "keine Trübung".<ref name="StZ140520" /><ref name="StZ140523" />}}
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{{newsitem| 17.06.2016 | <u>Die Warnung ist bei der Stadt angekommen</u>, der Gemeinderat soll sich mit Sturzfluten beschäftigen – allerdings noch ohne S21!?<ref name="Urbane_Sturzfluten">17.06.2016, [http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDRedSystem.nsf/ae7aefac3711e63fc1257c67004d7347/7ae78ecb9447b5c2c1257fd800319097?OpenDocument domino1.stuttgart.de], Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, "Urbane Sturzfluten"</ref><ref name="StZ_2015-06-25">25.06.2016, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.unwetter-bei-starkregen-laeuft-der-kessel-voll.a3d1752d-e325-44ac-b4cf-a0bba6aaac1b.html stuttgarter-zeitung.de], "Bei Starkregen läuft der Kessel voll"</ref>}}
{{newsitem| 05.02.2014 |Die Bauarbeiten für den Nesenbachdüker kommen dem '''Mineralwasser gefährlich nahe''', die Schutzschicht ist '''nur noch 1 m stark'''.<ref name="Kontext140205" />}}}}
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{{newsitem| 14.06.2016 | <u>Warnung für Stuttgart</u>: Die U-Bahn unter dem [[#Schwäbisch_Gmünd|Frankfurter Südbahnhof wurde geflutet]] bei 19 l / m² Regen.}}
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{{newsitem| 08.06.2016 | Wie zur Bestätigung der Hochwassergefahr gab es am Nachmittag <u>Starkregen mit 25 l / m²</u>, den die Stuttgarter Kanalisation nicht verkraftete.<ref name="2016-06-08">08.06.2016, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-und-region-starkregen-bremst-feierabendverkehr-aus.318eb8e8-deec-424d-b2f4-849b8a88ee82.html stuttgarter-zeitung.de], "Starkregen bremst Feierabendverkehr aus": ''"Die Stuttgarter Innenstadt [...] bekam mehr Niederschlag, als die Abwasserkanäle verkraften konnten."'' An der nahegelegenen Hochschule für Technik wurden in einer Stunde 25 l / m² registriert (Grafik [http://orange.cad.fht-stuttgart.de/wetterstation/month.php?tag=52016-06-01 fht-stuttgart.de]).</ref>}}
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{{newsitem| 08.06.2016 | <u>Kontext berichtet über die durch S21 steigende Hochwassergefahr</u>, die Verantwortlichen [[Stuttgart 21/Hochwasser#Bahn_und_Stadt|haben nichts entgegenzusetzen]].<ref name="Kontext_Hochwasser">08.06.2016, [http://www.kontextwochenzeitung.de/politik/271/wasser-im-kessel-3691.html kontextwochenzeitung.de], "Wasser im Kessel"</ref>}}
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{{newsitem| 29.05.2016 | Das <u>Hochwasser in Schwäbisch Gmünd mit 2 Toten</u> in der [[Stuttgart 21/Hochwasser#Schwäbisch_Gmünd|überfluteten Bahnhofsunterführung]] belegt die reale Hochwasser-Gefahr durch S21.}}
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{{newsitem| 08.2014 | Das bei <u>einem Unfall austretende Wasser</u> hat eine <u>bräunliche Färbung</u>, die Kritiker erstatten Anzeige, aber das EBA findet keine kritischen Werte.<ref name="StZ140819" /><ref name="StZ140822" /><ref name="StZ140827" />}}
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{{newsitem| 23.05.2014 | <u>Proben der Kritiker</u> zeigen hohe Mengen Rost im abgepumpten Grundwasser, das Umweltamt sieht aber auf Fotos der Bahn "keine Trübung".<ref name="StZ140520" /><ref name="StZ140523" />}}
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{{newsitem| 05.02.2014 | Die Bauarbeiten für den Nesenbachdüker kommen dem <u>Mineralwasser gefährlich nahe</u>, die Schutzschicht ist <u>nur noch 1 m stark</u>.<ref name="Kontext140205" />}}}}
  
 
==Inhalt==
 
==Inhalt==
  
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<div class="tright" style="clear:none; margin-left:-80px; margin-top:-0px; margin-bottom:-30px">[[Datei:Mineralwasser.png| 250px | link=Hilfe:Piktogramme#Mineralwasser.png]]</div>
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<div class="tright" style="clear:none; margin-left:-80px; margin-top:-0px; margin-bottom:-30px">[[Datei:Grundwasser.png| 250px | link=Hilfe:Piktogramme#Grundwasser.png]]</div>
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<div class="tright" style="clear:none; margin-left:0px; margin-top:-0px">[[Datei:Hochwasser.png| 250px | link=Hilfe:Piktogramme#Hochwasser.png]]</div></span>
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==Zusammenfassung==
 
==Zusammenfassung==
  
Insbesondere die Lage und der Bau des Tiefbahnhofs ist in Bezug auf das Mineralwasser, das Grundwasser und die Hochwassergefahr problematisch. Der Tiefbahnhof ist ein '''Unterwasser-Bahnhof''', da die Bahnsteige unter dem Grundwasser-Niveau liegen. Daher wurde auch schon befürchtet, der '''Bahnhof könne aufschwimmen'''. Stuttgart 21 wird wie ein '''Riegel vor dem Grundwasserstrom''' im Stuttgarter Tal gebaut. Das erschwert den Bau erheblich, da das Grundwasser vor dem Bautrog abgepumpt und umgeleitet werden muss. Hierfür verwendet die Bahn entgegen der Planfeststellung ungeschützte Eisenrohre, die offenbar das Wasser stark mit Rost belasten.  
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Insbesondere die Lage und der Bau des Tiefbahnhofs ist in Bezug auf das Mineralwasser, das Grundwasser und die Hochwassergefahr problematisch. Der Tiefbahnhof ist ein '''Unterwasser-Bahnhof''', da die Bahnsteige unter dem Grundwasser-Niveau liegen. Daher wurde auch schon befürchtet, der <u>Bahnhof könne aufschwimmen</u>.<ref>19.08.2010, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-mitschoepfer-des-bahnhofs-zweifelt.a0c96718-d269-4e12-9302-5f89cb123b0d.html stuttgarter-zeitung.de], "Mitschöpfer des Bahnhofs zweifelt"</ref><ref>09.2010, [http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/dialog/interviews/werner-sobek/ bahnprojekt-stuttgart-ulm.de], "Hier sind doch keine Stümper am Werk – Tragwerksplaner Werner Sobek zu Vorwürfen über mögliche Risiken von Stuttgart 21"</ref> Stuttgart 21 wird wie ein <u>Riegel vor dem Grundwasserstrom</u> im Stuttgarter Tal gebaut.<ref>23.11.2010, [http://www.sueddeutsche.de/kultur/katastrophenszenario-stuttgart-schwankende-neubauten-1.989471 sueddeutsche.de], "Schwankende Neubauten"</ref> Das erschwert den Bau erheblich, da das Grundwasser vor dem Bautrog abgepumpt und umgeleitet werden muss. Hierfür verwendet die Bahn entgegen der Planfeststellung ungeschützte Eisenrohre, die offenbar das Wasser stark mit Rost belasten.  
  
Den Grundwasserandrang hatte die Bahn zunächst '''um einen Faktor 2 zu niedrig''' eingeschätzt und musste in einer Planänderung erhöhte Mengen für das Grundwassermanagement beantragen. An mehreren Stellen kommen die Bauarbeiten den Schutzschichten des '''Mineralwassers gefährlich nahe''', die Gefahr besteht, dass diese Schichten verletzt und das Mineralwasser dauerhaft verunreinigt wird. Im Fall eines der regelmäßig wiederkehrenden schweren '''Nesenbach-Hochwasser''' staut sich das Wasser an dem Bahnhof. Es besteht die Gefahr, dass dann Stuttgart 21 zu einem '''gigantischen Gully''' wird, vollläuft, und für Monate unbenutzbar wird.<br style="clear:left">
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Im Fall eines der regelmäßig wiederkehrenden schweren <u>Nesenbach-Hochwasser</u> staut sich das Wasser an dem Bahnhof. Es besteht die Gefahr, dass dann Stuttgart 21 zu einem '''gigantischen Gully''' wird, vollläuft, und für Monate unbenutzbar wird. Den Grundwasserandrang hatte die Bahn zunächst <u>um einen Faktor 2 zu niedrig</u> eingeschätzt und musste in einer Planänderung erhöhte Mengen für das Grundwassermanagement beantragen. An mehreren Stellen kommen die Bauarbeiten den Schutzschichten des '''Mineralwassers gefährlich nahe''', die Gefahr besteht, dass diese Schichten verletzt und das Mineralwasser dauerhaft verunreinigt wird.<br style="clear:left">
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==Mit Stuttgart 21 steigt die Hochwassergefahr==
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[[Datei: Netzplan Stuttgart Ingenhoven invertiert o Gleisfeld.png | 450px | right | thumb | '''Starkregen wird im Kessel gesammelt, der Abfluss aber vom Tiefbahnhof abgeriegelt.''' Stuttgart hat das größte Starkregenrisiko unter den deutschen Großstädten. (Vorlage Netzplan: Christoph Ingenhoven.<ref>Christoph Ingenhoven, Vortrag, "Architektur Tiefbahnhof S21" (pdf [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/101119/Ingenhoven%20Architektur%20Tiefbahnhof%20S21%202010-11-19.pdf schlichtung-s21.de]), Folie 8. 5. Tag der Faktenschlichtung 19.11.2010, 15:40 Uhr.</ref> Ergänzungen WikiReal.)]]
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''Hauptartikel → [[Stuttgart 21/Hochwasser]]''
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Stuttgart hat das '''höchste Starkregen-Risiko''' unter den deutschen Großstädten und die Topographie sammelt das Wasser wie in einem Trichter. Stuttgart stellt damit einen <u>in Deutschland einzigartigen Fall hochpotenzierten Risikos für Starkregen-Hochwasser</u> dar. Zahlreiche schwere Nesenbach-Hochwasser mit schweren Schäden in der Stadt belegen die Gefahr. Im Schnitt alle 20 Jahre, zuletzt 1931, 1938, 1965, 1966, 1972 kommt es zu einem verheerenden Nesenbach-Hochwasser. Die relative Ruhe seit 1972 lässt das Bewusstsein für die Gefahr schwinden, obwohl die 1974 gebaute Klettpassage bspw. im Jahr 2000 von einem Gewitterschauer "geflutet" wurde, und immer wieder die Straßen und Unterführungen in Bahnhofsnähe unter Wasser standen, zuletzt 2011, 2015 oder auch am 08.06.2016.
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[[Datei:S21 Talquerschnitt bei Hochwasser.png | rechts | 540px | thumb | '''Stuttgart 21 verengt den Hochwasserabfluss im Stuttgarter Tal erheblich.''' Was der Nesenbach-Düker nicht mehr verarbeitet, kann die Klett-Passage und den Tiefbahnhof überschwemmen. Skizze der relevanten Höhenangaben, Details siehe Text (Grafik Peter Gierhardt/C. Engelhardt nach Zeichnung von Hans Heydemann, Längenmaßstab verkürzt).]]
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Dennoch wird durch den Bahnhofsneubau der Hochwasserabfluss im Tiefpunkt des engsten Teils des Tales die schon heute knappe '''Abflussleistung für Hochwasser dramatisch reduziert''':
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# Die Abflussleistung der Stuttgarter Kanalisation mit 150 l/(ha&nbsp;s) reicht schon heute nicht mehr aus, um den aktuell für Stuttgart in der maßgeblichen Zeitspanne von 15 Min. geltenden Bemessungsregen von 190 l/(ha&nbsp;s) abzuführen. Die Kanalleistung müsste also ausgebaut werden. Der bestehende Abwasser-Hauptsammler des <u>Nesenbach-Kanals als ist auf 128 m³/s Abflussleistung</u> ausgelegt, wird nun aber für Stuttgart 21 durch einen <u>Düker</u> ersetzt, der <u>nur noch 100 m³/s</u> abführt.
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# Darüber hinaus engt der Wall des Stuttgart 21-Bahnhofsdachs den <u>Hochwasserabfluss an der Oberfläche</u> erheblich ein, auf lediglich <u>1/9 des heutigen Querschnitts</u> oder sogar noch deutlich darunter.
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Dabei geht auch das <u>Eisenbahn-Bundesamt</u> ausdrücklich von einem Aufstau des Hochwassers an diesem Engpass aus, der '''mobile Hochwasserschutz-Maßnahmen''' zum Schutz von Klettpassage und Tiefbahnhof nötig macht. Allerdings sind diese überhaupt <u>nicht in der oft nur wenige Minuten betragenden Vorwarnzeit umsetzbar</u>. Eine Überschwemmung der unterirdischen Verkehrsanlagen ist damit nur eine Frage der Zeit, mit der Folge von immensen Schäden und dem monatelangem Ausfall der Verkehrsinfrastruktur.
  
{{Hinweis|Baustelle|<big>'''Diese Seite ist noch im Aufbau! Bitte ergänzen und mit Quellen belegen!'''</big>}}
 
 
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==Die Bahn hat das Grundwasser nicht im Griff==
 
==Die Bahn hat das Grundwasser nicht im Griff==
  
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[[Datei:StZ140827_Rostrohre.jpg|240px|recht|thumb|Nach einem Unfall strömte braunes Wasser aus den GWM-Rohren (Bild St.Z.)<ref name="StZ140827" />]]
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[[Datei:StZ140827_Rostrohre.jpg | 240px | recht | thumb | Nach einem Unfall strömte braunes Wasser aus den GWM-Rohren (Bild St.Z.)<ref name="StZ140827" />]]
<div class="tright" style="clear:none;">[[Datei:StZ140523_Rostflaschen.jpg|240px|recht|thumb|Wasserproben im Mai 2014 ergaben stark erhöhte Rostkonzentrationen (Bild St.Z.)<ref name="StZ140523" />]]</div>
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<div class="tright" style="clear:none; margin-left:1em; margin-top:-0px">[[Datei:StZ140523_Rostflaschen.jpg | 240px | recht | thumb | Wasserproben im Mai 2014 ergaben stark erhöhte Rostkonzentrationen (Bild St.Z.)<ref name="StZ140523" />]]</div>
Beim Grundwasserandrang verschätzt sich die Deutsche Bahn AG um den Faktor 2 und muss in einer Planänderung die '''doppelte Grundwassermenge''' für das Grundwassermanagement beantragen. {{dr|[... Ausarbeiten, Belege ...]}}
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Beim Grundwasserandrang verschätzt sich die Deutsche Bahn AG um den Faktor 2 und muss in einer Planänderung die '''doppelte Grundwassermenge''' für das Grundwassermanagement beantragen (7. Planänderung). {{dr|[... Ausarbeiten, Belege ...]}}
  
Die "blauen Rohre" für das '''Grundwassermanagement''' wurden nicht wie in der Planfeststellung festgelegt (PFB 1.1 S. 60) grundwasserverträglich ausgeführt, sondern mit '''unbehandelter Eisenoberfläche''', wie schon im Juni 2011 zu beobachten war.<ref>26.06.2011, [http://www.bei-abriss-aufstand.de/2011/06/26/presseerklarung-ingenieure-erneuter-verstos-gegen-planfeststellungsbeschluss/ bei-abriss-aufstand.de], "Presseerklärung Ingenieure22: Erneuter Verstoß gegen Planfeststellungsbeschluss"</ref> Obwohl noch am 27. Mai 2011 der Bahn-Konzernbevollmächtigte für Baden-Württemberg, Herr Fricke, im Rathaus erklärt hatte, ein innerer Korrosionsschutz für die Rohre sei selbstverständlich vorgesehen.
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Die "blauen Rohre" für das <u>Grundwassermanagement</u> wurden nicht wie in der Planfeststellung festgelegt ({{cit|PFB 1.1}} S. 60) grundwasserverträglich ausgeführt, sondern mit <u>unbehandelter Eisenoberfläche</u>, wie schon im Juni 2011 zu beobachten war.<ref>26.06.2011, [http://www.bei-abriss-aufstand.de/2011/06/26/presseerklarung-ingenieure-erneuter-verstos-gegen-planfeststellungsbeschluss/ bei-abriss-aufstand.de], "Presseerklärung Ingenieure22: Erneuter Verstoß gegen Planfeststellungsbeschluss"</ref> Obwohl noch am 27. Mai 2011 der Bahn-Konzernbevollmächtigte für Baden-Württemberg, Herr Fricke, im Rathaus erklärt hatte, ein innerer Korrosionsschutz für die Rohre sei selbstverständlich vorgesehen.
  
Nach Inbetriebnahme geben diese Rohre offenbar tatsächlich viel Rost an das Wasser ab, wie Proben mit '''brauner Brühe''' und hohen Eisenkonzentrationen ausweisen. Das Amt für Umweltschutz sieht jedoch auf den Fotos der Bahn "keine Trübung" und daher "keinen Handlungsbedarf".<ref name="StZ140520">20.05.2014, [http://www.ingenieure22.de/images/rost_gwm/2014-05-20_rostwassersickertinheilquellenschutzgebiet_fin0_ano.pdf ingenieure22.de], "Rostwasser sickert in das Heilquellenschutzgebiet"</ref><ref name="StZ140523">23.05.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-streit-ueber-rost-in-s-21-wasserrohren.267f394b-efac-4f6e-9f64-cdc496f45158.html stuttgarter-zeitung.de], "Streit über Rost in S-21-Wasserrohren"</ref><ref>04.06.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-streit-um-rostwasser-geht-weiter.7aaf8b50-c9f7-4ae5-b027-5c969bcffc80.html stuttgarter-zeitung.de], "Streit um Rostwasser geht weiter"</ref> Es besteht die Gefahr der '''Verunreinigung des Grundwassers''' und die '''mögliche Schädigung des Ökosystems im Neckar'''.
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Nach Inbetriebnahme geben diese Rohre offenbar tatsächlich viel Rost an das Wasser ab, wie Proben mit '''brauner Brühe''' und hohen Eisenkonzentrationen ausweisen. Das Amt für Umweltschutz sieht jedoch auf den Fotos der Bahn "keine Trübung" und daher "keinen Handlungsbedarf".<ref name="StZ140520">20.05.2014, [http://www.ingenieure22.de/images/rost_gwm/2014-05-20_rostwassersickertinheilquellenschutzgebiet_fin0_ano.pdf ingenieure22.de], "Rostwasser sickert in das Heilquellenschutzgebiet"</ref><ref name="StZ140523">23.05.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-streit-ueber-rost-in-s-21-wasserrohren.267f394b-efac-4f6e-9f64-cdc496f45158.html stuttgarter-zeitung.de], "Streit über Rost in S-21-Wasserrohren"</ref><ref>04.06.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-streit-um-rostwasser-geht-weiter.7aaf8b50-c9f7-4ae5-b027-5c969bcffc80.html stuttgarter-zeitung.de], "Streit um Rostwasser geht weiter"</ref> Es besteht die Gefahr der <u>Verunreinigung des Grundwassers</u> und die <u>mögliche Schädigung des Ökosystems im Neckar</u>.
  
 
Nachdem bei einem Unfall die Rohre aufgerissen wurden, floss aus einem der Rohre tatsächlich braunes Wasser ab, die Ingenieure22 erstatteten Anzeige wegen eines vermuteten Umweltdelikts.<ref name="StZ140819">19.08.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.streit-um-rostwasser-stuttgart-21-kritiker-erstatten-anzeige.6a38b6af-884b-48f4-918e-d99c49a4b94e.html stuttgarter-zeitung.de], "Stuttgart-21-Kritiker erstatten Anzeige"</ref> Daraufhin wurden vom Eisenbahnbundesamt (EBA) doch genauere Prüfungen gefordert.<ref name="StZ140822">22.08.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-bahn-muss-wasser-genauer-pruefen.472296f8-682c-4664-b632-90fdde642ffd.html stuttgarter-zeitung.de], "Bahn muss Wasser genauer prüfen"</ref> "Erste" Ergebnisse halten aber laut EBA die Eisen-Grenzwerte ein und die Ergebnisse für absetzbare Stoffe seien ebenfalls unauffällig.<ref name="StZ140827">27.08.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-untersuchung-des-grundwassers-unauffaellig.b018b127-8b5d-4254-930f-2b0ba1d921ba.html stuttgarter-zeitung.de], "Untersuchung des Grundwassers unauffällig"</ref> Unklar ist dabei aber die Behandlung des Eisens in den absetzbaren Stoffen.<br style="clear:left">
 
Nachdem bei einem Unfall die Rohre aufgerissen wurden, floss aus einem der Rohre tatsächlich braunes Wasser ab, die Ingenieure22 erstatteten Anzeige wegen eines vermuteten Umweltdelikts.<ref name="StZ140819">19.08.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.streit-um-rostwasser-stuttgart-21-kritiker-erstatten-anzeige.6a38b6af-884b-48f4-918e-d99c49a4b94e.html stuttgarter-zeitung.de], "Stuttgart-21-Kritiker erstatten Anzeige"</ref> Daraufhin wurden vom Eisenbahnbundesamt (EBA) doch genauere Prüfungen gefordert.<ref name="StZ140822">22.08.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-bahn-muss-wasser-genauer-pruefen.472296f8-682c-4664-b632-90fdde642ffd.html stuttgarter-zeitung.de], "Bahn muss Wasser genauer prüfen"</ref> "Erste" Ergebnisse halten aber laut EBA die Eisen-Grenzwerte ein und die Ergebnisse für absetzbare Stoffe seien ebenfalls unauffällig.<ref name="StZ140827">27.08.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-untersuchung-des-grundwassers-unauffaellig.b018b127-8b5d-4254-930f-2b0ba1d921ba.html stuttgarter-zeitung.de], "Untersuchung des Grundwassers unauffällig"</ref> Unklar ist dabei aber die Behandlung des Eisens in den absetzbaren Stoffen.<br style="clear:left">
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==Das Mineralwasser ist akut gefährdet==
 
==Das Mineralwasser ist akut gefährdet==
  
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[[Datei:101125_Goenner_Mineralwasser.jpg|rechts|300px|thumb|Ministerin Gönner im Mineralbad, sie "will" das Mineralwasser erhalten, dazu wird es beobachtet.]]
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[[Datei:101125_Goenner_Mineralwasser.jpg | rechts | 300px | thumb | Ministerin Gönner im Mineralbad, sie "will" das Mineralwasser erhalten, dazu wird es beobachtet.]]
{{#ev:youtube|z8ZaXs2XF9s|360|right|04.02.2014, Kontext, Die Bauarbeiten am Nesenbachdüker kommen dem Mineralwasser gefährlich nahe.}}
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{{#ev:youtube | z8ZaXs2XF9s | 360 | right | 04.02.2014, Kontext, Die Bauarbeiten am Nesenbachdüker kommen dem Mineralwasser gefährlich nahe. | frame}}
In Stuttgart befindet sich das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas nach Budapest. Der damalige OB Wolfgang Schuster äußerte dazu im Vorfeld der Schlichtung zu Stuttgart 21: ''"Für mich wäre die konkrete '''Gefährdung unseres Mineralwassers ein absolutes K.O.-Kriterium''' für Stuttgart 21."''<ref>09.10.2010, [http://www.fr-online.de/politik/fr-streitgespraech-zu-stuttgart-21-nicht-um-jeden-preis,1472596,4729522.html fr-online.de], "Nicht um jeden Preis"</ref>
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In Stuttgart befindet sich das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas nach Budapest. Der damalige OB Wolfgang Schuster äußerte dazu im Vorfeld der Schlichtung zu Stuttgart 21: ''"Für mich wäre die konkrete <u>Gefährdung unseres Mineralwassers ein absolutes K.O.-Kriterium</u> für Stuttgart 21."''<ref>09.10.2010, [http://www.fr-online.de/politik/fr-streitgespraech-zu-stuttgart-21-nicht-um-jeden-preis,1472596,4729522.html fr-online.de], "Nicht um jeden Preis"</ref>
  
Im Lauf der Schlichtung zu Stuttgart 21 wurde am 19.<ref>19.11.2010, 5. Tag der Faktenschlichtung, "Ökologie und Stadtplanung", (Protokoll [http://stuttgart21.wikiwam.de/Wortprotokoll_der_Schlichtung_19.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de])</ref> und am 20.11.2010<ref>20.11.2010, 6. Tag der Faktenschlichtung, "Geologie und Sicherheit", (Protokoll [http://stuttgart21.wikiwam.de/Wortprotokoll_der_Schlichtung_20.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de])</ref> die Gefährdung des Mineralwassers thematisiert. Dem begegnete die damalige Landesministerin für Umwelt und Verkehr Tanja Gönner am 25.11.2010 mit einem Bad mit der BILD und der Aussage:<ref>25.11.2010, [http://www.bild.de/regional/stuttgart/badet-mit-bild-14780072.bild.html bild.de], "Ministerin Gönner badet mit BILD"</ref> ''"Nein. Das Mineralwasser ist einer der Stuttgarter Schätze, den <u>wollen</u> wir erhalten. Dafür treffen wir die nötigen Vorsorgemaßnahmen z.B. durch ständige Überwachung der Quellen, um sofort Veränderung feststellen zu können."'' Es heißt nur, man "wolle" das Mineralwasser erhalten, <u>nicht man "werde"</u>. Es gibt keine Garantien. Es gibt '''nur eine Beobachtung''', Vorsorge und Sicherungsmaßnahmen werden nicht beschrieben, vielmehr wurden '''unzählige Ausnahmegenehmigungen entgegen solcher Vorsorgeregelungen erteilt'''.
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Im Lauf der Schlichtung zu Stuttgart 21 wurde am 19.<ref>19.11.2010, 5. Tag der Faktenschlichtung, "Ökologie und Stadtplanung", (Protokoll [http://stuttgart21.wikiwam.de/Wortprotokoll_der_Schlichtung_19.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de])</ref> und am 20.11.2010<ref>20.11.2010, 6. Tag der Faktenschlichtung, "Geologie und Sicherheit", (Protokoll [http://stuttgart21.wikiwam.de/Wortprotokoll_der_Schlichtung_20.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de])</ref> die Gefährdung des Mineralwassers thematisiert. Dem begegnete die damalige Landesministerin für Umwelt und Verkehr Tanja Gönner am 25.11.2010 mit einem Bad mit der BILD und der Aussage:<ref>25.11.2010, [http://www.bild.de/regional/stuttgart/badet-mit-bild-14780072.bild.html bild.de], "Ministerin Gönner badet mit BILD"</ref> ''"Nein. Das Mineralwasser ist einer der Stuttgarter Schätze, den <u>wollen</u> wir erhalten. Dafür treffen wir die nötigen Vorsorgemaßnahmen z.B. durch ständige Überwachung der Quellen, um sofort Veränderung feststellen zu können."'' Es heißt nur, man "wolle" das Mineralwasser erhalten, <u>nicht man "werde"</u>. Es gibt keine Garantien. Es gibt <u>nur eine Beobachtung</u>, Vorsorge und Sicherungsmaßnahmen werden nicht beschrieben, vielmehr wurden '''unzählige Ausnahmegenehmigungen''' <u>entgegen solcher Vorsorgeregelungen erteilt</u>.
  
 
Das '''Risiken für das Mineralwasser''' wurden dann ausführlich in der Schlichtung vom 27.11.2010<ref>27.11.2010, 8. Tag der Faktenschlichtung, "Leistung und offene Fragen", (Protokoll [http://stuttgart21.wikiwam.de/Wortprotokoll_der_Schlichtung_27.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de])</ref> thematisiert (Morlock 2010):
 
Das '''Risiken für das Mineralwasser''' wurden dann ausführlich in der Schlichtung vom 27.11.2010<ref>27.11.2010, 8. Tag der Faktenschlichtung, "Leistung und offene Fragen", (Protokoll [http://stuttgart21.wikiwam.de/Wortprotokoll_der_Schlichtung_27.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de])</ref> thematisiert (Morlock 2010):
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Insbesondere bei den Bauarbeiten zum Nesenbach-Düker (Video rechts) kommt man dem Mineralwasser gefährlich nahe. Die '''schützende Grundgips-Schicht ist nur noch einen Meter stark''' und eine Verunreinigung des Mineralwassers sehr wahrscheinlich.<ref name="Kontext140205">05.02.2014, [http://www.kontextwochenzeitung.de/schaubuehne/149/hohes-risiko-2008.html kontextwochenzeitung.de], Mineralwasser, "Hohes Risiko"</ref>
 
Insbesondere bei den Bauarbeiten zum Nesenbach-Düker (Video rechts) kommt man dem Mineralwasser gefährlich nahe. Die '''schützende Grundgips-Schicht ist nur noch einen Meter stark''' und eine Verunreinigung des Mineralwassers sehr wahrscheinlich.<ref name="Kontext140205">05.02.2014, [http://www.kontextwochenzeitung.de/schaubuehne/149/hohes-risiko-2008.html kontextwochenzeitung.de], Mineralwasser, "Hohes Risiko"</ref>
 
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<span id="Hochwasser"></span>
 
 
==Steigt mit Stuttgart 21 die Hochwassergefahr?==
 
 
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Stuttgart gilt schon ohne Stuttgart 21 als nicht sicher im Falle eines schweren Hochwassers.<ref>03.06.2013, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.hochwasser-stuttgart-ist-bei-einer-extremen-flut-nicht-sicher.4997666e-7e17-427c-b4b4-4cac36b7918f.html stuttgarter-zeitung.de], "Stuttgart ist bei einer extremen Flut nicht sicher"</ref> Verschärft wird die Situation, wenn der Bahnhofsneubau das Tal abriegelt. Der Nesenbach entwässert das Stadtzentrum von Stuttgart. Er war in der Vergangenheit immer wieder für '''"verheerende Hochwasser" mit "erheblichen Schäden"''' verantwortlich, wenn er nach Gewittern bis '''auf das Tausendfache anschwoll'''.<ref name="Nesenbach-Wikipedia">[http://de.wikipedia.org/wiki/Nesenbach de.wikipedia.org Nesenbach], abgerufen am 20.04.2014</ref> Diese Hochwasser hatten schon viele Tote, weggeschwemmte Häuser und bis zu "mannshohes" Wasser auf dem Marktplatz verursacht (Heydemann 2014 ).<ref name="Hochwasser-Heydemann">17.06.2013, [http://www.bei-abriss-aufstand.de/wp-content/uploads/Rede_176.MoDemo_Hans_Heydemann_2013-06-17.pdf bei-abriss-aufstand.de], Rede Hans Heydemann auf der Montagsdemo, "S-21 und das Hochwasser"</ref> Auch Teile des '''alten Schlosses waren in der Folge eingestürzt'''.<ref>02.09.2012, [http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.irrtuemer-ueber-stuttgart-versunken-im-nesenbach.9597c704-d442-428f-880c-a485fb930d74.html stuttgarter-nachrichten.de], "Versunken im Nesenbach"</ref>. Es treten im Schnitt 4 schwere Hochwasser des Nesenbachs im Jahrhundert auf, zuletzt in den Jahren 1931, 1938, 1965, 1966, 1972 (Heydemann 2014 S. 6). Bei einem solchen Hochwasser fallen Wassermengen an von rund 100 m³ pro Minute.<ref name="Nesenbach-Wikipedia" /> Grund für die hohe Hochwassergefahr im Einzugsgebiet des Nesenbachs ist die "hohe Reliefenergie" dieser Region,<ref>[http://www.geographie.uni-stuttgart.de/seminare/lehrpfad/hydro/content/lh_kanalisierung.html geographie.uni-stuttgart.de Kanalisierung]</ref> die sich zukünftig nicht reduzieren wird.
 
 
Stuttgart 21 zerschneidet die großen Abwasser-Sammler der Stuttgarter Innenstadt, die deshalb umgelegt und als Düker unter dem Bahnhofstrog hindurch geführt werden müssen, was deren Abflussleistung verringert und die Überschwemmungsgefahr der Innenstadt vergrößert.<ref name="Hochwasser-Heydemann" /> Der '''heutige Nesenbach-Abwasserkanal hat eine Abflussleistung von 100 m³ / s'''.<ref>Ausstellung am Neckartor</ref> Wenn er über die Ufer tritt, müssen zwar Unterführungen durch mobile Verbauungen geschützt werden, das Wasser kann aber durch den mittleren Schlossgarten und überlutete Straßen abfließen. Der '''Düker des Nesenbachs''' wird aufgrund seiner Geometrie eine auf rund '''80 m³ / s reduzierte Abflussleistung''' haben (Heydemann 2014 S. 6).
 
 
Bei Stuttgart 21 wurde im Falle eines schweren Hochwassers vor dem Tiefbahnhofswall ein 2,5 Meter tiefer Stausee befürchtet, der die Klettpassage und den Tiefbahnhof fluten kann.<ref name="Hochwasser-Heydemann" /> Die Höhen der entscheidenden Geländepunkte sind jedoch bisher nur ungenau bekannt und die Höhe des S21-Bahnhofswalls schwankt von Plan zu Plan. Das Niveau des Schlossgartens liegt etwa bei 241 m über N.N., wie auch die Einfahrt zur Schlossgarten-Tiefgarage, der Arnulf-Klett-Platz und der Abgang zur Klettpassage bei '''ca. 242 m NN''', die zukünftige S21-Eingang beim Bahnhofsturm bei 242,8 m NN. Für den tiefsten Punkt des Bahnhofswalls variieren die Angaben von '''241,1 m NN'''<ref>04.06.2014, Informationsveranstaltung zu den Baumaßnahmen an der Staatsgalerie (Planfoto [http://www.schaeferweltweit.de/archiv/stuttgart21/140604_infoabend-ssb-staatsgalerie/IMG_6039.html schaeferweltweit.de], s.a. [http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/no_cache/mediathek/detail/media/verlegung-der-stadtbahnhaltestelle-staatsgalerie-tiefbauamt-stuttgart-ssb/mediaParameter/show/Medium/ bahnprojekt-stuttgart-ulm.de])</ref> bis zuletzt '''241,35 m NN''' in den Plänen der 14. Planänderung <ref>PFA 1.1, 14. Planänderung, Anlage 7.1.4.2 von Oktober 2013, November 2014 vom EBA freigegeben</ref>. Hier ist die Fußbodenhöhe Durchgang Staatsgalerie mit 237,81 m NN (anstatt zuvor 237,55 m NN) angegeben, die Decken-Unterseite ist auf 240,35 m NN abgesenkt und die Raumhöhe auf 2,70 m verringert worden; der Tiefpunkt der Aufschüttung liegt damit bei 241,35 m NN. Dies bedeutet bei 25 cm Deckendicke eine Erdauflage von 75 cm, was als Mindesthöhe anzusehen ist. Tatsächlich ist laut EBA für derartige Bereiche eine lichte (abzüglich Einbauten von ca. 10 cm) Höhe von 3 Metern zu fordern (PFB 1.1 S. 260). Bei vernünftiger Erdauflage von 1 m<ref>Zum Vergleich: Die Pariser Stadtgärtner forderten für die Bepflanzung des Dachs des Bahnhofs Montparnasse drei Meter Erdauflage ([http://de.wikipedia.org/wiki/Jardin_Atlantique de.wikipedia.org], abgerufen am 08.06.2015, Quelle dort: Le Monde vom 04.07.1993)</ref> und der geforderten Deckenhöhe ohne Einbauten von 3,1 m ergäbe sich also eigentlich eine Überlaufhöhe von '''242 m NN'''.
 
 
Inbesondere verengt der Wall des Bahnhofsdachs aber die frühere '''Überlaufbreite''' von rund 250 m auf diesem Niveau auf '''nur noch wenige Meter'''. Bei einem Hochwasserereignis, dass die Abflussleistung der Düker übersteigt, besteht somit eine erhebliche Hochwassergefahr, speziell, wenn sich der Überlauf durch Treibgut verlegt.
 
 
Stuttgart 21 könnte dann zum "größten Gully" Europas werden und wäre nach so einem Ereignis wie die Prager U-Bahn im Jahr 2002 für Monate nicht mehr benutzbar,<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Metro_Prag#Die_Jahrhundertflut_von_2002 de.wikipedia.org Metro Prag]</ref> abgesehen von der Gefahr für die Reisenden bei einem solchen Ereignis. Die in der Planfeststellung vorgesehenen "mobilen Verbauungen"  (PFB 1.1 S. 350) sind nicht in der Lage, einer solchen Belastung standzuhalten. Vor diesem Hintergrund ist es bedenklich, dass die Bahn den Archäologen '''keine Möglichkeit geben will, historische Überschwemmungen auf dem Gelände der Bauarbeiten zu untersuchen'''.<ref>25.02.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-schwierige-spurensuche-im-untergrund.df91e8d4-1409-4dde-b22d-f9ad087b4644.html stuttgarter-zeitung.de], "Schwierige Spurensuche im Untergrund"</ref>
 
  
 
==Dokumente==
 
==Dokumente==
  
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{{newsitem| '''PFB 1.1''' | Planfeststellungsbeschluss, "Projekt Stuttgart 21" Planfeststellungsabschnitt 1.1 (Talquerung mit neuem Hauptbahnhof) (Az.: 59160 Pap-PS 21-PFA 1.1 Talquerung), 28.01.2005 ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/de-DE/download/PFA_1_1.pdf bahnprojekt-stuttgart-ulm.de])}}
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{{newsitemlabel| '''Heydemann 2014''' | Dipl. Ing. Hans Heydemann, "Bahnvorhaben Stuttgart 21, Dükerung Abwasser-Hauptsammler für den Tiefbahnhofstrog S-21, Fachgutachtliche Bewertung", 15.02.2014 (pdf [http://wikireal.org/w/images/2/27/2014-02-15_Heydemann_Gutachten_Dueker.pdf wikireal.org])}}
{{newsitem|'''Morlock 2010''' | Roland Morlock, Ralf Laternser, "Heilwasser 21", 27.11.2010 (pdf [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/101127/Morlock%20Laternser%20Heilwasser21%20neu%202010-11-27.pdf schlichtung-s21.de])}}
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{{newsitemlabel| '''Laternser 2013''' | Ralf Laternser, Vortrag "Verbohrt, verrohrt, verantwortungslos", 18.04.2013 (pdf [http://www.geologie21.de/assets/files/pdf/Verrohrt.pdf geologie21.de])}}
{{newsitem|'''Lächler 2010''' | Prof. Dr.-Ing. Walter Lächler, Smoltczyk & Partner GmbH, "Heilquellenschutzzonen in Stuttgart", 27.11.2010 (pdf [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/101127/Laechler%20Heilquellenschutzzonen%202010-11-27.pdf schlichtung-s21.de])}}
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{{newsitemlabel| '''Lächler 2010''' | Prof. Dr.-Ing. Walter Lächler, Smoltczyk & Partner GmbH, "Heilquellenschutzzonen in Stuttgart", 27.11.2010 (pdf [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/101127/Laechler%20Heilquellenschutzzonen%202010-11-27.pdf schlichtung-s21.de])}}
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{{newsitemlabel| '''PFB 1.1''' | Planfeststellungsbeschluss, "Projekt Stuttgart 21" Planfeststellungsabschnitt 1.1 (Talquerung mit neuem Hauptbahnhof) (Az.: 59160 Pap-PS 21-PFA 1.1 Talquerung), 28.01.2005 ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/de-DE/download/PFA_1_1.pdf bahnprojekt-stuttgart-ulm.de])}}
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{{newsitemlabel| '''PFA 1.1 Erl. III''' | DBProjekt GmbH, "PFA 1.1 Erläuterungsbericht Teil III", 09.02.2004 (pdf [http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/uploads/tx_smediamediathek/PfA-1_1-Erlaeuterungsbericht_Teil_III-Beschreibung_des_Planfeststellungsbereichs.pdf bahnprojekt-stuttgart-ulm.de])}}
 
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{{newsitem|'''[http://www.geologie21.de/ geologie21.de]'''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; | Geologische Informationen zu Stuttgart 21, insbesondere auch zum Mineralwasser}}
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{{newsitem| '''[http://www.geologie21.de/ geologie21.de]'''&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; | Geologische Informationen zu Stuttgart 21, insbesondere auch zum Mineralwasser}}
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[[Kategorie:Stuttgart 21]]

Aktuelle Version vom 16. Juli 2016, 08:56 Uhr

Stuttgart 21 (Expertenrat) ► Wasser (S.a. → Deutsche Bahn)   //   [ Vollbild  |  aus  (Hilfe) ]

Mineralwasser.png
Grundwasser.png
Hochwasser.png

Mit dem Unterwasserbahnhof Stuttgart 21 verbinden sich zugleich mehrere Risiken in Bezug auf das Wasser. Der Bahnhof wird wie ein Riegel quer zum Grundwasserstrom gebaut und die Bahn hat sich im Grundwasserandrang um einen Faktor 2 verschätzt. Die Bauarbeiten kommen den Schutzschichten zum Mineralwasser gefährlich nahe und bei Hochwasser besteht die Gefahr, dass Klett-Passage und Tiefbahnhof überschwemmt werden.

Aktuell

08.07.2016 Anfrage SÖS-LINKE-PluS im Stuttgarter Gemeinderat zur steigenden Hochwassergefahr durch Stuttgart 21[1]
17.06.2016 Die Warnung ist bei der Stadt angekommen, der Gemeinderat soll sich mit Sturzfluten beschäftigen – allerdings noch ohne S21!?[2][3]
14.06.2016 Warnung für Stuttgart: Die U-Bahn unter dem Frankfurter Südbahnhof wurde geflutet bei 19 l / m² Regen.
08.06.2016 Wie zur Bestätigung der Hochwassergefahr gab es am Nachmittag Starkregen mit 25 l / m², den die Stuttgarter Kanalisation nicht verkraftete.[4]
08.06.2016 Kontext berichtet über die durch S21 steigende Hochwassergefahr, die Verantwortlichen haben nichts entgegenzusetzen.[5]
29.05.2016 Das Hochwasser in Schwäbisch Gmünd mit 2 Toten in der überfluteten Bahnhofsunterführung belegt die reale Hochwasser-Gefahr durch S21.
08.2014 Das bei einem Unfall austretende Wasser hat eine bräunliche Färbung, die Kritiker erstatten Anzeige, aber das EBA findet keine kritischen Werte.[6][7][8]
23.05.2014 Proben der Kritiker zeigen hohe Mengen Rost im abgepumpten Grundwasser, das Umweltamt sieht aber auf Fotos der Bahn "keine Trübung".[9][10]
05.02.2014 Die Bauarbeiten für den Nesenbachdüker kommen dem Mineralwasser gefährlich nahe, die Schutzschicht ist nur noch 1 m stark.[11]

Inhalt

Mineralwasser.png
Grundwasser.png
Hochwasser.png


Zusammenfassung

Insbesondere die Lage und der Bau des Tiefbahnhofs ist in Bezug auf das Mineralwasser, das Grundwasser und die Hochwassergefahr problematisch. Der Tiefbahnhof ist ein Unterwasser-Bahnhof, da die Bahnsteige unter dem Grundwasser-Niveau liegen. Daher wurde auch schon befürchtet, der Bahnhof könne aufschwimmen.[12][13] Stuttgart 21 wird wie ein Riegel vor dem Grundwasserstrom im Stuttgarter Tal gebaut.[14] Das erschwert den Bau erheblich, da das Grundwasser vor dem Bautrog abgepumpt und umgeleitet werden muss. Hierfür verwendet die Bahn entgegen der Planfeststellung ungeschützte Eisenrohre, die offenbar das Wasser stark mit Rost belasten.

Im Fall eines der regelmäßig wiederkehrenden schweren Nesenbach-Hochwasser staut sich das Wasser an dem Bahnhof. Es besteht die Gefahr, dass dann Stuttgart 21 zu einem gigantischen Gully wird, vollläuft, und für Monate unbenutzbar wird. Den Grundwasserandrang hatte die Bahn zunächst um einen Faktor 2 zu niedrig eingeschätzt und musste in einer Planänderung erhöhte Mengen für das Grundwassermanagement beantragen. An mehreren Stellen kommen die Bauarbeiten den Schutzschichten des Mineralwassers gefährlich nahe, die Gefahr besteht, dass diese Schichten verletzt und das Mineralwasser dauerhaft verunreinigt wird.

Mit Stuttgart 21 steigt die Hochwassergefahr

Hochwasser.png
Starkregen wird im Kessel gesammelt, der Abfluss aber vom Tiefbahnhof abgeriegelt. Stuttgart hat das größte Starkregenrisiko unter den deutschen Großstädten. (Vorlage Netzplan: Christoph Ingenhoven.[15] Ergänzungen WikiReal.)

Hauptartikel → Stuttgart 21/Hochwasser

Stuttgart hat das höchste Starkregen-Risiko unter den deutschen Großstädten und die Topographie sammelt das Wasser wie in einem Trichter. Stuttgart stellt damit einen in Deutschland einzigartigen Fall hochpotenzierten Risikos für Starkregen-Hochwasser dar. Zahlreiche schwere Nesenbach-Hochwasser mit schweren Schäden in der Stadt belegen die Gefahr. Im Schnitt alle 20 Jahre, zuletzt 1931, 1938, 1965, 1966, 1972 kommt es zu einem verheerenden Nesenbach-Hochwasser. Die relative Ruhe seit 1972 lässt das Bewusstsein für die Gefahr schwinden, obwohl die 1974 gebaute Klettpassage bspw. im Jahr 2000 von einem Gewitterschauer "geflutet" wurde, und immer wieder die Straßen und Unterführungen in Bahnhofsnähe unter Wasser standen, zuletzt 2011, 2015 oder auch am 08.06.2016.

Stuttgart 21 verengt den Hochwasserabfluss im Stuttgarter Tal erheblich. Was der Nesenbach-Düker nicht mehr verarbeitet, kann die Klett-Passage und den Tiefbahnhof überschwemmen. Skizze der relevanten Höhenangaben, Details siehe Text (Grafik Peter Gierhardt/C. Engelhardt nach Zeichnung von Hans Heydemann, Längenmaßstab verkürzt).

Dennoch wird durch den Bahnhofsneubau der Hochwasserabfluss im Tiefpunkt des engsten Teils des Tales die schon heute knappe Abflussleistung für Hochwasser dramatisch reduziert:

  1. Die Abflussleistung der Stuttgarter Kanalisation mit 150 l/(ha s) reicht schon heute nicht mehr aus, um den aktuell für Stuttgart in der maßgeblichen Zeitspanne von 15 Min. geltenden Bemessungsregen von 190 l/(ha s) abzuführen. Die Kanalleistung müsste also ausgebaut werden. Der bestehende Abwasser-Hauptsammler des Nesenbach-Kanals als ist auf 128 m³/s Abflussleistung ausgelegt, wird nun aber für Stuttgart 21 durch einen Düker ersetzt, der nur noch 100 m³/s abführt.
  2. Darüber hinaus engt der Wall des Stuttgart 21-Bahnhofsdachs den Hochwasserabfluss an der Oberfläche erheblich ein, auf lediglich 1/9 des heutigen Querschnitts oder sogar noch deutlich darunter.

Dabei geht auch das Eisenbahn-Bundesamt ausdrücklich von einem Aufstau des Hochwassers an diesem Engpass aus, der mobile Hochwasserschutz-Maßnahmen zum Schutz von Klettpassage und Tiefbahnhof nötig macht. Allerdings sind diese überhaupt nicht in der oft nur wenige Minuten betragenden Vorwarnzeit umsetzbar. Eine Überschwemmung der unterirdischen Verkehrsanlagen ist damit nur eine Frage der Zeit, mit der Folge von immensen Schäden und dem monatelangem Ausfall der Verkehrsinfrastruktur.

Die Bahn hat das Grundwasser nicht im Griff

Grundwasser.png
Nach einem Unfall strömte braunes Wasser aus den GWM-Rohren (Bild St.Z.)[8]
Wasserproben im Mai 2014 ergaben stark erhöhte Rostkonzentrationen (Bild St.Z.)[10]

Beim Grundwasserandrang verschätzt sich die Deutsche Bahn AG um den Faktor 2 und muss in einer Planänderung die doppelte Grundwassermenge für das Grundwassermanagement beantragen (7. Planänderung). [... Ausarbeiten, Belege ...]

Die "blauen Rohre" für das Grundwassermanagement wurden nicht wie in der Planfeststellung festgelegt (PFB 1.1 S. 60) grundwasserverträglich ausgeführt, sondern mit unbehandelter Eisenoberfläche, wie schon im Juni 2011 zu beobachten war.[16] Obwohl noch am 27. Mai 2011 der Bahn-Konzernbevollmächtigte für Baden-Württemberg, Herr Fricke, im Rathaus erklärt hatte, ein innerer Korrosionsschutz für die Rohre sei selbstverständlich vorgesehen.

Nach Inbetriebnahme geben diese Rohre offenbar tatsächlich viel Rost an das Wasser ab, wie Proben mit brauner Brühe und hohen Eisenkonzentrationen ausweisen. Das Amt für Umweltschutz sieht jedoch auf den Fotos der Bahn "keine Trübung" und daher "keinen Handlungsbedarf".[9][10][17] Es besteht die Gefahr der Verunreinigung des Grundwassers und die mögliche Schädigung des Ökosystems im Neckar.

Nachdem bei einem Unfall die Rohre aufgerissen wurden, floss aus einem der Rohre tatsächlich braunes Wasser ab, die Ingenieure22 erstatteten Anzeige wegen eines vermuteten Umweltdelikts.[6] Daraufhin wurden vom Eisenbahnbundesamt (EBA) doch genauere Prüfungen gefordert.[7] "Erste" Ergebnisse halten aber laut EBA die Eisen-Grenzwerte ein und die Ergebnisse für absetzbare Stoffe seien ebenfalls unauffällig.[8] Unklar ist dabei aber die Behandlung des Eisens in den absetzbaren Stoffen.

[... Darstellung ist noch zu vertiefen ...]

Das Mineralwasser ist akut gefährdet

Mineralwasser.png
Ministerin Gönner im Mineralbad, sie "will" das Mineralwasser erhalten, dazu wird es beobachtet.
04.02.2014, Kontext, Die Bauarbeiten am Nesenbachdüker kommen dem Mineralwasser gefährlich nahe.

In Stuttgart befindet sich das zweitgrößte Mineralwasservorkommen Europas nach Budapest. Der damalige OB Wolfgang Schuster äußerte dazu im Vorfeld der Schlichtung zu Stuttgart 21: "Für mich wäre die konkrete Gefährdung unseres Mineralwassers ein absolutes K.O.-Kriterium für Stuttgart 21."[18]

Im Lauf der Schlichtung zu Stuttgart 21 wurde am 19.[19] und am 20.11.2010[20] die Gefährdung des Mineralwassers thematisiert. Dem begegnete die damalige Landesministerin für Umwelt und Verkehr Tanja Gönner am 25.11.2010 mit einem Bad mit der BILD und der Aussage:[21] "Nein. Das Mineralwasser ist einer der Stuttgarter Schätze, den wollen wir erhalten. Dafür treffen wir die nötigen Vorsorgemaßnahmen z.B. durch ständige Überwachung der Quellen, um sofort Veränderung feststellen zu können." Es heißt nur, man "wolle" das Mineralwasser erhalten, nicht man "werde". Es gibt keine Garantien. Es gibt nur eine Beobachtung, Vorsorge und Sicherungsmaßnahmen werden nicht beschrieben, vielmehr wurden unzählige Ausnahmegenehmigungen entgegen solcher Vorsorgeregelungen erteilt.

Das Risiken für das Mineralwasser wurden dann ausführlich in der Schlichtung vom 27.11.2010[22] thematisiert (Morlock 2010):

  1. Das hohe Risiko zeigt sich schon in den 10 Ausnahmegenehmigungen zum Thema
  2. Gefahr durch noch nicht bekannte Dolinen, die bei den Verwerfungen zu erwarten sind
  3. Die Kernzone des Mineralwasserschutzes spart das Baugebiet merkwürdigerweise aus
  4. Risiken bestehen schon durch vorhandene Wasserwegsamkeiten, zusätzlich:
  5. Einrammen von Gründungspfählen kann die Schutzschicht undicht machen
  6. Die Grundwasserabsenkung bewirkt einen unbeabsichtigten Mineralwasseraufstieg
  7. Das Notfallkonzept mit der Einleitung von Trinkwasser beeinträchtigt das Mineralwasser

Insbesondere bei den Bauarbeiten zum Nesenbach-Düker (Video rechts) kommt man dem Mineralwasser gefährlich nahe. Die schützende Grundgips-Schicht ist nur noch einen Meter stark und eine Verunreinigung des Mineralwassers sehr wahrscheinlich.[11]

Dokumente

Referenzen der zuvor in Klammern zitierten Dokumente, chronologisch absteigend sortiert.

Heydemann 2014   Dipl. Ing. Hans Heydemann, "Bahnvorhaben Stuttgart 21, Dükerung Abwasser-Hauptsammler für den Tiefbahnhofstrog S-21, Fachgutachtliche Bewertung", 15.02.2014 (pdf wikireal.org)
Laternser 2013   Ralf Laternser, Vortrag "Verbohrt, verrohrt, verantwortungslos", 18.04.2013 (pdf geologie21.de)
Lächler 2010   Prof. Dr.-Ing. Walter Lächler, Smoltczyk & Partner GmbH, "Heilquellenschutzzonen in Stuttgart", 27.11.2010 (pdf schlichtung-s21.de)
Morlock 2010   Roland Morlock, Ralf Laternser, "Heilwasser 21", 27.11.2010 (pdf schlichtung-s21.de)
PFB 1.1   Planfeststellungsbeschluss, "Projekt Stuttgart 21" Planfeststellungsabschnitt 1.1 (Talquerung mit neuem Hauptbahnhof) (Az.: 59160 Pap-PS 21-PFA 1.1 Talquerung), 28.01.2005 (bahnprojekt-stuttgart-ulm.de)
PFA 1.1 Erl. III   DBProjekt GmbH, "PFA 1.1 Erläuterungsbericht Teil III", 09.02.2004 (pdf bahnprojekt-stuttgart-ulm.de)

Links

geologie21.de            Geologische Informationen zu Stuttgart 21, insbesondere auch zum Mineralwasser
hundert-wasser.org Mineralwasser beim Stuttgarter Wasserforum

Einzelnachweise

  1. 08.07.2016, domino1.stuttgart.de, Fraktion SÖS-LINKE-PluS, Antrag und Anfrage "Hochwasserrisiken durch den Bau des Stuttgart 21-Tiefbahnhofs?"
  2. 17.06.2016, domino1.stuttgart.de, Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, "Urbane Sturzfluten"
  3. 25.06.2016, stuttgarter-zeitung.de, "Bei Starkregen läuft der Kessel voll"
  4. 08.06.2016, stuttgarter-zeitung.de, "Starkregen bremst Feierabendverkehr aus": "Die Stuttgarter Innenstadt [...] bekam mehr Niederschlag, als die Abwasserkanäle verkraften konnten." An der nahegelegenen Hochschule für Technik wurden in einer Stunde 25 l / m² registriert (Grafik fht-stuttgart.de).
  5. 08.06.2016, kontextwochenzeitung.de, "Wasser im Kessel"
  6. a b 19.08.2014, stuttgarter-zeitung.de, "Stuttgart-21-Kritiker erstatten Anzeige"
  7. a b 22.08.2014, stuttgarter-zeitung.de, "Bahn muss Wasser genauer prüfen"
  8. a b c 27.08.2014, stuttgarter-zeitung.de, "Untersuchung des Grundwassers unauffällig"
  9. a b 20.05.2014, ingenieure22.de, "Rostwasser sickert in das Heilquellenschutzgebiet"
  10. a b c 23.05.2014, stuttgarter-zeitung.de, "Streit über Rost in S-21-Wasserrohren"
  11. a b 05.02.2014, kontextwochenzeitung.de, Mineralwasser, "Hohes Risiko"
  12. 19.08.2010, stuttgarter-zeitung.de, "Mitschöpfer des Bahnhofs zweifelt"
  13. 09.2010, bahnprojekt-stuttgart-ulm.de, "Hier sind doch keine Stümper am Werk – Tragwerksplaner Werner Sobek zu Vorwürfen über mögliche Risiken von Stuttgart 21"
  14. 23.11.2010, sueddeutsche.de, "Schwankende Neubauten"
  15. Christoph Ingenhoven, Vortrag, "Architektur Tiefbahnhof S21" (pdf schlichtung-s21.de), Folie 8. 5. Tag der Faktenschlichtung 19.11.2010, 15:40 Uhr.
  16. 26.06.2011, bei-abriss-aufstand.de, "Presseerklärung Ingenieure22: Erneuter Verstoß gegen Planfeststellungsbeschluss"
  17. 04.06.2014, stuttgarter-zeitung.de, "Streit um Rostwasser geht weiter"
  18. 09.10.2010, fr-online.de, "Nicht um jeden Preis"
  19. 19.11.2010, 5. Tag der Faktenschlichtung, "Ökologie und Stadtplanung", (Protokoll stuttgart21.wikiwam.de)
  20. 20.11.2010, 6. Tag der Faktenschlichtung, "Geologie und Sicherheit", (Protokoll stuttgart21.wikiwam.de)
  21. 25.11.2010, bild.de, "Ministerin Gönner badet mit BILD"
  22. 27.11.2010, 8. Tag der Faktenschlichtung, "Leistung und offene Fragen", (Protokoll stuttgart21.wikiwam.de)