Stuttgart 21/Leistung: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Ye|<big>'''Ergebnis des Faktenchecks:'''</big>}} Stuttgart 21 war von Beginn an als '''Rückbau der Leistungsfähigkeit ausgelegt''' worden, was aber über viele Jahre <u>systematisch verschleiert</u> worden war. Jüngere Simulationen, die eine Leistungssteigerung nachweisen sollten, wie etwa der <u>Stresstest</u>, waren mit stark <u>leistungserhöhenden Fehlern</u> behaftet, die inzwischen <u>faktisch eingestanden</u> und von <u>unabhängigen Autoritäten</u> auf dem Gebiet <u>bestätigt</u> wurden. Das Projekt schafft einen <u>Engpass auf einer Europäischen Magistrale</u>, ihm <u>fehlt die Planrechtfertigung</u>. Zuletzt haben sowohl der VGH wie der Gutachter der Stadt zum 4. Bürgerbegehren die <u>S21-Kapazität von 32 Zügen pro Stunde</u> und damit den <u>Rückbau ausdrücklich bestätigt</u>.
{{Ergebnis|Stuttgart 21 war schon zu Beginn als '''Rückbau der Leistungsfähigkeit ausgelegt''' worden, was aber über viele Jahre '''systematisch verschleiert''' worden war. Jüngere Simulationen, die eine Leistungssteigerung nachweisen sollten, wie etwa der '''Stresstest''', waren mit stark '''leistungserhöhenden Fehlern''' behaftet, die inzwischen zumeist '''aufgedeckt bzw. eingestanden''' wurden. Das Projekt schafft einen '''Engpass auf einer Europäischen Magistrale''', ihm '''fehlt die Planrechtfertigung'''. Die Bestätigung von Stuttgart 21 vor dem VGH 2006 beruhte auf Missverständnissen aufgrund von '''irreführenden Ergebnisdarstellungen''' der Gutachter, spätere Entscheidungen umgingen das Thema Leistungsfähigkeit. | Engstelle.png | Unaufrichtigkeit.png | Falsch.png | Trillerpfeife.png | Luege.png}}
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{{newsitem | 02.10.2014 | '''PFA 1.3 Erörterung''', das Aktionsbündnis gegen S21 richtet einen [http://www.kopfbahnhof-21.de/aktionsbuendnis-fordert-volle-transparenz-bei-filderanhoerung-zur-s21-kapazitaet/ Appell für Transparenz] an '''Dr. Geißler''', WikiReal [http://wikireal.org/w/images/1/14/2014-10-02_PFA_1.3_Nachforderungen%2C_Kernpunkte.pdf appelliert an die Bahnwissenschaft]}}
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{{newsitem| 07.11.2023 | <u>"Infrastrukturdimensionierung 2040"</u> Tiefbahnhof-Fahrplan mit 59,5 Zügen/h (oder gar 100 Zügen/h) vollkommen unfahrbar.<ref>C. Engelhardt, "Das Wunder von Stuttgart 21", 07.12.2023 (pdf [https://wikireal.org/w/images/f/f6/2023-12-07_Engelhardt_-_S21-Gleisbelegungen_im_Vergleich.pdf wikireal.org])</ref>}}
{{newsitem | 29.09.2014 | '''PFA 1.3 Erörterung''', der Bahn wurde mit [http://wikireal.org/w/images/3/31/2014-09-29_PFA_1.3%2C_Nachforderungen_DB.pdf 220 Nachforderungen] auf ihre '''unvollständigen und fragwürdigen Argumentationen''' entgegnet ([http://wikireal.org/w/images/2/27/2014-10-01_PM_zur_Leistungsfaehigkeit_von_S_21.pdf PM]).}}
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{{newsitem| 29.12.2022 | <u>"Regionalfahrplan 203X"</u>: Der Regionalfahrplan für die Zeit nach der Inbetriebnahme von S21 ist nicht fahrbar.<ref>C. Engelhardt, Positionspapier "Stuttgart 21: Der neue Regionalfahrplan ist nicht fahrbar, wie die Vorgängerpläne", 29.12.2022 (pdf [https://wikireal.org/w/images/4/48/2022-12-29_Engelhardt_-_S21-Regionalfahrplaene_nicht_fahrbar.pdf wikireal.org])</ref>}}
{{newsitem | 25.07.2014 | '''PFA 1.3 Erörterung''', die [[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Planfeststellung|Bahn veröffentlicht]] 50 Seiten zu häufigen Einwendungen und '''637 Seiten zur Leistungskritik''' ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/no_cache/mediathek/detail/media/filderbereich-mit-flughafenanbindung-dokumente-zum-eroerterungstermin/mediaParameter/show/Medium/ bahnprojekt-stuttgart-ulm.de])!}}
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{{newsitem| 29.04.2021 | <u>Anhörung PFA 1.3b</u>, Anträge stellen S21-Planrechtfertigung in Frage, da unzureichende Leistung schon in [[Stuttgart_21/Anhörung_PFA_1.3/DB_09.2015|Anhörung zu PFA 1.3]] übergangen wurde ([http://wikireal.org/w/images/3/3f/2021-04-29_PFA_1.3b_Schutzgemeinschaft_Filder_-_Antraege_Planrechtfertigung_Engelhardt_final.pdf pdf]).}}
{{newsitem | 03.07.2014 | Der '''VGH''' verweigert Aufklärung, sieht '''keine neuen Tatsachen''' im Leistungsrückbau, '''Beweisanträge werden abgewiesen''' ([http://wikireal.org/w/images/f/ff/2014-07-03_PM_WikiReal_-_VGH_lehnt_Beweisantr%C3%A4ge_ab.pdf Pressemitteilung WikiReal], [http://goo.gl/x5qMNH VGH], [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-vgh-weist-zwei-klagen-ab.9472ae4b-809a-4b2d-ba22-73e0379d7dae.html St.Z.]).}}
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{{newsitem| 09.02.2021 | <u>"Deutschlandtakt Zielfahrplan 2030, 3. GE"</u>: Auch der 3. Gutachterentwurf des D-Takts ist nicht fahrbar und zeigt v.a. mit S21 ist kein ITF möglich.<ref>C. Engelhardt, "Stuttgart 21, Deutschlandtakt-Zielfahrplan 2030, Nebenverkehrszeit-Gleisbelegung im Vergleich", 09.02.2021 (pdf [http://wikireal.org/w/images/3/3e/2021-02-09_Engelhardt_-_Gleisbelegungen_Nebenverkehrszeit.pdf wikireal.org])</ref>}}
{{newsitem | 13.05.2014 | Die '''LINKE''' fordert einen '''Untersuchungsausschuss''' wegen "'''Offenbarungseid'''" der Bundesregierung zu Kosten und Leistungsfähigkeit von S21 ([http://www.nachhaltig-links.de/index.php/bahn/1533-s21-pk link], [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-linke-scheitert-mit-u-ausschuss.87cdcd4f-c95a-4377-86fd-95dfec67e211.html St.Z.], [http://www.change.org/de/Petitionen/bundestags-fraktion-von-b%C3%BCndnis-90-die-gr%C3%BCnen-schlie%C3%9Fen-sie-sich-dem-antrag-auf-einen-bundestags-untersuchungsausschuss-zu-stuttgart-21-an Petition])}}
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{{newsitem| 19.02.2020 | <u>"Deutschlandtakt Zielfahrplan 2030, 2. GE"</u>, Gleisbelegung: D-Takt-Fahrplan unfahrbar, andere Bahnhöfe werden bei weniger Verkehr erweitert.<ref>C. Engelhardt, "Gleisbelegungen der Spitzenstunde im Vergleich", 19.02.2020 (pdf [http://wikireal.org/w/images/3/32/2020-02-19_Engelhardt_-_Gleisbelegungen_im_Vergleich.pdf wikireal.org])</ref>}}
{{newsitem|19.12.2013|'''[http://wikireal.info/w/images/9/91/2013-12-19_PFA_1.3%2C_Engelhardt_Leistungsr%C3%BCckbau.pdf Einwendung zu PFA 1.3]''' '''fehlende Planrechtfertigung und Planreife''' für das Gesamtprojekt aufgrund Leistungsrückbau (Kernargumente S. 3-7)}}
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{{newsitem| 07.19-01.20 | <u>S21 hängt Stuttgart vom Deutschlandtakt ab.</u> Der Zielfahrplan offenbart lange Umsteigezeiten und belegt den Kapazitätsrückbau.<ref>22.10.2019, C. Engelhardt, "Deutschland-Takt-Zielfahrplan mit Stuttgart 21 nicht fahrbar: Beleg für den Leistungsrückbau", 22.10.2019 (pdf [http://wikireal.org/w/images/3/38/2019-10-22_Engelhardt_-_D-Takt_und_Stuttgart_21.pdf wikireal.org])<br />16.01.2020, C. Engelhardt, "Sind Starke Schiene und Deutschland-Takt mit Stuttgart 21 vereinbar? – Oder »das Wunder von Stuttgart«", 16.01.2020 (pdf [http://wikireal.org/w/images/4/4f/2020-01-16_Engelhardt_-_D-Takt_und_Stuttgart_21_Kernaussagen.pdf wikireal.org])</ref>}}
{{newsitem|18.10.2013|'''[http://www.leistungsrueckbau-s21.de/ leistungsrueckbau-s21.de]''': '''4. Bürgerbegehren''' gegen Stuttgart 21. Stuttgarter Bürger für die Aufklärung der Kosten- und der Leistungslüge (s.a. 3. BB [http://www.storno21.de/ storno21.de]).}}
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{{newsitem| 27.02.2019 | <u>ETCS bringt kein Leistungsplus, vielmehr ca. 10 % Minus</u> und hunderte [[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#27.02.2019|Millionen Euro Zusatzkosten außerhalb des Projektbudgets]].}}
{{newsitem|18.10.2013|'''[http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-wie-viele-zuege-verkraftet-der-tiefbahnhof.674669d1-080a-4b08-93c9-bec7c3631763.html stuttgarter-zeitung.de]''': Prof. Martin nimmt seine 51 Züge für Stuttgart 21 zurück. Dem VGH-Urteil von 2006 ist die '''Basis entzogen''' (s.a. [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.buergerbegehren-zu-stuttgart-21-initiatoren-buergerbegehren-auf-gutem-weg.bd8ab28d-d24f-4e76-b805-f612d6d30c65.html St.Z.], [http://www.leistungsrueckbau-s21.de/presse/#Pressespiegel Erläuterungen]).}}}}
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{{newsitem| 29.01.2019 | <u>ZDF "Die Anstalt" mit vielen WikiReal-Kritikpunkten</u>, insbesondere auch zur Leistungsfähigkeit ([https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-29-januar-2019-100.html Video], [https://www.zdf.de/assets/faktencheck-januar-2019-100~original?cb{{=}}1548843945900 ZDF-Faktencheck]).}}
 
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{{newsitem| 10.03.2017 | <u>An DB-Aufsichtsrat: Leistungsrückbau erfüllt Verdacht der Untreue!</u> Mit einem [http://wikireal.org/w/images/f/f3/2017-03-09_Engelhardt_Leistungsfaehigkeit_f%C3%BCr_Aufsichtsrat_final.pdf Kurzgutachten von C. Engelhardt] zum '''illegalen Leistungsrückbau'''.}}
[[Datei:Storno21Logo.png|link=http://www.storno21.de|thumb|200px|Wohnen Sie in '''Stuttgart'''?<br />Fordern auch Sie Aufklärung?<br />'''Unterzeichnen''' Sie die '''Bürger-<br />begehren''' zur {{dr|'''S21-Kostenlüge'''}} ...<br />'''[http://www.storno21.de www.storno21.de]''']]
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{{newsitem| Jan. 2017 | <u>Renommierte Kritik am Stresstest</u>, '''Prof. Hansen''', TU Delft, [[#Hansen|bestätigt Stresstest-Kritik]]: Haltezeiten, Verspätungsabbau "viel zu optimistisch".}}
[[Datei:LeistungsrueckbauS21Logo.png|link=http://www.leistungsrueckbau-s21.de|thumb|200px|... und zur {{dr|'''S21-Leistungslüge'''}}!<br />'''[http://www.leistungsrueckbau-s21.de leistungsrueckbau-s21.de]''']]
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{{newsitem| 08.12.2016 | <u>Gemeinderat: Endgültige Ablehnung des 4. Bürgerbegehrens</u> als Paradebeispiel "postfaktischer Politik" ([http://wikireal.org/w/images/7/73/2016-12-14_PM_WikiReal_-_S21_Postfaktische_Politik_zum_4._BB.pdf Pressemitteilung])}}
[[Datei:Change_org.png|link=http://www.change.org/de/Petitionen/bundestags-fraktion-von-b%C3%BCndnis-90-die-gr%C3%BCnen-schlie%C3%9Fen-sie-sich-dem-antrag-auf-einen-bundestags-untersuchungsausschuss-zu-stuttgart-21-an|thumb|200px|Unterstützen Sie einen {{dr|'''S21-Untersuchungsausschuss'''}} im Bundestag. '''[http://www.change.org/de/Petitionen/bundestags-fraktion-von-b%C3%BCndnis-90-die-gr%C3%BCnen-schlie%C3%9Fen-sie-sich-dem-antrag-auf-einen-bundestags-untersuchungsausschuss-zu-stuttgart-21-an change.org]''']]
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{{newsitem| Jan. 2016 | <u>Auswertung der Schlichtung</u>: Die meisten Falschaussagen und Täuschungen gab es 2010 [[Stuttgart 21/Schlichtung/Auswertung#Leistung|zum Thema Leistungsfähigkeit]].}}
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{{newsitem| 19.11.2015 | <u>4. BB:</u> Die linke Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat [[#4._BB | stellt einen Antrag]], u.a. zur Klärung: '''Ist 32 weniger als 38!?'''}}
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{{newsitem| 07.10.2015 | <u>"Mario Barth deckt auf"</u> [[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Mario Barth | greift Stuttgart 21 auf]] mit den auf WikiReal.org dokumentierten Kritikpunkten.}}
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{{newsitem| 07-09.2015 | Eine breite Koalition von Gemeinderatsfraktionen, der Opposition im Bundestag und Heiner Geißler [[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Faktencheck|fordert]] einen '''neuen Faktencheck'''.}}
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{{newsitem| 02.09.2015 | <u>Anhörung zu PFA 1.3</u>: Die Bahn bleibt auch in ihrer [[Stuttgart 21/Leistung#PFA 1.3 | neuesten Stellungnahme]] '''sämtliche Antworten schuldig'''.}}
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{{newsitem| 02.07.2015 | Die Bundestagsfraktion  [http://www.nachhaltig-links.de/index.php/bahn/stuttgart-21/1647-s21-gutachten DIE LINKE veröffentlicht] [http://www.nachhaltig-links.de/images/DateienJ2/1_Mobilitaet/2_PDF/2015/S21-Bestandsaufnahme_Engelhard_2015-05-06.pdf Engelhardts Bestandsaufnahme] der '''5 wesentlichen Gründe für einen Projektabbruch'''.}}
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{{newsitem| 02.07.2015 | Der [[Stuttgart 21/Leistung#4. Bürgerbegehren | Stuttgarter Gemeinderat entscheidet]] aufgrund eines grob unrichtigen Skandalgutachtens gegen das '''4. Bürgerbegehren'''.}}
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{{newsitem| 18.05.2015 | <u>Projektchef Manfred Leger</u> [http://wikireal.org/w/images/4/4e/2015-05-07_Leger_Antwort_auf_offenen_Brief.pdf antwortet] lieber nicht auf den [http://wikireal.org/w/images/4/49/2015-04-09_Engelhardt%2C_offener_Brief_an_Manfred_Leger.pdf offenen Brief] von Christoph Engelhardt ([http://wikireal.org/w/images/2/29/2015-05-18_Engelhardt_Rede_Montagsdemo_-_Die_Bahn_ist_nackt.pdf Mo-Demo-Rede], [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-kritik-an-bahn-antwort.8ac82ba4-fbce-4010-b37a-92ac38b1ef2f.html St.Z.])}}
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{{newsitem| 06.05.2015 | Beitrag Christoph Engelhardt zur '''Fortsetzung der Anhörung''' ([http://wikireal.info/w/images/7/77/2015-05-06_Fortsetzung_der_Anh%C3%B6rung_Beitrag_Engelhardt.pdf pdf]) des Verkehrsausschusses des Bundestags ([http://www.bei-abriss-aufstand.de/2015/05/11/s21-wie-ber-nur-schlimmer-ausserparlamentarische-anhoerung/ Video]).}}
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{{newsitem| 09.04.2015 | <u>Offener Brief</u> Engelhardt an Projektchef Leger: Über das Warum reden: Leistung, Fußgänger, Brandschutz, Gleisneigung ([http://wikireal.org/w/images/4/49/2015-04-09_Engelhardt%2C_offener_Brief_an_Manfred_Leger.pdf pdf])}}
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{{newsitem| 30.03.2015 | Übergabe 20.000 Unterschriften 4. Bürgerbegehren ([http://wikireal.org/w/images/6/65/2015-03-29_PM_WikiReal_-_Kein_weiteres_Wegducken_zur_S21-Leistungsfrage.pdf PM], [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.x.26eba07c-22b8-496c-9182-b1eebaba9e2e.html St.Z.], [http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.viertes-buergerbegehren-stuttgart-21-gegner-geben-nicht-auf.603b5d2d-c8b0-432a-a1c0-64351293dc4e.html dpa St.N.], [http://youtu.be/WWK7lqwJZec Landesschau aktuell], [http://wikireal.org/w/images/5/54/2015-03-30_Engelhardt%2C_Mo-Demo-Rede%2C_Kein_weiteres_Wegducken.pdf Mo-Demo Rede], [http://youtu.be/3gL9igZ0-98 Video])}}
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{{newsitem| 29.12.2014 | <u>Fachartikel</u> zur unhaltbaren Argumentation der Bahn in der Eisenbahn-Revue International 01/2005 ([http://wikireal.org/w/images/4/47/2015-01_ERI_-_Engelhardt_Stuttgart_21_ungenuegende_Leistungsfaehigkeit.pdf pdf], [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-projektgegner-sehen-gruen-rot-in-der-pflicht.3b7c280f-4e3c-40ba-9ddf-e3a3fa809f97.html St.Z.])}}
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{{newsitem| 22.12.2014 | <u>Antrag an die Bundesregierung</u> zu offenen Fragen bei S21 zu Leistung, Kosten, Sicherheit ([http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/036/1803647.pdf bundestag.de])}}
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{{newsitem| 10.10.2014 | Erst jetzt veröffentlich der <u>VGH BW</u> die Begründung seines Urteils vom 03.07.2014, [[#VGH|er bestätigt]] die '''Kapazität von 32 Zügen'''.}}
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{{newsitem| 08.10.2014 | <u>Abbruch der Filderanhörung</u> nach Debakel der Bahn, aber der [https://rp.baden-wuerttemberg.de/rps/Abt2/Ref24/S21_Eroerterung/24_14-10-07_Engelhardt_Kat.pdf Nachforderungskatalog] soll beantwortet werden.}}
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{{newsitem| 02.10.2014 | <u>PFA 1.3 Erörterung</u>, das Aktionsbündnis gegen S21 richtet einen [http://www.kopfbahnhof-21.de/aktionsbuendnis-fordert-volle-transparenz-bei-filderanhoerung-zur-s21-kapazitaet/ Appell für Transparenz] an '''Dr. Geißler''', WikiReal [http://wikireal.org/w/images/1/14/2014-10-02_PFA_1.3_Nachforderungen%2C_Kernpunkte.pdf appelliert an die Bahnwissenschaft]}}
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{{newsitem| 29.09.2014 | <u>PFA 1.3 Erörterung</u>, der Bahn wurde mit [http://wikireal.org/w/images/3/31/2014-09-29_PFA_1.3%2C_Nachforderungen_DB.pdf 213 Nachforderungen] auf ihre '''unvollständigen und fragwürdigen Argumentationen''' entgegnet ([http://wikireal.org/w/images/2/27/2014-10-01_PM_zur_Leistungsfaehigkeit_von_S_21.pdf PM]).}}
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{{newsitem| 25.07.2014 | <u>PFA 1.3 Erörterung</u>, die [[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Planfeststellung|Bahn veröffentlicht]] 50 Seiten zu häufigen Einwendungen und '''637 Seiten zur Leistungskritik''' ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/no_cache/mediathek/detail/media/filderbereich-mit-flughafenanbindung-dokumente-zum-eroerterungstermin/mediaParameter/show/Medium/ bahnprojekt-stuttgart-ulm.de])!}}
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{{newsitem| 03.07.2014 | Der '''VGH''' sieht <u>keine neuen Tatsachen</u> im Leistungsrückbau, Beweisanträge werden abgewiesen ([http://wikireal.org/w/images/f/ff/2014-07-03_PM_WikiReal_-_VGH_lehnt_Beweisantr%C3%A4ge_ab.pdf Pressemitteilung WikiReal], [http://goo.gl/x5qMNH VGH], [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-vgh-weist-zwei-klagen-ab.9472ae4b-809a-4b2d-ba22-73e0379d7dae.html St.Z.]).}}
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{{newsitem| 13.05.2014 | Die <u>LINKE</u> fordert einen '''Untersuchungsausschuss''' wegen "Offenbarungseid" der Bundesregierung zu S21 ([http://www.nachhaltig-links.de/index.php/bahn/1533-s21-pk link], [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-linke-scheitert-mit-u-ausschuss.87cdcd4f-c95a-4377-86fd-95dfec67e211.html St.Z.], [http://www.change.org/de/Petitionen/bundestags-fraktion-von-b%C3%BCndnis-90-die-gr%C3%BCnen-schlie%C3%9Fen-sie-sich-dem-antrag-auf-einen-bundestags-untersuchungsausschuss-zu-stuttgart-21-an Petition])}}
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{{newsitem| 19.12.2013 | <u>Einwendung zu PFA 1.3</u> <u>fehlende Planrechtfertigung und Planreife</u> für das Gesamtprojekt aufgrund Leistungsrückbau ([http://wikireal.info/w/images/9/91/2013-12-19_PFA_1.3%2C_Engelhardt_Leistungsr%C3%BCckbau.pdf Kernargumente S. 3-7])}}
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{{newsitem| 18.10.2013 | <u>[http://www.leistungsrueckbau-s21.de/ leistungsrueckbau-s21.de]</u>: '''4. Bürgerbegehren''' gegen S21. Bürger für die Aufklärung der Kosten- und der Leistungslüge (s.a. 3. BB [http://www.storno21.de/ storno21.de]).}}
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{{newsitem| 18.10.2013 | [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-wie-viele-zuege-verkraftet-der-tiefbahnhof.674669d1-080a-4b08-93c9-bec7c3631763.html stuttgarter-zeitung.de]: '''Prof. Martin nimmt seine 51 Züge für S21 zurück.''' Dem VGH-Urteil von 2006 ist die <u>Basis entzogen</u> (s.a. [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.buergerbegehren-zu-stuttgart-21-initiatoren-buergerbegehren-auf-gutem-weg.bd8ab28d-d24f-4e76-b805-f612d6d30c65.html St.Z.], [http://www.leistungsrueckbau-s21.de/presse/#Pressespiegel Erläuterungen]).}}}}
  
==Inhalt==
 
  
__TOC__
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==Zusammenfassung==
 
==Zusammenfassung==
  
[[Datei:Leistungsaussagen_klein.png|360px|rechts|thumb|Stuttgart 21 reduziert die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart von 50 Zügen auf 32 Züge pro Stunde. Das bestätigen die Bahn-Gutachter der Planfeststellung und unabhängige Quervergleiche, höhere Leistungswerte hatten keinen Bestand.]]
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[[Datei:Leistungsaussagen_klein.png | 360px | rechts | thumb | Stuttgart 21 reduziert die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart von 50 Zügen auf 32 Züge pro Stunde. Das bestätigen die Bahn-Gutachter der Planfeststellung und unabhängige Quervergleiche, höhere Leistungswerte hatten keinen Bestand.]]
Der bestehende '''17-gleisige Kopfbahnhof mit einer Kapazität von 50 Zügen pro Stunde''',<ref>22.11.2011, [http://www.mvi.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/104632/ Pressemitteilung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg], "Kopfbahnhof könnte heute schon mehr Züge abwickeln als S 21"</ref>.  in dem heute 38 Züge in der Spitzenstunde fahren, soll durch einen unterirdischen '''8-gleisigen Durchgangsbahnhof''' ersetzt werden, der sowohl laut Planfeststellung wie den üblichen Bewertungsmethoden auf '''32 Züge pro Stunde limitiert''' ist. Das erwartete '''Wachstum von 30 % bis 50 % ist nicht erbringbar''', die Kapazität sinkt sogar deutlich '''unter den heutigen Bedarf'''. Auf der Europäischen Magistrale wird durch Stuttgart 21 ein '''Engpass geschaffen'''. Sämtliche '''höheren Leistungsaussaugen''', die über die rund 32 Züge pro Stunde hinaus gehen, wie auch der '''{{nv|[[Stuttgart_21/Stresstest|Stresstest]]}}''' von 2011, sind '''fehlerhaft und unverbindlich'''. Damit ist S21 ein Rückbau der Leistungsfähigkeit, für den keine Genehmigung vorliegt, die '''Planrechtfertigung ist entfallen!'''
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Der bestehende '''17-gleisige Kopfbahnhof''' mit einer [[#Kapazitaet_Kopfbahnhof|Kapazität von 50 Zügen pro Stunde]], in dem heute 38 Züge in der Spitzenstunde fahren, soll durch einen unterirdischen '''8-gleisigen Durchgangsbahnhof''' ersetzt werden, der sowohl laut Planfeststellung wie den üblichen Bewertungsmethoden auf [[#Kapazitaet_32_Zuege|32 Züge pro Stunde limitiert]] ist. Das erwartete <u>Wachstum von 30 % bis 50 % ist nicht erbringbar</u>, die Kapazität sinkt sogar deutlich <u>unter den heutigen Bedarf</u>. Auf der Europäischen Magistrale wird durch Stuttgart 21 ein <u>Engpass geschaffen</u>. Sämtliche <u>höheren Leistungsaussaugen</u>, die über die rund 32 Züge pro Stunde hinaus gehen, wie auch der [[#Stresstest|Stresstest]] von 2011, sind <u>fehlerhaft und unverbindlich</u>. Damit ist S21 ein Rückbau der Leistungsfähigkeit, für den keine Genehmigung vorliegt, die <u>Planrechtfertigung ist entfallen!</u>
  
Dass dieser Rückbau so viele Jahre verborgen bleiben konnte, lag an '''fehlerhaften und unvollständige Darstellungen zur Leistungsfähigkeit'''. Die Gutachter Prof. Dr. Gerhard Heimerl, Prof. Dr. Wulf Schwanhäußer und Prof. Dr. Ullrich Martin hatten in ihren Ausarbeitungen '''gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstoßen'''. Es wurde das Auslegungsbetriebsprogramm nicht entsprechend dem geplanten Wachstum festgelegt, sondern mit '''weniger Zügen als im aktuellen Fahrplan'''. Es wurden teils '''auf Anforderung der Deutschen Bahn AG''' (DB AG) methodisch '''falsche Grundannahmen''' getroffen. Es wurden '''unrealistische Parameter''' angesetzt, etwa viel zu kurze Haltezeiten, die für einen einfachen Bahnhof genügen mögen, aber nicht für einen Knotenbahnhof wie Stuttgart 21 mit ausgesprochen hohem Fahrgastwechsel.
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Dass dieser Rückbau so viele Jahre verborgen bleiben konnte, lag an '''fehlerhaften und unvollständigen Darstellungen zur Leistungsfähigkeit'''. Die Gutachter [[#Heimerl_1997|Prof. Dr. Gerhard Heimerl]], [[#Schwanhaeusser_1997|Prof. Dr. Wulf Schwanhäußer]] und [[#Martin_2005|Prof. Dr. Ullrich Martin]] hatten in ihren Ausarbeitungen <u>gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstoßen</u>. Es wurde das Auslegungsbetriebsprogramm nicht entsprechend dem geplanten Wachstum festgelegt, sondern mit <u>weniger Zügen als im aktuellen Fahrplan</u>. Es wurden teils <u>auf Anforderung der Deutschen Bahn AG</u> (DB AG) methodisch <u>falsche Grundannahmen</u> getroffen. Es wurden <u>unrealistische Parameter</u> angesetzt, etwa viel zu kurze Haltezeiten, die für einen einfachen Bahnhof genügen mögen, aber nicht für einen Knotenbahnhof wie Stuttgart 21 mit ausgesprochen hohem Fahrgastwechsel.
  
 
Die DB AG hat '''wesentliche Unterlagen nicht oder viel zu spät zugänglich''' gemacht. Etwa die Personenstromanalysen, die erst 2012 bekannt wurden und die Engpässe für die Fußgänger offenbarten und darüber hinaus die "Dimensionierung" von S21 auf nur 32 Züge pro Stunde bestätigten.
 
Die DB AG hat '''wesentliche Unterlagen nicht oder viel zu spät zugänglich''' gemacht. Etwa die Personenstromanalysen, die erst 2012 bekannt wurden und die Engpässe für die Fußgänger offenbarten und darüber hinaus die "Dimensionierung" von S21 auf nur 32 Züge pro Stunde bestätigten.
  
Die Leistungskritik zu Stuttgart 21 blickt auf eine lange '''{{nv|[[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Historie|Historie]]}}''' zurück. Selbst fundierten Warnungen von Fachleuten folgte keine Aufklärung in der öffentlichen Diskussion. In den verschiedenen offiziellen '''{{nv|[[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Verfahren|Verfahren]]}}''' zur Leistungsfähigkeit wurde dem Thema immer auffällig ausweichend begegnet. Bei der anstehenden '''[[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Planfeststellung|Erörterung zu PFA 1.3]]''' besteht nun eine realistische Chance auf eine vertiefte Diskussion der nun jahrelang im Raum stehenden Diskrepanzen. Aber auch damit ist das Thema nicht vom Tisch, das laufende '''Bürgerbegehren''', Kleine Anfragen und eine anstehende Anhörung im '''Bundestag''', die Brandschutzdiskussion im '''Gemeinderat''', außerdem bei der '''EU-Betrugsbehörde OLAF''' und den '''Rechnungshöfen''', ... überall hat das Projekt Stuttgart 21 zum Thema Leistungsfähigkeit '''offene Flanken'''. Nur mit den '''Medien''' haben die Projektbetreiber leichtes Spiel, wie die '''{{nv|[[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie|Chronologie]]}}''' der Meilensteine der Diskussion und der Presseveröffentlichungen zeigt. Die technischen Zweifel können noch so gut belegt sein, es wird '''selten so weit nachgefasst''', bis die Fragen geklärt sind.
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'''Unterseiten und zusammenfassende Darstellungen:'''
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→&nbsp;'''{{nv | [[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie | Chronologie]]}}''', Meilensteine der Diskussion und der Presseveröffentlichungen zur Kritik an der Leistungsfähigkeit.
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→&nbsp;'''{{nv | [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente | Dokumente]]}}''', vollständige Liste der <u>Referenzen</u> zum Thema Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 wiedergegeben.
  
 
Weitere '''zusammengefasste Darstellungen''' finden sich hier:<br />
 
Weitere '''zusammengefasste Darstellungen''' finden sich hier:<br />
→ '''[http://www.leistungsrueckbau-s21.de/fragen/details/ leistungsrueckbau-s21.de]''', 4. Bürgerbegehren gegen Stuttgart 21 zum Leistungsrückbau<br />
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&nbsp;'''[http://www.leistungsrueckbau-s21.de/fragen/ leistungsrueckbau-s21.de]''',<br />
→ C. Engelhardt, '''Stellungnahme zum VGH-Verfahren''', 06.06.2014 (pdf [http://wikireal.org/w/images/7/7f/2014-06-06_Stellungnahme.pdf wikireal.org])
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→&nbsp;C. Engelhardt, <u>Bestandsaufnahme zur Anhörung im Bundestag</u>, 06.05.2015 (pdf [http://www.nachhaltig-links.de/images/DateienJ2/1_Mobilitaet/2_PDF/2015/S21-Bestandsaufnahme_Engelhard_2015-05-06.pdf nachhaltig-links.de]),<br />
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&nbsp;C. Engelhardt, <u>Stellungnahme zum VGH-Verfahren</u>, 10.06.2014 (pdf [http://wikireal.org/w/images/7/7f/2014-06-06_Stellungnahme.pdf wikireal.org])
  
'''Referenzen''' werden, wenn nicht direkt als Fußnote, mit einer (Quellenangabe in Klammern) gegeben. Die in dieser Zitierweise verwendeten Veröffentlichungen finden sich unter → '''{{nv|[[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente|Dokumente]]}}'''.
 
  
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=={{id|Unterdimensionierung}}Unterdimensionierung der Leistungsfähigkeit – nur 32 Züge statt der geforderten 50 Züge==
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<!-- ===Mittelfristiger Bedarf für Stuttgart Hbf: 50 Züge=== | ===Kapazität des Kopfbahnhofs: 50 Züge=== | ===Kapazität von Stuttgart 21: 32 Züge=== | ===Kapazität der Fußgängeranlagen: Reisende aus 32 Zügen.=== | ===Haltlose Versprechungen der doppelten Leistung oder doppelten Kapazität=== -->
  
==Unterdimensionierung der Leistungsfähigkeit – nur 30 Züge statt geforderten 50 Zügen==
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[[Datei:Kopfbahnhof_und_Stuttgart_21.png | 480px | rechts | thumb | <u>Gleispläne und Innenansichten, Kopfbahnhof und Stuttgart 21.</u><ref>Gleispläne sowie die Innenansicht S21 mit den neuen Fluchttreppenhäusern von der DB AG aus dem Turmforum, Beispiel für eine Neugestaltung des Kopfbahnhofs: Entwurf Prof. Ostertag, Grafik proeleven.</ref> Der neue Tiefbahnhof soll mit halb so viel Bahnsteiggleisen, weniger Zulaufgleisen und einem Drittel weniger Bahnsteigfläche eine Leistungsverdopplung ermöglichen.]]
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Wenn Stuttgart 21 den heutigen Kopfbahnhof ersetzt, reduzieren sich die bestehenden '''17 Bahnsteiggleise auf nur noch 8'''. Die <u>Fläche der Bahnsteige sinkt</u> um rund ein Drittel. Dennoch soll +30 %, +50 % oder gar doppelt so viel Verkehr ermöglicht werden? Das würde einen <u>Quantensprung in der Leistungsfähigkeit</u> voraussetzen, für den aber keine tragfähige technische Begründung existiert. Der durchschnittliche Vorteil von Durchgangsbahnhöfen beträgt nur rund 40 % ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelhardt_2011|Engelhardt 2011]]). Tatsächlich sinkt die Kapazität des Bahnhofs um rund ein Drittel.
  
[[Datei:Kopfbahnhof_und_Stuttgart_21.png|480px|rechts|thumb|'''Gleispläne und Innenansichten, Kopfbahnhof und Stuttgart 21.'''<ref>Gleispläne sowie die Innenansicht S21 mit den neuen Fluchttreppenhäusern von der DB AG aus dem Turmforum, Beispiel für eine Neugestaltung des Kopfbahnhofs: Entwurf Prof. Ostertag, Grafik proeleven.</ref> Der neue Tiefbahnhof soll mit halb so viel Bahnsteiggleisen, weniger Zulaufgleisen und einem Drittel weniger Bahnsteigfläche eine Leistungsverdopplung ermöglichen.]]
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Auch in den Zuläufen gibt es keinen Vorteil für S21: Der <u>Kopfbahnhof hat 6 Zulauf- und 5 Abstellbahnhofgleise</u>. Zwar hat <u>S21 8 Zulaufgleise</u>, die aber auch für den Abstellverkehr genutzt werden müssen. Auch hat der Kopfbahnhof deutlich <u>mehr Kapazität im Gleisvorfeld</u> mit vielfältigen Ausweichmöglichkeiten, etwa wenn einmal eine Weiche ausfällt. Bei S21 sind mehrere Weichen von derart zentraler Bedeutung, dass sie im Falle eines Defekts Teile des Bahnhofs lahmlegen.
Wenn Stuttgart 21 den heutigen Kopfbahnhof ersetzt, reduzieren sich die bestehenden '''17 Bahnsteiggleise auf nur noch 8'''. Die '''Fläche der Bahnsteige sinkt''' um rund ein Drittel. Dennoch soll +30 %, +50 % oder gar doppelt so viel Verkehr ermöglicht werden? Das würde einen '''Quantensprung in der Leistungsfähigkeit''' voraussetzen, für den aber keine tragfähige technische Begründung existiert. Der durchschnittliche Vorteil von Durchgangsbahnhöfen beträgt nur rund 40 % (Engelhardt 2011). Tatsächlich sinkt die Kapazität des Bahnhofs um rund ein Drittel.
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Auch in den Zuläufen gibt es keinen Vorteil für S21: Der '''Kopfbahnhof hat 6 Zulauf- und 5 Abstellbahnhofgleise'''. Zwar hat '''S21 8 Zulaufgleise''', die aber auch für den Abstellverkehr genutzt werden müssen. Auch hat der Kopfbahnhof deutlich '''mehr Kapazität im Gleisvorfeld''' mit vielfältigen Ausweichmöglichkeiten, etwa wenn einmal eine Weiche ausfällt. Bei S21 sind mehrere Weichen von derart zentraler Bedeutung, dass sie im Falle eines Defekts Teile des Bahnhofs lahmlegen.
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Die '''einstmals beeindruckende Architektur von S21''' wird durch die für den Brandschutz nötigen Fluchttreppenhäuser <u>zerstört</u>, die außerdem <u>viele neue Engpässe</u> an den Bahnsteigen schaffen. [Von der Bahn wurden im Gleisplan die Bahnsteige des Kopfbahnhofs verkürzt dargestellt (rote Markierung), was hier korrigiert wurde. Außerdem fehlt in der Darstellung der DB AG Gleis 1a.]
  
Die '''einstmals beeindruckende Architektur von S21''' wird durch die für den Brandschutz nötigen Fluchttreppenhäuser '''zerstört''', die außerdem '''viele neue Engpässe''' an den Bahnsteigen schaffen. [Von der Bahn wurden im Gleisplan die Bahnsteige des Kopfbahnhofs verkürzt dargestellt (rote Markierung), was hier korrigiert wurde. Außerdem fehlt in der Darstellung der DB AG Gleis 1a.]
 
  
===Mittelfristiger Bedarf für Stuttgart Hbf: 50 Züge===
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==={{id|Bedarf}}Mittelfristiger Bedarf für Stuttgart Hbf: 50 Züge===
  
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[[Datei:1970_Fahrplan.png | 275px | rechts | thumb | <u>Im Kopfbahnhof fuhren 1970 schon 45,5 Züge</u> in der Stunde ab 6:30 Uhr, eigene Auswertung.<ref>Quelle: Bundesbahndirektion Hamburg, "Abfahrt- und Ankunft-Pläne der Bahnhöfe, Sommer 1970, 31. Mai bis 26. September 1970"</ref>]]
[[Datei:1970_Fahrplan.png|275px|rechts|thumb|'''Im Kopfbahnhof fuhren 1970 schon 45,5 Züge''' in der Stunde ab 6:30 Uhr, eigene Auswertung.<ref>Quelle: Bundesbahndirektion Hamburg, „Abfahrt- und Ankunft-Pläne der Bahnhöfe, Sommer 1970, 31. Mai bis 26. September 1970“</ref>]]
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Dass die '''Spitzenstundenbelastung für die Bemessung einer Infrastruktur maßgeblich''' ist, ist fachlich unstrittig und wird auch in Planfeststellung und Finanzierungsvertrag ausdrücklich so festgehalten.<ref>Prof. Schwanhäußers Dissertation, Lehrbüchern von Experten der DB AG und den Vorgaben der Internationalen Eisenbahn-Vereinigung. Die Spitzenstunde war die entscheidenden Bemessungsgröße in den Gutachten zu Stuttgart 21: Sie ist die „Dimensionierungsgröße“ in der Bedarfsanalyse für Stuttgart 21 (ITP/VWI 1997 S. „4-70“ ff) und den Leistungsuntersuchungen (Schwanhäußer 1997 S. 4, 40-42, 58, Durth-Roos 1998 S. 3-16, Martin 2005 S. 22 f, Durth-Roos 2009 S. 3-15), aber auch bspw. im Stresstest (Stresstest 2011 S. 2-14) bzw. den Leistungsuntersuchungen zum Filderbereich (Martin 2008 S. 3, TU Drsd. 2013 S. 7, 9). Darüber hinaus wurde auch ausdrücklich im Planfeststellungsbeschluss zu PFA 1.1 (PFB 1.1 S. 150) festgehalten, wie auch im Finanzierungsvertrag des Projekts vom 30.03.2009 (Anl. 3.2a Anh. 1.1 S. 5 Punkt 1.3.3), dass für die Bemessung der Infrastruktur die Spitzenstunde „maßgeblich“ ist. Die Zugleistung in der Spitzenstunde gibt die Bahnhofskapazität wieder.</ref> Die Planfeststellungsunterlagen erhalten bisher '''keine Beschreibung oder Prognose''', dass sich zukünftig der '''Lastverlauf über den Tag grundsätzlich ändert'''. Damit ist insbesondere das '''Wachstum auch für die Spitzenstunde anzusetzen'''.
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Dass die '''Spitzenstundenbelastung''' für die Bemessung einer Infrastruktur '''maßgeblich''' ist, ist fachlich unstrittig und wird auch in Planfeststellung und Finanzierungsvertrag ausdrücklich so festgehalten.<ref>Prof. Schwanhäußers Dissertation, Lehrbüchern von Experten der DB AG und den Vorgaben der Internationalen Eisenbahn-Vereinigung. Die Spitzenstunde war die entscheidenden Bemessungsgröße in den Gutachten zu Stuttgart 21: Sie ist die "Dimensionierungsgröße" in der Bedarfsanalyse für Stuttgart 21 ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#ITP/VWI_1997|ITP/VWI 1997]] S. "4-70" ff) und den Leistungsuntersuchungen ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1997|Schwanhäußer 1997]] S. 4, 40-42, 58, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Durth-Roos_1998|Durth-Roos 1998]] S. 3-16, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Martin_2005|Martin 2005]] S. 22 f, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Durth-Roos_2009|Durth-Roos 2009]] S. 3-15), aber auch bspw. im Stresstest ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresstest_2011|Stresstest 2011]] S. 2-14) bzw. den Leistungsuntersuchungen zum Filderbereich ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Martin_2008|Martin 2008]] S. 3, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#TU_Drsd._2013|TU Drsd. 2013]] S. 7, 9). Darüber hinaus wurde auch ausdrücklich im Planfeststellungsbeschluss zu PFA 1.1 ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#PFB_1.1|PFB 1.1]] S. 150) festgehalten, wie auch im Finanzierungsvertrag des Projekts vom 30.03.2009 ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Anl._3.2a_Anh._1.1|Anl. 3.2a Anh. 1.1]] S. 5 Punkt 1.3.3), dass für die Bemessung der Infrastruktur die Spitzenstunde "maßgeblich" ist. Die Zugleistung in der Spitzenstunde gibt die Bahnhofskapazität wieder.</ref> Die Planfeststellungsunterlagen erhalten bisher <u>keine Beschreibung oder Prognose</u>, dass sich zukünftig der <u>Lastverlauf über den Tag grundsätzlich ändert</u>. Damit ist insbesondere das Wachstum auch für die Spitzenstunde anzusetzen.
  
Es finden sich in der Planfeststellung zu PFA 1.1, zu PFA 1.3 und dem Finanzierungsvertrag '''quantitative Vorgaben''' für das Wachstum, das Stuttgart 21 bewältigen soll. Alle drei Vorgaben führen auf '''rund 50 Züge pro Stunde''', die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik für '''Stuttgart 21 zu fordern''' wären.<br style="clear:left" />
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Es finden sich in der Planfeststellung zu PFA 1.1, zu PFA 1.3 und dem Finanzierungsvertrag <u>quantitative Vorgaben</u> für das Wachstum, das Stuttgart 21 bewältigen soll. Alle drei Vorgaben führen auf '''rund 50 Züge pro Stunde''', die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik für <u>Stuttgart 21 zu fordern</u> wären.<br style="clear:left" />
  
# '''Planfeststellung PFA 1.1.''' In der Planfeststellung war für Stuttgart 21 eine <u>Steigerung der Verkehrsleistung um 43 %</u> (von 598 auf 856 Ankünfte und Abfahrten, PFB 1.1 S. 154, 149) ggü. "derzeit" vorgegeben worden, was das Jahr 2001 bezeichnete (PFA 1.1 Erl. S. 16/17), als 34 Züge in der Spitzenstunde ab 7:00 Uhr fuhren. Es ergeben sich <u>49 Züge pro Stunde</u>.
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# <u>Planfeststellung PFA 1.1.</u> In der Planfeststellung war für Stuttgart 21 eine <u>Steigerung der Verkehrsleistung um 43 %</u> (von 598 auf 856 Ankünfte und Abfahrten, PFB 1.1 S. 154, 149) ggü. "derzeit" vorgegeben worden, was das Jahr 2001 bezeichnete ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#PFA 1.1_Erl.|PFA 1.1 Erl.]] S. 16/17), als 34 Züge in der Spitzenstunde ab 7:00 Uhr fuhren. Es ergeben sich <u>49 Züge pro Stunde</u>.
# '''Finanzierungsvertrag.''' Es wird ein Wachstum der Zugzahl von <u>50 % ggü. 2001</u> gefordert (Fin.Vertr. 2009 Anl. 3.2a Anh. 1 S. 6). Es ergeben sich <u>51 Züge pro Stunde</u>.
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# <u>Finanzierungsvertrag.</u> Es wird ein Wachstum der Zugzahl von <u>50 % ggü. 2001</u> gefordert ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Anl._3.2a_Anh._1|Anl. 3.2a Anh. 1]] S. 6). Es ergeben sich <u>51 Züge pro Stunde</u>.
# '''Erläuterungsband zur Anhörung zu PFA 1.3.''' Es wird für S21 ein Wachstum von '''30 % ggü. 2011''' gefordert (PFA 1.3 Erl. S. 30). 2011 fuhren in der Spitzenstunde ab 6:50 Uhr 39 Züge pro Stunde. Damit ergeben sich rund <u>51 Züge pro Stunde als Zielvorgabe</u>.
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# <u>Erläuterungsband zur Anhörung zu PFA 1.3.</u> Es wird für S21 ein Wachstum von <u>30 % ggü. 2011</u> gefordert ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#PFA_1.3_Erl.|PFA 1.3 Erl.]] S. 30). 2011 fuhren in der Spitzenstunde ab 6:50 Uhr 39 Züge pro Stunde. Damit ergeben sich rund <u>51 Züge pro Stunde als Zielvorgabe</u>.
  
===Kapazität des Kopfbahnhofs: 50 Züge===
 
  
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==={{id|Kapazitaet Kopfbahnhof}}Kapazität des Kopfbahnhofs: 50 Züge===
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Das geforderte Wachstum des Zugverkehrs entspricht damit der Leistungsfähigkeit des bestehenden Kopfbahnhofs, für den als '''Kapazität rund 50 Züge pro Stunde''' auf unterschiedlichen Wegen bestätigt wurden. Der Kopfbahnhof stößt keineswegs an seine Grenzen. Das Ausmaß der Fehleinschätzung der Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs zeigt sich auch in der folgenden Aussage aus der Projektbroschüre 1997, die sich inzwischen selbst ad absurdum geführt hat:<ref>1997, "Das Projektmagazin / Herbst 1997", S. 4</ref> ''"Der jetzige Hauptbahnhof kann das Fahrgastaufkommen des Jahres 2010 in keiner Weise mehr bewältigen."''<br style="clear:left" />
 
Das geforderte Wachstum des Zugverkehrs entspricht damit der Leistungsfähigkeit des bestehenden Kopfbahnhofs, für den als '''Kapazität rund 50 Züge pro Stunde''' auf unterschiedlichen Wegen bestätigt wurden. Der Kopfbahnhof stößt keineswegs an seine Grenzen. Das Ausmaß der Fehleinschätzung der Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs zeigt sich auch in der folgenden Aussage aus der Projektbroschüre 1997, die sich inzwischen selbst ad absurdum geführt hat:<ref>1997, "Das Projektmagazin / Herbst 1997", S. 4</ref> ''"Der jetzige Hauptbahnhof kann das Fahrgastaufkommen des Jahres 2010 in keiner Weise mehr bewältigen."''<br style="clear:left" />
# '''Vieregg-Rössler.''' Die Verkehrsberatungsfirma ermittelte eine Kapazität von <u>bis zu 56 Zügen pro Stunde</u> für den Kopfbahnhof (Vieregg-Rössler 2011).
 
# '''NVBW Baden-Württemberg.''' Die Nahverkehrsgesellschaft <u>bestätigt davon 50 Züge</u> (NVBW 2011) ohne Notwendigkeit größerer Ausbauten.<ref>22.11.2011, [http://mvi.baden-wuerttemberg.de/de/ministerium/presse/pressemitteilung/pid/kopfbahnhof-koennte-heute-schon-mehr-zuege-abwickeln-als-s-21/ mvi.baden-wuerttemberg.de,] "Kopfbahnhof könnte heute schon mehr Züge abwickeln als S 21"</ref>
 
# '''Ex-Bahnhofsvorsteher Egon Hopfenzitz.''' Diese Leistungsfähigkeit wird auch durch die Einschätzung des Praktikers und früheren Fahrdienstleiters Hopfenzitz bestätigt, der <u>56 Züge pro Stunde</u> für möglich hält.<ref>12.11.2010, 4. Tag der Faktenschlichtung zu Stuttgart 21, 11:01 Uhr, Egon Hopfenzitz ([http://stuttgart21.wikiwam.de/index.php/Wortprotokoll_der_Schlichtung_12.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de]): "Das Zählergebnis nach dieser Methode bedeutet nun, dass bei (um) zehn Minuten reduzierter Standzeit Stunde sieben jetzt 56 Züge, Stunde sechzehn 54 Züge bereit gestellt und abgefahren werden können."</ref>
 
# '''Fahrplan Sommer 1970.''' Fahrplanmäßig fuhren im Kopfbahnhof <u>45,5 Züge pro Stunde</u> auf praktisch derselben Bahnsteiggleisanlage wie heute. Dieser schon vor über 40 Jahren in der Praxis erreichte Leistungswert lässt die heutige Kapazität von 50 Zügen plausibel erscheinen. Zum Vergleich: Schon 1939 wurden laut Fahrplan 44 Züge pro Stunde (ab 5:50 Uhr) abgefertigt, als noch zahlreiche Lokwechsel nötig waren.<ref>Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Stuttgart, "Amtlicher Taschenfahrplan für Württemberg- Hohenzollern nebst Fernverbindungen sowie Kraftwagenlinien der Reichsbahn, Sommerausgabe 1939, gültig vom 15. Mai bis 7. Oktober". Zusätzlich: Bildliche Bahnhofsfahrordnung "Gleisbelegungsplan Pbf Vormittag, 15. Mai 1939", siehe Anh. III</ref>
 
  
===Kapazität von Stuttgart 21: 32 Züge===
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# <u>Vieregg-Rössler.</u> Die Verkehrsberatungsfirma ermittelte eine Kapazität von <u>bis zu 56 Zügen pro Stunde</u> für den Kopfbahnhof ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Vieregg-Rössler_2011|Vieregg-Rössler 2011]]).
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# <u>NVBW Baden-Württemberg.</u> Die Nahverkehrsgesellschaft und mit ihr das Landesverkehrsministerium <u>bestätigen davon 50 Züge</u> ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#NVBW_2011|NVBW 2011]]) ohne Notwendigkeit größerer Ausbauten.<ref>22.11.2011, [http://mvi.baden-wuerttemberg.de/de/ministerium/presse/pressemitteilung/pid/kopfbahnhof-koennte-heute-schon-mehr-zuege-abwickeln-als-s-21/ mvi.baden-wuerttemberg.de,] "Kopfbahnhof könnte heute schon mehr Züge abwickeln als S 21"</ref>
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# <u>Egon Hopfenzitz</u>, Ex-Bahnhofsvorsteher. Diese Leistungsfähigkeit wird auch durch die Einschätzung des Praktikers und früheren Fahrdienstleiters Hopfenzitz bestätigt, der <u>56 Züge pro Stunde</u> für möglich hält.<ref>12.11.2010, 4. Tag der Faktenschlichtung zu Stuttgart 21, 11:01 Uhr, Egon Hopfenzitz ([http://stuttgart21.wikiwam.de/index.php/Wortprotokoll_der_Schlichtung_12.11.2010 stuttgart21.wikiwam.de]): "Das Zählergebnis nach dieser Methode bedeutet nun, dass bei (um) zehn Minuten reduzierter Standzeit Stunde sieben jetzt 56 Züge, Stunde sechzehn 54 Züge bereit gestellt und abgefahren werden können."</ref>
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# <u>Fahrplan Sommer 1970.</u> Fahrplanmäßig fuhren im Kopfbahnhof <u>45,5 Züge pro Stunde</u> auf praktisch derselben Bahnsteiggleisanlage wie heute. Dieser schon vor über 40 Jahren in der Praxis erreichte Leistungswert lässt die heutige Kapazität von 50 Zügen plausibel erscheinen. Zum Vergleich: Schon 1939 wurden laut Fahrplan 44 Züge pro Stunde (ab 5:50 Uhr) abgefertigt, als noch zahlreiche Lokwechsel nötig waren.<ref>Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Stuttgart, "Amtlicher Taschenfahrplan für Württemberg- Hohenzollern nebst Fernverbindungen sowie Kraftwagenlinien der Reichsbahn, Sommerausgabe 1939, gültig vom 15. Mai bis 7. Oktober". Zusätzlich: Bildliche Bahnhofsfahrordnung "Gleisbelegungsplan Pbf Vormittag, 15. Mai 1939", siehe Anh. III</ref>
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# <u>Winfried Kretschmann.</u> Auch der spätere Ministerpräsident hatte im März 2011 für einen <u>modernisierten Kopfbahnhof</u> schon <u>52 Züge pro Stunde</u> angegeben.<ref>21.03.2011, [http://www.gruene-bw.de/themen/verkehr/news/article/studie-zeigt-stuttgart-21-funktioniert-nicht/ gruene-bw.de], "Studie zeigt: Stuttgart 21 funktioniert nicht"</ref>
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==={{id|Kapazitaet_32_Zuege}}Kapazität von Stuttgart 21: 32 Züge===
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[[Datei:Leistungsaussagen_S21.png | 480px | rechts | thumb | <u>Leistungsaussagen zu Stuttgart 21 in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung.</u> Während der bestehende Kopfbahnhof ggü. den heute abgefertigten 38 Zügen pro Stunde noch Reserven bis zu einer Kapazität von rund 50 Zügen hat, ist Stuttgart 21 nur auf 32 Züge ausgelegt (mit den Arbeiten und Aussagen der Bahn-Gutachter belegt) und schon bei 32,8 Zügen in der Leistung begrenzt. Höhere Versprechungen waren unhaltbar oder ihre Fehler wurden schon von der Bahn bzw. ihrem Gutachter eingestanden. (Quellen zu den Zahlen sind in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung angegeben, Kritiker: blau, Befürworter: rot.)]]
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Stuttgart 21 ist aber '''auf 32 Züge pro Stunde ausgelegt''', das bestätigt der Planfeststellungsbeschluss zu PFA 1.1 und die zugrunde liegenden Gutachten. Der Bahnhof erreicht sogar schon bei <u>maximal 32,8 Züge pro Stunde</u> seine absolute Leistungsgrenze. Dieser Kapazitätswert wird über die gängige auch von den Bahngutachtern angewandte Kennzahl des Belegungsgrads bestätigt, durch Vergleiche mit ähnlichen Großbahnhöfen und durch die Abschätzungen der Korrekturen aufgrund der eingestandenen Fehler in den Simulationen mit hohen Leistungsaussagen. <u>Bisher wird der Kapazitätswert von 32 Zügen pro Stunde auf 10 verschiedenen Wegen bestätigt</u>, insbesondere aber auch mit den offiziellen Gutachten der Planfeststellung und den Richtigstellungen der Gutachter zu späteren Arbeiten.<br style="clear:left" />
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# <u>Auslegung von Stuttgart 21 auf 32 Züge pro Stunde.</u> Das Betriebsprogramm, auf das Stuttgart 21 ausgelegt wurde, "Szenario A" hat <u>32 Züge pro Stunde</u> in der Spitze ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Heimerl_1997|Heimerl 1997]] Anl. 21-24).
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# <u>Absolute Leistungsgrenze bei 32,8 Zügen.</u> Die praktische Leistungsgrenze von S21 liegt laut Aussage des Gutachters der Planfeststellung Prof. Schwanhäußer bei <u>32,8 Zügen pro Stunde</u> ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1997|Schwanhäußer 1997]] S. 58).
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# <u>Dimensionierung der Fußgängeranlagen auf die Reisenden aus 32 Zügen.</u> Insbesondere die Vorgabe von <u>32 Zügen</u> pro Stunde für die "Dimensionierung der Fußgängeranlagen" von Stuttgart 21 stellt klar, dass der Vorhabenträger nicht mehr als 32 Züge pro Stunde plante. Siehe Folgeabschnitt.
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# <u>Planfeststellung auf 32 bis 35 Gleisbelegungen pro Stunde.</u> Die Planfeststellung der Leistungsfähigkeit gibt lediglich "<u>32 bis 35 Gleisbelegungen</u>" (= Züge) pro Stunde für Stuttgart 21 an ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#PFB_1.1|PFB 1.1]] S. 204, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#VGH_2006|VGH 2006]] Rn. 59, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1997|Schwanhäußer 1997]] S. 66).
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# <u>Vergleich mit Großbahnhöfen liefert 32 Züge.</u> Der Vergleich über die Bahnsteiggleisbelegungsrate (Züge pro Gleis und Stunde) lieferte für Stuttgart 21 32 Züge pro Stunde. Insbesondere der andere Bahnhofsneubau auf der Magistrale Paris-Bratislava, Wien Hbf, wurde mit ebenfalls 8 Bahnsteiggleisen auf <u>rund 32 Züge</u> pro Stunde ausgelegt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelhardt_2011|Engelhardt 2011]]).
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# <u>Belegungsgrad rechtfertigt nur rund 31 Züge.</u> Auch die etablierte Bahnhofsplaner-Kennzahl "Belegungsgrad" bestätigt diese Leistungsfähigkeit, wenn sie wie von den S21-Gutachtern Prof. Heimerl und Schwanhäußer aber mit praxisnahen Haltezeiten eingesetzt wird. Es ergeben sich etwa <u>31 Züge pro Stunde</u> ([[#Belegungsgrad|siehe unten]]).
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# <u>Bahnhofsvergleich über Haltezeit und Leistung: 32 Züge.</u> Der Vergleich mit hochbelasteten Großbahnhöfen über die zwei Parameter mittlere Haltezeit und Bahnsteiggleisbelegungsrate liefert erneut einen für S21 plausiblen Leistungswert von rund <u>32 Zügen pro Stunde</u> ([[#Haltezeit_und_Leistung|siehe unten]]).
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# <u>Fehlerkorrektur Machbarkeitsstudie 1994: 30 Züge.</u> 1994 hatte schon Bahn- Gutachter Prof. Schwanhäußer die 35 Züge der Machbarkeitsstudie auf ein Äquivalent von <u>rund 30 Zügen</u> (10 Gleise für 35 Züge) korrigiert ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1994|Schwanhäußer 1994]] S. 14 ff).
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# <u>Fehlerkorrektur Martin 2005: 30 Züge.</u> 2013 relativierte Prof. Martin seinen "optimalen Leistungsbereich" von 42 bis 51 Zügen dahingehend, dass die "praktisch relevante Kapazität" eher am unteren Ende zu sehen ist. Dies ergibt, wenn Martins mittlere Haltezeit von 1,6 Minuten auf eine praxisnahe 5 Minuten korrigiert werden, einen Wert <u>unter 30 Zügen</u> ([[#Haltezeit_und_Leistung|siehe unten]]).
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# <u>Fehlerkorrektur Stresstest 2011: ca. 30 Züge.</u> Die Abschätzung der notwendigen Korrekturen für die verschiedenen leistungsüberhöhenden Fehler im Stresstest ergibt aktuell grob geschätzt <u>rund 30 Züge pro Stunde</u> für Stuttgart 21 ([[#Stresstest_2011|siehe unten]]).
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[[Datei:Leistungsaussagen_S21.png|480px|rechts|thumb|'''Leistungsaussagen zu Stuttgart 21 in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung.''' Während der bestehende Kopfbahnhof ggü. den heute abgefertigten 38 Zügen pro Stunde noch Reserven bis zu einer Kapazität von rund 50 Zügen hat, ist Stuttgart 21 nur auf 32 Züge ausgelegt (mit den Arbeiten und Aussagen der Bahn-Gutachter belegt) und schon bei 32,8 Zügen in der Leistung begrenzt. Höhere Versprechungen waren unhaltbar oder ihre Fehler wurden schon von der Bahn bzw. ihrem Gutachter eingestanden. (Quellen zu den Zahlen sind in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung angegeben, Kritiker: blau, Befürworter: rot.)]]
 
'''Stuttgart 21 ist aber auf 32 Züge pro Stunde ausgelegt''', das bestätigt der Planfeststellungsbeschluss zu PFA 1.1 und die zugrunde liegenden Gutachten. Der Bahnhof erreicht sogar schon bei '''maximal 32,8 Züge pro Stunde''' seine Grenze. Dieser Kapazitätswert wird über die gängige auch von den Bahngutachtern angewandte Kennzahl des Belegungsgrads bestätigt, durch Vergleiche mit ähnlichen Großbahnhöfen und durch die Abschätzungen der Korrekturen aufgrund der eingestandenen Fehler in den Simulationen mit hohen Leistungsaussagen. '''Bisher wird der Kapazitätswert von 32 Zügen pro Stunde auf 10 verschiedenen Wegen bestätigt''', insbesondere aber auch mit den offiziellen Gutachten der Planfeststellung und den Richtigstellungen der Gutachter zu späteren Arbeiten.<br style="clear:left" />
 
# '''Auslegung von Stuttgart 21 auf 32 Züge pro Stunde.''' Das Betriebsprogramm, auf das Stuttgart 21 ausgelegt wurde, "Szenario A" hat <u>32 Züge pro Stunde</u> in der Spitze (Heimerl 1997 Anl. 21-24).
 
# '''Absolute Leistungsgrenze bei 32,8 Zügen.''' Die praktische Leistungsgrenze von S21 liegt laut Aussage des Gutachters der Planfeststellung Prof. Schwanhäußer bei <u>32,8 Zügen pro Stunde</u> (Schwanhäußer 1997 S. 58).
 
# '''Dimensionierung der Fußgängeranlagen auf die Reisenden aus 32 Zügen.''' Insbesondere die Vorgabe von <u>32 Zügen</u> pro Stunde für die "Dimensionierung der Fußgängeranlagen" von Stuttgart 21 stellt klar, dass der Vorhabenträger nicht mehr als 32 Züge pro Stunde plante. Siehe Folgeabschnitt.
 
# '''Planfeststellung auf 32 bis 35 Gleisbelegungen pro Stunde.''' Die Planfeststellung der Leistungsfähigkeit gibt lediglich "<u>32 bis 35 Gleisbelegungen</u>" (= Züge) pro Stunde für Stuttgart 21 an (PFB 1.1 S. 204, VGH 2006 Rn. 59, Schwanhäußer 1997 S. 66).
 
# '''Vergleich mit Großbahnhöfen liefert 32 Züge.''' Der Vergleich über die Bahnsteiggleisbelegungsrate (Züge pro Gleis und Stunde) lieferte für Stuttgart 21 32 Züge pro Stunde. Insbesondere der andere Bahnhofsneubau auf der Magistrale Paris-Bratislava, Wien Hbf, wurde mit ebenfalls 8 Bahnsteiggleisen auf <u>rund 32 Züge</u> pro Stunde ausgelegt (Engelhardt 2011).
 
# '''Belegungsgrad rechtfertigt nur rund 31 Züge.''' Auch die etablierte Bahnhofsplaner-Kennzahl "Belegungsgrad" bestätigt diese Leistungsfähigkeit, wenn sie wie von den S21-Gutachtern Prof. Heimerl und Schwanhäußer aber mit praxisnahen Haltezeiten eingesetzt wird. Es ergeben sich etwa <u>31 Züge pro Stunde</u> ([[#Belegungsgrad|siehe unten]]).
 
# '''Bahnhofsvergleich über Haltezeit und Leistung: 32 Züge.''' Der Vergleich mit hochbelasteten Großbahnhöfen über die zwei Parameter mittlere Haltezeit und Bahnsteiggleisbelegungsrate liefert erneut einen für S21 plausiblen Leistungswert von rund <u>32 Zügen pro Stunde</u> ([[#Haltezeit_und_Leistung|siehe unten]]).
 
# '''Fehlerkorrektur Machbarkeitsstudie 1994: 30 Züge.''' 1994 hatte schon Bahn- Gutachter Prof. Schwanhäußer die 35 Züge der Machbarkeitsstudie auf ein Äquivalent von <u>rund 30 Zügen</u> (10 Gleise für 35 Züge) korrigiert (Schwanhäußer 1994 S. 14 ff).
 
# '''Fehlerkorrektur Martin 2005: 30 Züge.''' 2013 relativierte Prof. Martin seinen "optimalen Leistungsbereich" von 42 bis 51 Zügen dahingehend, dass die "praktisch relevante Kapazität" eher am unteren Ende zu sehen ist. Dies ergibt, wenn Martins mittlere Haltezeit von 1,6 Minuten auf eine praxisnahe 5 Minuten korrigiert werden, einen Wert <u>unter 30 Zügen</u> ([[#Haltezeit_und_Leistung|siehe unten]]).
 
# '''Fehlerkorrektur Stresstest 2011: ca. 30 Züge.''' Die Abschätzung der notwendigen Korrekturen für die verschiedenen leistungsüberhöhenden Fehler im Stresstest ergibt aktuell grob geschätzt <u>rund 30 Züge pro Stunde</u> für Stuttgart 21 ([[#Stresstest_2011|siehe unten]]).
 
 
 
===Kapazität der Fußgängeranlagen: Reisende aus 32 Zügen.===
 
===Kapazität der Fußgängeranlagen: Reisende aus 32 Zügen.===
  
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''→ Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Personenzugänge]]''
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Personenzugänge]]''
  
Auch die '''Fußgängeranlagen''' wurden lediglich auf die '''Reisenden aus 32 Zügen''' pro Stunde "dimensioniert" (Durth Roos 1998 S. 14, Titel, Durth Roos 2009 S. 15, 14). Diese unzureichende Leistungsfähigkeit beschränkt die Leistungsfähigkeit des gesamten Bahnknotens, da der Zugverkehr konsequenterweise nicht die Verarbeitungskapazität der Fußgängeranlagen im Stuttgarter Hauptbahnhof übersteigen kann.  
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Auch die '''Fußgängeranlagen''' wurden lediglich auf die '''Reisenden aus 32 Zügen''' pro Stunde "dimensioniert" ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Durth_Roos_1998|Durth Roos 1998]] S. 14, Titel, Durth Roos 2009 S. 15, 14). Diese unzureichende Leistungsfähigkeit beschränkt die Leistungsfähigkeit des gesamten Bahnknotens, da der Zugverkehr konsequenterweise nicht die Verarbeitungskapazität der Fußgängeranlagen im Stuttgarter Hauptbahnhof übersteigen kann.  
  
Darüber hinaus sind die Fußgängeranlagen um Faktoren zu eng bemessen (''→&nbsp;[[Stuttgart 21/Personenzugänge/Durth Roos|Personenzugänge/Durth Roos]]''), so dass sie im Katastrophenfall zur '''Todesfalle''' werden (''→&nbsp;[[Stuttgart 21/Personenzugänge/Entfluchtung|Personenzugänge/Entfluchtung]]''). Das Projekt schafft einen Engpass auch für die Reisenden und schadet dem Allgemeinwohl. Auch durch den derart begrenzten Zu- und Abfluss an Fußgängern wird Stuttgart Hbf zum '''Engpass im Bahnknoten'''.<br style="clear:left" />
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Selbst für diese niedrige Zugzahl sind die Fußgängeranlagen zu eng bemessen, insbesondere an den Engpässen auf den Bahnsteigen neben den Treppenaufgängen (''→&nbsp;[[Stuttgart 21/Personenzugänge/Durth Roos | Personenzugänge/Durth Roos]]''). Im Katastrophenfall werden sie zur '''Todesfalle''' (''→&nbsp;[[Stuttgart 21/Personenzugänge/Entfluchtung | Personenzugänge/Entfluchtung]]''). Auch durch den derart begrenzten Zu- und Abfluss an Fußgängern wird Stuttgart Hbf zum '''Engpass im Bahnknoten'''.<br style="clear:left" />
  
===Haltlose Versprechungen der doppelten Leistung oder doppelten Kapazität===
 
  
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==={{id|Doppelte Leistung}}Haltlose Versprechungen der doppelten Leistung oder doppelten Kapazität===
[[Datei:2002_Doppelt_so_viele_Zuege.png|245px|rechts|thumb|'''Projektmagazin 2002:''' Doppelte Leistung.<ref name="2002 PM" />]]
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<div class="tright" style="clear:none; margin-top:0px">[[Datei:1998_Doppelt_so_viele_Ankuenfte_und_Abfahrten.png|245px|rechts|thumb|'''Projektmagazin 1998:''' Doppelte Leistung<ref name="1998 PM" />]]</div>
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[[Datei:2007_Fragen_und_Antworten,_doppelte_Leistungsfähigkeit.png|300px|rechts|thumb|'''Doppelte Leistungsfähigkeit''', also doppelte Kapazität, seit 2007 als Grundlage der Zustimmung der Öffentlichkeit, der Parlamente und Finanzierungspartner. Quelle: Fragen und Antworten 2007.<ref name="2007 FA" />]]
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''→ Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Glaubwürdigkeit]]''
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[[Datei:2002_Doppelt_so_viele_Zuege.png | 245px | rechts | thumb | <u>Projektmagazin 2002:</u> Doppelte Leistung.<ref name="2002 PM" />]]
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<div class="tright" style="clear:none; margin-top:0px">[[Datei:1998_Doppelt_so_viele_Ankuenfte_und_Abfahrten.png | 245px | rechts | thumb | <u>Projektmagazin 1998:</u> Doppelte Leistung<ref name="1998 PM" />]]</div>
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[[Datei:2007_Fragen_und_Antworten,_doppelte_Leistungsfähigkeit.png | 245px | rechts | thumb | <u>Doppelte Leistungsfähigkeit</u>, also doppelte Kapazität, seit 2007 als Grundlage der Zustimmung der Öffentlichkeit, der Parlamente und Finanzierungspartner. Quelle: Fragen und Antworten 2007.<ref name="2007 FA" />]]
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<div class="tright" style="clear:none; margin-top:0px">[[Datei:Ulm doppelte Kapazität.jpg | 245px | rechts | thumb | <u>Info-Pavillon Ulm:</u> Doppelte Kapazität, zuletzt gesichtet 04.03.2015<ref name="UlmDoppelteKapazität">14.06.2014, Foto aus dem Stuttgart 21 Info-Pavillon in Ulm. Die Passage war noch am 04.03.2015 so zu sehen. Inzwischen wird die Ausstellung im Info-Pavillon überarbeitet</ref>]]</div>
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Glaubwürdigkeit]]''
  
Die hohen Leistungsversprechen einer '''doppelten Leistung''' bzw. '''Kapazität''' für Stuttgart 21 sind zwar vollkommen unhaltbar, wurden aber '''jahrelang massiv beworben''' und sogar in den Antrag auf Förderung durch die '''Europäische Kommission''' übernommen. Sie waren offizielle Verlautbarung zu Zeiten des '''Finanzierungsvertrags''', der '''Schlichtung''' und der '''Volksabstimmung'''. Erst 2013 wurden diese unhaltbaren Versprechen '''im Stillen zurückgezogen'''.<br style="clear:left" />
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Im Widerspruch zu der konsequenten Auslegung sowohl der Zuganlagen wie auch der Fußgängeranlagen auf lediglich 32 Züge/h wurde Stuttgart 21 mit dem hohen Leistungsversprechen einer '''doppelten Leistung''' bzw. '''Kapazität''' <u>jahrelang massiv beworben</u> und sogar in den Antrag auf Förderung durch die <u>Europäische Kommission</u> übernommen. Sie waren offizielle Verlautbarung zu Zeiten des <u>Finanzierungsvertrags</u>, der <u>Schlichtung</u> und der <u>Volksabstimmung</u>. Erst ab 2013 wurden diese unhaltbaren Versprechen <u>im Stillen zurückgezogen</u>.<br style="clear:left" />
# '''Doppelte Leistung 1994-2013.''' Im Marketing für das Projekt Stuttgart 21 wurde jahrelang in Projektbroschüren und Pressemitteilungen eine Verdopplung der Leistung gegenüber dem bestehenden Kopfbahnhof versprochen.<ref name="Synergie1995">1995, "Das Synergiekonzept »Stuttgart 21« ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/mediathek/detail/media/das-synergiekonzept-stuttgart-21/mediaParameter/show/Medium/ pdf]), S. 6, 10: +80 % im Regionalverkehr.</ref><ref name="Machb1995">1995, Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Netz, Projekt "Stuttgart 21", Die Machbarkeitsstudie, (pdf [http://mvi.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/dateien/PDF/Stuttgart_21/Stuttgart_21_Die_Machbarkeitsstudie.pdf mvi.baden-wuerttemberg.de]). S. 12: "Der Platzverbrauch für den Kopfbahnhof ist immens, da die Anzahl der Gleise ungefähr doppelt so hoch ist wie bei einem Durchgangsbahnhof."</ref><ref name="1998 PM">1998, DBProjekt GmbH Stuttgart 21, "Stuttgart 21, Das Projektmagazin", Frühjahr 1998, S. 1: "… kann die Zahl der Ankünfte und Abfahrten in der Hauptverkehrszeit mehr als verdoppelt werden."</ref><ref>1999, Hans Dieterle, Sprecher S21-Planungsbüro: "das was wir bauen, in der Lage ist, weit mehr als das Doppelte des Verkehrs zu bewältigen ([http://www.youtube.com/watch?v=EJZ9lDhYogw youtube.com]). 2002 Frühjahr, Projektmagazin: "Mehr als doppelt so viel Züge wie bisher können den neuen Durchgangsbahnhof anfahren". Verschiedene weitere Broschüren, Presseinformationen und Auftritte von Bahn-Verantwortlichen.</ref><ref>22.02.2013: Im Turmforum ist noch zu lesen: "Die 8 Gleise des zukünftigen Durchgangsbahnhofs können mehr als doppelt so viel Züge bewältigen wie der derzeitige Hauptbahnhof mit seinen 16 Gleisen".</ref><ref name="2002 PM">2002, DB Projekte Süd, "Das Projektmagazin", Frühjahr 2002, S. 5, "Weniger ist mehr Der neue Bahnhof kommt mit acht Gleisen aus, das ist halb so viel wie im bisherigen Kopfbahnhof. Dennoch wird damit eine deutliche Leistungssteigerung erzielt: Mehr als doppelt so viele Züge wie bisher können den neuen Durchgangsbahnhof anfahren."</ref> Dies entspräche gemessen an den rund 38 Zügen in der maßgeblichen Spitzenstunde, die 1996 zur Zeit der Planung bzw. die auch heute bzw. 2011 fuhren, einer zu fordernden Leistung von rund 76 Zügen pro Stunde (s.a. Abb. 1).
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# '''Doppelte Leistung.''' Im Marketing für das Projekt Stuttgart 21 wurde jahrelang in Projektbroschüren und Pressemitteilungen eine Verdopplung der Leistung gegenüber dem bestehenden Kopfbahnhof versprochen.<ref name="Synergie1995">1995, "Das Synergiekonzept »Stuttgart 21« ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/mediathek/detail/media/das-synergiekonzept-stuttgart-21/mediaParameter/show/Medium/ pdf]), S. 6, 10: +80 % im Regionalverkehr.</ref><ref name="Machb1995">1995, Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Netz, Projekt "Stuttgart 21", Die Machbarkeitsstudie, (pdf [http://mvi.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/dateien/PDF/Stuttgart_21/Stuttgart_21_Die_Machbarkeitsstudie.pdf mvi.baden-wuerttemberg.de]). S. 12: "Der Platzverbrauch für den Kopfbahnhof ist immens, da die Anzahl der Gleise ungefähr doppelt so hoch ist wie bei einem Durchgangsbahnhof."</ref><ref name="1998 PM">1998, DBProjekt GmbH Stuttgart 21, "Stuttgart 21, Das Projektmagazin", Frühjahr 1998, S. 1: "… kann die Zahl der Ankünfte und Abfahrten in der Hauptverkehrszeit mehr als verdoppelt werden."</ref><ref>1999, Hans Dieterle, Sprecher S21-Planungsbüro: "das was wir bauen, in der Lage ist, weit mehr als das Doppelte des Verkehrs zu bewältigen ([http://www.youtube.com/watch?v=EJZ9lDhYogw youtube.com]). 2002 Frühjahr, Projektmagazin: "Mehr als doppelt so viel Züge wie bisher können den neuen Durchgangsbahnhof anfahren". Verschiedene weitere Broschüren, Presseinformationen und Auftritte von Bahn-Verantwortlichen.</ref><ref>22.02.2013: Im Turmforum ist noch zu lesen: "Die 8 Gleise des zukünftigen Durchgangsbahnhofs können mehr als doppelt so viel Züge bewältigen wie der derzeitige Hauptbahnhof mit seinen 16 Gleisen".</ref><ref name="2002 PM">2002, DB Projekte Süd, "Das Projektmagazin", Frühjahr 2002, S. 5, "Weniger ist mehr Der neue Bahnhof kommt mit acht Gleisen aus, das ist halb so viel wie im bisherigen Kopfbahnhof. Dennoch wird damit eine deutliche Leistungssteigerung erzielt: Mehr als doppelt so viele Züge wie bisher können den neuen Durchgangsbahnhof anfahren."</ref> Dies entspräche gemessen an den rund 38 Zügen in der maßgeblichen Spitzenstunde, die 1996 zur Zeit der Planung bzw. die auch heute bzw. 2011 fuhren, einer zu fordernden Leistung von rund 76 Zügen pro Stunde.
# '''Doppelte Leistungsfähigkeit 2007-2013.''' In den Projektbroschüren ab 2007<ref>05.2007, DB Projektbau GmbH, "Neubauprojekt Stuttgart-Ulm" ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/?id=272&tx_smediamediathek_pi1%5Bmedium%5D=228&L=1&cHash=93704b2678ff0d7a8c753bdcfd7b309c bahnprojekt-stuttgart-ulm.de]), S. 3: "Der neue Bahnhof: doppelt so leistungsstark mit Option zum Ausbau."</ref><ref>20.07.2007, Stuttgarter Zeitung, "Neue Verbindungen und eine zweite City": "... durch einen nur achtgleisigen aber flexibleren unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden. Dessen Leistungsfähigkeit ist laut Bahn doppelt so hoch wie die des Kopfbahnhofs."</ref><ref name="2007 FA">10.2007, DB Infrastruktur ProjektBau, "Neubauprojekt Stuttgart – Ulm, Fragen und Antworten zum neuen Verkehrskonzept für Stuttgart und die Region" ([http://www.boa-bw.de/downloads/redbar/frei/9c383c6a-8b49-4792-a332-97296e7c6c64/0/BAHNPROJEKT_STUTTGART_ULM_DE/DE_DE/DOWNLOAD/200710_DB_FRAGENANTWORTEN_VERKE.PDF boa-bw.de], S. 4: "Stichwort Zukunftsfähigkeit: Der Durchgangsbahnhof wird schon bei seiner Eröffnung die doppelte Leistungsfähigkeit des heutigen Hauptbahnhofs haben." Die doppelte "Leistungsfähigkeit" bedeutet doppelte "Kapazität" also rund 100 Züge pro Stunde.</ref> sowie auch als „Bedingung“ der Förderung von Stuttgart 21 durch die Europäische Kommission im Jahr 2008 wurde sogar die "doppelte Leistungsfähigkeit", also doppelte Kapazität zugesagt, verglichen mit dem Kopfbahnhof.<ref>12.12.2008, Kommission der Europäischen Gemeinschaften, "Entscheidung über die Gewährung eines Zuschusses für eine Maßnahme bezüglich der Gewährung eines Gemeinschaftszuschusses für Vorhaben von gemeinsamem Interesse "Aus- und Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen einschl. Stuttgart 21” - 2007-DE-17200-P - auf dem Gebiet der transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) ([http://ec.europa.eu/transparency/regdoc/rep/3/2008/DE/3-2008-8055-DE-F-0.Pdf ec.europa.eu]).</ref> Dies entspräche ausgehend von 50 Zügen für den Kopfbahnhof einer Kapazität von 100 Zügen für S21.
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# '''Doppelte Leistungsfähigkeit, doppelte Kapazität.''' In den Projektbroschüren ab 2007<ref>05.2007, DB Projektbau GmbH, "Neubauprojekt Stuttgart-Ulm" ([http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/?id=272&tx_smediamediathek_pi1%5Bmedium%5D=228&L=1&cHash=93704b2678ff0d7a8c753bdcfd7b309c bahnprojekt-stuttgart-ulm.de]), S. 3: "Der neue Bahnhof: doppelt so leistungsstark mit Option zum Ausbau."</ref><ref>20.07.2007, Stuttgarter Zeitung, "Neue Verbindungen und eine zweite City": "... durch einen nur achtgleisigen aber flexibleren unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden. Dessen Leistungsfähigkeit ist laut Bahn doppelt so hoch wie die des Kopfbahnhofs."</ref><ref name="2007 FA">10.2007, DB Infrastruktur ProjektBau, "Neubauprojekt Stuttgart – Ulm, Fragen und Antworten zum neuen Verkehrskonzept für Stuttgart und die Region" ([http://www.boa-bw.de/downloads/redbar/frei/9c383c6a-8b49-4792-a332-97296e7c6c64/0/BAHNPROJEKT_STUTTGART_ULM_DE/DE_DE/DOWNLOAD/200710_DB_FRAGENANTWORTEN_VERKE.PDF boa-bw.de], S. 4: "Stichwort Zukunftsfähigkeit: Der Durchgangsbahnhof wird schon bei seiner Eröffnung die doppelte Leistungsfähigkeit des heutigen Hauptbahnhofs haben." Die doppelte "Leistungsfähigkeit" bedeutet doppelte "Kapazität" also rund 100 Züge pro Stunde.</ref> sowie auch als "Bedingung" der Förderung von Stuttgart 21 durch die Europäische Kommission im Jahr 2008 wurde sogar die "doppelte Leistungsfähigkeit", also doppelte Kapazität zugesagt, verglichen mit dem Kopfbahnhof.<ref>12.12.2008, Kommission der Europäischen Gemeinschaften, "Entscheidung über die Gewährung eines Zuschusses für eine Maßnahme bezüglich der Gewährung eines Gemeinschaftszuschusses für Vorhaben von gemeinsamem Interesse "Aus- und Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen einschl. Stuttgart 21” - 2007-DE-17200-P - auf dem Gebiet der transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) ([http://ec.europa.eu/transparency/regdoc/rep/3/2008/DE/3-2008-8055-DE-F-0.Pdf ec.europa.eu]).</ref> Dies entspräche ausgehend von 50 Zügen für den Kopfbahnhof einer Kapazität von 100 Zügen für S21.
# '''Die hohen Zusagen waren auch Basis der gesellschaftlichen Zustimmung.''' Diese exorbitant hohen Zusagen widersprachen den vorliegenden Gutachten-Ergebnissen, etwa dem Martin-Gutachten von 2005, das (wenn die 51 Züge als Kapazität interpretiert würden) nur ein Plus von 34 % ergab (Martin 2005 S. 47, 53, 55, 60). Die Verdopplung wurde dennoch weiter öffentlich beworben und blieb unkorrigiert, insbesondere auch als die politische Zustimmung zum Projekt S21 organisiert wurde: 2009 zum Abschluss des Finanzierungsvertrags, 2010 zu Zeiten der Parkräumung und der Schlichtung, 2011 zur Volksabstimmung.
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# '''Die hohen Zusagen waren auch Basis der gesellschaftlichen Zustimmung.''' Diese exorbitant hohen Zusagen widersprachen den vorliegenden Gutachten-Ergebnissen, etwa dem Martin-Gutachten von 2005, das (wenn die 51 Züge als Kapazität interpretiert würden) nur ein Plus von 34 % ergab ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Martin_2005|Martin 2005]] S. 47, 53, 55, 60). Die Verdopplung wurde dennoch weiter öffentlich beworben und blieb unkorrigiert, insbesondere auch als die politische Zustimmung zum Projekt S21 organisiert wurde: 2009 zum Abschluss des Finanzierungsvertrags, 2010 zu Zeiten der Parkräumung und der Schlichtung, 2011 zur Volksabstimmung.
# '''Doppelte Kapazität zurückgezogen.''' Erst Januar 2013, nachdem dieses unhaltbare Versprechen in der Entscheidung der Europäischen Kommission aufgedeckt und deutlich kritisiert worden war, wurde die unhaltbare Zusage von dem Bundesverkehrsministerium (BMVBS) relativiert: Es hieß, die doppelte Kapazität sei lediglich ein "erwartetes Ergebnis" gewesen.<ref>25.10.2012, [http://www.wikireal.org/w/images/f/fc/2012-10-25_Stuttgart_21_-_Leistungsf%C3%A4higkeit.pdf wikireal.org], C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Rückbau, Planrechtfertigung war nie gegeben".
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# {{id|Kefer_Heimerl_Rechenschwaeche}}'''Rechenschwäche der Projektbetreiber zur Leistungsverdopplung.''' Zu Plausibilisierung der gravierenden Leistungserhöhung war verschiedentlich dieselbe "Milchmädchenrechnung" vorgetragen worden, sogar zuletzt erneut in der offiziellen Stellungnahme im Planfeststellungsverfahren:
07.12.2013, [http://wikireal.org/w/images/c/cb/2012-12-07_Engelhardt_-_Email-Anschreiben,_S21-Leistungsversprechen_unerf%C3%BCllbar.pdf wikireal.org], C. Engelhardt, E-Mail Anschreiben zum Positionspapier Finanzierungsvertrag. 24.01.2013, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.eu-foerderung-fuer-stuttgart-21-bruesseler-eiertanz-um-den-tiefbahnhof.d2e7c634-20c1-4095-8be2-98088a56b211.html stuttgarter-zeitung.de], "Brüsseler Eiertanz um den Tiefbahnhof".
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#* <u>In der Machbarkeitsstudie</u> von 1995 wurde argumentiert, ein Kopbahnhof benötige die "doppelte" "Anzahl der Gleise".<ref>1995, Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Netz, Projekt "Stuttgart 21", Die Machbarkeitsstudie, (pdf [http://mvi.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/dateien/PDF/Stuttgart_21/Stuttgart_21_Die_Machbarkeitsstudie.pdf mvi.baden-wuerttemberg.de]): "Der Platzverbrauch für den Kopfbahnhof ist immens, da die Anzahl der Gleise ungefähr <u>doppelt so hoch</u> ist wie bei einem Durchgangsbahnhof."</ref>
25.02.2013, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-zuschuss-der-eu-zu-unrecht-erhalten.861e4770-37d6-4c8c-baa6-a45358c0b044.html stuttgarter-zeitung.de], "Zuschuss der EU zu Unrecht erhalten?".</ref>
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#* <u>Technikvorstand Volker Kefer</u> erläuterte 2010, ein Durchgangsbahnhof brauche nur die "<u>Hälfte der Gleise</u>".<ref>29.10.2010, 2. Tag der Faktenschlichtung, 10:56 Uhr, Dr. Volker Kefer ([https://web.archive.org/web/20140821050022/http:/www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/101029/2010-10-29-1_A_Wortprotokoll_2._Schlichtungsgespraech.pdf Stenogr. Prot.] S. 19): "Man benötigt [im Durchgangsbahnhof ggü. dem Kopfbahnhof] aus den gerade dargestellten Modellen nur die Hälfte der Gleise, wegen der Aufteilung des Vorfeldes und weil grundsätzlich in Fahrtrichtung weitergefahren wird."</ref>
# '''Doppelte Leistung zurückgezogen.''' Nach Jahren der Kritik (s.a. Engelhardt 2011) wurde erst im Februar 2013 die Aussage der doppelten Leistungsfähigkeit auch aus der Stuttgart 21-Ausstellung im Turmforum der Stuttgarter Hauptbahnhofs entfernt, allerdings ohne eine offizielle Rücknahme oder Korrektur der bis dahin 15 Jahre lang getätigten Marketingaussage.<ref>25.03.2013, [http://direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/stuttgart21/messages/aussage-dass-s21-mehr-als-doppelt-so-viel-zuege-wie-der-kopfbhf-bewaeltigt-falsch-45248 direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de], "Aussage, dass S21 »mehr als doppelt so viel Züge« wie der Kopfbhf. bewältigt, falsch?"</ref>
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#* <u>Projektvater Prof. Heimerl</u> argumentierte 2011, es sei international unstrittig, dass ein Kopfbahnhof "<u>doppelt so viele Gleise<7u> braucht".<ref>15.01.2011, [http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.die-gegensaetze-sind-nicht-auszuraeumen.5ff4a3a2-4896-47c3-b6a1-ee290584a1a1.html stuttgarter-nachrichten.de], "Die Gegensätze sind nicht auszuräumen": "Es ist international unstrittig, dass ein Kopfbahnhof doppelt so viele Gleise braucht wie ein Durchgangsbahnhof."</ref>
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#* In ihrer offiziellen <u>Stellungnahme im Anhörungsverfahren zu PFA 1.3</u> argumentierte die Bahn mit einer Leistungsverdopplung durch <u>doppelte Einfahr-Geschwindigkeiten und halbe Haltezeiten</u> ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#DB_09.2015|DB 09.2015]] S. 16).
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::Diese Rechnung geht jedoch so oder so nicht auf: Selbst wenn Durchgangbahnhöfe nur halb so viele Gleise benötigten würden oder pro Gleis die doppelte Leistungsfähigkeit hätten, dann bliebe bei einer <u>Reduktion von 17 auf 8 Bahnsteiggleise</u> immer noch ein <u>Minus</u>. Tatsächlich bringen jedoch Durchgangsbahnhöfe <u>mitnichten eine Verdopplung der Leistungsfähigkeit</u>. Die dieser Annahme zugrunde liegenden Modellüberlegungen (ein halbierter Durchgangsbahnhof entspräche zwei Kopfbahnhöfen) sind Milchmädchenrechnungen ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._09.2014|Engelh. 09.2014]] S. 20/21 Fußnote 49). Und auch der Erklärungsversuch der DB von 2015 mit der halbierten Belegungszeit ist schlicht unzutreffend. In einem fahrgaststarken Bahnhof wie Stuttgart Hbf wird die Haltezeit an der Kapazitätsgrenze vom Fahrgastwechsel vorgegeben und lässt sich für den Durchgangsbahnhof nicht halbieren. Die Ausfahrgeschwindigkeiten sind ohnehin praktisch gleich und die schnelleren Einfahrgeschwindigkeiten und teils kürzeren Wege bringen knapp eine halbe Minute pro Zug, wie auch 2010 schon ähnlich von Prof. Rössler in der Bundestagsanhörung ausgeführt.<ref>Bundestag, Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Öffentliche Anhörungen,
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"10.11.2010: Stuttgart 21 und Neubaustrecke Wendlingen-Ulm" ([http://webarchiv.bundestag.de/cgi/show.php?fileToLoad=2965&id=1223 webarchiv.bundestag.de]): Karlheinz Rößler, "Schriftliche Stellungnahme zu den Anträgen der Bundestagsfraktionen von SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bezüglich Stuttgart 21 und NBS Wendlingen - Ulm" (pdf  [http://webarchiv.bundestag.de/archive/2013/1212/bundestag/ausschuesse17/a15/oeffentliche_Anhoerungen/2010/Stuttgart_21_10_11_2010/Stellungnahmen/A-Drs_17_15_117-D.pdf webarchiv.bundestag.de]), S. 5. Protokoll (pdf [http://webarchiv.bundestag.de/archive/2013/1212/bundestag/ausschuesse17/a15/oeffentliche_Anhoerungen/2010/Stuttgart_21_10_11_2010/Prototoll_22_Sitzung.pdf webarchiv.bundestag.de]), S. 14.</ref> Tatsächlich wird für Durchgangsbahnhöfe nur ein relativer <u>Leistungsvorteil von 44 %</u> beobachtet ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelhardt 2011|Engelhardt 2011]]), in dem die schnelleren Einfahrzeiten schon enthalten sind. Wird für den Kopfbahnhof die Kapazität von 50 Zügen angenommen, ergeben sich somit für den Tiefbahnhof 1,44 × 50 × 8 / 17 = 33,8 Züge/h als zu erwartender Wert.
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<ol start=5>
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<li> '''Doppelte Leistung und Kapazität im Stillen aus dem Marketing entfernt.''' Nach Jahren der Kritik an der Werbung mit der Leistungsverdopplung (s.a. [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelhardt_2011|Engelhardt 2011]]) wurde zunächst im Januar 2013 dieses unhaltbare Versprechen in der Entscheidung der Europäischen Kommission vom Bundesverkehrsministerium (BMVBS) relativiert: Es hieß, die doppelte Kapazität sei lediglich ein "erwartetes Ergebnis" gewesen.<ref>25.10.2012, [http://www.wikireal.org/w/images/f/fc/2012-10-25_Stuttgart_21_-_Leistungsf%C3%A4higkeit.pdf wikireal.org], C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Rückbau, Planrechtfertigung war nie gegeben".<br />07.12.2013, [http://wikireal.org/w/images/c/cb/2012-12-07_Engelhardt_-_Email-Anschreiben,_S21-Leistungsversprechen_unerf%C3%BCllbar.pdf wikireal.org], C. Engelhardt, E-Mail Anschreiben zum Positionspapier Finanzierungsvertrag.<br />24.01.2013, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.eu-foerderung-fuer-stuttgart-21-bruesseler-eiertanz-um-den-tiefbahnhof.d2e7c634-20c1-4095-8be2-98088a56b211.html stuttgarter-zeitung.de], "Brüsseler Eiertanz um den Tiefbahnhof".<br />25.02.2013, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-zuschuss-der-eu-zu-unrecht-erhalten.861e4770-37d6-4c8c-baa6-a45358c0b044.html stuttgarter-zeitung.de], "Zuschuss der EU zu Unrecht erhalten?".</ref> Im Februar 2013 wurde die Aussage der "doppelten Leistung" aus der Ausstellung im Turmforum des Stuttgarter Hauptbahnhofs entfernt. Es ist nur noch von "mehr" Zügen die Rede. Im Info-Pavillon in Ulm blieb die Kapazitätsverdopplung bis 2015 Teil der Ausstellung (Abbildung rechts), wurde dann aber im Zuge der Neugestaltung der Ausstellung entfernt.
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<li>'''Behauptung der Verdopplung wird aber aufrecht erhalten.''' Trotz der stillen Rücknahme der Aussage im Marketing gab es keine offizielle Korrektur der bis dahin 15 Jahre lang getätigten Aussage.<ref>25.03.2013, [http://direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/stuttgart21/messages/aussage-dass-s21-mehr-als-doppelt-so-viel-zuege-wie-der-kopfbhf-bewaeltigt-falsch-45248 direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de], "Aussage, dass S21 »mehr als doppelt so viel Züge« wie der Kopfbhf. bewältigt, falsch?"</ref> 2014 in der Anhörung zu PFA 1.3 wurde sogar die Leistungsverdopplung erneut bekräftigt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#DB_07.2014|DB 07.2014]] S. 65), die Bahn stehe "uneingeschränkt zu früheren Aussagen", die aber "erläutert" werden müssten. In ihrer Stellungnahme von 2015 wird dann bekräftigt, dass sich "die Leistungsfähigkeit [...] in etwa verdoppelt" ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#DB_09.2015|DB 09.2015]] S. 16) und mit dem obigen untauglichen Zeitargument begründet. In der Anhörung vor dem Stuttgart 21-Ausschuss des Gemeinderats am 26.10.2016 wurde dann vom Vorstand der Projektgesellschaft Peter Sturm die Behauptung unter erneutem Verweis auf das ungenügende Zeitargument bekräftigt:<ref>26.10.2016, Protokoll der Sitzung des Ausschuss "Stuttgart 21" des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart, Niederschrifts-Nummer 3, S. 9</ref> "Und wir sitzen hier und sagen <u>mit Fug und Recht</u>, dass dieser Bahnhof tatsächlich perspektivisch deutlich die <u>doppelte Leistungsfähigkeit</u> hat als der heutige Kopfbahnhof."
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</ol>
 
<br style="clear:both" />
 
<br style="clear:both" />
<span id="Gutachten-Fehler"></span>
 
  
==Fehler in den bisherigen Gutachten – was bleibt, sind 32 Züge==
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=={{id|Gutachten-Fehler}}Fehler in den bisherigen Gutachten – was bleibt, sind 32 Züge==
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<!-- ===Prof. Heimerl 1997 – Nur 2 Min. Halt und den Verkehr in die Nacht verlagert=== | ===Prof. Schwanhäußer 1997 – unvollständige und irreführende Ergebnisdarstellung=== | ===Prof. Schwanhäußer 2003 – unhaltbare und unbestimmte "Kapazitätsmehrung"=== | ===Prof. Martin 2005 – Methodische Fehler und Benachteiligung des Kopfbahnhofs=== | ===Stresstest 2011 – Viele eingestandene Fehler, Leistung nur auf dem Papier=== -->
  
Die der Planung zugrunde liegenden '''Gutachten''' sind insbesondere in ihren '''Ergebnisdarstellungen grob fehlerhaft und täuschend'''. Die geplanten '''Betriebsprogramme verfehlen das Wachstumsziel'''. Diese Diskrepanzen und einzelne nicht haltbare Annahmen sind schon ohne vertiefte Kenntnis der Bahntechnik erkennbar.
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Die der Planung zugrunde liegenden <u>Gutachten</u> sind insbesondere in ihren '''Ergebnisdarstellungen grob fehlerhaft und täuschend'''. Die geplanten <u>Betriebsprogramme verfehlen das Wachstumsziel</u>. Diese Diskrepanzen und einzelne nicht haltbare Annahmen sind schon ohne vertiefte Kenntnis der Bahntechnik erkennbar.
<span id="Heimerl 1997"></span>
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===Prof. Heimerl 1997 – Nur 2 Min. Halt und den Verkehr in die Nacht verlagert===
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=== {{id|Heimerl 1997}}Heimerl 1997 – Methodische Fehler, verfehlte Leistungsvorgabe, schlechtgerechneter ITF ===
  
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[[Datei:Lastkurve_Szenario_A.png | 480px | rechts | thumb | <u>Lastkurve der Auslegung von S21 und des Fahrplans von 1996.</u> Im neu gebauten Bahnhof sollten somit in der Planung für die Zukunft sowohl in der Spitze, wie in der Nebenzeit weniger Züge fahren, als im bestehenden Bahnhof zur Zeit der Planung. Dafür würden nachts, wenn der Verkehr normalerweise auf Null zurück geht, mehr Züge als am Mittag fahren.]]
[[Datei:Lastkurve_Szenario_A.png|480px|rechts|thumb|'''Lastkurve der Auslegung von S21 und des Fahrplans von 1996.''' Im neu gebauten Bahnhof sollten somit in der Planung für die Zukunft sowohl in der Spitze, wie in der Nebenzeit weniger Züge fahren, als im bestehenden Bahnhof zur Zeit der Planung. Dafür würden nachts, wenn der Verkehr normalerweise auf Null zurück geht, mehr Züge als am Mittag fahren.]]
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{{IconRight| Huetchenspieler.png}}
'''Prof. Gerhard Heimerl''' vom VWI der Uni Stuttgart, der '''"Vater" von Stuttgart 21''', hatte die Betriebsszenarien entworfen, die Grundlage der entscheidenden Leistungsuntersuchungen in der Planfeststellung durch Prof. Wulf Schwanhäußer waren. Diese Betriebsszenarien '''bildeten aber nicht das geforderte Verkehrswachstum ab''', sondern beschreiben einen deutlichen Rückgang der Zugzahlen während des Tages. Das geforderte Wachstum wird nur erreicht, wenn nachts mehr Züge als mittags fahren würden. Das ist ein '''unzulässiger Hütchenspielertrick''', der nicht die Grundlage der Auslegung eines zentralen Bahnknotens sein kann. Die '''gewählte Haltezeit von 2 Min. ist viel zu kurz''' und wurde mit einer '''methodisch falschen Untersuchung''' gerechtfertigt.
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Leistung/Heimerl_1997|Leistung/Heimerl 1997]]''
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Prof. Dr. Gerhard Heimerl vom VWI der Uni Stuttgart, der <u>"Vater" von Stuttgart 21</u>, hatte in den von ihm entworfenen Betriebsprogrammen zur Auslegung von Stuttgart 21 <u>nicht die geforderte Leistungsfähigkeit abgebildet</u> ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Heimerl_1997_II|Heimerl 1997 II]]).
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====  Methodische Fehler – Nur 2 Min. Halt und den Verkehr in die Nacht verlagert ====
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Fehlende Angaben und Vergleiche <u>verdeckten</u> diesen Umstand, unzulässig kurze Haltezeiten und die Annahme von nicht geplanter Infrastruktur <u>schönten die Leistungsfähigkeit</u>.
 
<ol type=a>
 
<ol type=a>
<li> '''Auslegungsleistung 32 Züge nicht offengelegt.''' Prof. Heimerl hat die tatsächliche, geringe Auslegungsleistung in dem einzig relevanten "Szenario A" nicht offengelegt, sondern nur zum Selber-Abzählen im Anhang verborgen (Heimerl 1997 Anl. 21-24).
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<li> <u>Auslegungsleistung 32 Züge nicht offengelegt.</u> Der zentrale Wert der Auslegungsleistung wird nicht ausdrücklich genannt.
<li> '''Unbegründetes Urteil "optimal dimensioniert".''' Stattdessen wird in der Zusammenfassung ohne weitere Begründung grob unzutreffend behauptet (Heimerl 1997 S. 20): "Das Betriebsprogramm Stuttgart 21 ist im Hinblick auf die zu erwartende zukünftige Nachfrage ausreichend und optimal dimensioniert." In Band I seines Gutachtens bezeichnet sein Betriebsprogramm „sehr gut der prognostizierten Nachfrage angepasst“ ohne das im Einzelnen zu belegen. Dabei fuhren 1996 schon ab Morgens um 6:40 Uhr 38 Züge pro Stunde, also deutlich mehr als die 32 Züge seines Auslegungsbetriebsprogramms.
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<li> <u>Unbegründetes Urteil "optimal dimensioniert".</u> Eine quantitative Begründung fehlt.
<li> '''Betriebsprogramm verfehlt das geplante Wachstum.''' Heimerl bildete das mit dem "Betriebsprogramm 2010+X, 2015" geforderte Wachstum nicht annähernd zutreffend in seinem Auslegungsbetriebsprogramm "Szenario A" ab. Die 32 Züge in der Spitzenstunde liegen –15 % unter dem damaligen Fahrplan und die 19 Züge der Nebenverkehrszeit liegen –11 % unter dem Ist (Abb. rechts), geschweige denn, dass sie dem geforderten Wachstum (siehe oben) von rund +43 % nahe kommen.
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<li> <u>Betriebsprogramm verfehlt das geplante Wachstum.</u> Heimerl bildete das mit dem "Betriebsprogramm 2010+X, 2015" geforderte Wachstum nicht annähernd ab.
<li> '''Nachts mehr Züge als mittags.''' Die absurde Konsequenz: Um die Tageszugzahlen zu erreichen, die dem Wachstum entsprechend dem geforderten Betriebsprogramm entsprechen, müssten <u>nachts mehr Züge als mittags</u> fahren (Abb. rechts)! Tatsächlich geht aber der Verkehr in der Nacht normalerweise auf Null zurück. Aus dem Heimerl Betriebsszenario ergibt sich die Notwendigkeit, dass Nachts im Schnitt <u>fast dreimal so viele Züge</u> fahren wie üblich (+174 %).
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<li> <u>Nachts mehr Züge als mittags.</u> Die absurde Konsequenz: Um die Tageszugzahlen zu erreichen, müssten <u>nachts mehr Züge als mittags</u> fahren (Abb. rechts)!
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<li> <u>"Auftragsgemäß" nur niedrige Nachmittagsspitze betrachtet.</u> Auf Anforderung des "Auftraggebers" wurde nur die weniger herausfordernde Spitzenstunde am Nachmittag betrachtet.
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<li> <u>Reduktion der Leerfahrten unbegründet.</u> Es bleibt fraglich, wie damit der heutige Bedarf abgedeckt, bzw. zukünftig eine Auslastung erzielt werden kann.
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<li> <u>Haltezeiten von 2 Min. viel zu kurz.</u> Die Haltezeiten, der größte Hebel für die Leistungsfähigkeit eines Durchgangsbahnhofs, wurden viel zu gering angesetzt.
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<li> <u>Vergleichsuntersuchung zu Haltezeiten methodisch falsch.</u> Die Untersuchung zur Rechtfertigung der Haltezeiten ist methodisch falsch.
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<li> <u>Szenario E ist nicht relevant.</u> Das Szenario E "erweitertes Angebot" mit bis zu 39 Zügen pro Stunde wurde schon 2006 vom VGH verworfen, da es auf der geplanten Infrastruktur nicht realisiert werden kann.
 
</ol>
 
</ol>
{{Kasten|'''Nebenrechnung Nachtverkehr:''' Maßgebliches Betriebsszenario BVWP 2003: 530 Züge pro Tag.<ref>Planfeststellung: 1.060 Züge (gemeint sind Fahrten) aus 856 An- und Abfahrten und 204 Fahrten von und zum Abstellbahnhof (PFB 1.1 S. 149, 154).<br />Finanzierungsvertrag: Die täglich 856 Zugfahrten (Ankünfte und Abfahrten) des BVWP 2003 im Bahnhof Stuttgart 21 sind „maßgebend für die Bemessung der geplanten Infrastruktur“ (Ziff. 2 S. 5). Sie werden für das „Angebot“ genannt, das S21 ermöglichen soll (Ziff. 3.2 S.7, 8), zusammen mit den dort erwähnten 204 Abstellfahrten ergeben sich 1060 Zugfahrten = 530 Züge täglich im Betriebsszenario BVWP 2003.<br />Das Betriebsszenario BVWP 2003 war das zuletzt maßgebliche Szenario in der Planfeststellung. Heimerl hätte eines der Vorgängerszenarien abbilden müssen, diese hatten alle aber noch mehr Zugfahrten (zum Vergleich: BVWP 2015 hat 984 An- und Abfahrten), also würde der Nachtverkehr noch größer ausfallen. Zugunsten von Heimerl wurde mit BVWP 2003 gerechnet.</ref> Typischer Modellverlauf laut Heimerl über den Tag: 4 Stunden mit Spitzenstundenverkehr (32 Züge&nbsp;/&nbsp;h), zwei morgens, zwei abends, und dazwischen 7,5 Stunden mit Nebenstundenverkehr (19 Züge&nbsp;/&nbsp;h).<ref>ITP/VWI 1997 Abb. 4.4, 4.5, 5.6, 5.7</ref> Für die verbleibenden 12,5 Stunden ergeben sich damit durchschnittlich '''[530&nbsp;&minus;&nbsp;(4&nbsp;×&nbsp;32)&nbsp;– (7,5&nbsp;×&nbsp;19)]&nbsp;/&nbsp;12,5&nbsp;{{=}} <u>20,8&nbsp;Züge</u>''' im Schnitt in jeder Stunde der Nacht! Das ist mehr als mittags!}}
 
<ol type=a start=5>
 
<li> '''"Auftragsgemäß" nur niedrige Nachmittagsspitze betrachtet.''' Prof. Heimerl und Prof. Schwanhäußer hatten auf Anforderung des "Auftraggebers" nur die weniger herausfordernde Spitzenstunde am Nachmittag betrachtet (Schwanhäußer 1997 S. 61).
 
<li> '''Reduktion der Leerfahrten ist zu begründen.''' In Heimerls Betriebsprogrammen werden die Leerfahrten gerade in Spitzenstunden entgegen dem Bedarf reduziert (Engelh. 06.2013 Rek. Punkt 18, Engelh. 06.2012  S. 5, 28, Engelh. 06.2013 S. 7). Es ist aber zu erwarten, dass die Pendler zukünftig weiterhin im Wesentlichen ähnlich wie heute überwiegend morgens in die Stadt und abends stadtauswärts fahren würden, was auch die internationalen Fachleute bestätigen (Engelh. 06.2013 Umfr. Statement 5).
 
<li> '''Haltezeiten von 2 Min. viel zu kurz.''' Die praktisch durchgehend auch als Planhaltezeiten angesetzten Mindesthaltezeiten von 2 Minuten sind für einen Knotenbahnhof wie Stuttgart nicht zu halten. In Knotenbahnhöfen mit vergleichbarem Fahrgastwechsel wie Köln oder Hannover liegen Haltezeitenn von 4 bis 6 Minuten vor. Die Haltezeiten sind – auch laut Prof. Heimerl (Heimerl 1994 S. 31) – der größte Hebel für die Leistungsfähigkeit eines Durchgangsbahnhofs. Auch die Vorgabe des Stresstest-Fahrplans (durch Fachleute des Landes Baden-Württemberg) mit mittleren veröffentlichten Haltezeiten von 5,3 Minuten ist eine weitere Bestätigung dieser Kritik. In der Umfrage wurde deutlich gemacht, dass über die Mindesthaltezeit hinaus Pufferzeiten zu berücksichtigen sind (Engelh. 06.2013 Umfr. Statement 7).
 
<li> '''Vergleichsuntersuchung zu Haltezeiten methodisch falsch.''' Die auch vor dem VGH akzeptierte Rechtfertigung der Haltezeiten (VGH 2006 Rn. 61) durch eine Orientierung an Durchschnittswerten ist methodisch falsch. Deutschlandweite Durchschnittswerte können nicht Maßstab für Stuttgart sein, wo ein bekanntermaßen besonders "starker Fahrgastwechsel" vorliegt (Schwanhäußer 1994 S. 14). Dies wird auch von der Umfrage bestätigt (Engelh. 06.2013 Umfr. Statement 6, 8). Die Bahn-Richtlinie schreibt in jedem Fall zusätzlich die Verwendung von Abfertigungszeiten vor (Richtlinie 405.0103 A 02 S. 3), was in der Untersuchung der Planfeststellung nicht der Fall war.
 
<li> '''Szenario E nicht relevant.''' Das Szenario E "erweitertes Angebot" mit bis zu 39 Zügen pro Stunde wurde schon 2006 <u>vom VGH verworfen</u>, da es auf der geplanten Infrastruktur nicht realisiert werden kann und den Ausbau des Pragtunnels voraussetzt (VGH 2006 Rn. 59, 47, Engelh. 06.2013 S. 11). Die 39 Züge sind ohnehin auch für die Bahnsteiggleisanlage aufgrund der angesetzten unrealistisch niedrigen Haltezeiten überhöht und sind schon bei der von Gutachter Schwanhäußer favorisierten Haltezeit auf rund 33 Züge zu reduzieren (Engelh. 06.2012 S. 10 f, Engelh. 06.2013 Rek. Punkt 20).
 
</ol><br style="clear:both" />
 
<span id="Schwanhäußer 1997"></span>
 
  
===Prof. Schwanhäußer 1997 – unvollständige und irreführende Ergebnisdarstellung===
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==== Verfehlte Leistungsvorgabe und zensiertes Gutachten ====
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''→ Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Leistung/Heimerl 1997#Verfehlung_Planvorgabe]]''
  
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Heimerls Auslegungsbetriebsprogramm wurde schon ab 2012 als [[#Betriebsprogramm_ungenuegend|unzureichend]] identifiziert mit der unglaubwürdigen Konsequenz, dass mit seinem Betriebsprogramm nachts mehr Züge als mittags hätten fahren müssen, um das geforderte Betriebsprogramm 2010+X zu erfüllen. Durch welche methodischen Fehler im Gutachten das verschleiert wurde, war zuvor dargestellt worden. 2014 wurde erstmals nach der Plananhörung von 2003 eine Langfassung von Heimerls Auslegungsgurtachten öffentlich ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Heimerl 1997_I+II|Heimerl 1997_I+II]]), in der dokumentiert ist, dass Heimerl die <u>Leistungsvorgabe aus der Planfeststellung offenbar ganz bewusst um 23 % verfehlt hatte</u>. Heimerl hatte dies einerseits durch die unwissenschaftlich lückenhafte Ergebnisdarstellung systematisch verschleiert. Andererseits hatte er oder Vertreter der DB eine Kurzfassung dieses Gutachtens für das Planfeststellungsverfahren erstellt. Diese Fassung war bereinigt um die Bestandteile, die die Planverfehlung wie auch die auffällig niedrige Spitzenleistung der Bahnhofsauslegung von 32 Zügen/h offengelegt hätten
[[Datei:Schwanhaeusser_32,8_Zuege.png|480px|rechts|thumb|'''Planfeststellungsgutachten: S21 auf 32,8 Züge pro Stunde beschränkt.''' Stuttgart 21 ist allein aufgrund der geplanten Zuläufe (ohne Ausbau des Pragtunnels "P-Option") auf 32,8 Züge pro Stunde begrenzt. (Schwanhäußer 1997 S. 58).]]
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Die Leistungsuntersuchungen von Prof. Wulf Schwanhäußer leidet unter dem Mangel, dass sie auf den ungenügenden Betriebsprogrammen (32 Züge pro Stunde, 2 Minuten Haltezeit) von Prof. Heimerl basieren. Aber insbesondere die Ergebnisdarstellung widerspricht gravierend jeglichen wissenschaftlichen Ansprüchen an Vollständigkeit und Korrektheit. Rund ein Dutzend gravierender Fehler auf zwei Seiten der Zusammenfassung des Gutachtens ist als wesentliche Ursache anzusehen, dass der Leistungsrückbau im Planfeststellungsverfahren von der Genehmigungsbehörde und in dessen gerichtlicher Bestätigung durch den VGH und auch über viele Jahre in der Öffentlichkeit übersehen wurde.
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==== Schlechtrechnung des Integralen Taktfahrplans ====
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''→ Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Leistung/Heimerl 1997#ITF_schlechtgerechnet]]''
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Seit 2018 wurde auch Teil 1 des Gutachtens von Heimerl et al. aus dem Jahr 1997, der sich mit dem Integralen Taktfahrplan (ITF) und Stuttgart 21 beschäftigt, auf WikiReal.org vertieft analysiert. Die Analyse zeigt, dass <u>Heimerl den ITF in mindestens 25 Punkten systematisch schlechtgerechnet hatte</u>.<br style="clear:both" />
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=== {{id|Schwanhäußer 1997}}Schwanhäußer 1997 – unvollständige und irreführende Ergebnisdarstellung ===
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[[Datei:Schwanhaeusser_32,8_Zuege.png | 480px | rechts | thumb | <u>Planfeststellungsgutachten: S21 auf 32,8 Züge pro Stunde beschränkt.</u> Stuttgart 21 ist allein aufgrund der geplanten Zuläufe (ohne Ausbau des Pragtunnels "P-Option") auf 32,8 Züge pro Stunde begrenzt. ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1997|Schwanhäußer 1997]] S. 58).]]
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Leistung/Schwanhäußer 1997|Leistung/Schwanhäußer 1997]]''
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Die Leistungsuntersuchung von Prof. Dr. Wulf Schwanhäußer ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1997|Schwanhäußer 1997]]) setzt auf den schon ungenügenden Betriebsprogrammen von Prof. Heimerl auf. Darüber hinaus widerspricht insbesondere die Ergebnisdarstellung den wissenschaftlichen Ansprüchen an Vollständigkeit und Korrektheit, wodurch ganz wesentlich der Leistungsrückbau im Planfeststellungsverfahren übersehen werden konnte.
 
<ol type=a>
 
<ol type=a>
<li>'''Ermittelte Betriebsqualitäten wg. falscher Heimerl-Szenarien ohne Bedeutung.''' Die ermittelten Betriebsqualitäten sind aufgrund der Fehlannahmen in den Betriebsprogrammen durch Prof. Heimerl ohne Relevanz für die Planung (<u>Wachstum nicht abgebildet</u>) und die Praxis (<u>unrealistische Haltezeit</u>).
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<li><u>Betriebsqualität wg. falscher Heimerl-Szenarien ohne Bedeutung.</u> Die Fehlannahmen in den Betriebsprogrammen von Prof. Heimerl machen die Untersuchung wertlos.
<li>'''Haltezeiten nicht korrigiert.''' Schwanhäußer hatte noch 1994 empfohlen, allein die Mindesthaltezeit für den "<u>starken Fahrgastwechsel</u>" in Stuttgart <u>von 2 auf 3 Min. heraufzusetzen</u> (Schwanhäußer 1994 S. 14 f). 1997 übergeht er diesen Punkt und akzeptiert klaglos die 2 Minuten Mindesthaltezeit, der nicht einmal mehr die Abfertigungszeit hinzugerechnet wird, die noch in 1994 mit 0,2 Min. angesetzt worden war. Auch kritisiert Schwanhäußer nicht Heimerls untauglichen Vergleich mit Durchschnittswerten. Nach einer Abschätzung über den Belegungsgrad (siehe unten), wären allein die von ihm genannten 39 Züge pro Stunde auf rund 33 Züge zu reduzieren.
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<li><u>Haltezeiten nicht korrigiert.</u> Insbesondere die von Schwanhäußer selbst als zu kurz erkannten Haltezeiten wurden nicht korrigiert.
<li> '''Falschaussage: Szenario A wesentlich erhöhtes Angebot.''' Schwanhäußer schreibt (ohne es mit Daten zu belegen, Szenario A „stellt bereits eine wesentliche Erhöhung des Angebotes an Zügen gegenüber dem Istzustand dar“ (Schwanhäußer 1997 S. 49), tatsächlich sinkt das Angebot an Zügen um 15 % in der Spitzenstunde um 11 % in der Nebenverkehrszeit. Das ist eine <u>krasse Falschaussage</u>.
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<li> <u>Falschaussage: Szenario A wesentlich erhöhtes Angebot.</u> Es heißt, Szenario A "stellt bereits eine wesentliche Erhöhung des Angebotes an Zügen gegenüber dem Istzustand dar". Das ist falsch.
<li> '''Ergebnisdarstellung unvollständig und irreführend.''' Die Ergebnisdarstellung genügt in keiner Weise wissenschaftlichen Standards (Schwanhäußer 1997 S. 65 f). Zu kritisieren sind die folgenden Punkte:
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<li> <u>Ergebnisdarstellung unvollständig und irreführend.</u> Die Ergebnisdarstellung genügt in keiner Weise wissenschaftlichen Standards:
 
</ol>
 
</ol>
[[Datei:Schwanhaeusser_Fehlerhafte_Ergebnisdarstellung.png|480px|rechts|thumb|'''Ergebnisdarstellung in 13 Punkten fehlerhaft, unvollständig oder irreführend.''' Der Leistungsrückbau wurde durch zahlreiche gravierende Mängel in der Zusammenfassung des Gutachtens systematisch verschleiert (Schwanhäußer 1997 S. 65/66).]]
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[[Datei:Schwanhaeusser_Fehlerhafte_Ergebnisdarstellung.png | 480px | rechts | thumb | <u>Ergebnisdarstellung in 13 Punkten fehlerhaft, unvollständig oder irreführend.</u> Der Leistungsrückbau wurde durch zahlreiche gravierende Mängel in der Zusammenfassung des Gutachtens systematisch verschleiert ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1997|Schwanhäußer 1997]] S. 65/66).]]
 
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<li> '''Irreführung durch Begriffswechsel von "Zügen" auf "Gleisbelegungen".''' Schwanhäußer sprach sonst zur Leistung durchgängig nur von Zügen pro Stunde, wechselte aber in der Zusammenfassung plötzlich auf den sonst nur im Bezug auf den Belegungsprozess fachgerechten Begriff "<u>Gleisbelegung</u>". Bahntechnische Laien mussten hinter dem Begriff eine Größe vermuten, die sie nicht einschätzen können oder ggf. einmal selbst auf dem Fahrplan des Hauptbahnhofs nachzählen können.
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<li> <u>Irreführung durch Begriffswechsel von "Zügen" auf "Gleisbelegungen".</u>
<li> '''Leistungsgrenze der 32,8 Züge verschwiegen.''' Prof. Schwanhäußer hätte die von ihm festgestellte <u>Limitierung</u> von Stuttgart 21 aufgrund der <u>Zulaufsituation</u> in der geplanten Infrastruktur auf 32,8 Züge pro Stunde (Schwanhäußer 1997 S. 58) in der Zusammenfassung diskutieren müssen.
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<li> <u>Leistungsgrenze der 32,8 Züge verschwiegen.</u>
<li> '''Auslegungsleistung von 32 Zügen nicht offengelegt.''' Die Tatsache, dass Stuttgart 21 nur auf 32 Züge pro Stunde ausgelegt wurde (siehe oben), hätte ausgewiesen werden müssen. Nur für diese Zugzahl in der Spitze wurde in <u>Szenario A</u> für die <u>geplante Infrastruktur</u> die Betriebsqualität ermittelt.
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<li> <u>Auslegungsleistung von 32 Zügen nicht offengelegt.</u>
<li> '''35 Züge unbegründet und unplausibel.''' Es fehlt die Erläuterung, wie sich die 35 Züge der Machbarkeitsstudie von 1994 mit den <u>32,8 Zügen pro Stunde</u> der nun festgestellten Leistungsgrenze vertragen (siehe zuvor). Auch wäre zu erläutern, warum sie jetzt genannt werden können, obwohl Schwanhäußer noch 1994 für 35 Züge <u>noch 10 Gleise für nötig</u> erachtete (Schwanhäußer 1994 S. 14-16), bei 8 Gleisen wären nur noch <u>rund 30 Züge</u> plausibel (siehe oben).
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<li> <u>35 Züge unbegründet und unplausibel.</u> Die 35 Züge der Machbarkeitsstudie von 1994 werden nicht erläutert.
<li> '''Gegenüberstellung von Mittel- und Spitzenwerten irreführend.'''
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<li> <u>Gegenüberstellung von Mittel- und Spitzenwerten irreführend.</u>
<li> '''„Auftragsgemäß“ nur niedrige Nachmittagsspitze betrachtet.''' Prof. Heimerl und Prof. Schwanhäußer hatten auf Anforderung des „Auftraggebers“ nur die weniger herausfordernde Spitzenstunde am Nachmittag betrachtet (Schwanhäußer 1997 S. 61, Rek. Punkt 11), siehe auch oben. Schwanhäußer hätte diese Einschränkung und das Ausmaß der Verfälschung in der Zusammenfassung nennen müssen.
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<li> <u>"Auftragsgemäß" nur niedrige Nachmittagsspitze betrachtet</u>, auf Anforderung des "Auftraggebers".
<li> '''Vergleich mit dem Ist fehlt.''' Es fehlt der Vergleich mit der Ist-Situation, also die Aufklärung, warum 32 Züge ausreichen, wenn 1996 schon 38 Züge in der Stunde ab 6:40 Uhr fuhren.
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<li> <u>Vergleich mit dem Ist fehlt.</u> Der Leistungsrückbau wäre offensichtlich geworden.
<li> '''Vergleich mit der Kapazität des Kopfbahnhofs fehlt.''' Neben der aktuellen Leistung des Kopfbahnhofs ist zur Rechtfertigung des Neubaus vor allem der Vergleich mit seiner Leistungsfähigkeit also der in der Praxis erreichbaren <u>Maximalleistung</u> notwendig. Dazu hätte auch mit der <u>historischen Höchstleistung</u> des Kopfbahnhofs von <u>44,5 Zügen pro Stunde</u> im Sommer 1970 verglichen werden können.
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<li> <u>Vergleich mit der Kapazität des Kopfbahnhofs fehlt.</u> Dito.
<li> '''Vergleich mit der Wachstumsanforderung fehlt.''' Es fehlt der Abgleich mit dem "Betriebsprogramm 2010+X" bzw. Betriebsszenario "BVWP 2010", d.h. mit dem Wachstumsziel. Wie wird das vom Marketing beworbene <u>Wachstum von 50 % im Fern- und 80 % im Regionalverkehr</u>, von der Kapazität des Bahnhofs verkraftet?
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<li> <u>Vergleich mit der Wachstumsanforderung fehlt.</u> So blieb Heimerls Unterdimensionierung verborgen.
<li> '''Erläuterung des Nachtverkehrs fehlt.''' Somit fehlt auch die Aufklärung darüber, dass zur Umsetzung des Wachstumsziels <u>nachts mehr Züge als mittags</u> fahren müssten (siehe oben).
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<li> <u>Erläuterung des Nachtverkehrs fehlt.</u>
<li> '''Szenario E fälschlich als relevant dargestellt.''' Schwanhäußer suggeriert eine Kapazität entsprechend dem Szenario E. Dass dies nur mit der nicht geplanten P-Option realisiert werden kann, wird euphemistisch mit "Besonderheit" umschrieben. Das ist unaufrichtig und unwissenschaftlich.
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<li> <u>Szenario E fälschlich als relevant dargestellt.</u> Wie schon bei Heimerl.
<li> '''Diskussion der zu kurzen 2 Min. Haltezeit fehlt.''' Es werden zwar in der Zusammenfassung (in dem hier ausgeblendeten Zwischenteil) die 2 Min. Haltezeit als Voraussetzungen für die dargestellten Ergebnisse genannt, aber nicht klargestellt, dass diese für den "starken Fahrgastwechsel" in Stuttgart mutmaßlich zu kurz gewählt sind. In der Konsequenz sind die Qualitätswerte übertrieben positiv aufgrund der unrealistisch kurzen Haltezeit von 2 Min. dargestellt. Szenario A würde bei realistischen Haltezeiten um die 5 Minuten wohl nur noch befriedigende Qualität erreichen, Szenario E wäre nicht mehr fahrbar.
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<li> <u>Diskussion der zu kurzen 2 Min. Haltezeit fehlt.</u>
<li> '''"Optimale Bemessung" falsch.''' Im Ergebnis ist die abschließende Bewertung für Stuttgart 21 von einer "optimalen Bemessung" nicht zutreffend. Schwanhäußer hätte das angesichts der von ihm selbst festgestellten Fakten nicht aussagen dürfen (P-Option nicht realisiert und damit Leistungsgrenze bei 32,8 Zügen, in den Untersuchungen angesetzte Haltezeit zu kurz).
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<li> <u>"Optimale Bemessung" falsch.</u> Im Ergebnis ist die abschließende Bewertung nicht zutreffend.
 
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<span id="Schwanhäußer 2003"></span>
 
  
===Prof. Schwanhäußer 2003 – unhaltbare und unbestimmte "Kapazitätsmehrung"===
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==={{id|Schwanhäußer 2003}}Schwanhäußer 2003 – unhaltbare und unbestimmte "Kapazitätsmehrung"===
  
{{IconLeft| Behauptung.png}}
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{{IconRight| Behauptung.png}}
Die in der Planfeststellung berücksichtigte (PFB 1.1 S. 152, 154, 182, 192, 206) Stellungnahme von Prof. Schwanhäußer aus dem Jahr 2003 (Schwanhäußer 2003) ist im Ergebnis nicht belastbar:
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Leistung/Schwanhäußer 1997#Schwanhäußer_2003|Leistung/Schwanhäußer 1997#Schwanhäußer_2003]]''
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Die in der Planfeststellung berücksichtigte ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#PFB_1.1|PFB 1.1]] S. 152, 154, 182, 192, 206) Stellungnahme von Schwanhäußer aus dem Jahr 2003 ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_2003|Schwanhäußer 2003]]) ist im Ergebnis nicht belastbar:
 
<ol type=a>
 
<ol type=a>
<li> '''Überschlägige Kapazitätsmehrung um +178 % unzulässig:''' Schwanhäußers Versuch, mit einer überschlägigen Kapazitätsmehrung von insgesamt +178 % Reserven zu begründen (Schwanhäußer 2003 S. 7), ist in mehreren Punkten methodisch unzulässig: Szenario E ist abhängig von der Realisierung der „P-Option“ und somit hypothetisch. Eine Verlängerung sämtlicher Züge auf 400 m ist im Widerspruch zum Betriebsprogramm, das Doppelbelegungen vorsieht (Schwanhäußer 1997 S. 45, so dass die Zuglängen unter 200 m liegen müssten) und kann so nicht angeführt werden.
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<li> <u>Überschlägige Kapazitätsmehrung um +178 % unzulässig:</u> Fehler in mehreren Punkten: Szenario E, Zugverlängerungen und Doppelbelegungen.
<li> '''Anwendung von Spitzenfaktoren von 1,3 bis 1,6 unzulässig.''' Die Argumentation, mittels Spitzenfaktoren von 1,3 bis 1,6 einen „marktgerechten Betriebsablauf“ bei „zusätzlichen Zügen in der Spitzenstunde“ zu begründen (Schwanhäußer 2003 S. PFB S. 206), ist methodisch unzulässig, da auf eine erfolgte Leistungsfähigkeitsbestimmung nicht weitere Züge beaufschlagt werden können, ohne dass die Betriebsqualität sinkt, möglicherweise in den nicht mehr fahrbaren Bereich. Diese Argumentation wurde auch vom VGH 2006 schon nicht mehr herangezogen.
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<li> <u>Anwendung von Spitzenfaktoren von 1,3 bis 1,6 unzulässig.</u> Die "zusätzlichen Zügen in der Spitzenstunde" sind methodisch falsch begründet und wurden auch vom VGH 2006 nicht mehr herangezogen.
<li> '''Leistungssteigerung durch Ringverkehr.''' Die genannten qualitativen Argumente zu den Vorteilen eines „Kreisverkehrs“ (Schwanhäußer 2003 S. 32) sind sämtlich unbelegt, ihnen können [[Stuttgart_21/Stresstest/Plausibilisierung#Leistungsturbo_für_Stuttgart_21?|gewichtigere Argumente gegen eine Leistungssteigerung entgegengesetzt]] werden. Die Leistungssteigerung durch den Ringverkehr ist weder wissenschaftlich beschrieben, noch hat sich das Konzept international durchgesetzt. In Köln wird der über die Südbrücke vorhandene etwa gleich große Ringverkehr nicht zur Entlastung genutzt!
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<li> <u>Leistungssteigerung durch Ringverkehr.</u> Die qualitativen Argumente tragen nicht und werden in der Praxis nicht beobachtet.
<li> '''Keine Festlegung auf Kapazitätswert.''' In dieser Stellungnahme versäumt Prof. Schwanhäußer sich auf einen neuen höheren Kapazitätswert als die 32 Züge von Szenario A oder die 39 Züge des nicht relevanten Szenario E festzulegen.
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<li> <u>Keine Festlegung auf Kapazitätswert.</u> Der Stellungnahme fehlt ein quantitatives Ergebnis für die Kapazität.
<li> '''Ausreichende Bemessung falsch.''' Damit ist die Ergebnis-Aussage, dass der „Durchgangsbahnhof Stuttgart 21 und das ihn umgebende Netzteil völlig ausreichend bemessen“ ist (Schwanhäußer 2003 S. 36), unzutreffend.
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<li> <u>Ausreichende Bemessung falsch.</u> Damit ist die Ergebnis-Aussage unzutreffend.
 
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<span id="Martin 2005"></span>
 
  
  
===Prof. Martin 2005 – Methodische Fehler und Benachteiligung des Kopfbahnhofs===
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==={{id|Martin 2005}}Martin 2005 – Methodische Fehler und Benachteiligung des Kopfbahnhofs===
  
{{IconLeft| Falsch.png}}
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[[Datei:Martin_42_Zuege_korr.png | 360px | rechts | thumb | <u>Prof. Martin: Von 51 über 42 zu weniger als 30 Zügen.</u>: Korrektur der Kapazität durch Martin, sowie für die von ihm viel zu niedrig angesetzte Haltezeit von durchschnittlich 1,6 Minuten.]]
[[Datei:Martin_42_Zuege_korr.png|360px|rechts|thumb|'''Prof. Martin: 51 Züge → 42 Züge → < 30 Züge.''': Korrektur der Kapazität durch Martin, sowie für die viel zu niedrige Haltezeit von durchschnittlich 1,6 Minuten.]]
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{{IconRight| Fehler.png}}
Das Gutachten zur Leistungsfähigkeit des Stuttgarter Hauptbahnhofs von Prof. Ullrich Martin et al. mit einem "optimalen Leistungsbereich von 42 bis 51 Zügen pro Stunde" weist gravierende methodische Fehler auf und ist nicht belastbar. Dass aber die 51 Züge nur ein theoretischer Wert einer bekanntermaßen zu überhöhten Werten führenden Methode sind, stellte Prof. Martin erst 2012 klar. Die "praktisch relevante Kapazität" sei am unteren Ende des Leistungsbereichs zu sehen, also nahe den 42 Zügen.
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Leistung/Martin_2005|Leistung/Martin 2005]]''
  
Die Leistungsfähigkeit eines Durchgangsbahnhofs ist wesentlich von der mittleren Haltezeit bestimmt, wie schon der "Vater" von Stuttgart 21 Prof. Heimerl betonte. Damit muss aber die von Prof. Martin bei durchschnittlich 1,6 Min. Haltezeit bestimmte Leistungsfähigkeit für realistischere Haltezeiten, wie sie im Stresstest angesetzt wurden, deutlich reduziert werden. Der hier eingezeichnete abfallende Trend folgt einem konstanten Belegungsgrad, der im Allgemeinen als Qualitätsmaßstab gewählt wird. Korrigiert für die zu kurzen Haltezeiten sind damit auf Basis dieser Untersuchung nicht mehr als rund 30 Züge plausibel darstellbar. Prof. Martins Gutachten, insbesondere nach der Rücknahme der Kapazität auf rund 42 Züge, stellt damit den Stresstest erheblich in Frage.
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Das Gutachten zur Leistungsfähigkeit von Prof. Dr. Ullrich Martin von 2005 ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Martin_2005|Martin 2005]]) mit einem "optimalen Leistungsbereich von 42 bis 51 Zügen pro Stunde" weist gravierende methodische Fehler auf. Die <u>51 Züge</u> korrigierte Martin erst 2012 auf eine praktische Kapazität nahe <u>42 Zügen</u>. Korrigiert für die mit <u>1,6 Min.</u> viel zu kurzen Haltezeiten bleiben für die Leistungsfähigkeit <u>nicht mehr als 30 Züge</u> (Abb. rechts).
  
 
Ebenso entspricht der "auftragsgemäß" zu klein gewählte Untersuchungsraum, der im Gutachten verbliebene "Handlungsbedarf" und das zum Einsatz gekommene regelmäßige Betriebsprogramm nicht den anerkannten Regeln der Technik.
 
Ebenso entspricht der "auftragsgemäß" zu klein gewählte Untersuchungsraum, der im Gutachten verbliebene "Handlungsbedarf" und das zum Einsatz gekommene regelmäßige Betriebsprogramm nicht den anerkannten Regeln der Technik.
 
<ol type=a>
 
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<li> '''Haltezeiten von 1,6 Min. zu kurz.''' Die von Prof. Martin angesetzten Haltezeiten von 1 Min. im Regionalund 2,2 Min. im Fernverkehr (im Mittel 1,6 Min.) sind viel zu kurz angesetzt. Sie entsprechen zwar der Vorgabe der Richtlinie (Richtlinie 405.0103 A 02 S. 3, Stand 2008), jedoch nur für den Fall, wenn keine anderen Daten verfügbar sind, also für eine Durchschnittssituation. Für Stuttgart ist jedoch bekannt, dass ein „starker Fahrgastwechsel“ vorliegt (Schwanhäußer 1994 S. 14) und eine solche Annahme auf keinen Fall zulässig ist. Dies zeigt auch der Vergleich mit anderen Knotenbahnhöfen  (siehe unten [[#Haltezeit und Leistung|Haltezeit und Leistung]]). Erst die Annahme im Stresstest von im Mittel 5,3 Min. Haltezeit erscheint vertretbar.
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<li> <u>Haltezeiten von 1,6 Min. zu kurz.</u> Vgl. dazu die Annahme im Stresstest von 4,3 Minuten.
<li> '''„Auftragsgemäß“ zu klein dimensionierter Untersuchungsraum.''' Unzulässig ist auch die Ausblendung der Engpässe in den Zuläufen (Stn. S. 15 f). Diesen groben Verstoß gegen die anerkannten Regeln der Technik rechtfertigte Prof. Martin dadurch, dass dies „auftragsgemäß“ erfolgt sei.<ref>25.10.2010, Prof. Martin, Diskussion zum Referat an der Universität Stuttgart, "Ausgewählte, insbesondere eisenbahnbetriebliche Aspekte zum Bahnprojekt Baden-Württemberg 21" (pdf [http://wuerttemberg.dvwg.de/veranstaltungen/archiv/veranstaltung/datum/2010/10/25/ausgewaehlte-fachliche-aspekte-zum-bahnprojekt-baden-wuerttemberg-21.html  wuerttemberg.dvwg.de].</ref><ref>25.10.2010, [http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgart-21-schlichtung-fuer-heiner-geissler-gelten-neue-regeln.7bf3cb41-7f2d-44c1-ae52-bb86c34b1c9a.html stuttgarter-nachrichten.de,] "Für Heiner Geißler gelten neue Regeln".</ref><ref>28.11.2010, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schlichtung-zu-stuttgart-21-kritiker-reden-vom-engpass-s-21.9f28ad81-bd75-44b9-9829-30d3e423dcf7.html stuttgarter-zeitung.de,] "Kritiker reden vom »Engpass S 21«"</ref>
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<li> <u>"Auftragsgemäß" zu klein dimensionierter Untersuchungsraum.</u> Die Ausblendung der Engpässe in den Zuläufen ist unzulässig.
<li> '''Verbleibender Handlungsbedarf.''' Prof. Martin nimmt seinem Gutachten jegliche Belastbarkeit, wenn er in einem eigenen Abschnitt verbleibenden „Handlungsbedarf“ formuliert (Martin 2005 S. 59), der nach Martins Darstellung auf jeden Fall ergebnisrelevant ist. Martins gegenteilige Behauptung ist fachlich nicht nachvollziehbar und wurde von ihm auch nicht begründet.
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<li> <u>Verbleibender Handlungsbedarf beschrieben.</u> Prof. Martin nimmt damit seinem Gutachten jeden Anspruch auf Belastbarkeit.
<li> '''Gleichmäßiges Betriebsprogramm.''' Das unrealistische Betriebsprogramm der Leistungsuntersuchung mit „gleichmäßiger Verteilung“ und „regelmäßigen Abständen“ (Martin S. 58, 39) bevorteilt den Durchgangsbahnhof und wirkt für diesen leistungserhöhend (Pachl<ref>Jörn Pachl, „Systemtechnik des Schienenverkehrs“, 2011</ref> S. 130).
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<li> <u>Gleichmäßiges Betriebsprogramm.</u> Das unrealistische Betriebsprogramm bevorteilt den Durchgangsbahnhof.
<li> '''Benachteiligung des Kopfbahnhofs.''' Martin selbst führt aus, wie der Kopfbahnhof in seiner Untersuchung systematisch benachteiligt wird (Martin S. 48 f, 59). Da Martin selbst eingesteht, dass die Kapazität am unteren Ende seines „optimalem Leistungsbereichs“ zu erwarten ist (Folgepunkt), ergibt sich aus seinen „28 bis 38 Zügen“ (Martin 2005 S. 53) eine Kapazität nahe 28 Zügen für den ausgebauten Kopfbahnhof. Dies ist aber angesichts heute fahrender 39 Züge und einer bestätigten Kapazität von rund 50 Zügen für den heutigen Kopfbahnhof der schlagende Beweis für die systematische Benachteiligung des Kopfbahnhofs in Martins Simulation.
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<li> <u>Benachteiligung des Kopfbahnhofs.</u> Martin selbst führt aus, wie der Kopfbahnhof in seiner Untersuchung systematisch benachteiligt wird.
<li> '''Nicht etablierte Methodik.''' Die von Martin angewandte Methodik ist noch nicht etabliert (Engelh. 06.2012 S. 18 f, Engelh. 06.2013 S. 12). Das zeigt auch seine zuletzt praktisch vollständige Rücknahme seines Gutachtens:
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<li> <u>Nicht etablierte Methodik.</u> Die von Martin angewandte Methodik ist noch nicht etabliert.
<li> '''Kapazität am unteren Ende des Leistungsbereichs, 42 statt 51 Züge.''' Ende 2012 gestand Prof. Martin ein, dass in dem von ihm bestimmten „optimalen Leistungsbereich von 42 bis 51 Zügen“ für Stuttgart 21 für die Kapazität „eine Orientierung am unteren Ende dieses Leistungsbereichs empfohlen“ wird, was er auch in neueren Stellungnahmen nicht dementierte.<ref>18.10.2013, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-wie-viele-zuege-verkraftet-der-tiefbahnhof.674669d1-080a-4b08-93c9-bec7c3631763.html stuttgarter-zeitung.de,] "Wie viele Züge verkraftet der Tiefbahnhof?".</ref><ref>07.11.2013, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.buergerbegehren-zu-stuttgart-21-initiatoren-buergerbegehren-auf-gutem-weg.bd8ab28d-d24f-4e76-b805-f612d6d30c65.html stuttgarter-zeitung.de,] "Initiatoren: Bürgerbegehren auf gutem Weg".</ref> Gleiches wird auch in einer von Martin selbst betreuten Dissertation empfohlen.<ref>Christine Schmidt, Dissertation "Beitrag zur experimentellen Bestimmung der Wartezeitfunktion bei Leistungsuntersuchungen im spurgeführten Verkehr", Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen der Universität Stuttgart, 2009 (pdf [http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2009/3994/ elib.uni-stuttgart.de])</ref> Das entspricht einer effektiven Rücknahme der Leistungsaussage Martins für Stuttgart 21 von 51 Zügen pro Stunde auf einen Wert nahe 42 Zügen.
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<li> <u>Kapazität am unteren Ende des Leistungsbereichs, 42 statt 51 Züge</u>, wie Prof. Martin Ende 2012 eingestand.
<li> '''Fehlerkorrektur ergibt unter 30 Züge.''' Ausgehend von einem Wert nahe den 42 Zügen ergibt sich bei Korrektur der viel zu kurzen Haltezeit von 1,6 Minuten über eine Abschätzung mit dem Belegungsgrad wieder eher ein Wert, der sogar unter 30 Zügen zu liegen kommt, als realistischer Kapazitätswert auf Basis der korrigierten Martin-Untersuchung (siehe unten [[#Haltezeit und Leistung|Haltezeit und Leistung]], s.a. [http://www.leistungsrueckbau-s21.de/fragen/details/#Martin-Gutachten leistungsrueckbau-s21.de]). Das ist ein weiterer Beleg für die Unerreichbarkeit der Stresstest-Leistung von 49 Zügen pro Stunde.
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<li> <u>Fehlerkorrektur ergibt unter 30 Züge.</u> Ausgehend von den 42 Zügen ergeben sich bei Korrektur der 1,6 Min. Haltezeit über den Belegungsgrad weniger als 30 Züge.
 
</ol>
 
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<span id="Stresstest 2011"></span>
 
  
  
===Stresstest 2011 – Viele eingestandene Fehler, Leistung nur auf dem Papier===
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=== {{id|Stresstest}}{{id|Stresstest 2011}}Stresstest 2011 – Viele eingestandene Fehler, Leistung nur auf dem Papier ===
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<!-- ====Kritik von Prof. Hansen 2017==== -->
  
{{IconLeft| Trillerpfeife.png}}
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[[Datei:Stresstest.png | 480px | rechts | thumb | <u>Die wesentlichen Fehler im Stresstest sind eingestanden.</u> Überleitung von den 49 Zügen des Stresstests über verschiedene Fehlerkorrekturen auf aktuell rund 30 Züge pro Stunde. Darstellung der 14 wichtigsten Fehler aus der Diskussion mit der DB AG. Einzelne Fehler überhöhen die Leistung (gelbe Balken), andere täuschen nur über die wahre Qualität des Bahnhofs hinweg (blau). (Prinzip-Darstellung C. Engelhardt, derzeit ergeben sich korrigiert rund 30 Züge, im Nov. 2011 waren es rund 32 Züge, die Aktualisierung der Fehlerabschätzung läuft aber noch.)]]
[[Datei:Stresstest.png|480px|rechts|thumb|'''Die wesentlichen Fehler im Stresstest sind eingestanden.''' Überleitung von den 49 Zügen des Stresstests über verschiedene Fehlerkorrekturen auf aktuell rund 30 Züge pro Stunde. Darstellung der 14 wichtigsten Fehler aus der Diskussion mit der DB AG. Einzelne Fehler überhöhen die Leistung (gelbe Balken), andere täuschen nur über die wahre Qualität des Bahnhofs hinweg (blau). (Prinzip-Darstellung C. Engelhardt, derzeit ergeben sich korrigiert rund 30 Züge, im Nov. 2011 waren es rund 32 Züge, die Aktualisierung der Fehlerabschätzung läuft aber noch.)]]
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{{IconRight| Trillerpfeife.png}}
''→ Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Stresstest]] {{dr|(muss noch aktualisiert werden)''}}
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Stresstest]] {{dr|(muss noch aktualisiert werden)''}}
  
Der sogenannte Stresstest weist er eine Vielzahl schon eingestandener Fehler, überwiegend Verstöße gegen das Regelwerk, auf und wird dennoch immer wieder als vermeintlicher "Nachweis" der Leistungsfähigkeit bemüht. Dies wäre jedoch erst nach regelkonformer Wiederholung der Simulation, vollständiger Dokumentation und Aufnahme in die Planfeststellung zulässig. Außerdem schuldet die DB AG Unterlagen und eine Entkräftung der fortbestehenden methodischen Kritik.
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Der sogenannte Stresstest weist eine <u>große Zahl schon eingestandener Fehler</u> auf. Dies sind überwiegend Verstöße gegen das als Grundlage der Simulation angegebene Regelwerk. Selbst die DB AG beruft sich zuletzt nicht mehr auf den Stresstest als Nachweis der Leistungsfähigkeit. Außerdem ist die Dokumentation des Stresstests unvollständig und er wurde nie in die Planfeststellung aufgenommen. Die DB AG vermag die vorgebrachte Kritik nicht zu entkräften und [[Stuttgart_21/Anhörung_PFA_1.3/Analyse_09.2015#Stresstest_unfahrbar_.28139-150.29|weicht entsprechenden Nachfragen systematisch aus]]. Sie gesteht lediglich ein, dass die von ihr veröffentlichten Daten des Stresstests unzutreffend waren.
  
Zu dem Stresstest zu Stuttgart 21 gab es nach dem Vorwurf, dass die Simulation mehrfach gegen die einschlägige Richtlinie verstößt (Stresst. Verst. 2011) eine Diskussion mit der Deutschen Bahn AG (DB AG) und der SMA und Partner AG (SMA) über das Landesverkehrsministerium (MVI), die im Frühjahr 2012 startete (Stresst. Prot. 2012, Stresst. Antw. 2012) und zuletzt in einen umfangreichen Fragenkatalog des Autors vom 27.05.2013 mündete (Stresst. Fragen 2013).
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Zu dem Stresstest zu Stuttgart 21 gab es nach dem Vorwurf, dass die Simulation mehrfach gegen die einschlägige Richtlinie verstößt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Verst._2011|Stresst. Verst. 2011]]) eine Diskussion mit der Deutschen Bahn AG (DB AG) und der SMA und Partner AG (SMA) über das Landesverkehrsministerium (MVI), die im Frühjahr 2012 startete ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]], [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Antw._2012|Stresst. Antw. 2012]]) und zuletzt in einen umfangreichen Fragenkatalog des Autors vom 27.05.2013 mündete ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._05.2013|Engelh. 05.2013]]). Dessen Beantwortung verweigerte die DB im Herbst 2013.
 
<ol type=a>
 
<ol type=a>
<li> '''Fehler im Stresstest eingestanden.''' Im Folgenden werden zu den in der Diskussion befindlichen wesentlichen 13 Fehlern (Diskussionspunkt Nr. 9 ist kein Fehler) in verkürzter Form die Kernfragen bzw. -aussagen aus der bisherigen Diskussion entsprechend dem Stand des Fragenkatalogs wiedergegeben. Daran zeigen sich die leistungsüberhöhenden und über die Qualität des Bahnhofs hinwegtäuschenden Fehlannahmen:
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<li> '''Fehler im Stresstest eingestanden.''' Im Folgenden werden zu den in der Diskussion befindlichen wesentlichen 14 Fehlern (Diskussionspunkt Nr. 9 ist kein Fehler) in verkürzter Form die Kernfragen bzw. -aussagen aus der bisherigen Diskussion entsprechend dem Stand des Fragenkatalogs wiedergegeben. Daran zeigen sich die leistungsüberhöhenden und über die Qualität des Bahnhofs hinwegtäuschenden Fehlannahmen:
 
<ol>
 
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<li> '''Betriebsqualität.''' Dass eigentlich für eine gute Betriebsqualität Premiumqualität, d.h. Verspätungsabbau, angestrebt werden muss, wird sowohl vom Projektleiter des Stresstests,<ref>Gert Heister, Thorsten Schaer et al., "Eisenbahnbetriebstechnologie", Bahn Fachverlag, 2006, S. 271</ref> als auch von Prof. Martin,<ref>04.07.2011, ZDF heutejournal "Bahnprojekt Stuttgart 21 im Stresstest" ([http://www.youtube.com/watch?v=O-jXohw4T4Q&amp;t=2m19s youtube,] Min. 2:19): "Aus dem Verhältnis dieser Verspätungen kann man dann ablesen, ob innerhalb dieses Untersuchungsbereiches Verspätung im Allgemeinen durchschnittlich abgebaut wird, dann haben wir eine gute Betriebsqualität. Wird dagegen die Verspätung innerhalb des Untersuchungsraumes größer, dann haben wir eine unbefriedigende Betriebsqualität."</ref> als auch von der TU Dresden in ihrer jüngsten Stellungnahme (TU Dresd. S. 14) bestätigt. Die Auslegung eines Bahnhofsneubaus auf einen Verspätungsaufbau von bis zu 1 Minute pro Zug ist nicht zulässig. Außerdem kann diese 1 Minute nicht sowohl Ober- bzw. als auch Untergrenze der risikobehafteten Betriebsqualität sein, wie von der DB AG widersprüchlich ausgesagt (Stresst. Fragen 2013 Frage 1.a, Stresstest 2011 S. 23, Stresst. Prot. 2012 S. 7).
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<li> {{id|Stresstest_1}}<u>Betriebsqualität.</u> Dass eigentlich für eine gute Betriebsqualität Premiumqualität, d.h. Verspätungsabbau, angestrebt werden muss, wird sowohl vom Projektleiter des Stresstests,<ref>Gert Heister, Thorsten Schaer et al., "Eisenbahnbetriebstechnologie", Bahn Fachverlag, 2006, S. 271</ref> als auch von Prof. Martin,<ref>04.07.2011, ZDF heutejournal "Bahnprojekt Stuttgart 21 im Stresstest" ([http://www.youtube.com/watch?v=O-jXohw4T4Q&amp;t=2m19s youtube,] Min. 2:19): "Aus dem Verhältnis dieser Verspätungen kann man dann ablesen, ob innerhalb dieses Untersuchungsbereiches Verspätung im Allgemeinen durchschnittlich abgebaut wird, dann haben wir eine gute Betriebsqualität. Wird dagegen die Verspätung innerhalb des Untersuchungsraumes größer, dann haben wir eine unbefriedigende Betriebsqualität."</ref> als auch von der TU Dresden bestätigt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#TU_Dresden_2013|TU Dresden 2013]] S. 14). Die Auslegung eines Bahnhofsneubaus auf einen Verspätungsaufbau von bis zu 1 Minute pro Zug ist nicht zulässig. Außerdem kann diese 1 Minute nicht sowohl Ober- bzw. als auch Untergrenze der risikobehafteten Betriebsqualität sein, wie von der DB AG widersprüchlich ausgesagt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._05.2013|Engelh. 05.2013]] Frage 1.a, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresstest_2011|Stresstest 2011]] S. 23, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 7).
Die TU Dresden bestätigt umfassend die Kritik an diesem Punkt in vielen Detailaspekten: Die „wirtschaftlich optimale“ Betriebsqualität kann nicht die gute Betriebsqualität ersetzen, die Grenze zur mangelhaften Qualität (1 Min.) wurde verschoben (TU Dresd. S. 14), echte Störungen fehlen und das Konzept des Verspätungsaufbaus nur bedingt anwendbar (S. 15), für Neubaumaßnahmen ist „Premiumqualität“ zu fordern, ein Verspätungsaufbau ist hier eigentlich nicht zulässig (S. 16).
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Die TU Dresden bestätigt umfassend die Kritik an diesem Punkt in vielen Detailaspekten: Die "wirtschaftlich optimale" Betriebsqualität kann nicht die gute Betriebsqualität ersetzen, die Grenze zur mangelhaften Qualität (1 Min.) wurde verschoben ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#TU_Dresden_2013|TU Dresden 2013]] S. 14), echte Störungen fehlen und das Konzept des Verspätungsaufbaus nur bedingt anwendbar (S. 15), für Neubaumaßnahmen ist "Premiumqualität" zu fordern, ein Verspätungsaufbau ist hier eigentlich nicht zulässig (S. 16).
<li> '''Gekappte Streckenauswertungen.''' Die DB AG gestand ein, die Strecken tatsächlich nur so weit ausgewertet zu haben, wie noch eine wirtschaftlich optimale Betriebsqualität erhalten wird (Stresst. Richt. 2011 S. 3, Stresst. Antw. 2011 S. 3). Nach der Richtlinie ist es aber nicht zulässig, die Messpunkte zu verschieben. Auf diese Weise wurden vor der Öffentlichkeit einige risikobehaftete und mangelhafte Strecken nicht als solche ausgewiesen.
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<li> {{id|Stresstest_2}}<u>Gekappte Streckenauswertungen.</u> Die DB AG gestand ein, die Strecken tatsächlich nur so weit ausgewertet zu haben, wie noch eine wirtschaftlich optimale Betriebsqualität erhalten wird ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Richt._2011|Stresst. Richt. 2011]] S. 3, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Antw._2011|Stresst. Antw. 2011]] S. 3). Nach der Richtlinie ist es aber nicht zulässig, die Strecken nur teilweise zu bewerten. Auf diese Weise wurden vor der Öffentlichkeit einige risikobehaftete und mangelhafte Strecken nicht als solche ausgewiesen.
<li> '''Unrealistische Lastkurve.''' Die DB AG gestand ein, in Stunde 8, die für den Abbau von Verspätungen der Spitzenstunde entscheidend ist, zu wenige Züge geplant zu haben (Stresst. Prot. 2012 S. 10). Es fehlen rund 5 Züge (Stresst. Frag. 2013 Frage 3.a). Außerdem argumentiert die DB AG, es komme nur auf die Ankünfte an (Stresst. Richt. 2011 S. 11), dabei ist auch und gerade am Morgen Bedarf für eingesetzte Züge, die jeweils nur eine Abfahrt liefern, aber den Bahnhof auch voll belasten und nicht im Interesse einer Entlastung der Simulation herausgelassen werden können.
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<li> {{id|Stresstest_3}}<u>Unrealistische Lastkurve.</u> Die DB AG gestand ein, in Stunde 8 (der Stunde nach der Spitzenstunde, die für den Abbau von Verspätungen der Spitzenstunde entscheidend ist), zu wenige Züge geplant zu haben ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 10). Es fehlen rund 5 Züge ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._05.2013|Engelh. 05.2013]] Frage 3.a), mit denen sich eine deutliche schlechtere Betriebsqualität ergeben hätte. Außerdem argumentiert die DB AG, es komme nur auf die Ankünfte an ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Richt._2011|Stresst. Richt. 2011]] S. 11). Dabei ist auch und gerade am Morgen Bedarf für eingesetzte Züge, die jeweils nur eine Abfahrt liefern, aber den Bahnhof auch voll belasten. Diese Züge können nicht einfach im Interesse einer Entlastung der Simulation herausgelassen werden.
<li> '''Fehlende Belegungsgrade.''' Obwohl die Richtlinie fordert, Belegungsgrade auszuweisen, behauptet die DB AG, daran nicht gebunden zu sein (Stresst. Prot. 2012 S. 11, 13), ohne jedoch die betreffende Passage der Richtlinie nennen zu können (Stresst. Frag. 2013 Frage 4.a). Sie verteidigt sich, in früheren Untersuchungen Belegungsgrade ausgewiesen zu haben (Stresst. Richt. 2011 S. 6), als jedoch nicht die hohe Zugzahl von 49 Zügen und die hohe Haltezeit von im Mittel 5,3 Min. angesetzt worden waren.
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<li> {{id|Stresstest_4}}<u>Fehlende Belegungsgrade.</u> Obwohl die Richtlinie fordert, Belegungsgrade auszuweisen, behauptet die DB AG, daran nicht gebunden zu sein ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 11, 13), ohne jedoch die betreffende Passage der Richtlinie nennen zu können ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._05.2013|Engelh. 05.2013]] Frage 4.a). Sie verteidigt sich, in früheren Untersuchungen Belegungsgrade ausgewiesen zu haben ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Richt._2011|Stresst. Richt. 2011]] S. 6), als die Bahnhofsbelastung allerdings viel niedriger war. Hätten sie bei der hohen Zugzahl von 49 Zügen und einer mittleren Haltezeit von 5,3 Min. den Belegungsgrad ausgewiesen, wäre die Überlastung unmittelbar ersichtlich geworden.
<li> '''Gekappte Haltezeitverlängerungen.''' Die DB AG gesteht ein, von der in der Richtlinie vorgeschriebenen Verteilung der Haltezeitverlängerungen in der Weise abgewichen zu sein, dass die (herausfordernden) hohen Verspätungswerte durch niedrigere (leicht kompensierbare) ersetzt werden (Stresst. Prot. 2012 S. 12). Die DB AG behauptet, die Mittelwerte blieben erhalten, SMA behauptet das Gegenteil, dass durch die Kappung „die angegebenen Mittelwerte nicht komplett in das System eingebracht“ werden<ref>SMA und Partner AG, "Stellungnahme zu öffentlich formulierten Vorwürfen im Rahmen der Betriebsqua- litätsüberprüfung Stuttgart 21", 15.12.2011</ref>.
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<li> {{id|Stresstest_5}}<u>Gekappte Haltezeitverlängerungen.</u> Die DB AG gesteht ein, nicht die in der Richtlinie vorgeschriebene Verteilung der Haltezeitverlängerungen umgesetzt zu haben. Sie hat die hohen (herausfordernden) Verspätungswerte durch niedrigere (leicht kompensierbare) ersetzt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 12). Die DB AG behauptet, die Mittelwerte blieben dabei erhalten, obwohl der Auditor SMA das Gegenteil festgestellt hat: Durch die Kappung werden "die angegebenen Mittelwerte nicht komplett in das System eingebracht".<ref>SMA und Partner AG, "Stellungnahme zu öffentlich formulierten Vorwürfen im Rahmen der Betriebsqualitätsüberprüfung Stuttgart 21", 15.12.2011</ref>
<li> '''Optimistische Verspätungsniveaus.''' Die DB AG setzte etwa für die S-Bahn bei der 3-Min.- Verspätungsgrenze einen Pünktlichkeitsgrad von über 98 % an (Audit 2011 SI-05 S. 5 / Bl. 160), während die veröffentlichten Durchschnittswerte für die Hauptverkehrszeit 2009 bei 82,3 % lagen<ref>2009, Qualitätsflyer Verband Region Stuttgart</ref>, 2010 bei 76,4 % und 2011 bei 80,7 %<ref>2011, Qualitätsflyer Verband Region Stuttgart (pdf [http://www.region-stuttgart.org/fileadmin/regionstuttgart/03_Aufgaben_und_Projekte/03_04_Nahverkehr/03_04_01_S_Bahn/Qualitaetsfaltblatt_2011_final.pdf region-stuttgart.org])</ref>. Die DB AG konnte diese Diskrepanz nicht auflösen.
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<li> {{id|Stresstest_6}}<u>Optimistische Verspätungsniveaus.</u> Die DB AG setzte etwa für die S-Bahn bei der 3-Min.- Verspätungsgrenze einen Pünktlichkeitsgrad von über 98 % an (Audit 2011 SI-05 S. 5 / Bl. 160), während die veröffentlichten Durchschnittswerte für die Hauptverkehrszeit 2009 bei 82,3 % lagen<ref>2009, Qualitätsflyer Verband Region Stuttgart</ref>, 2010 bei 76,4 % und 2011 bei 80,7 %<ref>2011, Qualitätsflyer Verband Region Stuttgart (pdf [http://www.region-stuttgart.org/fileadmin/regionstuttgart/03_Aufgaben_und_Projekte/03_04_Nahverkehr/03_04_01_S_Bahn/Qualitaetsfaltblatt_2011_final.pdf region-stuttgart.org])</ref>. Die DB AG konnte diese Diskrepanz nicht auflösen.
<li> '''Vergleichssimulation.''' Die DB AG behauptet, keinen Vergleich mit dem Kopfbahnhof vornehmen zu müssen (Stresst. Prot. S. 13), obwohl die Richtlinie das für die im Stresstest erfolgte Ermittlung von Leistungsfähigkeitskenngrößen vorschreibt (Stresst. Frag. 2013 Frage 7). Die Simulation des Kopfbahnhofs mit gleichermaßen günstigen Annahmen hätte für dessen Leistungsfähigkeit mutmaßlich enorm überhöhte Werte ergeben und somit die Praxisferne der Prämissen offenbart.
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<li> {{id|Stresstest_7}}<u>Vergleichssimulation.</u> Die DB AG behauptet, keinen Vergleich mit dem Kopfbahnhof vornehmen zu müssen ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 13), obwohl die Richtlinie das für die im Stresstest erfolgte Ermittlung von Leistungsfähigkeitskenngrößen vorschreibt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._05.2013|Engelh. 05.2013]] Frage 7). Die Simulation des Kopfbahnhofs mit gleichermaßen günstigen Annahmen hätte für dessen Leistungsfähigkeit mutmaßlich enorm überhöhte Werte ergeben und somit die Praxisferne der Prämissen offenbart.
<li> '''Fahrzeitüberschüsse.''' Die DB AG bzw. SMA gestehen ein, 100 % der Bauzuschläge zum Verspätungsabbau genutzt zu haben, obwohl die Richtlinie nur 50 % zulässt (Audit 2011 SI-04 S. 1/2, Stresst. Prot. S. 14). Sie meint jedoch, das durch Verzicht auf Verwendung (des ebenfalls laut Richtlinie nicht zugelassenen) Regelzuschlags zu kompensieren. Die Bahn argumentiert also sinngemäß: Ja es wurde ein unerlaubter Zeitanteil verwendet. Aber dafür wurde ein anderer unerlaubter Zeitanteil nicht verwendet (Stresst. Antw. 2011 S. 6). Bahn und SMA verweisen außerdem auf eine nicht bekannte interne „Anwenderhandreichung KNS“, die das Vorgehen rechtfertigen soll. Eine solche unbekannte Veröffentlichung, die offenbar fehlerhaft ist, da im Widerspruch zur Richtlinie, kann nicht als allgemeine Rechtfertigung dienen.
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<li> {{id|Stresstest_8}}<u>Fahrzeitüberschüsse.</u> Die DB AG bzw. SMA gestehen ein, 100 % der Bauzuschläge zum Verspätungsabbau genutzt zu haben, obwohl die Richtlinie nur 50 % zulässt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresstest_Audit_2011|Stresstest Audit 2011]] SI-04 S. 1/2, [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 14). Die DB argumentiert damit, dass sie dafür den Regelzuschlag nicht verwendet hat. Dieser ist aber ohnehin nicht von der Richtlinie für den Verspätungsabbau zugelassen. Die Bahn argumentiert also sinngemäß: Ja es wurde ein unerlaubter Zeitanteil verwendet. Aber dafür wurde ein anderer unerlaubter Zeitanteil nicht verwendet ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Antw._2011|Stresst. Antw. 2011]] S. 6). Bahn und SMA verweisen außerdem auf eine nicht bekannte interne "Anwenderhandreichung KNS", die das Vorgehen rechtfertigen soll. Eine solche unbekannte Veröffentlichung, die offenbar fehlerhaft ist, da im Widerspruch zur Richtlinie, kann nicht als allgemeine Rechtfertigung dienen.
<li> [Dieser Aufzählungspunkt betrifft kein Element der Stresstest-Simulation, sondern den Vorwurf des Betrugs durch die zahlreichen Richtlinienverstöße (Engelh. 11.2011, Stresst. Richt. 2011), der bis heute fortbesteht und durch die Fehler-Eingeständnisse an Relevanz noch hinzugewonnen hat.]
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<li> {{id|Stresstest_9}}[Dieser Aufzählungspunkt betrifft kein Element der Stresstest-Simulation, sondern den <u>Vorwurf des Betrugs</u> durch die zahlreichen Richtlinienverstöße ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._11.2011|Engelh. 11.2011]], [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst. Richt._2011|Stresst. Richt. 2011]]), der bis heute fortbesteht und durch die Fehler-Eingeständnisse an Relevanz noch hinzugewonnen hat.]
<li> '''Sensitivitäten.''' Im Stresstest wurden zunächst mehrere zu günstig gewählte Parameter lediglich einzeln auf einen realistischen Wert gesetzt, in Form einer „Sensitivität“ getestet und für den nächsten solchen Test aber wieder auf den günstigen Wert zurückgestellt. Dies ist aber nicht zulässig, da die Simulation durchgängig mit realistischen Parametern durchgeführt werden muss. Die Bahn behauptet, im finalen Simulationslauf alle Korrekturen berücksichtigt zu haben (Stresst. Prot. 2012 S. 15), dieser enthält jedoch wesentliche Korrekturen nicht (z.B. die 75 % der Fahrzeitüberschüsse) (Stresst. Frag. 2013 S. 9).
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<li> {{id|Stresstest_10}}<u>Sensitivitäten.</u> Im Stresstest mehrere Parameter gleichzeitig viel zu günstig gewählt. In den sogenannten "Sensitivitäten" wurden dann jeweils lediglich einer auf einen realistischen Wert gesetzt. Dies ist aber nicht zulässig, da die Simulation durchgängig mit realistischen Parametern durchgeführt werden muss. Die Bahn behauptet, im finalen Simulationslauf alle Korrekturen berücksichtigt zu haben ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 15). Das trifft nicht zu, da wesentliche Korrekturen nicht enthalten sind (wie z.B. die 75 % der Fahrzeitüberschüsse) ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._05.2013|Engelh. 05.2013]] S. 9).
<li> '''Neue Infrastruktur.''' Die Auswertung des Verspätungsverlaufs selbst in der optimistischen Grundvariante des Stresstests zeigt, dass die mit Stuttgart 21 gebaute neue Infrastruktur deutlich mehr Verspätungen aufbaut als die Altstruktur (Engelh. 07.2012 S. 11).<ref>Siehe auch: [http://de.wikireal.org/wiki/Stuttgart_21/Stresstest/Interpretation#Versp.C3.A4tungsaufbau_durch_S21-Infrastruktur http://de.wikireal.org/wiki/Stuttgart_21/Stresstest/Interpretation#Verspätungsaufbau_durch_S21-Infrastruktur]</ref> Damit ist die gegenteilige Aussage von Bahnvorstand Dr. Volker Kefer in der Stresstest-Präsentation<ref>29.07.2011, Stresstest-Präsentation, Stenografisches Protokoll, S. 84, Dr. Volker Kefer (pdf [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/110729/Protokoll29072011.pdf schlichtung-] [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/110729/Protokoll29072011.pdf s21.de]). 29.07.2011, Stresstest-Präsentation, 17:48, Dr. Volker Kefer ([http://stuttgart21.wikiwam.de/Stresstest_Pr%C3%A4sentation/Wortprotokoll stuttgart21.wikiwam.de])</ref> sowie in der Stellungnahme der Bahn (Stresst. Richt. 2012 S. 4) unzutreffend. Die DB AG nimmt zu dieser Kritik nicht Stellung.
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<li> {{id|Stresstest_11}}<u>Neue Infrastruktur.</u> Die Auswertung des Verspätungsverlaufs selbst in der optimistischen Grundvariante des Stresstests zeigt, dass die mit Stuttgart 21 gebaute neue Infrastruktur deutlich mehr Verspätungen aufbaut als die Altstruktur ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._07.2012|Engelh. 07.2012]] S. 11).<ref>Siehe auch: [http://de.wikireal.org/wiki/Stuttgart_21/Stresstest/Interpretation#Versp.C3.A4tungsaufbau_durch_S21-Infrastruktur http://de.wikireal.org/wiki/Stuttgart_21/Stresstest/Interpretation#Verspätungsaufbau_durch_S21-Infrastruktur]</ref> Damit ist die gegenteilige Aussage von Bahnvorstand Dr. Volker Kefer in der Stresstest-Präsentation<ref>29.07.2011, Stresstest-Präsentation, Stenografisches Protokoll, S. 84, Dr. Volker Kefer (pdf [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/110729/Protokoll29072011.pdf schlichtung-] [http://www.schlichtung-s21.de/fileadmin/schlichtungs21/Redaktion/pdf/110729/Protokoll29072011.pdf s21.de]). 29.07.2011, Stresstest-Präsentation, 17:48, Dr. Volker Kefer ([http://stuttgart21.wikiwam.de/Stresstest_Pr%C3%A4sentation/Wortprotokoll stuttgart21.wikiwam.de])</ref> sowie in der Stellungnahme der Bahn ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Richt._2011|Stresst. Richt. 2011]] S. 4) unzutreffend. Die DB AG nimmt zu dieser Kritik nicht Stellung.
<li> '''Haltezeiten zu kurz.''' Während die planmäßige Haltezeit im Stresstest für den Fern- und Regionalverkehr mit durchschnittlich 5,3 Minuten vertretbar erscheint, wurden für die Mindesthaltezeiten, auf die der Halt im Verspätungsfall verkürzt werden kann, 1,5 Min. für den Regionalverkehr und 2,5 Min. für den Fernverkehr angesetzt. Im Mittel aller Züge ergeben sich 1,75 Minuten. Dagegen plädierte Prof. Schwanhäußer schon 1994 aufgrund des „starken Fahrgastwechsels“ für eine Mindesthaltezeit von im Mittel 3 Min. (Schwanhäußer 1994 S. 61). Bei der S-Bahn sind auch die planmäßigen Haltezeiten zu kritisieren. Hier wird die Kritik von der TU Dresden gestützt, die statt der 20 bis 30 Sek. des Stresstests eher 30 bis 40 Sekunden als realistisch ansieht, und bei Gepäck noch einmal mehr (TU Dresd. 2013 S. 11).
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<li> {{id|Stresstest_12}}<u>Haltezeiten zu kurz.</u> Die planmäßige Haltezeit im Stresstest für den Fern- und Regionalverkehr mit durchschnittlich 5,3 Minuten erscheint vertretbar. Aber die Mindesthaltezeiten, auf die der Halt im Verspätungsfall verkürzt werden kann, wurden viel zu kurz angesetzt. Hier wurden 1,5 Min. für den Regionalverkehr und 2,5 Min. für den Fernverkehr gewählt. Im Mittel aller Züge ergeben sich 1,75 Minuten. Dagegen plädierte Prof. Schwanhäußer schon 1994 aufgrund des "starken Fahrgastwechsels" für eine Mindesthaltezeit von im Mittel 3 Min. ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Schwanhäußer_1994|Schwanhäußer 1994]] S. 61). Bei der S-Bahn sind auch die planmäßigen Haltezeiten zu kritisieren. Hier wird die Kritik von der TU Dresden gestützt, die statt der 20 bis 30 Sek. des Stresstests eher 30 bis 40 Sekunden als realistisch ansieht, und bei Gepäck noch einmal mehr ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#TU_Dresd._2013|TU Dresd. 2013]] S. 11).
<li> '''Verspätungsabbau falsch.''' Es werden mehrere Fehler im Verspätungsabbau kritisiert (Stresst. Frag. 2013 S. 11). Die größte Wirkung hat die fälschliche Abbildung der Haltezeitverlängerungen durch den gleichnamigen Parameter in der Software RailSys, die von der DB AG bestätigt wurde (Stresst. Antw. 2012 S. 6). Diese Wahl erscheint naheliegend, sie ist jedoch methodisch falsch, da systematisch korrekt stattdessen der Parameter Abfahrtszeitverspätung hätte gewählt werden müssen. Durch die falsche Wahl werden Verspätungen abgebaut, bevor sie überhaupt in die Simulation eingebracht worden sind.
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<li> {{id|Stresstest_13}}<u>Verspätungsabbau falsch.</u> Es werden mehrere Fehler im Verspätungsabbau kritisiert ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._05.2013|Engelh. 05.2013]] S. 11). Die größte Wirkung hat dieser Punkt: Entsteht bei der Abfahrt eine Verzögerung, bspw. durch eine klemmende Tür, dann geht die Simulation von einer längeren Haltezeit aus, die sie unmittelbar auf die Mindesthaltezeit kürzt. Dadurch wird die Verspätung während dem Halt abgebaut, obwohl sie erst am Ende des Halts entstanden ist. Der Zug hält in diesem Fall also kürzer, weil er die Verspätung am Ende des Halts voraussieht, was natürlich nicht zulässig ist.<ref>Ursache ist die fälschliche Abbildung der Haltezeitverlängerungen durch den gleichnamigen Parameter in der Software RailSys, die von der DB AG bestätigt wurde ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Antw._2012|Stresst. Antw. 2012]] S. 6). Diese Wahl erscheint naheliegend, sie ist jedoch methodisch falsch, da systematisch korrekt stattdessen der Parameter Abfahrtszeitverspätung hätte gewählt werden müssen. Durch die falsche Wahl werden Verspätungen abgebaut, bevor sie überhaupt in die Simulation eingebracht worden sind.</ref>
<li> '''Modellunschärfe RailSys.''' Die Simulationssoftware RailSys bildet die Signalstellung nicht realitätsgetreu ab. Das Ausfahrsignal wird erst zur verspäteten statt zur geplanten Abfahrt grün geschaltet, so dass nachfolgende Trassen deutlich weniger für andere Züge blockiert sind. Dies würde aber voraussetzen, dass die Verspätungen vorausgesehen werden. Landesverkehrsminister Hermann hat den Fehler bestätigt, hält seine Wirkung aber für gering.<ref>25.04.2013, SWR, Landesschau BW 21:45 Uhr (Video [https://www.youtube.com/watch?v=vvds8QCbtDs youtube])</ref> Ebenso bestätigt die DB AG die „Modellunschärfe“, ihr ist „die Funktionsweise von railsys hinsichtlich der Signalfahrtstellung bekannt“. Sie hält lediglich den Effekt für gering (Stresst. Prot. 2012 S. 2, 4).
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<li> {{id|Stresstest_14}}<u>Modellunschärfe RailSys.</u> Die Simulationssoftware RailSys bildet die Signalstellung nicht realitätsgetreu ab. Das Ausfahrsignal wird erst zur verspäteten statt zur geplanten Abfahrt grün geschaltet, so dass nachfolgende Trassen deutlich weniger für andere Züge blockiert sind. Dies würde aber voraussetzen, dass die Verspätungen vorausgesehen werden. Landesverkehrsminister Hermann hat den Fehler bestätigt, hält seine Wirkung aber für gering.<ref>25.04.2013, SWR, Landesschau BW 21:45 Uhr (Video [https://www.youtube.com/watch?v=vvds8QCbtDs youtube])</ref> Ebenso bestätigt die DB AG die "Modellunschärfe", ihr ist "die Funktionsweise von railsys hinsichtlich der Signalfahrtstellung bekannt". Sie hält lediglich den Effekt für gering ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Stresst._Prot._2012|Stresst. Prot. 2012]] S. 2, 4).
 
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<li> '''Die DB AG relativiert die bisherigen Fehler-Eingeständnisse nicht.''' Das MVI teilte zuletzt mit, dass DB AG und SMA offenbar von einer Beantwortung des Fragenkatalogs mit dem obigen Stand der Argumente absehen wollen. „SMA und DB haben mitgeteilt, keine Veranlassung zu sehen sich nochmals zu äußern. Die DB hat ein entsprechendes Schreiben angekündigt, das bislang noch nicht eingegangen ist.<ref>Email MVI an Engelhardt, 30.09.2013, 11:35 Uhr, "AW: Aktualisierte Fragensammlung zum Stresstest":</ref> Indem die bisherigen Eingeständnisse von Fehlern im Stresstest nicht relativiert werden, können sie als eingestanden angesehen werden.
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<li> '''Die DB AG relativiert die bisherigen Fehler-Eingeständnisse nicht.''' Das MVI teilte zuletzt mit, dass DB AG und SMA offenbar von einer Beantwortung des Fragenkatalogs mit dem obigen Stand der Argumente absehen wollen. "SMA und DB haben mitgeteilt, keine Veranlassung zu sehen sich nochmals zu äußern. Die DB hat ein entsprechendes Schreiben angekündigt, das bislang noch nicht eingegangen ist."<ref>Email MVI an Engelhardt, 30.09.2013, 11:35 Uhr, "AW: Aktualisierte Fragensammlung zum Stresstest":</ref> Indem die bisherigen Eingeständnisse von Fehlern im Stresstest nicht relativiert werden, können sie als eingestanden angesehen werden.
 
<li> '''Fehlerkorrektur auf rund 30 Züge.''' Die Abschätzung der Fehlerkorrektur lieferte im Jahr 2011 rund 32 Züge. Der Zwischenstand der laufenden Aktualisierung dieser Abschätzung (Abb. oben) liegt bei rund 30 Zügen. Dies ist in guter Übereinstimmung mit dem Vergleich mit anderen hochleistenden Knotenbahnhöfen ([[#Haltezeit_und_Leistung|siehe unten]]).
 
<li> '''Fehlerkorrektur auf rund 30 Züge.''' Die Abschätzung der Fehlerkorrektur lieferte im Jahr 2011 rund 32 Züge. Der Zwischenstand der laufenden Aktualisierung dieser Abschätzung (Abb. oben) liegt bei rund 30 Zügen. Dies ist in guter Übereinstimmung mit dem Vergleich mit anderen hochleistenden Knotenbahnhöfen ([[#Haltezeit_und_Leistung|siehe unten]]).
 
</ol>
 
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<span id="Quervergleiche"></span>
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{{id|groesster_Betrugsfall}}Engelhardt hatte den Stresstest ab 2011 sehr häufig öffentlich wie auch in amtlichen Verfahren als den „<u>größten technisch-wissenschaftlichen Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte</u>“ bezeichnet<ref>{{id|groesster_Betrugsfall_Zitate}}Referenzen zum "größten technisch-wissenschaftlichen Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte":<br />17.11.2011, C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Schwerwiegende Verstöße gegen Bahn-Richtlinien im Stresstest" ([http://wikireal.org/w/images/a/a9/2011-11-17_Richtlinienverstoesse_Stresstest.pdf wikireal.org]) S. 6.<br />17.11.2011, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-stresstest-wissenschaftler-werfen-bahn-trickserei-vor.2e97d9df-9751-49a6-a298-fd4e23517bc0.html stuttgarter-zeitung.de], "Wissenschaftler werfen Bahn Trickserei vor".<br />18.11.2011, [http://www.schwaebische.de/region/wir-im-sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-Vorwuerfe-gegen-Bahn-wegen-Verstoessen-bei-S-21-Stresstest-_arid,5164105.html schwaebische.de], (dpa) "Vorwürfe gegen Bahn wegen Verstößen bei S-21-Stresstest". <br />27.12.2011, Beilage in der TAZ, "Projekt gegen Recht & Gesetz S21 wird kleiner als bestehender Kopfbahnhof" ([http://www.bahn-fuer-alle.de/media/docs/2011/TAZ-Beilage_BfA_2011_12.pdf bahn-fuer-alle.de]) S. V. <br />30.12.2011, Stuttgarter Zeitung (print) S. 16, "Projektgegner erneuern ihre Betrugsvorwürfe". <br />25.10.2012, C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Rückbau, Planrechtfertigung war nie gegeben" (pdf [http://www.wikireal.org/w/images/f/fc/2012-10-25_Stuttgart_21_-_Leistungsfähigkeit.pdf wikireal.org]) S. 5.<br />25.10.2012, Stern 44/2012, S. 52-55, "Das falsche Versprechen" ([http://de.scribd.com/doc/111213821/STERN-Das-Falsche-Versprechen de.scribd.com]), S. 54. Siehe auch:<br />24.10.2012, [http://www.stern.de/wirtschaft/news/dokumente-naehren-zweifel-s21-weniger-leistungsfaehig-als-der-alte-kopfbahnhof-1914538.html stern.de], "S21 weniger leistungsfähig als der alte Kopfbahnhof". <br />26.10.2012, [http://www.focus.de/politik/deutschland/stuttgart-21/mehrkosten-von-20-milliarden-euro-experten-stellen-stuttgart-21-vernichtendes-urteil-aus_aid_847325.html focus.de], "Experten stellen Stuttgart 21 vernichtendes Urteil aus".<br />19.12.2012, Die Zeit Nr. 52 S. 33, "Den Bau sofort stoppen!" ([http://www.zeit.de/2012/52/Bahn-Stuttgart-21-Christoph-Engelhardt zeit.de]).<br />21.12.2012, Manfred Niess et al. für das Klima- und Umweltbündnis Stuttgart an  Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht (pdf [http://wikireal.org/w/images/e/e6/2012-12-21_Manfred_Niess_an_Prof_Felcht.pdf wikireal.org]), S. 3.<br />14.02.2013, Stern 8/2013, S. 54-58, "Showdown" (pdf [http://www.siegfried-busch.de/styled-21/page56/files/2013-02-14-stern-8-2013---showdown-s.-54-58.pdf siegfried-busch.de]), S. 58.<br />24.06.2013, C. Engelhardt, "Ergänzende Stellungnahme" für den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg im Verfahren Az 5 S 1200/12 ([http://wikireal.org/w/images/c/cc/2013-06-24_Ergänzende_Stellungnahme_Leistungsfähigkeit_S21.pdf wikireal.org]), S. 17.<br />11.07.2013, C. Engelhardt, Email an S21-Finanzierungspartner, "Stuttgart 21, Nachweis des Leistungsrückbaus für den VGH Baden-Württemberg auch durch internationale Fachleute" ([http://wikireal.org/w/images/4/4c/2013-07-11_Email_an_Finanzierungspartner_zu_VGH-Stellungnahme.pdf wikireal.org]).<br />13.09.2013, C. Engelhardt, Einwendung im Planänderungsverfahren für das S21-Grundwassermanagement" ([http://wikireal.org/w/images/0/0f/2013-09-13_Erörterung_Planänderung_Antrag.pdf wikireal.org]), S. 7.<br />24.09.2013, C. Engelhardt, Antrag auf Rücknahme der Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt (pdf [http://wikireal.org/w/images/7/7f/2013-09-24_Antrag_Ruecknahme_Planfeststellung.pdf wikireal.org]), S. 2.<br />19.12.2013, C. Engelhardt, "Anhörungsverfahren im Planfeststellungsabschnitt (PFA) 1.3  - Einwendung: Kritik an der Leistungsfähigkeit des Gesamtprojekts" (pdf [http://wikireal.org/w/images/9/91/2013-12-19_PFA_1.3,_Engelhardt_Leistungsrückbau.pdf wikireal.org]), S. 15 Punkt g.<br />03.07.2014, WikiReal.org, Presseimitteilung "Mutloser VGH vertut die Chance auf Aufklärung" ([http://wikireal.org/w/images/f/ff/2014-07-03_PM_WikiReal_-_VGH_lehnt_Beweisanträge_ab.pdf wikireal.org]), S. 1<br />03.07.2014, [http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-vgh-weist-zwei-klagen-ab.9472ae4b-809a-4b2d-ba22-73e0379d7dae.html stuttgarter-zeitung.de], "VGH weist zwei Klagen ab".<br />05.08.2014, Spiegel 32/2014 S. 31, "Gefährliche Defizite" ([http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/128476249 magazin.spiegel.de]).<br />04.12.2014, [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/moessingen_artikel,-Gutachter-Christoph-Engelhardt-und-das-Bahnprojekt-Stuttgart-21-_arid,283129.html tagblatt.de], Steinlach Bote, "Über Fehler und Widersprüche, Gutachter Christoph Engelhardt und das Bahnprojekt Stuttgart 21".<br />30.03.2015, C. Engelhardt, Rede auf der Montagsdemo, "Kein weiteres Wegducken bei S21" ([http://wikireal.org/wiki/Datei:2015-03-30_Engelhardt,_Mo-Demo-Rede,_Kein_weiteres_Wegducken.pdf wikireal.org]).<br />28.04.2015, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, "Einladung zur außerparlamentarischen Anhörung am 6. Mai: Wie BER, nur schlimmer!" ([http://www.parkschuetzer.de/assets/termine/presse2015/Einladung_zur_Anhoerung_Berlin_6_Mai.pdf parkschuetzer.de]).<br />18.05.2015, C. Engelhardt, Rede auf der Montagsdemo, "Die Bahn ist nackt" ([http://wikireal.org/w/images/2/29/2015-05-18_Engelhardt_Rede_Montagsdemo_-_Die_Bahn_ist_nackt.pdf wikireal.org]).</ref> (der wohl erst 2015 vom Diesel-Skandal überboten wurde) und hat diese breit vermarktete<ref>01.10.2013, [https://www.bei-abriss-aufstand.de/2013/10/01/tag-der-deutschen-einheit-flagge-zeigen-gegen-stuttgart-21/ bei-abriss-aufstand.de], "Tag der Deutschen Einheit: Flagge zeigen gegen Stuttgart 21", Flyer, gedruckt in der Auflage 100.000 Stück.<br />04.2017, C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Milliarden für einen Engpass!", Informationsbroschüre für die Mahnwache, 5. Aufl. ([http://ingenieure22.de/cms/images/publikat/was_leistet_stuttgart_21_wirklich.pdf ingenieure22.de])</ref> Aussage auch nicht zurückgenommen. Vorstand und Aufsichtsrat ließen diesen schweren Vorwurf bis heute auf dem Unternehmen sitzen und unterließen eine Klage.<ref>05.12.2012, [http://direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/stuttgart21/messages/warum-klagt-die-db-ag-nicht-43488 direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de], "Warum klagt die DB AG nicht?" Siehe auch:<br />29.11.2012, [http://direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/stuttgart21/messages/stuttgart-21-nur-fuer-32-zuege-in-der-spitzenstunde-geplant-der-groesste-betrugsfall-43212 direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de], "Stuttgart 21: Nur für 32 Züge in der Spitzenstunde geplant? Der größte Betrugsfall?"</ref>
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Im [[Stuttgart 21/Anhörung_PFA_1.3/Analyse_09.2015#Stresstest_unfahrbar_(139-150)|Anhörungsverfahren zu PFA 1.3]] vermochte die DB Netz AG <u>keinen der Kritikpunkte</u> nachvollziehbar in der Sache <u>zu entkräften</u>. Den Vorhalt, 2012 in der Diskussion mit dem Landesverkehrsministrium die wesentlichen Fehler schon faktisch eingestanden zu haben, konnte sie ebenfalls nicht ausräumen.
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{{id|Hansen}}
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====Kritik von Prof. Hansen 2017====
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[[Datei:Hansen_Zitat_Stresstest.png | 620px | thumb | rechts | Zitat aus ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Hansen_2017|Hansen 2017]] S. 328). Der renommierte Experte für Bahnkapazität leistet sich ein Ausrufezeichen: Die Leistungsfähigkeit im Stresstest ist "viel zu optimistisch!" (Hervorhebung WikiReal)]]
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{{IconRight|ExpertsOnly.png}}
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Im Januar 2017 wurde ein Fachartikel zur Kapazität von Stuttgart 21 in einem angesehenen Journal von einem der <u>international renommiertesten Experten</u> für die Kapazität von Eisenbahninfrastruktur veröffentlicht ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Hansen_2017|Hansen 2017]]).<ref>Ingo A. Hansen, "Review of planning and capacity analysis for stations with multiple platforms – Case Stuttgart 21", Journal of Rail Transport Planning & Management 6, 2017, S. 313-330 ([http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2210970616300427 sciencedirect.com]). Kostenloser Download möglich unter [http://www.sciencedirect.com/science/journal/22109706/6/4 diesem Link], dort auf den Titel des Artikels klicken und dann oben "Download PDF" anklicken.</ref> Prof. Dr. Ingo Hansen von der TU Delft<ref>Prof. Dr. Ing. Ingo Hansen bei der TU Delft: [http://www.citg.tudelft.nl/en/about-faculty/departments/transport-and-planning/staff-information/prof-dr-ing-ingo-hansen/ Homepage] und [http://www.citg.tudelft.nl/fileadmin/Faculteit/CiTG/Over_de_faculteit/Afdelingen/Afdeling_Transport_en_Planning/Staffinformation/Staff/Leerstoel_IHO/Hansen/CV_Ingo_Hansen.pdf Lebenslauf]</ref> hatte zuvor diese Arbeit auf der auf der "14. World Conference of Transport Research 2016" in Shanghai vorgetragen. Er spricht dem <u>Stresstest</u> ab, einen zutreffenden Leistungsnachweis zu führen, und leistet sich eines der in wissenschaftlichen Artikeln ganz seltenen Ausrufezeichen: „Somit ist die von den Stresstestsimulationen berichtete <u>Leistungsfähigkeit viel zu optimistisch</u> verglichen mit den praktischen Erfahrungen!" (S. 328). Hansen kritisiert zahlreiche Details der Simulation und bestätigt damit wesentliche Punkte der auch von WikiReal seit Jahren vorgebrachten Kritik an regelwidrigen Parametern. Hansen geht in seiner Kritik teilweise noch weiter und hält selbst die Richtlinien-Vorgaben für unrealistisch und korrekturbedürftig:
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# <u>Zu kurze Haltezeiten.</u> Hansen kritisiert zu kurz angesetzte Haltezeiten insbesondere gegenüber den realen Verhältnissen vor Ort (S. 329 Punkt 6). Das bestätigt obigen [[#Stresstest_12|Kritikpunkt 12]].
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# <u>Verspätungsverteilung unrealistisch.</u> Die in der Simulation eingesetzten Verspätungen werden als "ziemlich kurz" ("rather small") kritisiert (S. 329). Sie seien nicht an der Realität im fraglichen Streckennetz validiert worden. Die LEIDIS-Daten seien nicht als Referenz geeignet. Das bestätigt auch die obigen [[#Stresstest_5|Kritikpunkte 5]] [[#Stresstest_6|und 6]].
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# <u>Übertriebene Fahrzeitreserven.</u> Hansen kritisiert übertrieben hoch angesetzte Fahrzeitreserven ("very generous running time ... margins"). Das bestätigt obigen [[#Stresstest_8|Kritikpunkt 8]].
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# <u>Größe der "mittleren Verspätung pro Zug" allein unzureichend.</u> Insbesondere zweifelt Hansen an, dass die Schlüsselgröße der "Verspätungen pro Zug" <u>allein</u> ein ausreichendes Maß für die Betriebsqualität sein kann (S. 329 vor Punkt 6). Hansen fordert, weitere Verpätungskennzahlen zu prüfen. Und er fordert auch ausdrücklich die Darstellung von Belegungsgraden ("track occupation", S. 329 Punkt 6). Das bestätigt obigen [[#Stresstest_4|Kritikpunkt 4]].
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# <u>Plausible Belegungsgrade bestätigt.</u> Hansen zitiert die Heimerl genannten Belegungsgrade von bis zu 52 % (S. 320 Abschnitt 4.1), ohne diese später als extrem niedrig einzustufen. Demnach sieht auch Hansen in diesem Bereich tendenziell eine Obergrenze für die Infrastrukturnutzung. Vgl. →&nbsp;[[Stuttgart 21/Leistung#Belegungsgrad|Leistung#Belegungsgrad]].
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# <u>Extrem kurze Zugfolgezeiten.</u> Hansen kritisiert auch die mit unter 2 Minuten extrem kurz angesetzten Zugfolgezeiten ("very short mean minimum headway times"), die heute noch nicht praktisch machbar seien (S. 328).
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# <u>Fehlende Kalibrierung an der Realität.</u> Hansen kritisiert die fehlende Kalibrierung des Simulations-Programms: "The synchronous microsimulation model applied for the network in Stuttgart or else, would need to be calibrated in order to verify its reliability and accuracy." Damit bestätigt er die fehlende Vergleichssimulation, also obigen [[#Stresstest_7|Kritikpunkt 7]].
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# <u>SMA-Audit zweifelhaft.</u> Hansen schließt, dass – trotz der unrealistischen Parameter wie Verspätungsverteilung und zu kurzen Haltezeiten – "dennoch" SMA die Gültigkeit der Kapazitätsermittlung durch die DB bestätigt hat ("Nevertheless, the Stress test audit report (SMA, 2011) confirmed the validity of the capacity estimation"). Damit zieht Hansen auch das Audit in Zweifel und bestätigt tendenziell die Kritik an dem Audit der SMA →&nbsp;[[Stuttgart 21/Stresstest/Kritik an SMA|Stresstest/Kritik an SMA]].
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# <u>Stresstest viel zu optimistisch.</u> Hansen bestätigt mit dem eingangs zitierten Urteil ("much too optimistic", S. 328) die bisherige Kritik im Ergebnis. Somit kann der Stresstest nicht als Nachweis einer Kapazität von 49 Ankünften pro Stunde in hinreichender Betriebsqualität angesehen werden.
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Vor der Kritik am Stresstest stellt Hansen die von Heimerl und Schwanhäußer gewählten Verfahren zur Bemessung von Stuttgart 21 vor. Hansen bestätigt auch hier wesentliche der von WikiReal genannten Kritikpunkte:
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<ol start=10>
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<li> <u>Zu kurze Haltezeiten.</u> Auch hier kritisiert Hansen (zu kurz) angesetzten Haltezeiten als "kritisch" (S. 317). Er kritisiert, dass eine "Verifikation" an vergleichbaren Bahnhöfen fehlt (also mit vergleichbar hohem Fahrgastwechsel) (S. 328).
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<li> <u>Zu hohe Fahrzeit-Zuschläge.</u> Neben den Haltezeiten führen laut Hansen auch die zu hoch angesetzten "running time supplements" zu einer Verfälschung der Betriebsqualität.
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<li> <u>Fehlende Haltezeiten-Kritik Schwanhäußers.</u> Hansen hebt hervor, dass Schwanhäußer die (zu) niedrigen "nominellen" Haltezeiten nicht kritisiert hatte und sie sogar "realistisch" nannte (S. 321).
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</ol>
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Hansen stellt die existentielle und für eine wissenschaftliche Arbeit ungewöhnlich politische Frage zu dem Projekt (S. 317 vor Abschnitt 3):
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{{cite|''"Die Frage ist, wie eine starke Allianz von Wissenschaftlern, Politikern und Bahn-Managern den wachsenden öffentlichen Widerstand gegen dieses Projekt unterliefen, und zwar so weit, dass ein derart großes Eisenbahn-Infrastruktur-Projekt umgesetzt wurde, dessen finanzielle und volkswirtschaftliche Kosten seit wenigstens 5 Jahren bekanntermaßen viel höher sind als der erwartete Nutzen?"''|}}
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=={{id|Verfahren}}{{id|VGH}}{{id|Verfahrensmaengel}}Verfahrensmängel: Blinde Umsetzung trotz fehlender Leistungsfähigkeit==
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<!-- ===Auch der VGH hatte lediglich 32 Züge bestätigt=== | ===PFA 1.3-Anhörung 2014-2015 – Debakel der Bahn und fehlende Antworten=== | ===4. Bürgerbegehren 2015 – Ablehnung trotz Eingeständnis des Rückbaus=== -->
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===Auch der VGH hatte lediglich 32 Züge bestätigt===
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{{IconRight| OK.png}}
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In den zwei zentralen Urteilen des '''Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg''' (VGH) wurde jeweils als Kapazität von Stuttgart 21 '''kein Wert wesentlich höher als 32 Züge/h''' bestätigt. Zuletzt, 2014, wurde lediglich die <u>Rechtskraft</u> des Urteils von 2006 bestätigt und ausdrücklich offengelassen, ob das damalige Urteil, das eine "ausreichende und zukunftssichere Bemessung" des Bahnhofs bestätigte, <u>rechtmäßig</u> war.
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Der VGH hatte schon in seinem Urteil vom 06.04.2006 ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#VGH 2006|VGH 2006]]<ref>06.04.2006, VGH Mannheim, Az 5 S 848/05, Urteil "Erfolglose Klage eines mit enteignungsrechtlicher Vorwirkung betroffenen Miteigentümers eines Grundstücks gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Umbau des Bahnknotens Stuttgart" (Randnummern nach [http://www.landesrecht-bw.de/jportal/portal/t/156d/page/bsbawueprod.psml?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=1&fromdoctodoc=yes&doc.id=MWRE060000132&doc.part=L&doc.price=0.0 landesrecht-bw.de])</ref>) faktisch den Leistungsrückbau durch Stuttgart 21 bestätigt mit einer Bemessung für "<u>32 bis 35 Gleisbelegungen pro Stunde</u>", aber nicht als solchen erkannt. Ursache waren die täuschenden Ergebnisdarstellungen in den entsprechenden Gutachten zur Leistungsfähigkeit, in denen wesentliche Angaben fehlten oder unrichtig bzw. irreführend dargestellt worden waren. 2014 wurde vom VGH dann lediglich die <u>Rechtskraft</u> dieser Entscheidung bestätigt, nicht die <u>Rechtmäßigkeit</u>, bzw. ausreichende Leistungsfähigkeit des Projekts ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#VGH 2014|VGH 2014]])<ref>03.07.2014, Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Az 5 S 2429/12, Urteil "Beeinträchtigung des Eigentums infolge eines bestandskräftigen Planfeststellungsbeschlusses als Nachteil für das Gemeinwohl" (Randnummern nach [http://www.landesrecht-bw.de/jportal/portal/t/8ef/page/bsbawueprod.psml?pid=Dokumentanzeige&showdoccase=1&js_peid=Trefferliste&documentnumber=1&numberofresults=1&fromdoctodoc=yes&doc.id=MWRE140002733&doc.part=L&doc.price=0.0 landesrecht-bw.de])</ref>. Es wurde ausdrücklich offen gelassen, ob die Entscheidung nicht rechtswidrig ist, aber eine unrechtmäßige Enteignung vermag laut Auffassung des Gerichts, die Rechtskraft nicht zu durchbrechen. Dass die geforderte verkehrliche Verbesserung tatsächlich nicht erreicht werden kann wurde dabei faktisch bestätigt mit dem Hinweis auf die '''Kapazität des Tiefbahnhofs von 32 Zügen/h''' und die Kapazität des Kopfbahnhofs von 50 Zügen. In dem Urteil wird hieraus jedoch kein Rückschluss gezogen, weder im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit noch auf den Schaden für das Gemeinwohl (Leitsatz, Rn. 42-48, 55).
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==={{id|PFA 1.3}}PFA 1.3-Anhörung 2014-2015 – Debakel der Bahn und fehlende Antworten===
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Anhörung PFA 1.3]]''
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{{IconRight| Fehlt.png}}
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Im Rahmen des '''Erörterungsverfahrens zu PFA 1.3''' des Projekts Stuttgart 21 vermag die Bahn die Kritik an der Planrechtfertigung des Projekts nicht auszuräumen, insbesondere in Bezug auf die Kritik an der Leistungsfähigkeit bleibt sie nachvollziehbare <u>Antworten in der Sache bis zuletzt schuldig</u>.
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Als Antwort auf die <u>Einwendung des BUND Regionalverband Stuttgart</u> vom 19.12.2013<ref>C. Engelhardt, Einwendung für den BUND RV Stuttgart zu PFA 1.3, "Leistungskritik am Gesamtprojekt, fehlende Planrechtfertigung", 19.12.2013 (pdf [http://wikireal.org/w/images/9/91/2013-12-19_PFA_1.3%2C_Engelhardt_Leistungsr%C3%BCckbau.pdf wikireal.org])</ref> reichte die Bahn am 25.07.2014 beim Regierungspräsidium Stuttgart eine <u>100-seitige Stellungnahme</u><ref>DB Netz (anonymer Autor), Stellungnahme des Vorhabenträgers zur "Kritik an der Leistungsfähigkeit des Gesamtprojekts", 100 Seiten, 24.07.2014 (pdf [http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/no_cache/mediathek/detail/download/02-anhoerungsverfahren-pfa-13-stellungnahme-des-vorhabentraegers-zur-kritik-an-der-leistungsf/mediaParameter/download/Medium/ bahnprojekt-stuttgart-ulm.de])</ref> ein.
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Der Stellungnahme der Bahn folgte noch vor der mündlichen Anhörung der vom BUND am 29.09.2014 eingereichte sogenannte <u>"Nachforderungskatalog"</u> (kurz: Nachf.).<ref>C. Engelhardt, "Nachforderungskatalog zur Stellungnahme des Vorhabensträgers", 29.09.2014 (pdf [https://rp.baden-wuerttemberg.de/rps/Abt2/Ref24/S21_Eroerterung/24_14-10-07_Engelhardt_Kat.pdf rp.baden-wuerttemberg.de])</ref> Dort ist das Ergebnis der Analyse der Stellungnahme ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._Nachf.|Engelh. Nachf.]] S. 2): "Der Vorhabenträger vermochte <u>keinen einzigen der Kritikpunkte auszuräumen</u>." Dies wird in dem Dokument in 213 Anträgen und den entsprechenden Erläuterungen belegt.
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{{IconRight| Urnentritt.png}}Das Regierungspräsidium Stuttgart hatte den '''skandalösen Abbruch der Anhörung''' zur Leistungskritik am 07.10.2014 damit gerechtfertigt, dass die Bahn der Beantwortung dieses Nachforderungskatalogs zugestimmt hatte und die Anhörung auf diese Weise <u>"schriftlich" fortgeführt</u> würde. Dieses Vorgehen war in der mündlichen Verhandlung mehrfach so vom Regierungspräsidium gefordert und von der Bahn bestätigt worden.<ref name="Prot14-10-07">Regierungspräsidium Stuttgart, Erörterungstermin PFA 1.3, 07.10.2014, Stenografisches Protokoll, S. 147, 176</ref>
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Dieser Stand der Diskussion ist auch in dem renommierten Fachjournal <u>"Eisenbahn-Revue International", Januar 2015</u> veröffentlicht worden (ERI 01/2015<ref>C. M. Engelhardt, "Stuttgart 21: Ungenügende Leistungsfähigkeit nach Filder-Anhörung", Eisenbahn-Revue International (Deutschlandausgabe) 01/2015, Minirex-Verlag, S. 41-47 (pdf [http://wikireal.org/w/images/4/47/2015-01_ERI_-_Engelhardt_Stuttgart_21_ungenuegende_Leistungsfaehigkeit.pdf wikireal.org], kurz "ERI 01/2015")</ref>). Hier ist der Verlauf der Diskussion in der Anhörung bis zu deren Abbruch, der schon als <u>"Debakel" für die Bahn</u> bezeichnet worden war,<ref>08.10.2014, St.Z. (print), "Empörter Protest zum Erörterungsschluss" (pdf [http://wikireal.org/w/images/a/af/2014-10-08_St.Z._-_Emp%C3%B6rter_Protest_zum_Er%C3%B6rterungsschluss.pdf wikireal.org])</ref> in den Kernpunkten wiedergegeben worden. Die Vertreter der Bahn hatten sich in Widersprüche und unhaltbare Aussagen verstrickt sowie zu wesentlichen Kritikpunkten passen müssen. Die in der ERI zitierten Aussagen aus der Anhörung finden sich gleichlautend im offiziellen Wortprotokoll der Anhörung<ref name="Prot14-10-07"/> wieder. Bis heute gibt es keine fachliche Entgegnung zu dieser Darstellung und damit auch '''keine wissenschaftlich dokumentierte Entkräftung der Leistungskritik'''.
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In der 100-seitigen Stellungnahme waren <u>Daten des Stresstests</u> veröffentlicht worden, nach denen diese Simulation <u>unfahrbar</u> war und somit so gar nicht stattgefunden haben konnte. Darüber hinaus wurden auch weitere methodische Fehler faktisch eingestanden, insbesondere die Unterschreitung der Richtlinienvorgaben und der Vereinbarungen mit dem Land Baden-Württemberg zu den Haltezeiten ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._09.2014|Engelh. 09.2014]] S. 55 ff, ERI 01/2015). Fast ein Jahr blieb die Bahn jede Antwort auf den Nachforderungskatalog schuldig.
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{{IconRight | Fehlt Warnung.png}}<u>Erst am 02.09.2015</u> reichte sie bei dem Regierungspräsidium Stuttgart eine <u>neue Stellungnahme</u>, datiert auf den 14.08.2015 ein.<ref>DB Netz AG (anonymer Autor), "Stellungnahme des Vorhabenträgers zu den Anträgen des BUND im Rahmen des Erörterungsverfahrens im Planfeststellungsabschnitt 1.3 des Projekts Stuttgart 21", 14.08.2015, veröffentlicht gegenüber dem Regierungspräsidium Stuttgart am 02.09.2015 (pdf [http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/no_cache/mediathek/detail/download/12-stellungnahme-des-vorhabentragers-zu-den-antragen-des-bund/mediaParameter/download/Medium/ bahnprojekt-stuttgart-ulm.de], [https://rp.baden-wuerttemberg.de/rps/Abt2/Ref24/S21_Eroerterung/24_15_09_02_Neue_Stellnahme_Vorhabentr.pdf rp.baden-wuerttemberg.de])</ref> Auch diese Stellungnahme <u>vermag die Kritik nicht zu entkräften</u>. Der [[Stuttgart 21/Anhörung_PFA_1.3/DB_09.2015|Großteil der Anträge blieb in diesem Text unbearbeitet]], was teils durch summarische Antworten verdeckt wurde. Der Text enthält zahlreiche neue unzutreffende Tatsachenaussagen und Unterstellungen. Insbesondere wurden die schon zuvor eingestandenen Fehler im Stresstest auch jetzt nicht entkräftet. Nicht zuletzt hatte die Bahn auch ein knappes Jahr lang das Regierungspräsidium, die Einwender und die Öffentlichkeit über die korrekten Stresstest-Daten im Unklaren gelassen, trotz der im Herbst angemerkten Unstimmigkeiten ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Engelh._09.2014|Engelh. 09.2014]]). Mit der neuen Stellungnahme präsentiert sie zum Stresstest vollkommen neue Daten. Diese sind jedoch unvollständig,<ref>Es fehlen zwei Zeiten für das Ende der Belegung:<br />RB 90001, Gleis 2, Abfahrt 7:08:10 Uhr, Ausfahrt (Ende der Belegung) um ?.??.?? Uhr?<br />RE 80006-2, Gleis 3, Abfahrt 7:50:37 Uhr, Ausfahrt (Ende der Belegung) um ?.??.?? Uhr?</ref> so dass und die Fragen von <u>Belegung und Fahrbarkeit des Stresstests nicht mehr abschließend geprüft werden können</u>. Damit versetzt die Bahn das Anhörungsverfahren in diesem Punkt auf den Stand vor dem 25.07.2014. Bisher will das Regierungspräsidium keine Einwendung zur Frage der Leistungsfähigkeit mehr zulassen.
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==={{id|4. BB}}4. Bürgerbegehren 2015 – Ablehnung trotz Eingeständnis des Rückbaus===
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{{IconRight | Fehler.png}}
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/Leistung/4. Bürgerbegehren]]''
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Der '''Stuttgarter Gemeinderat''' wies am 02.07.2015 das 4. Bürgerbegehren (BB) zum Leistungsrückbau als rechtlich unzulässig ab. Die Entscheidung <u>basiert auf zahlreichen unrichtigen und unvollständigen Angaben</u>.
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Grundlage war das '''in vielen Punkten unrichtige Gutachten von Prof. Dr. Christian Kirchberg''' aus Karlsruhe,<ref>Prof. Dr. Christian Kirchberg, "Gutachtliche Stellungnahme zur Zulässigkeit des Bürgerbegehrens IV (»Leistungsrückbau«) gegen »Stuttgart 21«", 24.06.2015 (pdf [http://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/KSDRedSystem.nsf/dc5e48bde54b0b2941256a6f0036f408/a32f2aad83495d2fc1257e6f004796fc/$FILE/Anlage%202_BB%20Leistungsr%C3%BCckbau_Gutachten%20Prof.%20Kirchberg%20v.%2024.06.15.pdf stuttgart.de])</ref> das auf zahlreichen unrichtigen und unvollständigen Angaben beruht<ref>C. Engelhardt, Kritik am Kirchberg-Gutachten, "Fehlerhafte Entscheidungsgrundlage des Beschlusses des Stuttgarter Gemeinderats zur Zulässigkeit des 4. Bürgerbegehrens gegen Stuttgart 21", 28.07.2015 (pdf [http://wikireal.org/w/images/0/09/2015-07-28_Engelhardt_Kritik_Kirchberg-Gutachten_Korrektur.pdf wikireal.org])</ref>:<br style="clear:left" />
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# <u>Überzogene Ansprüche an die Begründung.</u> Die Ansprüche an den Begründungstext des Bürgerbegehrens willkürlich hoch angesetzt, entgegen der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (VGH). Unzulässig werden die Maßstäbe eines Kündigungsschreibens angelegt. Tatsächlich sind Gegenstand und Argumente des Bürgerbegehrens zutreffend und hinreichend bezeichnet.
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# <u>50 % Wachstum keine falsche Tatsachenbehauptung.</u> Die Erhöhung des Zugangebots um ca. 50 % ist sehr wohl im Finanzierungsvertrag vereinbart und im Bürgerbegehren korrekt zitiert, auch wenn über die Interpretation diskutiert werden kann.
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# <u>Die Belege für objektiv nicht gegebenen Rückbau sind untauglich.</u> Die VGH-Entscheidungen bestätigten vielmehr die geringe S21-Kapazität von nur 32 Zügen/h, zu den Simulationen von Prof. Martin und dem Stresstest wurden die wesentlichen Fehler faktisch eingestanden, in der Diskussion über das MVI und der Anhörung zu PFA 1.3 ist die Betreiberseite bis heute die Entkräftung der Kritik schuldig bzw. der Vorhalt, entscheidende Fehler faktisch eingestanden zu haben, nicht sachlich entkräftet.
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# <u>Wesentliche Argumente (ein Großteil der Begründung) wurden unzulässig ausgeblendet.</u> Es wird nicht eingegangen auf die klare Gutachteraussge von der Leistungsgrenze bei 32,8 Zügen/h und vor allem vollkommen die 2. unabhängige Begründung des Rückbaus durch die Unterdimensionierung für die Fußgänger übergangen.
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# <u>Falschaussagen zu wesentlichen Belegen der Leistungsfähigkeit.</u> U.a.: Der Stresstest sei von SMA durchgeführt worden, die Kritik sei in der Diskussion mit dem MVI einvernehmlich widerlegt worden. Es ist fraglich, ob der Gutachter sich überhaupt mit den von ihm angeführten Vorgängen und Dokumenten auseinandergesetzt hatte.
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# <u>Unaufgelöste Widersprüche.</u> Ist 32 nicht weniger als 38 und als 50? Der VGH wird mit der S21-Kapazität von 32 Zügen/h zitiert, ohne die Diskrepanz gegenüber den 38 Zügen des aktuellen Bedarfs sowie gegenüber den vermeintlichen "deutlichen Kapazitätsreserven" aus den Untersuchungen des Stresstests (49 Züge/h) und von Prof. Martin (51 Züge/h) zu erklären. Das Gutachten ist damit in sich widersprüchlich.
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# <u>Verfristung nicht einschlägig.</u> Die vom Gutachter verlangte Einhaltung einer 6-Wochen-Frist ist nicht einschlägig. Und wird später auch von der Stadt relativiert.
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# <u>Selbst die für Stuttgart 21 günstigste Abschätzung bestätigt den Leistungsrückbau.</u> Auch in der Betrachtung etwa allein von Ankünften ist der Kapazitätsrückbau unzweifelhaft und die vertragliche geforderte "Verbesserung des Verkehrsangebots" nicht gegeben.
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# <u>Die Honorierung dieses Gutachtens ist nicht gerechtfertigt.</u> Die Auslassungen und Fehlbewertungen sind so gravierend, dass eine sachliche Entscheidungsgrundlage der Gemeinderatsentscheidung nicht gegeben ist und in Zweifel steht, ob eine Honorierung dieses Gutachtens durch die Stadt überhaupt gerechtfertigt ist.
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{{IconRight | Selbsttäuschung.png}}Im Fazit ist <u>keiner der vermeintlichen Mängel</u> in der Begründung des Bürgerbegehrens <u>haltbar</u> und vor allem bleibt aber die vom VGH und vom Gutachter bestätigte S21-Kapazität von 32 Zügen in der Spitzenstunde deutlich hinter dem aktuellen Verkehr von mindestens 38 Zügen zurück, so dass der <u>Leistungsrückbau unzweifelhaft</u> selbst nach Aussage des Gutachters <u>faktisch gegeben</u> ist.
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Zu dem Gutachten kommen noch die zahlreichen unrichtigen Tatsachenaussagen in '''Beschlussvorlage und dem Bescheid der Stadt Stuttgart''' sowie in den Aussprachen des '''Gemeinderat''' im Verwaltungsausschuss am 01.07. und im Plenum am 02.07.2015 hinzu:<ref>C. Engelhardt, Kritik an Gemeinderatsentscheidung, "Fehlerhafte Entscheidungsgrundlage des Beschlusses des Stuttgarter Gemeinderats zur Zulässigkeit des 4. Bürgerbegehrens gegen Stuttgart 21 – Ergänzung: Unrichtige und unvollständige Angaben im Gemeinderat und in Beschlussvorlage und Bescheid der Stadt", 05.10.2015 (pdf [http://wikireal.org/w/images/0/02/2015-10-05_Engelhardt_Kritik_Gemeinderat.pdf wikireal.org])</ref>
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# <u>Fehlerhaftes Gutachten als Basis.</u> Beschlussvorlage, Gemeinderat und Bescheid stützen sich auf das unrichtige und unvollständige Gutachten von Prof. Kirchberg.
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# <u>Weitere Fehler in der Beschlussvorlage.</u> Hier heißt es, Erkenntnisse für den Rückbau seien nicht genannt, dabei ergibt das zwangsläufig aus der Begründung (32 < 38)! Auch wird unrichtig unterstellt, das 4. BB verfolge ein "rechtwidriges Ziel" wie auch eine Leistungsvereinbarung basierend auf integral vertakteten Zügen. Falsch wird behauptet, die Landesregierung hätte den Stresstest akzeptiert, was nicht belegbar ist, und die im 4. BB angeführte Leistungskritik sei lange bekannt. Die Kritik wurde in dieser Form erst nach der Schlichtung aufgedeckt und in wesentlichen Punkten erst kurz vor Start des 4. BB bekannt.
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# <u>Weitere Fehler im Bescheid der Stadt.</u> Es heißt hier darüber hinaus, es sei kein Anhalt für den Schaden am Gemeinwohl genannt, dabei ergibt sich auch das unmittelbar aus dem Rückbau (32 < 38)!
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Im Gemeinderat wurden weitere unrichtige Tatsachenaussagen zur Begründung gemacht:
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<ol start=4>
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<li> <u>Der Finanzierungsvertrag zu S21 sei zu "miserabel" um gekündigt werden zu können.</u> Dabei ist die vereinbarte "Verbesserung des Verkehrsangebots" unzweifelhaft nichg gegeben.
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<li> <u>Ausreichende Leistungsfähigkeit vom VGH bestätigt.</u> Der VGH hatte jedoch zuletzt 2014 nur die Rechtskraft seines früheren Urteils, nicht dessen Rechtmäßigkeit bestätigt, und schon gar nicht 2014 bestätigt, dass die Leistungsfähigkeit ausreicht. Vielmehr wurde die S21-Kapazit von 32 Zügen/h und damit der Rückbau ausdrücklich bestätigt.
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<li> <u>Falscher Bezug auf Taktverkehre.</u> Auch hier hieß es falsch, das Wachstum von 50 % im Finanzierungsvertrag beziehe sich nur auf Taktverkehre.
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<li> <u>Rechtswidriges Ziel.</u> Mit der Falschaussage, das Bürgerbegehren verfolge ein "rechtswidriges Ziel" wurde insbesondere auch die Verweigerung des Rederechtsw für die Vertrauensleute begründet.
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<li> <u>Das Bürgerbegehren konterkariere die Volksabstimmung.</u> Zur Begründung der politischen Ablehnung wurde auch unzulässig behauptet, man sei an die Volksabstimmung gebunden, ein Bürgerbegehren wäre ihrgegenüber undemokratisch.<ref>Z.B. die Diskussion im Stuttgarter Gemeinderat vor der Entscheidung, das 4. Bürgerbegehren gegen Stuttgart 21 (Leistungsrückbau) für unzulässig zu erklären: Stadtrat Stopper argumentierte, man würde mit dem Bürgerbegehren die Instrumente der direkten Demokratie missbrauchen, da zur Volksabstimmung die "Leistungsfähigkeit, quasi in exakt der gleichen Weise" Thema gewesen wäre, argumentierte Stopper (Prot. 01.07. S. 4), man versuche "wenige Monate nach der Volksabstimmung" ohne "neue Erkenntnisse" "die Volksabstimmung zu wiederholen", was "weder ehrlich noch besonders demokratisch" sei (Prot. 02.07. S. 3). Und Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte dazu, unabhängig von der Informationsbasis der Volksabstimmung könne man ihr Ergebnis nicht einfach "beiseiteschieben" (Prot. 01.07. S. 11), er habe sich als Oberbürgermeister "an die Volksabstimmung zu halten" (Prot. 02.07. S. 5).</ref>
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<li> <u>Rückbau (32 < 38): "Einzelmeinung eines besonders engagierten Gegners".</u> Dabei kann die Frage, ob 32 < 38 ist, sicherlich nicht als "Einzelmeinung" diskreditiert werden.
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</ol>
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Diese Fehler konnten nicht richtiggestellt werden, das rechtliche Gehör wurde nicht gewährt:
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<ol start=10>
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<li> '''Verweigerung des Rederechts für die Vertrauensleute.''' Per Mehrheitsbeschluss und am 01.07.2015 nur mit der Stimme des grünen OB Kuhn wurde das Rederecht für die Vertrauensleute abgelehnt.
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</ol>
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Dagegen wurde auch im Gemeinderat der Rückbau erneut eingestanden, indem der '''Gutachter die S21-Kapazität von 32 Zügen ausdrücklich bestätigt''':
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<ol start=11>
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<li> Prof. Kirchberg bestätigte im Gemeinderat noch einmal explizit die schon vom VGH festgestellte Kapazität und bestätigte damit den <u>faktischen Rückbau (da 32 < 38)</u>.
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</ol>
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Es folgten 2016 weitere Schritte, die in Zweifel setzen, inwieweit der Stuttgarter Gemeinderat Bürgerbeteiligung ernst meint:
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<ol start=12>
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<li>Im Februar 2016 erwies sich der vom Gemeinderat angekündigte [[Stuttgart 21/Leistung/Chronologie#Faktencheck|freiwillige Faktencheck]] als nicht ehrlich gemeint.
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<li>Die dann im Oktober/November 2016 durchgeführten Anhörungen in den S21-Ausschuss-Sondersitzungen verhängten dann zur S21-Leistungsfähigkeit einen "Maulkorb" ([http://wikireal.info/w/images/8/87/2016-10-31_Engelhardt_Rede_Montagsdemo_S21-Ausschuss.pdf Montagsdemo-Rede Engelhardt]).
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<li>Die endgültige Ablehnung des 4. Bürgerbegehrens durch den Stuttgarter Gemeinderat am 08.12.2016 markiert den vorläufigen End- und Höhepunkt postfaktischer Politik zur S21-Leistungsfähigkeit ([http://wikireal.org/w/images/7/73/2016-12-14_PM_WikiReal_-_S21_Postfaktische_Politik_zum_4._BB.pdf Pressemitteilung]).
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</ol>
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<!-- {{id|D-Takt}}
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=== 2019: Deutschland-Takt-Fahrpläne bestätigen den Kapazitätsrückbau ===
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''→&nbsp;Hauptartikel: [[Stuttgart 21/ITF]]''
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...................... -->
  
  
==Erfahrungswerte und Quervergleiche: S21-Leistungsgrenze bei 32 Zügen==
+
=={{id|Quervergleiche}}Erfahrungswerte und Quervergleiche: S21-Leistungsgrenze bei 32 Zügen==
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<!-- ===Belegungsgrad=== | ===Haltezeit und Leistungsfähigkeit=== -->
  
''→ Siehe auch: [[Stuttgart 21/Stresstest/Plausibilisierung]]''
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''→&nbsp;Siehe auch: [[Stuttgart 21/Stresstest/Plausibilisierung]]''
  
 
===Belegungsgrad===
 
===Belegungsgrad===
  
Der Belegungsgrad ist eine '''etablierte Bahnhofsplaner-Kennzahl''' und wurde auch von den Gutachtern der Planfeststellung '''Prof. Heimerl und Prof. Schwanhäußer''' für die Auslegungsleistung in der Planfeststellung eingesetzt. Der Belegungsgrad gibt an, zu welchem Zeitanteil die Bahnhofsstruktur belegt ist.<ref>Siehe z.B. Jörn Pachl, "Systemtechnik des Schienenverkehrs", 2012, S. 142. Die dort gegebene Definition bezieht sich auf die Mindestzugfolgezeit, die für die Bahnhofsgleise der Summe aus mittlerer Haltezeit, Abfertigungszeit und den Zeiten für Ein- und Ausfahrt entspricht.</ref> Ab 60 % Belegung gilt ein Knotenbahnhof als überlastet.
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Der Belegungsgrad ist eine '''etablierte Bahnhofsplaner-Kennzahl''' und wurde auch von den Gutachtern der Planfeststellung <u>Prof. Heimerl und Prof. Schwanhäußer</u> für die Auslegungsleistung in der Planfeststellung eingesetzt. Der Belegungsgrad gibt an, zu welchem Zeitanteil die Bahnhofsstruktur belegt ist.<ref>Siehe z.B. Jörn Pachl, "Systemtechnik des Schienenverkehrs", 2012, S. 142. Die dort gegebene Definition bezieht sich auf die Mindestzugfolgezeit, die für die Bahnhofsgleise der Summe aus mittlerer Haltezeit, Abfertigungszeit und den Zeiten für Ein- und Ausfahrt entspricht.</ref> Ab 60 % Belegung gilt ein Knotenbahnhof laut den S21-Gutachtern als überlastet.
  
 
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| style="text-align:left" | <u>Schwanh. 2006</u> || 4,75/Gl. || 2,3 Min. || {{dr|<u>''4:10 Min.''</u>}} || "um 50 %" || '''"vergleichbare Bhfe"'''
 
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| style="text-align:left" | <u>Schwanh. 2009</u> || 40 || 2,57 Min. || {{dr|<u>''4:10 Min.''</u>}} || 56 % || '''"voll ausgelastet"'''
 
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|style="text-align:left"|'''Stresstest korr.''' || '''{{dr|<u>''29''</u>}}''' || 5,8 Min. || 4 Min. || 60 % || '''realistische Grenze'''
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|+ style="margin-top:2px; font-weight:normal; line-height:1.2em; text-align:left"|<small>'''Gegenüberstellung der Aussagen der Gutachter und Autoren zum Belegungsgrad''' und ihrer '''Anwendung auf den Stresstest''', auch für den Fall, dass die 5 Züge der "echten" Doppelbelegungen aus der Rechnung herausgenommen werden. Aus den Angaben berechnete Werte sind {{dr|<u>''hervorgehoben''</u>}} (Quellen siehe Text). Als realistische Grenze für S21 ergeben sich rund 31 Züge pro Stunde.</small>
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|+ style="margin-top:2px; font-weight:normal; line-height:1.2em; text-align:left" | <small>'''Gegenüberstellung der Aussagen der Gutachter und Autoren zum Belegungsgrad''' und ihrer '''Anwendung auf den Stresstest''', auch für den Fall, dass die 5 Züge der "echten" Doppelbelegungen aus der Rechnung herausgenommen werden. Aus den Angaben berechnete Werte sind {{dr|<u>''hervorgehoben''</u>}} (Quellen siehe Text). Als realistische Grenze für S21 ergeben sich rund 29 Züge pro Stunde.</small>
 
|}
 
|}
Prof. Heimerl hatte 1994 noch einen Belegungsgrad von 45 % als im "üblichen Rahmen" und ein Szenario, das '''52 % liefert, als im "oberen Bereich einer üblichen Bahnsteiganlage"''' bezeichnet (Heimerl 1994 S. 36). Er bezeichnete die Entsprechnung von 50 % als "Erfahrungswert" für "Bahnanlagen". Auch Prof. Schwanhäußer hatte vor dem VGH '''50 % Belegungsgrad in "vergleichbaren Durchgangsbahnhöfen"''' als Vergleichswert angeführt (VGH 2006 Rn. 59) und 2009 S21 mit '''56 % Belegungsgrad als "voll ausgelastet"''' bezeichnet.<ref>22.09.2009, Stuttgarter Zeitung (print), S. 17, "Cheflobbyist Hug im Kreuzfeuer der Kritik"</ref> Diese Zahlen galten für Betriebsprogramme von '''32 bis maximal 40 Zügen''' pro Stunde bei mittleren '''Haltezeiten zwischen 2 bis 2,6 Minuten'''. Noch vor Veröffentlichung des Stresstests wurde in einem Fachartikel für die 49 Züge des Stresstests unter der Prämisse von im Mittel 3 Minuten Haltezeit knapp 72 % Belegungsgrad ermittelt (Reinhart 07.11).<ref>Peter Reinhart, "Zwischen technischer Machbarkeit, Transparenz und Kundennutzen - Der "Stresstest" für das Projekt »Stuttgart 21«", in "Eisenbahn-Revue International" 7/2011, S. 358-361 (pdf [http://spdnet.sozi.info/bawue/kvessl/ovessl/dl/Fakten_zum_Stresstest.pdf spdnet.sozi.info])</ref> Dies liegt nahe an der in der Arbeit auch zitierten Grenze des Internationalen Eisenbahnverbands für die Überlastung von Strecken ab 75 % (UIC Code 406<ref>Internationaler Eisenbahnverband UIC (Hrsg.), "Capacity", UIC Code 406, 1st edition, 2004, S. 18 / Bl. 22 f ([http://banportalen.banverket.se/Banportalen/upload/1753/HandbokUIC406.pdf banportalen.banverket.se])</ref>). Stuttgart 21 ist aber ein Knotenbahnhof, der mehr Pufferzeit benötigt und für den laut Heimerl und Schwanhäußer nur rund 60 % Belegungsgrad zu akzeptieren wären. Außerdem wären entsprechend dem starken Fahrgastwechsel ähnlich etwa Köln oder Hannover 5,8 Minuten (Mittelw. aus Köln und Hannover) planmäßige Haltezeit anzusetzen.
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'''Prof. Heimerl''' hatte 1994 noch einen Belegungsgrad von 45 % als im "üblichen Rahmen" und ein Szenario, das 52 % liefert, als im "oberen Bereich einer üblichen Bahnsteiganlage" bezeichnet ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Heimerl_1994|Heimerl 1994]] S. 36). Er bezeichnete die Entsprechnung von 50 % als "Erfahrungswert" für "Bahnanlagen". Auch '''Prof. Schwanhäußer''' hatte vor dem VGH 50 % Belegungsgrad in "vergleichbaren Durchgangsbahnhöfen" als Vergleichswert angeführt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#VGH_2006|VGH 2006]] Rn. 59) und 2009 S21 mit 56 % Belegungsgrad als "voll ausgelastet" bezeichnet.<ref>22.09.2009, Stuttgarter Zeitung (print), S. 17, "Cheflobbyist Hug im Kreuzfeuer der Kritik"</ref> Diese Zahlen galten für Betriebsprogramme von <u>32 bis maximal 40 Zügen</u> pro Stunde bei mittleren <u>Haltezeiten zwischen 2 bis 2,6 Minuten</u>. Noch vor Veröffentlichung des Stresstests wurde in einem Fachartikel für die 49 Züge des Stresstests unter der Prämisse von im Mittel 3 Minuten Haltezeit knapp 72 % Belegungsgrad ermittelt ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Reinhart_07.11|Reinhart 07.11]]).<ref>Peter Reinhart, "Zwischen technischer Machbarkeit, Transparenz und Kundennutzen - Der "Stresstest" für das Projekt »Stuttgart 21«", in "Eisenbahn-Revue International" 7/2011, S. 358-361 (pdf [http://spdnet.sozi.info/bawue/kvessl/ovessl/dl/Fakten_zum_Stresstest.pdf spdnet.sozi.info])</ref> Dies liegt nahe an der in der Arbeit auch zitierten Grenze des Internationalen Eisenbahnverbands für die Überlastung von Strecken ab 75 % (UIC Code 406<ref>Internationaler Eisenbahnverband UIC (Hrsg.), "Capacity", UIC Code 406, 1st edition, 2004, S. 18 / Bl. 22 f ([http://banportalen.banverket.se/Banportalen/upload/1753/HandbokUIC406.pdf banportalen.banverket.se])</ref>). Stuttgart 21 ist aber ein Knotenbahnhof, der mehr Pufferzeit benötigt und für den laut Heimerl und Schwanhäußer nur rund 60 % Belegungsgrad zu akzeptieren wären. Außerdem wären entsprechend dem starken Fahrgastwechsel ähnlich etwa Köln oder Hannover 5,8 Minuten (Mittelw. aus Köln und Hannover) planmäßige Haltezeit anzusetzen.
  
Der '''Stresstest mit 49 Zügen''' in der Spitzenstunde weist immer noch zu geringe '''4,3 Minuten Haltezeit''' aus, befindet sich damit aber im Belegungsgrad schon weit im unfahrbaren Bereich. In der nebenstehenden Tabelle werden die Gutachteraussagen zum Belegungsgrad und deren Anwendung auf den Stresstest gegenübergestellt.  
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Der '''Stresstest mit 49 Zügen''' in der Spitzenstunde weist immer noch zu geringe <u>4,3 Minuten Haltezeit</u> aus, befindet sich damit aber im Belegungsgrad schon weit im unfahrbaren Bereich. In der nebenstehenden Tabelle werden die Gutachteraussagen zum Belegungsgrad und deren Anwendung auf den Stresstest gegenübergestellt.  
  
Aus den Angaben der Gutachter ergeben sich in guter Übereinstimmung '''4 Minuten 10 Sekunden''' als deren Annahme für die '''mittlere Zeit für Abfertigung, Ein- und Ausfahrt''' der Züge. Wird dieser Wert zugunsten von S21 mit nur 4 Minuten angesetzt, ergibt sich bei 4,3 Min. mittlerer Haltezeit nominell ein Belegungsgrad von 84 %. Tatsächlich weist Stuttgart 21 zahlreiche Doppelbelegungen auf, 13 mal in der Spitzenstunde hält ein Zug in der hinteren Position des Gleises, 11 mal liegt fahrplanmäßig eine echte Doppelbelegung vor, dass vorderer und hinterer Zug tatsächlich gleichzeitig im Gleis stehen oder fahren. Werden mit den genauen Daten für die Einfahrt und die Räumung der Züge der DB aus (Bahn 07.2014 S. 97 ff, siehe [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente|Dokumente]]) gerechnet, ergeben sich nach dem von der DB vorgeschlagenen "konservativen Annahmen" (Bahn 07.2014 S. 30) unfahrbare 73 % Belegungsgrad. Werden tatsächlich entsprechend der Vorgabe des schwedischen Eisenbahnverbandes<ref>Banverket: 1) Capacity for railway lines, August 6th 2007. 2) Banverket guidance for calculation – Appliance for socio-economic calculations in the railway sector, BVH 706, 2007 (schwedisch). Zitiert in: Alex Landex, "Capacity Statement for Railways", Annual Transport Conference at Aalborg University 2007, S. 6 ([http://www.trafikdage.dk/td/papers/papers07/tdpaper69.pdf trafikdage.dk])</ref> bzw. der Aussage von Schwanhäußer zur Vollauslastung ein Belegungsgrad von 60 % angenommen sowie die realistsicheren 5,8 Minuten mittlere Haltezeit, ergeben sich umgekehrt nur noch '''29 Züge pro Stunde als realistischer Kapazitätswert für Stuttgart 21'''.<br style="clear:both" />
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Aus den Angaben der Gutachter ergeben sich in guter Übereinstimmung <u>4 Minuten 10 Sekunden</u> als deren Annahme für die <u>mittlere Zeit für Abfertigung, Ein- und Ausfahrt</u> der Züge. Wird dieser Wert zugunsten von S21 mit nur 4 Minuten angesetzt, ergibt sich bei 4,3 Min. mittlerer Haltezeit nominell ein Belegungsgrad von 84 %. Tatsächlich weist Stuttgart 21 zahlreiche Doppelbelegungen auf, 13 mal in der Spitzenstunde hält ein Zug in der hinteren Position des Gleises, 11 mal liegt fahrplanmäßig eine echte Doppelbelegung vor, dass vorderer und hinterer Zug tatsächlich gleichzeitig im Gleis stehen oder fahren. Werden mit den genauen Daten für die Einfahrt und die Räumung der Züge der DB aus ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#DB_07.2014|DB 07.2014]] S. 97 ff, siehe [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente | Dokumente]]) gerechnet, ergeben sich nach dem von der DB vorgeschlagenen "konservativen Annahmen" ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#DB_07.2014|DB 07.2014]] S. 30) unfahrbare 73 % Belegungsgrad. Werden tatsächlich entsprechend der Vorgabe des schwedischen Eisenbahnverbandes<ref>Banverket: 1) Capacity for railway lines, August 6th 2007. 2) Banverket guidance for calculation – Appliance for socio-economic calculations in the railway sector, BVH 706, 2007 (schwedisch). Zitiert in: Alex Landex, "Capacity Statement for Railways", Annual Transport Conference at Aalborg University 2007, S. 6 ([http://www.trafikdage.dk/td/papers/papers07/tdpaper69.pdf trafikdage.dk])</ref> bzw. der Aussage von Schwanhäußer zur Vollauslastung ein Belegungsgrad von 60 % angenommen sowie die realistischeren 5,8 Minuten mittlere Haltezeit, ergeben sich umgekehrt nur noch '''29 Züge pro Stunde als realistischer Kapazitätswert für Stuttgart 21'''.<br style="clear:both" />
<span id="Haltezeit und Leistung"></span>
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{{id|Haltezeit und Leistung}}
  
[[Datei:Haltezeit_und_Leistung.png|480px|rechts|thumb| '''Durchgangsbahnhöfe: Mittlere Haltezeit und Leistung.''' Hochbelastete Bahnhöfe liegen nahe der Grenze von 60 % Belegungsgrad, überlastete Bahnhöfe wie Köln darüber (rosa Quadrate). Die Leistungsfähigkeit nimmt mit der Haltezeit ab, worauf Prof. Heimerl hingewiesen hatte. Für Stuttgart 21 (rote Kreise) sind bei einer praxisnahen Haltezeit lediglich 32 Züge pro Stunde plausibel. (Auswertung C. Engelhardt, Datenstand zumeist 2013.)]]
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[[Datei:Haltezeit_und_Leistung.png | 480px | rechts | thumb| '''Durchgangsbahnhöfe: Mittlere Haltezeit und Leistung.''' Hochbelastete Bahnhöfe liegen nahe der Grenze von 60 % Belegungsgrad, überlastete Bahnhöfe wie Köln darüber (rosa Quadrate). Die Leistungsfähigkeit nimmt mit der Haltezeit ab, worauf Prof. Heimerl hingewiesen hatte. Für Stuttgart 21 (rote Kreise) sind bei einer praxisnahen Haltezeit lediglich 32 Züge pro Stunde plausibel. (Auswertung C. Engelhardt, Datenstand zumeist 2013.)]]
  
 
===Haltezeit und Leistungsfähigkeit===
 
===Haltezeit und Leistungsfähigkeit===
  
Mehr als 32 Züge pro Stunde sind auch aufgrund eines neuen Bahnhofsvergleichs, der die mittleren Haltezeiten einbezieht, absolut unplausibel. Die Abbildung rechts gibt einen Vergleich von Großbahnhöfen wieder, in dem die Bahnhofsleistung in Zügen pro Gleis und Stunde über der mittleren Haltezeit aufgetragen ist. '''Die Haltezeit ist für Durchgangsbahnhöfe auch laut Prof. Heimerl der wesentliche Hebel für die Leistungsfähigkeit''' (Heimerl 1994 S. 31). Die hochbelasteten Bahnhöfe versammeln sich an der Leistungsgrenze, die etwa bei dem Belegungsgrad von 60 % liegt (Annahme 4 Min. für Ein- und Ausfahrt sowie Abfertigung). Darüber liegen überlastete Bahnhöfe (rosa Quadrate) wie der stark überlastete Bahnhof Köln Hbf.
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Mehr als 32 Züge pro Stunde sind auch aufgrund eines neuen Bahnhofsvergleichs, der die mittleren Haltezeiten einbezieht, absolut unplausibel. Die Abbildung rechts gibt einen Vergleich von Großbahnhöfen wieder, in dem die Bahnhofsleistung in Zügen pro Gleis und Stunde über der mittleren Haltezeit aufgetragen ist. '''Die Haltezeit''' ist für Durchgangsbahnhöfe auch laut Prof. Heimerl der '''wesentliche Hebel für die Leistungsfähigkeit''' ([[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente#Heimerl_1994|Heimerl 1994]] S. 31). Die hochbelasteten Bahnhöfe versammeln sich an der Leistungsgrenze, die etwa bei dem Belegungsgrad von 60 % liegt (Annahme 4 Min. für Ein- und Ausfahrt sowie Abfertigung). Darüber liegen überlastete Bahnhöfe (rosa Quadrate) wie der stark überlastete Bahnhof Köln Hbf.
  
Für den Stresstest (rot) ist die Haltezeit zwar höher als in den früheren Szenarien für S21, aber insbesondere die Leistung der vermeintlich 49 Züge bei wirtschaftlich optimaler Betriebsqualität aufgrund zahlreicher Richtlinienverstöße überhöht. Sie liegt um rund 50 % über der Leistungsgrenze entsprechend einem Belegungsgrad von 60 %. Die Stresstest-Leistungsfähigkeit erscheint damit in der Realität nicht erreichbar. Rechnerisch erreicht der '''Stresstest einen Belegungsgrad von deutlich über 70 %''', in jedem Fall ein '''„unfahrbarer“ Wert''' (siehe zuvor).
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Für den Stresstest (rot) ist die Haltezeit zwar höher als in den früheren Szenarien für S21, aber insbesondere die Leistung der vermeintlich 49 Züge bei wirtschaftlich optimaler Betriebsqualität aufgrund zahlreicher Richtlinienverstöße überhöht. Sie liegt um rund 50 % über der Leistungsgrenze entsprechend einem Belegungsgrad von 60 %. Die Stresstest-Leistungsfähigkeit erscheint damit in der Realität nicht erreichbar. Rechnerisch erreicht der <u>Stresstest einen Belegungsgrad von deutlich über 70 %</u>, in jedem Fall ein <u>"unfahrbarer" Wert</u> (siehe zuvor).
  
In den '''frühen S21-Leistungsuntersuchungen''' (rot) waren unrealistisch kurze Haltezeiten angesetzt worden. Die Untersuchungen lagen dadurch theoretisch in einem fahrbaren Regime. Bei etwa 5,8 Min. Haltezeit als Mittelwert von Köln und Hannover sind für Stuttgart 21 '''nur weniger als 32 Züge möglich'''. Hier würde auch eine Korrektur der von Prof. Martin bei 1,6 Minuten Haltezeit von 51 Zügen auf nahe 42 Zügen korrigierten Kapazität von S21 bei einer realistischen Haltezeit zu liegen kommen. Es ist bisher weltweit kein Knoten-Bahnhof bekannt, der diese "Bahnhofs-Schallmauer" deutlich durchbricht (im Fern- und Regionalverkehr, ohne S-Bahnen).<br style="clear:both" />
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In den <u>frühen S21-Leistungsuntersuchungen</u> (rot) waren unrealistisch kurze Haltezeiten angesetzt worden. Die Untersuchungen lagen dadurch theoretisch in einem fahrbaren Regime. Bei etwa 5,8 Min. Haltezeit als Mittelwert von Köln und Hannover sind für Stuttgart 21 '''nur weniger als 32 Züge möglich'''. Hier würde auch eine Korrektur der von Prof. Martin bei 1,6 Minuten Haltezeit von 51 Zügen auf nahe 42 Zügen korrigierten Kapazität von S21 bei einer realistischen Haltezeit zu liegen kommen. Es ist bisher weltweit kein Knoten-Bahnhof bekannt, der diese "Bahnhofs-Schallmauer" deutlich durchbricht (im Fern- und Regionalverkehr, ohne S-Bahnen).<br style="clear:both" />
  
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== Summary ==
 
== Summary ==
  
The multibillion Euro underground metropolitan central station "Stuttgart 21" shall replace the existing terminus station of the capital of Baden-Württemberg. It was justified by enabling strong growth in railway traffic. But according to all of the original expert reports from the approval process as well as standard methods for determination of train station capacity the new through station with 8 platform tracks appears to be limited to process far fewer trains as compared with today's terminus station which has 17 platform tracks. Officially a doubling of performance was promised and 114 million Euro of EU-funding of the project have been granted on the "condition" of doubling the station's capacity. Today 38.5 trains are processed during peak hour in the terminus station according to timetable; historically 45.5 trains per hour have been achieved before commuter traffic moved in part to the "S-Bahn". For Stuttgart 21 the original expert opinion stated a performance limit of 32.8 trains per hour and the layout operating program had a maximum of 32 trains per hour, for which a sufficient operating quality was determined. Also the pedestrian facilities have been laid out for the passengers from only 32 trains per peak hour. This capacity value fits well with the expectations from the level of occupation of the 8 tracks or when compared to similar existing or planned stations. Thus it appears, as if Stuttgart 21 will create a bottleneck on the Magistrale for Europe between Paris and Bratislava. Higher performance values as in the so-called "{{dr|'''[[Stuttgart_21/Stresstest|Stresstest]]'''}}" are reached only on paper due to flawed parameters.
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The multibillion Euro underground metropolitan central station "Stuttgart 21" shall replace the existing terminus station of the capital of Baden-Württemberg. It was justified by enabling strong growth in railway traffic. But according to all of the original expert reports from the approval process as well as standard methods for determination of train station capacity the new through station with 8 platform tracks appears to be limited to process far fewer trains as compared with today's terminus station which has 17 platform tracks. Officially a doubling of performance was promised and 114 million Euro of EU-funding of the project have been granted on the "condition" of doubling the station's capacity. Today 38.5 trains are processed during peak hour in the terminus station according to timetable; historically 45.5 trains per hour have been achieved before commuter traffic moved in part to the "S-Bahn". For Stuttgart 21 the original expert opinion stated a performance limit of 32.8 trains per hour and the layout operating program had a maximum of 32 trains per hour, for which a sufficient operating quality was determined. Also the pedestrian facilities have been laid out for the passengers from only 32 trains per peak hour. This capacity value fits well with the expectations from the level of occupation of the 8 tracks or when compared to similar existing or planned stations. Thus it appears, as if Stuttgart 21 will create a bottleneck on the Magistrale for Europe between Paris and Bratislava. Higher performance values as in the so-called "{{dr|[[Stuttgart_21/Stresstest | Stresstest]]}}" are reached only on paper due to flawed parameters.
  
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
  
Für die im obigen Text nicht als Fußnote, sondern (in Klammern) angegebenen Referenzen siehe '''{{nv|[[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente|Dokumente]]}}'''.
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Für die im obigen Text nicht als Fußnote, sondern (in Klammern) angegebenen Referenzen siehe →&nbsp;'''{{nv | [[Stuttgart 21/Leistung/Dokumente | Dokumente]]}}'''.
  
 
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[[Kategorie:Stuttgart 21]]

Aktuelle Version vom 16. Januar 2024, 16:41 Uhr


English.png → English summary see below.

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Ergebnis des Faktenchecks: Stuttgart 21 war von Beginn an als Rückbau der Leistungsfähigkeit ausgelegt worden, was aber über viele Jahre systematisch verschleiert worden war. Jüngere Simulationen, die eine Leistungssteigerung nachweisen sollten, wie etwa der Stresstest, waren mit stark leistungserhöhenden Fehlern behaftet, die inzwischen faktisch eingestanden und von unabhängigen Autoritäten auf dem Gebiet bestätigt wurden. Das Projekt schafft einen Engpass auf einer Europäischen Magistrale, ihm fehlt die Planrechtfertigung. Zuletzt haben sowohl der VGH wie der Gutachter der Stadt zum 4. Bürgerbegehren die S21-Kapazität von 32 Zügen pro Stunde und damit den Rückbau ausdrücklich bestätigt.

Aktuell

07.11.2023 "Infrastrukturdimensionierung 2040" Tiefbahnhof-Fahrplan mit 59,5 Zügen/h (oder gar 100 Zügen/h) vollkommen unfahrbar.[1]
29.12.2022 "Regionalfahrplan 203X": Der Regionalfahrplan für die Zeit nach der Inbetriebnahme von S21 ist nicht fahrbar.[2]
29.04.2021 Anhörung PFA 1.3b, Anträge stellen S21-Planrechtfertigung in Frage, da unzureichende Leistung schon in Anhörung zu PFA 1.3 übergangen wurde (pdf).
09.02.2021 "Deutschlandtakt Zielfahrplan 2030, 3. GE": Auch der 3. Gutachterentwurf des D-Takts ist nicht fahrbar und zeigt v.a. mit S21 ist kein ITF möglich.[3]
19.02.2020 "Deutschlandtakt Zielfahrplan 2030, 2. GE", Gleisbelegung: D-Takt-Fahrplan unfahrbar, andere Bahnhöfe werden bei weniger Verkehr erweitert.[4]
07.19-01.20 S21 hängt Stuttgart vom Deutschlandtakt ab. Der Zielfahrplan offenbart lange Umsteigezeiten und belegt den Kapazitätsrückbau.[5]
27.02.2019 ETCS bringt kein Leistungsplus, vielmehr ca. 10 % Minus und hunderte Millionen Euro Zusatzkosten außerhalb des Projektbudgets.
29.01.2019 ZDF "Die Anstalt" mit vielen WikiReal-Kritikpunkten, insbesondere auch zur Leistungsfähigkeit (Video, ZDF-Faktencheck).
10.03.2017 An DB-Aufsichtsrat: Leistungsrückbau erfüllt Verdacht der Untreue! Mit einem Kurzgutachten von C. Engelhardt zum illegalen Leistungsrückbau.
Jan. 2017 Renommierte Kritik am Stresstest, Prof. Hansen, TU Delft, bestätigt Stresstest-Kritik: Haltezeiten, Verspätungsabbau "viel zu optimistisch".
08.12.2016 Gemeinderat: Endgültige Ablehnung des 4. Bürgerbegehrens als Paradebeispiel "postfaktischer Politik" (Pressemitteilung)
Jan. 2016 Auswertung der Schlichtung: Die meisten Falschaussagen und Täuschungen gab es 2010 zum Thema Leistungsfähigkeit.
19.11.2015 4. BB: Die linke Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat stellt einen Antrag, u.a. zur Klärung: Ist 32 weniger als 38!?
07.10.2015 "Mario Barth deckt auf" greift Stuttgart 21 auf mit den auf WikiReal.org dokumentierten Kritikpunkten.
07-09.2015 Eine breite Koalition von Gemeinderatsfraktionen, der Opposition im Bundestag und Heiner Geißler fordert einen neuen Faktencheck.
02.09.2015 Anhörung zu PFA 1.3: Die Bahn bleibt auch in ihrer neuesten Stellungnahme sämtliche Antworten schuldig.
02.07.2015 Die Bundestagsfraktion DIE LINKE veröffentlicht Engelhardts Bestandsaufnahme der 5 wesentlichen Gründe für einen Projektabbruch.
02.07.2015 Der Stuttgarter Gemeinderat entscheidet aufgrund eines grob unrichtigen Skandalgutachtens gegen das 4. Bürgerbegehren.
18.05.2015 Projektchef Manfred Leger antwortet lieber nicht auf den offenen Brief von Christoph Engelhardt (Mo-Demo-Rede, St.Z.)
06.05.2015 Beitrag Christoph Engelhardt zur Fortsetzung der Anhörung (pdf) des Verkehrsausschusses des Bundestags (Video).
09.04.2015 Offener Brief Engelhardt an Projektchef Leger: Über das Warum reden: Leistung, Fußgänger, Brandschutz, Gleisneigung (pdf)
30.03.2015 Übergabe 20.000 Unterschriften 4. Bürgerbegehren (PM, St.Z., dpa St.N., Landesschau aktuell, Mo-Demo Rede, Video)
29.12.2014 Fachartikel zur unhaltbaren Argumentation der Bahn in der Eisenbahn-Revue International 01/2005 (pdf, St.Z.)
22.12.2014 Antrag an die Bundesregierung zu offenen Fragen bei S21 zu Leistung, Kosten, Sicherheit (bundestag.de)
10.10.2014 Erst jetzt veröffentlich der VGH BW die Begründung seines Urteils vom 03.07.2014, er bestätigt die Kapazität von 32 Zügen.
08.10.2014 Abbruch der Filderanhörung nach Debakel der Bahn, aber der Nachforderungskatalog soll beantwortet werden.
02.10.2014 PFA 1.3 Erörterung, das Aktionsbündnis gegen S21 richtet einen Appell für Transparenz an Dr. Geißler, WikiReal appelliert an die Bahnwissenschaft
29.09.2014 PFA 1.3 Erörterung, der Bahn wurde mit 213 Nachforderungen auf ihre unvollständigen und fragwürdigen Argumentationen entgegnet (PM).
25.07.2014 PFA 1.3 Erörterung, die Bahn veröffentlicht 50 Seiten zu häufigen Einwendungen und 637 Seiten zur Leistungskritik (bahnprojekt-stuttgart-ulm.de)!
03.07.2014 Der VGH sieht keine neuen Tatsachen im Leistungsrückbau, Beweisanträge werden abgewiesen (Pressemitteilung WikiReal, VGH, St.Z.).
13.05.2014 Die LINKE fordert einen Untersuchungsausschuss wegen "Offenbarungseid" der Bundesregierung zu S21 (link, St.Z., Petition)
19.12.2013 Einwendung zu PFA 1.3 fehlende Planrechtfertigung und Planreife für das Gesamtprojekt aufgrund Leistungsrückbau (Kernargumente S. 3-7)
18.10.2013 leistungsrueckbau-s21.de: 4. Bürgerbegehren gegen S21. Bürger für die Aufklärung der Kosten- und der Leistungslüge (s.a. 3. BB storno21.de).
18.10.2013 stuttgarter-zeitung.de: Prof. Martin nimmt seine 51 Züge für S21 zurück. Dem VGH-Urteil von 2006 ist die Basis entzogen (s.a. St.Z., Erläuterungen).


Inhaltsverzeichnis


Zusammenfassung

Stuttgart 21 reduziert die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart von 50 Zügen auf 32 Züge pro Stunde. Das bestätigen die Bahn-Gutachter der Planfeststellung und unabhängige Quervergleiche, höhere Leistungswerte hatten keinen Bestand.

Der bestehende 17-gleisige Kopfbahnhof mit einer Kapazität von 50 Zügen pro Stunde, in dem heute 38 Züge in der Spitzenstunde fahren, soll durch einen unterirdischen 8-gleisigen Durchgangsbahnhof ersetzt werden, der sowohl laut Planfeststellung wie den üblichen Bewertungsmethoden auf 32 Züge pro Stunde limitiert ist. Das erwartete Wachstum von 30 % bis 50 % ist nicht erbringbar, die Kapazität sinkt sogar deutlich unter den heutigen Bedarf. Auf der Europäischen Magistrale wird durch Stuttgart 21 ein Engpass geschaffen. Sämtliche höheren Leistungsaussaugen, die über die rund 32 Züge pro Stunde hinaus gehen, wie auch der Stresstest von 2011, sind fehlerhaft und unverbindlich. Damit ist S21 ein Rückbau der Leistungsfähigkeit, für den keine Genehmigung vorliegt, die Planrechtfertigung ist entfallen!

Dass dieser Rückbau so viele Jahre verborgen bleiben konnte, lag an fehlerhaften und unvollständigen Darstellungen zur Leistungsfähigkeit. Die Gutachter Prof. Dr. Gerhard Heimerl, Prof. Dr. Wulf Schwanhäußer und Prof. Dr. Ullrich Martin hatten in ihren Ausarbeitungen gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstoßen. Es wurde das Auslegungsbetriebsprogramm nicht entsprechend dem geplanten Wachstum festgelegt, sondern mit weniger Zügen als im aktuellen Fahrplan. Es wurden teils auf Anforderung der Deutschen Bahn AG (DB AG) methodisch falsche Grundannahmen getroffen. Es wurden unrealistische Parameter angesetzt, etwa viel zu kurze Haltezeiten, die für einen einfachen Bahnhof genügen mögen, aber nicht für einen Knotenbahnhof wie Stuttgart 21 mit ausgesprochen hohem Fahrgastwechsel.

Die DB AG hat wesentliche Unterlagen nicht oder viel zu spät zugänglich gemacht. Etwa die Personenstromanalysen, die erst 2012 bekannt wurden und die Engpässe für die Fußgänger offenbarten und darüber hinaus die "Dimensionierung" von S21 auf nur 32 Züge pro Stunde bestätigten.

Unterseiten und zusammenfassende Darstellungen:

→  Chronologie, Meilensteine der Diskussion und der Presseveröffentlichungen zur Kritik an der Leistungsfähigkeit.

→  Dokumente, vollständige Liste der Referenzen zum Thema Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 wiedergegeben.

Weitere zusammengefasste Darstellungen finden sich hier:
→ leistungsrueckbau-s21.de,
→ C. Engelhardt, Bestandsaufnahme zur Anhörung im Bundestag, 06.05.2015 (pdf nachhaltig-links.de),
→ C. Engelhardt, Stellungnahme zum VGH-Verfahren, 10.06.2014 (pdf wikireal.org)


Unterdimensionierung der Leistungsfähigkeit – nur 32 Züge statt der geforderten 50 Züge

Gleispläne und Innenansichten, Kopfbahnhof und Stuttgart 21.[6] Der neue Tiefbahnhof soll mit halb so viel Bahnsteiggleisen, weniger Zulaufgleisen und einem Drittel weniger Bahnsteigfläche eine Leistungsverdopplung ermöglichen.

Wenn Stuttgart 21 den heutigen Kopfbahnhof ersetzt, reduzieren sich die bestehenden 17 Bahnsteiggleise auf nur noch 8. Die Fläche der Bahnsteige sinkt um rund ein Drittel. Dennoch soll +30 %, +50 % oder gar doppelt so viel Verkehr ermöglicht werden? Das würde einen Quantensprung in der Leistungsfähigkeit voraussetzen, für den aber keine tragfähige technische Begründung existiert. Der durchschnittliche Vorteil von Durchgangsbahnhöfen beträgt nur rund 40 % (Engelhardt 2011). Tatsächlich sinkt die Kapazität des Bahnhofs um rund ein Drittel.

Auch in den Zuläufen gibt es keinen Vorteil für S21: Der Kopfbahnhof hat 6 Zulauf- und 5 Abstellbahnhofgleise. Zwar hat S21 8 Zulaufgleise, die aber auch für den Abstellverkehr genutzt werden müssen. Auch hat der Kopfbahnhof deutlich mehr Kapazität im Gleisvorfeld mit vielfältigen Ausweichmöglichkeiten, etwa wenn einmal eine Weiche ausfällt. Bei S21 sind mehrere Weichen von derart zentraler Bedeutung, dass sie im Falle eines Defekts Teile des Bahnhofs lahmlegen.

Die einstmals beeindruckende Architektur von S21 wird durch die für den Brandschutz nötigen Fluchttreppenhäuser zerstört, die außerdem viele neue Engpässe an den Bahnsteigen schaffen. [Von der Bahn wurden im Gleisplan die Bahnsteige des Kopfbahnhofs verkürzt dargestellt (rote Markierung), was hier korrigiert wurde. Außerdem fehlt in der Darstellung der DB AG Gleis 1a.]


Mittelfristiger Bedarf für Stuttgart Hbf: 50 Züge

Im Kopfbahnhof fuhren 1970 schon 45,5 Züge in der Stunde ab 6:30 Uhr, eigene Auswertung.[7]
Zug.png

Dass die Spitzenstundenbelastung für die Bemessung einer Infrastruktur maßgeblich ist, ist fachlich unstrittig und wird auch in Planfeststellung und Finanzierungsvertrag ausdrücklich so festgehalten.[8] Die Planfeststellungsunterlagen erhalten bisher keine Beschreibung oder Prognose, dass sich zukünftig der Lastverlauf über den Tag grundsätzlich ändert. Damit ist insbesondere das Wachstum auch für die Spitzenstunde anzusetzen.

Es finden sich in der Planfeststellung zu PFA 1.1, zu PFA 1.3 und dem Finanzierungsvertrag quantitative Vorgaben für das Wachstum, das Stuttgart 21 bewältigen soll. Alle drei Vorgaben führen auf rund 50 Züge pro Stunde, die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik für Stuttgart 21 zu fordern wären.

  1. Planfeststellung PFA 1.1. In der Planfeststellung war für Stuttgart 21 eine Steigerung der Verkehrsleistung um 43 % (von 598 auf 856 Ankünfte und Abfahrten, PFB 1.1 S. 154, 149) ggü. "derzeit" vorgegeben worden, was das Jahr 2001 bezeichnete (PFA 1.1 Erl. S. 16/17), als 34 Züge in der Spitzenstunde ab 7:00 Uhr fuhren. Es ergeben sich 49 Züge pro Stunde.
  2. Finanzierungsvertrag. Es wird ein Wachstum der Zugzahl von 50 % ggü. 2001 gefordert (Anl. 3.2a Anh. 1 S. 6). Es ergeben sich 51 Züge pro Stunde.
  3. Erläuterungsband zur Anhörung zu PFA 1.3. Es wird für S21 ein Wachstum von 30 % ggü. 2011 gefordert (PFA 1.3 Erl. S. 30). 2011 fuhren in der Spitzenstunde ab 6:50 Uhr 39 Züge pro Stunde. Damit ergeben sich rund 51 Züge pro Stunde als Zielvorgabe.


Kapazität des Kopfbahnhofs: 50 Züge

OK.png

Das geforderte Wachstum des Zugverkehrs entspricht damit der Leistungsfähigkeit des bestehenden Kopfbahnhofs, für den als Kapazität rund 50 Züge pro Stunde auf unterschiedlichen Wegen bestätigt wurden. Der Kopfbahnhof stößt keineswegs an seine Grenzen. Das Ausmaß der Fehleinschätzung der Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs zeigt sich auch in der folgenden Aussage aus der Projektbroschüre 1997, die sich inzwischen selbst ad absurdum geführt hat:[9] "Der jetzige Hauptbahnhof kann das Fahrgastaufkommen des Jahres 2010 in keiner Weise mehr bewältigen."

  1. Vieregg-Rössler. Die Verkehrsberatungsfirma ermittelte eine Kapazität von bis zu 56 Zügen pro Stunde für den Kopfbahnhof (Vieregg-Rössler 2011).
  2. NVBW Baden-Württemberg. Die Nahverkehrsgesellschaft und mit ihr das Landesverkehrsministerium bestätigen davon 50 Züge (NVBW 2011) ohne Notwendigkeit größerer Ausbauten.[10]
  3. Egon Hopfenzitz, Ex-Bahnhofsvorsteher. Diese Leistungsfähigkeit wird auch durch die Einschätzung des Praktikers und früheren Fahrdienstleiters Hopfenzitz bestätigt, der 56 Züge pro Stunde für möglich hält.[11]
  4. Fahrplan Sommer 1970. Fahrplanmäßig fuhren im Kopfbahnhof 45,5 Züge pro Stunde auf praktisch derselben Bahnsteiggleisanlage wie heute. Dieser schon vor über 40 Jahren in der Praxis erreichte Leistungswert lässt die heutige Kapazität von 50 Zügen plausibel erscheinen. Zum Vergleich: Schon 1939 wurden laut Fahrplan 44 Züge pro Stunde (ab 5:50 Uhr) abgefertigt, als noch zahlreiche Lokwechsel nötig waren.[12]
  5. Winfried Kretschmann. Auch der spätere Ministerpräsident hatte im März 2011 für einen modernisierten Kopfbahnhof schon 52 Züge pro Stunde angegeben.[13]


Kapazität von Stuttgart 21: 32 Züge

Leistungsaussagen zu Stuttgart 21 in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung. Während der bestehende Kopfbahnhof ggü. den heute abgefertigten 38 Zügen pro Stunde noch Reserven bis zu einer Kapazität von rund 50 Zügen hat, ist Stuttgart 21 nur auf 32 Züge ausgelegt (mit den Arbeiten und Aussagen der Bahn-Gutachter belegt) und schon bei 32,8 Zügen in der Leistung begrenzt. Höhere Versprechungen waren unhaltbar oder ihre Fehler wurden schon von der Bahn bzw. ihrem Gutachter eingestanden. (Quellen zu den Zahlen sind in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung angegeben, Kritiker: blau, Befürworter: rot.)
Engstelle.png

Stuttgart 21 ist aber auf 32 Züge pro Stunde ausgelegt, das bestätigt der Planfeststellungsbeschluss zu PFA 1.1 und die zugrunde liegenden Gutachten. Der Bahnhof erreicht sogar schon bei maximal 32,8 Züge pro Stunde seine absolute Leistungsgrenze. Dieser Kapazitätswert wird über die gängige auch von den Bahngutachtern angewandte Kennzahl des Belegungsgrads bestätigt, durch Vergleiche mit ähnlichen Großbahnhöfen und durch die Abschätzungen der Korrekturen aufgrund der eingestandenen Fehler in den Simulationen mit hohen Leistungsaussagen. Bisher wird der Kapazitätswert von 32 Zügen pro Stunde auf 10 verschiedenen Wegen bestätigt, insbesondere aber auch mit den offiziellen Gutachten der Planfeststellung und den Richtigstellungen der Gutachter zu späteren Arbeiten.

  1. Auslegung von Stuttgart 21 auf 32 Züge pro Stunde. Das Betriebsprogramm, auf das Stuttgart 21 ausgelegt wurde, "Szenario A" hat 32 Züge pro Stunde in der Spitze (Heimerl 1997 Anl. 21-24).
  2. Absolute Leistungsgrenze bei 32,8 Zügen. Die praktische Leistungsgrenze von S21 liegt laut Aussage des Gutachters der Planfeststellung Prof. Schwanhäußer bei 32,8 Zügen pro Stunde (Schwanhäußer 1997 S. 58).
  3. Dimensionierung der Fußgängeranlagen auf die Reisenden aus 32 Zügen. Insbesondere die Vorgabe von 32 Zügen pro Stunde für die "Dimensionierung der Fußgängeranlagen" von Stuttgart 21 stellt klar, dass der Vorhabenträger nicht mehr als 32 Züge pro Stunde plante. Siehe Folgeabschnitt.
  4. Planfeststellung auf 32 bis 35 Gleisbelegungen pro Stunde. Die Planfeststellung der Leistungsfähigkeit gibt lediglich "32 bis 35 Gleisbelegungen" (= Züge) pro Stunde für Stuttgart 21 an (PFB 1.1 S. 204, VGH 2006 Rn. 59, Schwanhäußer 1997 S. 66).
  5. Vergleich mit Großbahnhöfen liefert 32 Züge. Der Vergleich über die Bahnsteiggleisbelegungsrate (Züge pro Gleis und Stunde) lieferte für Stuttgart 21 32 Züge pro Stunde. Insbesondere der andere Bahnhofsneubau auf der Magistrale Paris-Bratislava, Wien Hbf, wurde mit ebenfalls 8 Bahnsteiggleisen auf rund 32 Züge pro Stunde ausgelegt (Engelhardt 2011).
  6. Belegungsgrad rechtfertigt nur rund 31 Züge. Auch die etablierte Bahnhofsplaner-Kennzahl "Belegungsgrad" bestätigt diese Leistungsfähigkeit, wenn sie wie von den S21-Gutachtern Prof. Heimerl und Schwanhäußer aber mit praxisnahen Haltezeiten eingesetzt wird. Es ergeben sich etwa 31 Züge pro Stunde (siehe unten).
  7. Bahnhofsvergleich über Haltezeit und Leistung: 32 Züge. Der Vergleich mit hochbelasteten Großbahnhöfen über die zwei Parameter mittlere Haltezeit und Bahnsteiggleisbelegungsrate liefert erneut einen für S21 plausiblen Leistungswert von rund 32 Zügen pro Stunde (siehe unten).
  8. Fehlerkorrektur Machbarkeitsstudie 1994: 30 Züge. 1994 hatte schon Bahn- Gutachter Prof. Schwanhäußer die 35 Züge der Machbarkeitsstudie auf ein Äquivalent von rund 30 Zügen (10 Gleise für 35 Züge) korrigiert (Schwanhäußer 1994 S. 14 ff).
  9. Fehlerkorrektur Martin 2005: 30 Züge. 2013 relativierte Prof. Martin seinen "optimalen Leistungsbereich" von 42 bis 51 Zügen dahingehend, dass die "praktisch relevante Kapazität" eher am unteren Ende zu sehen ist. Dies ergibt, wenn Martins mittlere Haltezeit von 1,6 Minuten auf eine praxisnahe 5 Minuten korrigiert werden, einen Wert unter 30 Zügen (siehe unten).
  10. Fehlerkorrektur Stresstest 2011: ca. 30 Züge. Die Abschätzung der notwendigen Korrekturen für die verschiedenen leistungsüberhöhenden Fehler im Stresstest ergibt aktuell grob geschätzt rund 30 Züge pro Stunde für Stuttgart 21 (siehe unten).


Kapazität der Fußgängeranlagen: Reisende aus 32 Zügen.

Gedraengel.png

→ Hauptartikel: Stuttgart 21/Personenzugänge

Auch die Fußgängeranlagen wurden lediglich auf die Reisenden aus 32 Zügen pro Stunde "dimensioniert" (Durth Roos 1998 S. 14, Titel, Durth Roos 2009 S. 15, 14). Diese unzureichende Leistungsfähigkeit beschränkt die Leistungsfähigkeit des gesamten Bahnknotens, da der Zugverkehr konsequenterweise nicht die Verarbeitungskapazität der Fußgängeranlagen im Stuttgarter Hauptbahnhof übersteigen kann.

Selbst für diese niedrige Zugzahl sind die Fußgängeranlagen zu eng bemessen, insbesondere an den Engpässen auf den Bahnsteigen neben den Treppenaufgängen (→  Personenzugänge/Durth Roos). Im Katastrophenfall werden sie zur Todesfalle (→  Personenzugänge/Entfluchtung). Auch durch den derart begrenzten Zu- und Abfluss an Fußgängern wird Stuttgart Hbf zum Engpass im Bahnknoten.


Haltlose Versprechungen der doppelten Leistung oder doppelten Kapazität

Projektmagazin 2002: Doppelte Leistung.[14]
Projektmagazin 1998: Doppelte Leistung[15]
Doppelte Leistungsfähigkeit, also doppelte Kapazität, seit 2007 als Grundlage der Zustimmung der Öffentlichkeit, der Parlamente und Finanzierungspartner. Quelle: Fragen und Antworten 2007.[16]
Info-Pavillon Ulm: Doppelte Kapazität, zuletzt gesichtet 04.03.2015[17]
Luege.png

→ Hauptartikel: Stuttgart 21/Glaubwürdigkeit

Im Widerspruch zu der konsequenten Auslegung sowohl der Zuganlagen wie auch der Fußgängeranlagen auf lediglich 32 Züge/h wurde Stuttgart 21 mit dem hohen Leistungsversprechen einer doppelten Leistung bzw. Kapazität jahrelang massiv beworben und sogar in den Antrag auf Förderung durch die Europäische Kommission übernommen. Sie waren offizielle Verlautbarung zu Zeiten des Finanzierungsvertrags, der Schlichtung und der Volksabstimmung. Erst ab 2013 wurden diese unhaltbaren Versprechen im Stillen zurückgezogen.

  1. Doppelte Leistung. Im Marketing für das Projekt Stuttgart 21 wurde jahrelang in Projektbroschüren und Pressemitteilungen eine Verdopplung der Leistung gegenüber dem bestehenden Kopfbahnhof versprochen.[18][19][15][20][21][14] Dies entspräche gemessen an den rund 38 Zügen in der maßgeblichen Spitzenstunde, die 1996 zur Zeit der Planung bzw. die auch heute bzw. 2011 fuhren, einer zu fordernden Leistung von rund 76 Zügen pro Stunde.
  2. Doppelte Leistungsfähigkeit, doppelte Kapazität. In den Projektbroschüren ab 2007[22][23][16] sowie auch als "Bedingung" der Förderung von Stuttgart 21 durch die Europäische Kommission im Jahr 2008 wurde sogar die "doppelte Leistungsfähigkeit", also doppelte Kapazität zugesagt, verglichen mit dem Kopfbahnhof.[24] Dies entspräche ausgehend von 50 Zügen für den Kopfbahnhof einer Kapazität von 100 Zügen für S21.
  3. Die hohen Zusagen waren auch Basis der gesellschaftlichen Zustimmung. Diese exorbitant hohen Zusagen widersprachen den vorliegenden Gutachten-Ergebnissen, etwa dem Martin-Gutachten von 2005, das (wenn die 51 Züge als Kapazität interpretiert würden) nur ein Plus von 34 % ergab (Martin 2005 S. 47, 53, 55, 60). Die Verdopplung wurde dennoch weiter öffentlich beworben und blieb unkorrigiert, insbesondere auch als die politische Zustimmung zum Projekt S21 organisiert wurde: 2009 zum Abschluss des Finanzierungsvertrags, 2010 zu Zeiten der Parkräumung und der Schlichtung, 2011 zur Volksabstimmung.
  4. Rechenschwäche der Projektbetreiber zur Leistungsverdopplung. Zu Plausibilisierung der gravierenden Leistungserhöhung war verschiedentlich dieselbe "Milchmädchenrechnung" vorgetragen worden, sogar zuletzt erneut in der offiziellen Stellungnahme im Planfeststellungsverfahren:
    • In der Machbarkeitsstudie von 1995 wurde argumentiert, ein Kopbahnhof benötige die "doppelte" "Anzahl der Gleise".[25]
    • Technikvorstand Volker Kefer erläuterte 2010, ein Durchgangsbahnhof brauche nur die "Hälfte der Gleise".[26]
    • Projektvater Prof. Heimerl argumentierte 2011, es sei international unstrittig, dass ein Kopfbahnhof "doppelt so viele Gleise<7u> braucht".[27]
    • In ihrer offiziellen <u>Stellungnahme im Anhörungsverfahren zu PFA 1.3 argumentierte die Bahn mit einer Leistungsverdopplung durch doppelte Einfahr-Geschwindigkeiten und halbe Haltezeiten (DB 09.2015 S. 16).
Diese Rechnung geht jedoch so oder so nicht auf: Selbst wenn Durchgangbahnhöfe nur halb so viele Gleise benötigten würden oder pro Gleis die doppelte Leistungsfähigkeit hätten, dann bliebe bei einer Reduktion von 17 auf 8 Bahnsteiggleise immer noch ein Minus. Tatsächlich bringen jedoch Durchgangsbahnhöfe mitnichten eine Verdopplung der Leistungsfähigkeit. Die dieser Annahme zugrunde liegenden Modellüberlegungen (ein halbierter Durchgangsbahnhof entspräche zwei Kopfbahnhöfen) sind Milchmädchenrechnungen (Engelh. 09.2014 S. 20/21 Fußnote 49). Und auch der Erklärungsversuch der DB von 2015 mit der halbierten Belegungszeit ist schlicht unzutreffend. In einem fahrgaststarken Bahnhof wie Stuttgart Hbf wird die Haltezeit an der Kapazitätsgrenze vom Fahrgastwechsel vorgegeben und lässt sich für den Durchgangsbahnhof nicht halbieren. Die Ausfahrgeschwindigkeiten sind ohnehin praktisch gleich und die schnelleren Einfahrgeschwindigkeiten und teils kürzeren Wege bringen knapp eine halbe Minute pro Zug, wie auch 2010 schon ähnlich von Prof. Rössler in der Bundestagsanhörung ausgeführt.[28] Tatsächlich wird für Durchgangsbahnhöfe nur ein relativer Leistungsvorteil von 44 % beobachtet (Engelhardt 2011), in dem die schnelleren Einfahrzeiten schon enthalten sind. Wird für den Kopfbahnhof die Kapazität von 50 Zügen angenommen, ergeben sich somit für den Tiefbahnhof 1,44 × 50 × 8 / 17 = 33,8 Züge/h als zu erwartender Wert.
  1. Doppelte Leistung und Kapazität im Stillen aus dem Marketing entfernt. Nach Jahren der Kritik an der Werbung mit der Leistungsverdopplung (s.a. Engelhardt 2011) wurde zunächst im Januar 2013 dieses unhaltbare Versprechen in der Entscheidung der Europäischen Kommission vom Bundesverkehrsministerium (BMVBS) relativiert: Es hieß, die doppelte Kapazität sei lediglich ein "erwartetes Ergebnis" gewesen.[29] Im Februar 2013 wurde die Aussage der "doppelten Leistung" aus der Ausstellung im Turmforum des Stuttgarter Hauptbahnhofs entfernt. Es ist nur noch von "mehr" Zügen die Rede. Im Info-Pavillon in Ulm blieb die Kapazitätsverdopplung bis 2015 Teil der Ausstellung (Abbildung rechts), wurde dann aber im Zuge der Neugestaltung der Ausstellung entfernt.
  2. Behauptung der Verdopplung wird aber aufrecht erhalten. Trotz der stillen Rücknahme der Aussage im Marketing gab es keine offizielle Korrektur der bis dahin 15 Jahre lang getätigten Aussage.[30] 2014 in der Anhörung zu PFA 1.3 wurde sogar die Leistungsverdopplung erneut bekräftigt (DB 07.2014 S. 65), die Bahn stehe "uneingeschränkt zu früheren Aussagen", die aber "erläutert" werden müssten. In ihrer Stellungnahme von 2015 wird dann bekräftigt, dass sich "die Leistungsfähigkeit [...] in etwa verdoppelt" (DB 09.2015 S. 16) und mit dem obigen untauglichen Zeitargument begründet. In der Anhörung vor dem Stuttgart 21-Ausschuss des Gemeinderats am 26.10.2016 wurde dann vom Vorstand der Projektgesellschaft Peter Sturm die Behauptung unter erneutem Verweis auf das ungenügende Zeitargument bekräftigt:[31] "Und wir sitzen hier und sagen mit Fug und Recht, dass dieser Bahnhof tatsächlich perspektivisch deutlich die doppelte Leistungsfähigkeit hat als der heutige Kopfbahnhof."


Fehler in den bisherigen Gutachten – was bleibt, sind 32 Züge

Die der Planung zugrunde liegenden Gutachten sind insbesondere in ihren Ergebnisdarstellungen grob fehlerhaft und täuschend. Die geplanten Betriebsprogramme verfehlen das Wachstumsziel. Diese Diskrepanzen und einzelne nicht haltbare Annahmen sind schon ohne vertiefte Kenntnis der Bahntechnik erkennbar.


Heimerl 1997 – Methodische Fehler, verfehlte Leistungsvorgabe, schlechtgerechneter ITF

Lastkurve der Auslegung von S21 und des Fahrplans von 1996. Im neu gebauten Bahnhof sollten somit in der Planung für die Zukunft sowohl in der Spitze, wie in der Nebenzeit weniger Züge fahren, als im bestehenden Bahnhof zur Zeit der Planung. Dafür würden nachts, wenn der Verkehr normalerweise auf Null zurück geht, mehr Züge als am Mittag fahren.
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→ Hauptartikel: Leistung/Heimerl 1997

Prof. Dr. Gerhard Heimerl vom VWI der Uni Stuttgart, der "Vater" von Stuttgart 21, hatte in den von ihm entworfenen Betriebsprogrammen zur Auslegung von Stuttgart 21 nicht die geforderte Leistungsfähigkeit abgebildet (Heimerl 1997 II).

Methodische Fehler – Nur 2 Min. Halt und den Verkehr in die Nacht verlagert

Fehlende Angaben und Vergleiche verdeckten diesen Umstand, unzulässig kurze Haltezeiten und die Annahme von nicht geplanter Infrastruktur schönten die Leistungsfähigkeit.

  1. Auslegungsleistung 32 Züge nicht offengelegt. Der zentrale Wert der Auslegungsleistung wird nicht ausdrücklich genannt.
  2. Unbegründetes Urteil "optimal dimensioniert". Eine quantitative Begründung fehlt.
  3. Betriebsprogramm verfehlt das geplante Wachstum. Heimerl bildete das mit dem "Betriebsprogramm 2010+X, 2015" geforderte Wachstum nicht annähernd ab.
  4. Nachts mehr Züge als mittags. Die absurde Konsequenz: Um die Tageszugzahlen zu erreichen, müssten nachts mehr Züge als mittags fahren (Abb. rechts)!
  5. "Auftragsgemäß" nur niedrige Nachmittagsspitze betrachtet. Auf Anforderung des "Auftraggebers" wurde nur die weniger herausfordernde Spitzenstunde am Nachmittag betrachtet.
  6. Reduktion der Leerfahrten unbegründet. Es bleibt fraglich, wie damit der heutige Bedarf abgedeckt, bzw. zukünftig eine Auslastung erzielt werden kann.
  7. Haltezeiten von 2 Min. viel zu kurz. Die Haltezeiten, der größte Hebel für die Leistungsfähigkeit eines Durchgangsbahnhofs, wurden viel zu gering angesetzt.
  8. Vergleichsuntersuchung zu Haltezeiten methodisch falsch. Die Untersuchung zur Rechtfertigung der Haltezeiten ist methodisch falsch.
  9. Szenario E ist nicht relevant. Das Szenario E "erweitertes Angebot" mit bis zu 39 Zügen pro Stunde wurde schon 2006 vom VGH verworfen, da es auf der geplanten Infrastruktur nicht realisiert werden kann.

Verfehlte Leistungsvorgabe und zensiertes Gutachten

→ Hauptartikel: Stuttgart 21/Leistung/Heimerl 1997#Verfehlung_Planvorgabe

Heimerls Auslegungsbetriebsprogramm wurde schon ab 2012 als unzureichend identifiziert mit der unglaubwürdigen Konsequenz, dass mit seinem Betriebsprogramm nachts mehr Züge als mittags hätten fahren müssen, um das geforderte Betriebsprogramm 2010+X zu erfüllen. Durch welche methodischen Fehler im Gutachten das verschleiert wurde, war zuvor dargestellt worden. 2014 wurde erstmals nach der Plananhörung von 2003 eine Langfassung von Heimerls Auslegungsgurtachten öffentlich (Heimerl 1997_I+II), in der dokumentiert ist, dass Heimerl die Leistungsvorgabe aus der Planfeststellung offenbar ganz bewusst um 23 % verfehlt hatte. Heimerl hatte dies einerseits durch die unwissenschaftlich lückenhafte Ergebnisdarstellung systematisch verschleiert. Andererseits hatte er oder Vertreter der DB eine Kurzfassung dieses Gutachtens für das Planfeststellungsverfahren erstellt. Diese Fassung war bereinigt um die Bestandteile, die die Planverfehlung wie auch die auffällig niedrige Spitzenleistung der Bahnhofsauslegung von 32 Zügen/h offengelegt hätten

Schlechtrechnung des Integralen Taktfahrplans

→ Hauptartikel: Stuttgart 21/Leistung/Heimerl 1997#ITF_schlechtgerechnet

Seit 2018 wurde auch Teil 1 des Gutachtens von Heimerl et al. aus dem Jahr 1997, der sich mit dem Integralen Taktfahrplan (ITF) und Stuttgart 21 beschäftigt, auf WikiReal.org vertieft analysiert. Die Analyse zeigt, dass Heimerl den ITF in mindestens 25 Punkten systematisch schlechtgerechnet hatte.


Schwanhäußer 1997 – unvollständige und irreführende Ergebnisdarstellung

Planfeststellungsgutachten: S21 auf 32,8 Züge pro Stunde beschränkt. Stuttgart 21 ist allein aufgrund der geplanten Zuläufe (ohne Ausbau des Pragtunnels "P-Option") auf 32,8 Züge pro Stunde begrenzt. (Schwanhäußer 1997 S. 58).
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→ Hauptartikel: Leistung/Schwanhäußer 1997

Die Leistungsuntersuchung von Prof. Dr. Wulf Schwanhäußer (Schwanhäußer 1997) setzt auf den schon ungenügenden Betriebsprogrammen von Prof. Heimerl auf. Darüber hinaus widerspricht insbesondere die Ergebnisdarstellung den wissenschaftlichen Ansprüchen an Vollständigkeit und Korrektheit, wodurch ganz wesentlich der Leistungsrückbau im Planfeststellungsverfahren übersehen werden konnte.

  1. Betriebsqualität wg. falscher Heimerl-Szenarien ohne Bedeutung. Die Fehlannahmen in den Betriebsprogrammen von Prof. Heimerl machen die Untersuchung wertlos.
  2. Haltezeiten nicht korrigiert. Insbesondere die von Schwanhäußer selbst als zu kurz erkannten Haltezeiten wurden nicht korrigiert.
  3. Falschaussage: Szenario A wesentlich erhöhtes Angebot. Es heißt, Szenario A "stellt bereits eine wesentliche Erhöhung des Angebotes an Zügen gegenüber dem Istzustand dar". Das ist falsch.
  4. Ergebnisdarstellung unvollständig und irreführend. Die Ergebnisdarstellung genügt in keiner Weise wissenschaftlichen Standards:
Ergebnisdarstellung in 13 Punkten fehlerhaft, unvollständig oder irreführend. Der Leistungsrückbau wurde durch zahlreiche gravierende Mängel in der Zusammenfassung des Gutachtens systematisch verschleiert (Schwanhäußer 1997 S. 65/66).
    1. Irreführung durch Begriffswechsel von "Zügen" auf "Gleisbelegungen".
    2. Leistungsgrenze der 32,8 Züge verschwiegen.
    3. Auslegungsleistung von 32 Zügen nicht offengelegt.
    4. 35 Züge unbegründet und unplausibel. Die 35 Züge der Machbarkeitsstudie von 1994 werden nicht erläutert.
    5. Gegenüberstellung von Mittel- und Spitzenwerten irreführend.
    6. "Auftragsgemäß" nur niedrige Nachmittagsspitze betrachtet, auf Anforderung des "Auftraggebers".
    7. Vergleich mit dem Ist fehlt. Der Leistungsrückbau wäre offensichtlich geworden.
    8. Vergleich mit der Kapazität des Kopfbahnhofs fehlt. Dito.
    9. Vergleich mit der Wachstumsanforderung fehlt. So blieb Heimerls Unterdimensionierung verborgen.
    10. Erläuterung des Nachtverkehrs fehlt.
    11. Szenario E fälschlich als relevant dargestellt. Wie schon bei Heimerl.
    12. Diskussion der zu kurzen 2 Min. Haltezeit fehlt.
    13. "Optimale Bemessung" falsch. Im Ergebnis ist die abschließende Bewertung nicht zutreffend.

Schwanhäußer 2003 – unhaltbare und unbestimmte "Kapazitätsmehrung"

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→ Hauptartikel: Leistung/Schwanhäußer 1997#Schwanhäußer_2003

Die in der Planfeststellung berücksichtigte (PFB 1.1 S. 152, 154, 182, 192, 206) Stellungnahme von Schwanhäußer aus dem Jahr 2003 (Schwanhäußer 2003) ist im Ergebnis nicht belastbar:

  1. Überschlägige Kapazitätsmehrung um +178 % unzulässig: Fehler in mehreren Punkten: Szenario E, Zugverlängerungen und Doppelbelegungen.
  2. Anwendung von Spitzenfaktoren von 1,3 bis 1,6 unzulässig. Die "zusätzlichen Zügen in der Spitzenstunde" sind methodisch falsch begründet und wurden auch vom VGH 2006 nicht mehr herangezogen.
  3. Leistungssteigerung durch Ringverkehr. Die qualitativen Argumente tragen nicht und werden in der Praxis nicht beobachtet.
  4. Keine Festlegung auf Kapazitätswert. Der Stellungnahme fehlt ein quantitatives Ergebnis für die Kapazität.
  5. Ausreichende Bemessung falsch. Damit ist die Ergebnis-Aussage unzutreffend.


Martin 2005 – Methodische Fehler und Benachteiligung des Kopfbahnhofs

Prof. Martin: Von 51 über 42 zu weniger als 30 Zügen.: Korrektur der Kapazität durch Martin, sowie für die von ihm viel zu niedrig angesetzte Haltezeit von durchschnittlich 1,6 Minuten.
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→ Hauptartikel: Leistung/Martin 2005

Das Gutachten zur Leistungsfähigkeit von Prof. Dr. Ullrich Martin von 2005 (Martin 2005) mit einem "optimalen Leistungsbereich von 42 bis 51 Zügen pro Stunde" weist gravierende methodische Fehler auf. Die 51 Züge korrigierte Martin erst 2012 auf eine praktische Kapazität nahe 42 Zügen. Korrigiert für die mit 1,6 Min. viel zu kurzen Haltezeiten bleiben für die Leistungsfähigkeit nicht mehr als 30 Züge (Abb. rechts).

Ebenso entspricht der "auftragsgemäß" zu klein gewählte Untersuchungsraum, der im Gutachten verbliebene "Handlungsbedarf" und das zum Einsatz gekommene regelmäßige Betriebsprogramm nicht den anerkannten Regeln der Technik.

  1. Haltezeiten von 1,6 Min. zu kurz. Vgl. dazu die Annahme im Stresstest von 4,3 Minuten.
  2. "Auftragsgemäß" zu klein dimensionierter Untersuchungsraum. Die Ausblendung der Engpässe in den Zuläufen ist unzulässig.
  3. Verbleibender Handlungsbedarf beschrieben. Prof. Martin nimmt damit seinem Gutachten jeden Anspruch auf Belastbarkeit.
  4. Gleichmäßiges Betriebsprogramm. Das unrealistische Betriebsprogramm bevorteilt den Durchgangsbahnhof.
  5. Benachteiligung des Kopfbahnhofs. Martin selbst führt aus, wie der Kopfbahnhof in seiner Untersuchung systematisch benachteiligt wird.
  6. Nicht etablierte Methodik. Die von Martin angewandte Methodik ist noch nicht etabliert.
  7. Kapazität am unteren Ende des Leistungsbereichs, 42 statt 51 Züge, wie Prof. Martin Ende 2012 eingestand.
  8. Fehlerkorrektur ergibt unter 30 Züge. Ausgehend von den 42 Zügen ergeben sich bei Korrektur der 1,6 Min. Haltezeit über den Belegungsgrad weniger als 30 Züge.


Stresstest 2011 – Viele eingestandene Fehler, Leistung nur auf dem Papier

Die wesentlichen Fehler im Stresstest sind eingestanden. Überleitung von den 49 Zügen des Stresstests über verschiedene Fehlerkorrekturen auf aktuell rund 30 Züge pro Stunde. Darstellung der 14 wichtigsten Fehler aus der Diskussion mit der DB AG. Einzelne Fehler überhöhen die Leistung (gelbe Balken), andere täuschen nur über die wahre Qualität des Bahnhofs hinweg (blau). (Prinzip-Darstellung C. Engelhardt, derzeit ergeben sich korrigiert rund 30 Züge, im Nov. 2011 waren es rund 32 Züge, die Aktualisierung der Fehlerabschätzung läuft aber noch.)
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→ Hauptartikel: Stuttgart 21/Stresstest (muss noch aktualisiert werden)

Der sogenannte Stresstest weist eine große Zahl schon eingestandener Fehler auf. Dies sind überwiegend Verstöße gegen das als Grundlage der Simulation angegebene Regelwerk. Selbst die DB AG beruft sich zuletzt nicht mehr auf den Stresstest als Nachweis der Leistungsfähigkeit. Außerdem ist die Dokumentation des Stresstests unvollständig und er wurde nie in die Planfeststellung aufgenommen. Die DB AG vermag die vorgebrachte Kritik nicht zu entkräften und weicht entsprechenden Nachfragen systematisch aus. Sie gesteht lediglich ein, dass die von ihr veröffentlichten Daten des Stresstests unzutreffend waren.

Zu dem Stresstest zu Stuttgart 21 gab es nach dem Vorwurf, dass die Simulation mehrfach gegen die einschlägige Richtlinie verstößt (Stresst. Verst. 2011) eine Diskussion mit der Deutschen Bahn AG (DB AG) und der SMA und Partner AG (SMA) über das Landesverkehrsministerium (MVI), die im Frühjahr 2012 startete (Stresst. Prot. 2012, Stresst. Antw. 2012) und zuletzt in einen umfangreichen Fragenkatalog des Autors vom 27.05.2013 mündete (Engelh. 05.2013). Dessen Beantwortung verweigerte die DB im Herbst 2013.

  1. Fehler im Stresstest eingestanden. Im Folgenden werden zu den in der Diskussion befindlichen wesentlichen 14 Fehlern (Diskussionspunkt Nr. 9 ist kein Fehler) in verkürzter Form die Kernfragen bzw. -aussagen aus der bisherigen Diskussion entsprechend dem Stand des Fragenkatalogs wiedergegeben. Daran zeigen sich die leistungsüberhöhenden und über die Qualität des Bahnhofs hinwegtäuschenden Fehlannahmen:
    1. Betriebsqualität. Dass eigentlich für eine gute Betriebsqualität Premiumqualität, d.h. Verspätungsabbau, angestrebt werden muss, wird sowohl vom Projektleiter des Stresstests,[32] als auch von Prof. Martin,[33] als auch von der TU Dresden bestätigt (TU Dresden 2013 S. 14). Die Auslegung eines Bahnhofsneubaus auf einen Verspätungsaufbau von bis zu 1 Minute pro Zug ist nicht zulässig. Außerdem kann diese 1 Minute nicht sowohl Ober- bzw. als auch Untergrenze der risikobehafteten Betriebsqualität sein, wie von der DB AG widersprüchlich ausgesagt (Engelh. 05.2013 Frage 1.a, Stresstest 2011 S. 23, Stresst. Prot. 2012 S. 7). Die TU Dresden bestätigt umfassend die Kritik an diesem Punkt in vielen Detailaspekten: Die "wirtschaftlich optimale" Betriebsqualität kann nicht die gute Betriebsqualität ersetzen, die Grenze zur mangelhaften Qualität (1 Min.) wurde verschoben (TU Dresden 2013 S. 14), echte Störungen fehlen und das Konzept des Verspätungsaufbaus nur bedingt anwendbar (S. 15), für Neubaumaßnahmen ist "Premiumqualität" zu fordern, ein Verspätungsaufbau ist hier eigentlich nicht zulässig (S. 16).
    2. Gekappte Streckenauswertungen. Die DB AG gestand ein, die Strecken tatsächlich nur so weit ausgewertet zu haben, wie noch eine wirtschaftlich optimale Betriebsqualität erhalten wird (Stresst. Richt. 2011 S. 3, Stresst. Antw. 2011 S. 3). Nach der Richtlinie ist es aber nicht zulässig, die Strecken nur teilweise zu bewerten. Auf diese Weise wurden vor der Öffentlichkeit einige risikobehaftete und mangelhafte Strecken nicht als solche ausgewiesen.
    3. Unrealistische Lastkurve. Die DB AG gestand ein, in Stunde 8 (der Stunde nach der Spitzenstunde, die für den Abbau von Verspätungen der Spitzenstunde entscheidend ist), zu wenige Züge geplant zu haben (Stresst. Prot. 2012 S. 10). Es fehlen rund 5 Züge (Engelh. 05.2013 Frage 3.a), mit denen sich eine deutliche schlechtere Betriebsqualität ergeben hätte. Außerdem argumentiert die DB AG, es komme nur auf die Ankünfte an (Stresst. Richt. 2011 S. 11). Dabei ist auch und gerade am Morgen Bedarf für eingesetzte Züge, die jeweils nur eine Abfahrt liefern, aber den Bahnhof auch voll belasten. Diese Züge können nicht einfach im Interesse einer Entlastung der Simulation herausgelassen werden.
    4. Fehlende Belegungsgrade. Obwohl die Richtlinie fordert, Belegungsgrade auszuweisen, behauptet die DB AG, daran nicht gebunden zu sein (Stresst. Prot. 2012 S. 11, 13), ohne jedoch die betreffende Passage der Richtlinie nennen zu können (Engelh. 05.2013 Frage 4.a). Sie verteidigt sich, in früheren Untersuchungen Belegungsgrade ausgewiesen zu haben (Stresst. Richt. 2011 S. 6), als die Bahnhofsbelastung allerdings viel niedriger war. Hätten sie bei der hohen Zugzahl von 49 Zügen und einer mittleren Haltezeit von 5,3 Min. den Belegungsgrad ausgewiesen, wäre die Überlastung unmittelbar ersichtlich geworden.
    5. Gekappte Haltezeitverlängerungen. Die DB AG gesteht ein, nicht die in der Richtlinie vorgeschriebene Verteilung der Haltezeitverlängerungen umgesetzt zu haben. Sie hat die hohen (herausfordernden) Verspätungswerte durch niedrigere (leicht kompensierbare) ersetzt (Stresst. Prot. 2012 S. 12). Die DB AG behauptet, die Mittelwerte blieben dabei erhalten, obwohl der Auditor SMA das Gegenteil festgestellt hat: Durch die Kappung werden "die angegebenen Mittelwerte nicht komplett in das System eingebracht".[34]
    6. Optimistische Verspätungsniveaus. Die DB AG setzte etwa für die S-Bahn bei der 3-Min.- Verspätungsgrenze einen Pünktlichkeitsgrad von über 98 % an (Audit 2011 SI-05 S. 5 / Bl. 160), während die veröffentlichten Durchschnittswerte für die Hauptverkehrszeit 2009 bei 82,3 % lagen[35], 2010 bei 76,4 % und 2011 bei 80,7 %[36]. Die DB AG konnte diese Diskrepanz nicht auflösen.
    7. Vergleichssimulation. Die DB AG behauptet, keinen Vergleich mit dem Kopfbahnhof vornehmen zu müssen (Stresst. Prot. 2012 S. 13), obwohl die Richtlinie das für die im Stresstest erfolgte Ermittlung von Leistungsfähigkeitskenngrößen vorschreibt (Engelh. 05.2013 Frage 7). Die Simulation des Kopfbahnhofs mit gleichermaßen günstigen Annahmen hätte für dessen Leistungsfähigkeit mutmaßlich enorm überhöhte Werte ergeben und somit die Praxisferne der Prämissen offenbart.
    8. Fahrzeitüberschüsse. Die DB AG bzw. SMA gestehen ein, 100 % der Bauzuschläge zum Verspätungsabbau genutzt zu haben, obwohl die Richtlinie nur 50 % zulässt (Stresstest Audit 2011 SI-04 S. 1/2, Stresst. Prot. 2012 S. 14). Die DB argumentiert damit, dass sie dafür den Regelzuschlag nicht verwendet hat. Dieser ist aber ohnehin nicht von der Richtlinie für den Verspätungsabbau zugelassen. Die Bahn argumentiert also sinngemäß: Ja es wurde ein unerlaubter Zeitanteil verwendet. Aber dafür wurde ein anderer unerlaubter Zeitanteil nicht verwendet (Stresst. Antw. 2011 S. 6). Bahn und SMA verweisen außerdem auf eine nicht bekannte interne "Anwenderhandreichung KNS", die das Vorgehen rechtfertigen soll. Eine solche unbekannte Veröffentlichung, die offenbar fehlerhaft ist, da im Widerspruch zur Richtlinie, kann nicht als allgemeine Rechtfertigung dienen.
    9. [Dieser Aufzählungspunkt betrifft kein Element der Stresstest-Simulation, sondern den Vorwurf des Betrugs durch die zahlreichen Richtlinienverstöße (Engelh. 11.2011, Stresst. Richt. 2011), der bis heute fortbesteht und durch die Fehler-Eingeständnisse an Relevanz noch hinzugewonnen hat.]
    10. Sensitivitäten. Im Stresstest mehrere Parameter gleichzeitig viel zu günstig gewählt. In den sogenannten "Sensitivitäten" wurden dann jeweils lediglich einer auf einen realistischen Wert gesetzt. Dies ist aber nicht zulässig, da die Simulation durchgängig mit realistischen Parametern durchgeführt werden muss. Die Bahn behauptet, im finalen Simulationslauf alle Korrekturen berücksichtigt zu haben (Stresst. Prot. 2012 S. 15). Das trifft nicht zu, da wesentliche Korrekturen nicht enthalten sind (wie z.B. die 75 % der Fahrzeitüberschüsse) (Engelh. 05.2013 S. 9).
    11. Neue Infrastruktur. Die Auswertung des Verspätungsverlaufs selbst in der optimistischen Grundvariante des Stresstests zeigt, dass die mit Stuttgart 21 gebaute neue Infrastruktur deutlich mehr Verspätungen aufbaut als die Altstruktur (Engelh. 07.2012 S. 11).[37] Damit ist die gegenteilige Aussage von Bahnvorstand Dr. Volker Kefer in der Stresstest-Präsentation[38] sowie in der Stellungnahme der Bahn (Stresst. Richt. 2011 S. 4) unzutreffend. Die DB AG nimmt zu dieser Kritik nicht Stellung.
    12. Haltezeiten zu kurz. Die planmäßige Haltezeit im Stresstest für den Fern- und Regionalverkehr mit durchschnittlich 5,3 Minuten erscheint vertretbar. Aber die Mindesthaltezeiten, auf die der Halt im Verspätungsfall verkürzt werden kann, wurden viel zu kurz angesetzt. Hier wurden 1,5 Min. für den Regionalverkehr und 2,5 Min. für den Fernverkehr gewählt. Im Mittel aller Züge ergeben sich 1,75 Minuten. Dagegen plädierte Prof. Schwanhäußer schon 1994 aufgrund des "starken Fahrgastwechsels" für eine Mindesthaltezeit von im Mittel 3 Min. (Schwanhäußer 1994 S. 61). Bei der S-Bahn sind auch die planmäßigen Haltezeiten zu kritisieren. Hier wird die Kritik von der TU Dresden gestützt, die statt der 20 bis 30 Sek. des Stresstests eher 30 bis 40 Sekunden als realistisch ansieht, und bei Gepäck noch einmal mehr (TU Dresd. 2013 S. 11).
    13. Verspätungsabbau falsch. Es werden mehrere Fehler im Verspätungsabbau kritisiert (Engelh. 05.2013 S. 11). Die größte Wirkung hat dieser Punkt: Entsteht bei der Abfahrt eine Verzögerung, bspw. durch eine klemmende Tür, dann geht die Simulation von einer längeren Haltezeit aus, die sie unmittelbar auf die Mindesthaltezeit kürzt. Dadurch wird die Verspätung während dem Halt abgebaut, obwohl sie erst am Ende des Halts entstanden ist. Der Zug hält in diesem Fall also kürzer, weil er die Verspätung am Ende des Halts voraussieht, was natürlich nicht zulässig ist.[39]
    14. Modellunschärfe RailSys. Die Simulationssoftware RailSys bildet die Signalstellung nicht realitätsgetreu ab. Das Ausfahrsignal wird erst zur verspäteten statt zur geplanten Abfahrt grün geschaltet, so dass nachfolgende Trassen deutlich weniger für andere Züge blockiert sind. Dies würde aber voraussetzen, dass die Verspätungen vorausgesehen werden. Landesverkehrsminister Hermann hat den Fehler bestätigt, hält seine Wirkung aber für gering.[40] Ebenso bestätigt die DB AG die "Modellunschärfe", ihr ist "die Funktionsweise von railsys hinsichtlich der Signalfahrtstellung bekannt". Sie hält lediglich den Effekt für gering (Stresst. Prot. 2012 S. 2, 4).
  2. Die DB AG relativiert die bisherigen Fehler-Eingeständnisse nicht. Das MVI teilte zuletzt mit, dass DB AG und SMA offenbar von einer Beantwortung des Fragenkatalogs mit dem obigen Stand der Argumente absehen wollen. "SMA und DB haben mitgeteilt, keine Veranlassung zu sehen sich nochmals zu äußern. Die DB hat ein entsprechendes Schreiben angekündigt, das bislang noch nicht eingegangen ist."[41] Indem die bisherigen Eingeständnisse von Fehlern im Stresstest nicht relativiert werden, können sie als eingestanden angesehen werden.
  3. Fehlerkorrektur auf rund 30 Züge. Die Abschätzung der Fehlerkorrektur lieferte im Jahr 2011 rund 32 Züge. Der Zwischenstand der laufenden Aktualisierung dieser Abschätzung (Abb. oben) liegt bei rund 30 Zügen. Dies ist in guter Übereinstimmung mit dem Vergleich mit anderen hochleistenden Knotenbahnhöfen (siehe unten).

Engelhardt hatte den Stresstest ab 2011 sehr häufig öffentlich wie auch in amtlichen Verfahren als den „größten technisch-wissenschaftlichen Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte“ bezeichnet[42] (der wohl erst 2015 vom Diesel-Skandal überboten wurde) und hat diese breit vermarktete[43] Aussage auch nicht zurückgenommen. Vorstand und Aufsichtsrat ließen diesen schweren Vorwurf bis heute auf dem Unternehmen sitzen und unterließen eine Klage.[44]

Im Anhörungsverfahren zu PFA 1.3 vermochte die DB Netz AG keinen der Kritikpunkte nachvollziehbar in der Sache zu entkräften. Den Vorhalt, 2012 in der Diskussion mit dem Landesverkehrsministrium die wesentlichen Fehler schon faktisch eingestanden zu haben, konnte sie ebenfalls nicht ausräumen.

Kritik von Prof. Hansen 2017

Zitat aus (Hansen 2017 S. 328). Der renommierte Experte für Bahnkapazität leistet sich ein Ausrufezeichen: Die Leistungsfähigkeit im Stresstest ist "viel zu optimistisch!" (Hervorhebung WikiReal)
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Im Januar 2017 wurde ein Fachartikel zur Kapazität von Stuttgart 21 in einem angesehenen Journal von einem der international renommiertesten Experten für die Kapazität von Eisenbahninfrastruktur veröffentlicht (Hansen 2017).[45] Prof. Dr. Ingo Hansen von der TU Delft[46] hatte zuvor diese Arbeit auf der auf der "14. World Conference of Transport Research 2016" in Shanghai vorgetragen. Er spricht dem Stresstest ab, einen zutreffenden Leistungsnachweis zu führen, und leistet sich eines der in wissenschaftlichen Artikeln ganz seltenen Ausrufezeichen: „Somit ist die von den Stresstestsimulationen berichtete Leistungsfähigkeit viel zu optimistisch verglichen mit den praktischen Erfahrungen!" (S. 328). Hansen kritisiert zahlreiche Details der Simulation und bestätigt damit wesentliche Punkte der auch von WikiReal seit Jahren vorgebrachten Kritik an regelwidrigen Parametern. Hansen geht in seiner Kritik teilweise noch weiter und hält selbst die Richtlinien-Vorgaben für unrealistisch und korrekturbedürftig:

  1. Zu kurze Haltezeiten. Hansen kritisiert zu kurz angesetzte Haltezeiten insbesondere gegenüber den realen Verhältnissen vor Ort (S. 329 Punkt 6). Das bestätigt obigen Kritikpunkt 12.
  2. Verspätungsverteilung unrealistisch. Die in der Simulation eingesetzten Verspätungen werden als "ziemlich kurz" ("rather small") kritisiert (S. 329). Sie seien nicht an der Realität im fraglichen Streckennetz validiert worden. Die LEIDIS-Daten seien nicht als Referenz geeignet. Das bestätigt auch die obigen Kritikpunkte 5 und 6.
  3. Übertriebene Fahrzeitreserven. Hansen kritisiert übertrieben hoch angesetzte Fahrzeitreserven ("very generous running time ... margins"). Das bestätigt obigen Kritikpunkt 8.
  4. Größe der "mittleren Verspätung pro Zug" allein unzureichend. Insbesondere zweifelt Hansen an, dass die Schlüsselgröße der "Verspätungen pro Zug" allein ein ausreichendes Maß für die Betriebsqualität sein kann (S. 329 vor Punkt 6). Hansen fordert, weitere Verpätungskennzahlen zu prüfen. Und er fordert auch ausdrücklich die Darstellung von Belegungsgraden ("track occupation", S. 329 Punkt 6). Das bestätigt obigen Kritikpunkt 4.
  5. Plausible Belegungsgrade bestätigt. Hansen zitiert die Heimerl genannten Belegungsgrade von bis zu 52 % (S. 320 Abschnitt 4.1), ohne diese später als extrem niedrig einzustufen. Demnach sieht auch Hansen in diesem Bereich tendenziell eine Obergrenze für die Infrastrukturnutzung. Vgl. → Leistung#Belegungsgrad.
  6. Extrem kurze Zugfolgezeiten. Hansen kritisiert auch die mit unter 2 Minuten extrem kurz angesetzten Zugfolgezeiten ("very short mean minimum headway times"), die heute noch nicht praktisch machbar seien (S. 328).
  7. Fehlende Kalibrierung an der Realität. Hansen kritisiert die fehlende Kalibrierung des Simulations-Programms: "The synchronous microsimulation model applied for the network in Stuttgart or else, would need to be calibrated in order to verify its reliability and accuracy." Damit bestätigt er die fehlende Vergleichssimulation, also obigen Kritikpunkt 7.
  8. SMA-Audit zweifelhaft. Hansen schließt, dass – trotz der unrealistischen Parameter wie Verspätungsverteilung und zu kurzen Haltezeiten – "dennoch" SMA die Gültigkeit der Kapazitätsermittlung durch die DB bestätigt hat ("Nevertheless, the Stress test audit report (SMA, 2011) confirmed the validity of the capacity estimation"). Damit zieht Hansen auch das Audit in Zweifel und bestätigt tendenziell die Kritik an dem Audit der SMA → Stresstest/Kritik an SMA.
  9. Stresstest viel zu optimistisch. Hansen bestätigt mit dem eingangs zitierten Urteil ("much too optimistic", S. 328) die bisherige Kritik im Ergebnis. Somit kann der Stresstest nicht als Nachweis einer Kapazität von 49 Ankünften pro Stunde in hinreichender Betriebsqualität angesehen werden.

Vor der Kritik am Stresstest stellt Hansen die von Heimerl und Schwanhäußer gewählten Verfahren zur Bemessung von Stuttgart 21 vor. Hansen bestätigt auch hier wesentliche der von WikiReal genannten Kritikpunkte:

  1. Zu kurze Haltezeiten. Auch hier kritisiert Hansen (zu kurz) angesetzten Haltezeiten als "kritisch" (S. 317). Er kritisiert, dass eine "Verifikation" an vergleichbaren Bahnhöfen fehlt (also mit vergleichbar hohem Fahrgastwechsel) (S. 328).
  2. Zu hohe Fahrzeit-Zuschläge. Neben den Haltezeiten führen laut Hansen auch die zu hoch angesetzten "running time supplements" zu einer Verfälschung der Betriebsqualität.
  3. Fehlende Haltezeiten-Kritik Schwanhäußers. Hansen hebt hervor, dass Schwanhäußer die (zu) niedrigen "nominellen" Haltezeiten nicht kritisiert hatte und sie sogar "realistisch" nannte (S. 321).

Hansen stellt die existentielle und für eine wissenschaftliche Arbeit ungewöhnlich politische Frage zu dem Projekt (S. 317 vor Abschnitt 3):

"Die Frage ist, wie eine starke Allianz von Wissenschaftlern, Politikern und Bahn-Managern den wachsenden öffentlichen Widerstand gegen dieses Projekt unterliefen, und zwar so weit, dass ein derart großes Eisenbahn-Infrastruktur-Projekt umgesetzt wurde, dessen finanzielle und volkswirtschaftliche Kosten seit wenigstens 5 Jahren bekanntermaßen viel höher sind als der erwartete Nutzen?"


Verfahrensmängel: Blinde Umsetzung trotz fehlender Leistungsfähigkeit

Auch der VGH hatte lediglich 32 Züge bestätigt

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In den zwei zentralen Urteilen des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (VGH) wurde jeweils als Kapazität von Stuttgart 21 kein Wert wesentlich höher als 32 Züge/h bestätigt. Zuletzt, 2014, wurde lediglich die Rechtskraft des Urteils von 2006 bestätigt und ausdrücklich offengelassen, ob das damalige Urteil, das eine "ausreichende und zukunftssichere Bemessung" des Bahnhofs bestätigte, rechtmäßig war.

Der VGH hatte schon in seinem Urteil vom 06.04.2006 (VGH 2006[47]) faktisch den Leistungsrückbau durch Stuttgart 21 bestätigt mit einer Bemessung für "32 bis 35 Gleisbelegungen pro Stunde", aber nicht als solchen erkannt. Ursache waren die täuschenden Ergebnisdarstellungen in den entsprechenden Gutachten zur Leistungsfähigkeit, in denen wesentliche Angaben fehlten oder unrichtig bzw. irreführend dargestellt worden waren. 2014 wurde vom VGH dann lediglich die Rechtskraft dieser Entscheidung bestätigt, nicht die Rechtmäßigkeit, bzw. ausreichende Leistungsfähigkeit des Projekts (VGH 2014)[48]. Es wurde ausdrücklich offen gelassen, ob die Entscheidung nicht rechtswidrig ist, aber eine unrechtmäßige Enteignung vermag laut Auffassung des Gerichts, die Rechtskraft nicht zu durchbrechen. Dass die geforderte verkehrliche Verbesserung tatsächlich nicht erreicht werden kann wurde dabei faktisch bestätigt mit dem Hinweis auf die Kapazität des Tiefbahnhofs von 32 Zügen/h und die Kapazität des Kopfbahnhofs von 50 Zügen. In dem Urteil wird hieraus jedoch kein Rückschluss gezogen, weder im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit noch auf den Schaden für das Gemeinwohl (Leitsatz, Rn. 42-48, 55).


PFA 1.3-Anhörung 2014-2015 – Debakel der Bahn und fehlende Antworten

→ Hauptartikel: Stuttgart 21/Anhörung PFA 1.3

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Im Rahmen des Erörterungsverfahrens zu PFA 1.3 des Projekts Stuttgart 21 vermag die Bahn die Kritik an der Planrechtfertigung des Projekts nicht auszuräumen, insbesondere in Bezug auf die Kritik an der Leistungsfähigkeit bleibt sie nachvollziehbare Antworten in der Sache bis zuletzt schuldig.

Als Antwort auf die Einwendung des BUND Regionalverband Stuttgart vom 19.12.2013[49] reichte die Bahn am 25.07.2014 beim Regierungspräsidium Stuttgart eine 100-seitige Stellungnahme[50] ein.

Der Stellungnahme der Bahn folgte noch vor der mündlichen Anhörung der vom BUND am 29.09.2014 eingereichte sogenannte "Nachforderungskatalog" (kurz: Nachf.).[51] Dort ist das Ergebnis der Analyse der Stellungnahme (Engelh. Nachf. S. 2): "Der Vorhabenträger vermochte keinen einzigen der Kritikpunkte auszuräumen." Dies wird in dem Dokument in 213 Anträgen und den entsprechenden Erläuterungen belegt.

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Das Regierungspräsidium Stuttgart hatte den skandalösen Abbruch der Anhörung zur Leistungskritik am 07.10.2014 damit gerechtfertigt, dass die Bahn der Beantwortung dieses Nachforderungskatalogs zugestimmt hatte und die Anhörung auf diese Weise "schriftlich" fortgeführt würde. Dieses Vorgehen war in der mündlichen Verhandlung mehrfach so vom Regierungspräsidium gefordert und von der Bahn bestätigt worden.[52]

Dieser Stand der Diskussion ist auch in dem renommierten Fachjournal "Eisenbahn-Revue International", Januar 2015 veröffentlicht worden (ERI 01/2015[53]). Hier ist der Verlauf der Diskussion in der Anhörung bis zu deren Abbruch, der schon als "Debakel" für die Bahn bezeichnet worden war,[54] in den Kernpunkten wiedergegeben worden. Die Vertreter der Bahn hatten sich in Widersprüche und unhaltbare Aussagen verstrickt sowie zu wesentlichen Kritikpunkten passen müssen. Die in der ERI zitierten Aussagen aus der Anhörung finden sich gleichlautend im offiziellen Wortprotokoll der Anhörung[52] wieder. Bis heute gibt es keine fachliche Entgegnung zu dieser Darstellung und damit auch keine wissenschaftlich dokumentierte Entkräftung der Leistungskritik.

In der 100-seitigen Stellungnahme waren Daten des Stresstests veröffentlicht worden, nach denen diese Simulation unfahrbar war und somit so gar nicht stattgefunden haben konnte. Darüber hinaus wurden auch weitere methodische Fehler faktisch eingestanden, insbesondere die Unterschreitung der Richtlinienvorgaben und der Vereinbarungen mit dem Land Baden-Württemberg zu den Haltezeiten (Engelh. 09.2014 S. 55 ff, ERI 01/2015). Fast ein Jahr blieb die Bahn jede Antwort auf den Nachforderungskatalog schuldig.

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Erst am 02.09.2015 reichte sie bei dem Regierungspräsidium Stuttgart eine neue Stellungnahme, datiert auf den 14.08.2015 ein.[55] Auch diese Stellungnahme vermag die Kritik nicht zu entkräften. Der Großteil der Anträge blieb in diesem Text unbearbeitet, was teils durch summarische Antworten verdeckt wurde. Der Text enthält zahlreiche neue unzutreffende Tatsachenaussagen und Unterstellungen. Insbesondere wurden die schon zuvor eingestandenen Fehler im Stresstest auch jetzt nicht entkräftet. Nicht zuletzt hatte die Bahn auch ein knappes Jahr lang das Regierungspräsidium, die Einwender und die Öffentlichkeit über die korrekten Stresstest-Daten im Unklaren gelassen, trotz der im Herbst angemerkten Unstimmigkeiten (Engelh. 09.2014). Mit der neuen Stellungnahme präsentiert sie zum Stresstest vollkommen neue Daten. Diese sind jedoch unvollständig,[56] so dass und die Fragen von Belegung und Fahrbarkeit des Stresstests nicht mehr abschließend geprüft werden können. Damit versetzt die Bahn das Anhörungsverfahren in diesem Punkt auf den Stand vor dem 25.07.2014. Bisher will das Regierungspräsidium keine Einwendung zur Frage der Leistungsfähigkeit mehr zulassen.


4. Bürgerbegehren 2015 – Ablehnung trotz Eingeständnis des Rückbaus

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→ Hauptartikel: Stuttgart 21/Leistung/4. Bürgerbegehren

Der Stuttgarter Gemeinderat wies am 02.07.2015 das 4. Bürgerbegehren (BB) zum Leistungsrückbau als rechtlich unzulässig ab. Die Entscheidung basiert auf zahlreichen unrichtigen und unvollständigen Angaben.

Grundlage war das in vielen Punkten unrichtige Gutachten von Prof. Dr. Christian Kirchberg aus Karlsruhe,[57] das auf zahlreichen unrichtigen und unvollständigen Angaben beruht[58]:

  1. Überzogene Ansprüche an die Begründung. Die Ansprüche an den Begründungstext des Bürgerbegehrens willkürlich hoch angesetzt, entgegen der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (VGH). Unzulässig werden die Maßstäbe eines Kündigungsschreibens angelegt. Tatsächlich sind Gegenstand und Argumente des Bürgerbegehrens zutreffend und hinreichend bezeichnet.
  2. 50 % Wachstum keine falsche Tatsachenbehauptung. Die Erhöhung des Zugangebots um ca. 50 % ist sehr wohl im Finanzierungsvertrag vereinbart und im Bürgerbegehren korrekt zitiert, auch wenn über die Interpretation diskutiert werden kann.
  3. Die Belege für objektiv nicht gegebenen Rückbau sind untauglich. Die VGH-Entscheidungen bestätigten vielmehr die geringe S21-Kapazität von nur 32 Zügen/h, zu den Simulationen von Prof. Martin und dem Stresstest wurden die wesentlichen Fehler faktisch eingestanden, in der Diskussion über das MVI und der Anhörung zu PFA 1.3 ist die Betreiberseite bis heute die Entkräftung der Kritik schuldig bzw. der Vorhalt, entscheidende Fehler faktisch eingestanden zu haben, nicht sachlich entkräftet.
  4. Wesentliche Argumente (ein Großteil der Begründung) wurden unzulässig ausgeblendet. Es wird nicht eingegangen auf die klare Gutachteraussge von der Leistungsgrenze bei 32,8 Zügen/h und vor allem vollkommen die 2. unabhängige Begründung des Rückbaus durch die Unterdimensionierung für die Fußgänger übergangen.
  5. Falschaussagen zu wesentlichen Belegen der Leistungsfähigkeit. U.a.: Der Stresstest sei von SMA durchgeführt worden, die Kritik sei in der Diskussion mit dem MVI einvernehmlich widerlegt worden. Es ist fraglich, ob der Gutachter sich überhaupt mit den von ihm angeführten Vorgängen und Dokumenten auseinandergesetzt hatte.
  6. Unaufgelöste Widersprüche. Ist 32 nicht weniger als 38 und als 50? Der VGH wird mit der S21-Kapazität von 32 Zügen/h zitiert, ohne die Diskrepanz gegenüber den 38 Zügen des aktuellen Bedarfs sowie gegenüber den vermeintlichen "deutlichen Kapazitätsreserven" aus den Untersuchungen des Stresstests (49 Züge/h) und von Prof. Martin (51 Züge/h) zu erklären. Das Gutachten ist damit in sich widersprüchlich.
  7. Verfristung nicht einschlägig. Die vom Gutachter verlangte Einhaltung einer 6-Wochen-Frist ist nicht einschlägig. Und wird später auch von der Stadt relativiert.
  8. Selbst die für Stuttgart 21 günstigste Abschätzung bestätigt den Leistungsrückbau. Auch in der Betrachtung etwa allein von Ankünften ist der Kapazitätsrückbau unzweifelhaft und die vertragliche geforderte "Verbesserung des Verkehrsangebots" nicht gegeben.
  9. Die Honorierung dieses Gutachtens ist nicht gerechtfertigt. Die Auslassungen und Fehlbewertungen sind so gravierend, dass eine sachliche Entscheidungsgrundlage der Gemeinderatsentscheidung nicht gegeben ist und in Zweifel steht, ob eine Honorierung dieses Gutachtens durch die Stadt überhaupt gerechtfertigt ist.
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Im Fazit ist keiner der vermeintlichen Mängel in der Begründung des Bürgerbegehrens haltbar und vor allem bleibt aber die vom VGH und vom Gutachter bestätigte S21-Kapazität von 32 Zügen in der Spitzenstunde deutlich hinter dem aktuellen Verkehr von mindestens 38 Zügen zurück, so dass der Leistungsrückbau unzweifelhaft selbst nach Aussage des Gutachters faktisch gegeben ist.

Zu dem Gutachten kommen noch die zahlreichen unrichtigen Tatsachenaussagen in Beschlussvorlage und dem Bescheid der Stadt Stuttgart sowie in den Aussprachen des Gemeinderat im Verwaltungsausschuss am 01.07. und im Plenum am 02.07.2015 hinzu:[59]

  1. Fehlerhaftes Gutachten als Basis. Beschlussvorlage, Gemeinderat und Bescheid stützen sich auf das unrichtige und unvollständige Gutachten von Prof. Kirchberg.
  2. Weitere Fehler in der Beschlussvorlage. Hier heißt es, Erkenntnisse für den Rückbau seien nicht genannt, dabei ergibt das zwangsläufig aus der Begründung (32 < 38)! Auch wird unrichtig unterstellt, das 4. BB verfolge ein "rechtwidriges Ziel" wie auch eine Leistungsvereinbarung basierend auf integral vertakteten Zügen. Falsch wird behauptet, die Landesregierung hätte den Stresstest akzeptiert, was nicht belegbar ist, und die im 4. BB angeführte Leistungskritik sei lange bekannt. Die Kritik wurde in dieser Form erst nach der Schlichtung aufgedeckt und in wesentlichen Punkten erst kurz vor Start des 4. BB bekannt.
  3. Weitere Fehler im Bescheid der Stadt. Es heißt hier darüber hinaus, es sei kein Anhalt für den Schaden am Gemeinwohl genannt, dabei ergibt sich auch das unmittelbar aus dem Rückbau (32 < 38)!

Im Gemeinderat wurden weitere unrichtige Tatsachenaussagen zur Begründung gemacht:

  1. Der Finanzierungsvertrag zu S21 sei zu "miserabel" um gekündigt werden zu können. Dabei ist die vereinbarte "Verbesserung des Verkehrsangebots" unzweifelhaft nichg gegeben.
  2. Ausreichende Leistungsfähigkeit vom VGH bestätigt. Der VGH hatte jedoch zuletzt 2014 nur die Rechtskraft seines früheren Urteils, nicht dessen Rechtmäßigkeit bestätigt, und schon gar nicht 2014 bestätigt, dass die Leistungsfähigkeit ausreicht. Vielmehr wurde die S21-Kapazit von 32 Zügen/h und damit der Rückbau ausdrücklich bestätigt.
  3. Falscher Bezug auf Taktverkehre. Auch hier hieß es falsch, das Wachstum von 50 % im Finanzierungsvertrag beziehe sich nur auf Taktverkehre.
  4. Rechtswidriges Ziel. Mit der Falschaussage, das Bürgerbegehren verfolge ein "rechtswidriges Ziel" wurde insbesondere auch die Verweigerung des Rederechtsw für die Vertrauensleute begründet.
  5. Das Bürgerbegehren konterkariere die Volksabstimmung. Zur Begründung der politischen Ablehnung wurde auch unzulässig behauptet, man sei an die Volksabstimmung gebunden, ein Bürgerbegehren wäre ihrgegenüber undemokratisch.[60]
  6. Rückbau (32 < 38): "Einzelmeinung eines besonders engagierten Gegners". Dabei kann die Frage, ob 32 < 38 ist, sicherlich nicht als "Einzelmeinung" diskreditiert werden.

Diese Fehler konnten nicht richtiggestellt werden, das rechtliche Gehör wurde nicht gewährt:

  1. Verweigerung des Rederechts für die Vertrauensleute. Per Mehrheitsbeschluss und am 01.07.2015 nur mit der Stimme des grünen OB Kuhn wurde das Rederecht für die Vertrauensleute abgelehnt.

Dagegen wurde auch im Gemeinderat der Rückbau erneut eingestanden, indem der Gutachter die S21-Kapazität von 32 Zügen ausdrücklich bestätigt:

  1. Prof. Kirchberg bestätigte im Gemeinderat noch einmal explizit die schon vom VGH festgestellte Kapazität und bestätigte damit den faktischen Rückbau (da 32 < 38).

Es folgten 2016 weitere Schritte, die in Zweifel setzen, inwieweit der Stuttgarter Gemeinderat Bürgerbeteiligung ernst meint:

  1. Im Februar 2016 erwies sich der vom Gemeinderat angekündigte freiwillige Faktencheck als nicht ehrlich gemeint.
  2. Die dann im Oktober/November 2016 durchgeführten Anhörungen in den S21-Ausschuss-Sondersitzungen verhängten dann zur S21-Leistungsfähigkeit einen "Maulkorb" (Montagsdemo-Rede Engelhardt).
  3. Die endgültige Ablehnung des 4. Bürgerbegehrens durch den Stuttgarter Gemeinderat am 08.12.2016 markiert den vorläufigen End- und Höhepunkt postfaktischer Politik zur S21-Leistungsfähigkeit (Pressemitteilung).


Erfahrungswerte und Quervergleiche: S21-Leistungsgrenze bei 32 Zügen

→ Siehe auch: Stuttgart 21/Stresstest/Plausibilisierung

Belegungsgrad

Der Belegungsgrad ist eine etablierte Bahnhofsplaner-Kennzahl und wurde auch von den Gutachtern der Planfeststellung Prof. Heimerl und Prof. Schwanhäußer für die Auslegungsleistung in der Planfeststellung eingesetzt. Der Belegungsgrad gibt an, zu welchem Zeitanteil die Bahnhofsstruktur belegt ist.[61] Ab 60 % Belegung gilt ein Knotenbahnhof laut den S21-Gutachtern als überlastet.

Belegungsgrad = (Zahl der Züge pro Spitzenstunde) × (mittl. Haltezeit + Abfertigungszeit u. Ein-/Ausfahrt)
(Anzahl der Bahnsteiggleise = 8) × 60 Min.
Züge / h Mittl. Haltez. Abf./Ein./Ausf. Beleg.grad Kommentar
Heimerl 1994 35 2 Min. 4:10 Min. 45 % "üblicher Rahmen"
Heimerl 1994 35 3 Min. 4:10 Min. 52 % "im oberen Bereich"
Schwanh. 2006 4,75/Gl. 2,3 Min. 4:10 Min. "um 50 %" "vergleichbare Bhfe"
Schwanh. 2009 40 2,57 Min. 4:10 Min. 56 % "voll ausgelastet"
Reinhart 07.11 49 3 Min. 4 Min. 71,5 % → unfahrbar
Stresstest nom. 49 4,3 Min. 4 Min. 84 %! → unfahrbar
Stresst. "DB kons." Summe Beleg.zeit: 5 h 49 Min. 73 %! → unfahrbar
Stresstest korr. 29 5,8 Min. 4 Min. 60 % realistische Grenze
Gegenüberstellung der Aussagen der Gutachter und Autoren zum Belegungsgrad und ihrer Anwendung auf den Stresstest, auch für den Fall, dass die 5 Züge der "echten" Doppelbelegungen aus der Rechnung herausgenommen werden. Aus den Angaben berechnete Werte sind hervorgehoben (Quellen siehe Text). Als realistische Grenze für S21 ergeben sich rund 29 Züge pro Stunde.

Prof. Heimerl hatte 1994 noch einen Belegungsgrad von 45 % als im "üblichen Rahmen" und ein Szenario, das 52 % liefert, als im "oberen Bereich einer üblichen Bahnsteiganlage" bezeichnet (Heimerl 1994 S. 36). Er bezeichnete die Entsprechnung von 50 % als "Erfahrungswert" für "Bahnanlagen". Auch Prof. Schwanhäußer hatte vor dem VGH 50 % Belegungsgrad in "vergleichbaren Durchgangsbahnhöfen" als Vergleichswert angeführt (VGH 2006 Rn. 59) und 2009 S21 mit 56 % Belegungsgrad als "voll ausgelastet" bezeichnet.[62] Diese Zahlen galten für Betriebsprogramme von 32 bis maximal 40 Zügen pro Stunde bei mittleren Haltezeiten zwischen 2 bis 2,6 Minuten. Noch vor Veröffentlichung des Stresstests wurde in einem Fachartikel für die 49 Züge des Stresstests unter der Prämisse von im Mittel 3 Minuten Haltezeit knapp 72 % Belegungsgrad ermittelt (Reinhart 07.11).[63] Dies liegt nahe an der in der Arbeit auch zitierten Grenze des Internationalen Eisenbahnverbands für die Überlastung von Strecken ab 75 % (UIC Code 406[64]). Stuttgart 21 ist aber ein Knotenbahnhof, der mehr Pufferzeit benötigt und für den laut Heimerl und Schwanhäußer nur rund 60 % Belegungsgrad zu akzeptieren wären. Außerdem wären entsprechend dem starken Fahrgastwechsel ähnlich etwa Köln oder Hannover 5,8 Minuten (Mittelw. aus Köln und Hannover) planmäßige Haltezeit anzusetzen.

Der Stresstest mit 49 Zügen in der Spitzenstunde weist immer noch zu geringe 4,3 Minuten Haltezeit aus, befindet sich damit aber im Belegungsgrad schon weit im unfahrbaren Bereich. In der nebenstehenden Tabelle werden die Gutachteraussagen zum Belegungsgrad und deren Anwendung auf den Stresstest gegenübergestellt.

Aus den Angaben der Gutachter ergeben sich in guter Übereinstimmung 4 Minuten 10 Sekunden als deren Annahme für die mittlere Zeit für Abfertigung, Ein- und Ausfahrt der Züge. Wird dieser Wert zugunsten von S21 mit nur 4 Minuten angesetzt, ergibt sich bei 4,3 Min. mittlerer Haltezeit nominell ein Belegungsgrad von 84 %. Tatsächlich weist Stuttgart 21 zahlreiche Doppelbelegungen auf, 13 mal in der Spitzenstunde hält ein Zug in der hinteren Position des Gleises, 11 mal liegt fahrplanmäßig eine echte Doppelbelegung vor, dass vorderer und hinterer Zug tatsächlich gleichzeitig im Gleis stehen oder fahren. Werden mit den genauen Daten für die Einfahrt und die Räumung der Züge der DB aus (DB 07.2014 S. 97 ff, siehe Dokumente) gerechnet, ergeben sich nach dem von der DB vorgeschlagenen "konservativen Annahmen" (DB 07.2014 S. 30) unfahrbare 73 % Belegungsgrad. Werden tatsächlich entsprechend der Vorgabe des schwedischen Eisenbahnverbandes[65] bzw. der Aussage von Schwanhäußer zur Vollauslastung ein Belegungsgrad von 60 % angenommen sowie die realistischeren 5,8 Minuten mittlere Haltezeit, ergeben sich umgekehrt nur noch 29 Züge pro Stunde als realistischer Kapazitätswert für Stuttgart 21.

Durchgangsbahnhöfe: Mittlere Haltezeit und Leistung. Hochbelastete Bahnhöfe liegen nahe der Grenze von 60 % Belegungsgrad, überlastete Bahnhöfe wie Köln darüber (rosa Quadrate). Die Leistungsfähigkeit nimmt mit der Haltezeit ab, worauf Prof. Heimerl hingewiesen hatte. Für Stuttgart 21 (rote Kreise) sind bei einer praxisnahen Haltezeit lediglich 32 Züge pro Stunde plausibel. (Auswertung C. Engelhardt, Datenstand zumeist 2013.)

Haltezeit und Leistungsfähigkeit

Mehr als 32 Züge pro Stunde sind auch aufgrund eines neuen Bahnhofsvergleichs, der die mittleren Haltezeiten einbezieht, absolut unplausibel. Die Abbildung rechts gibt einen Vergleich von Großbahnhöfen wieder, in dem die Bahnhofsleistung in Zügen pro Gleis und Stunde über der mittleren Haltezeit aufgetragen ist. Die Haltezeit ist für Durchgangsbahnhöfe auch laut Prof. Heimerl der wesentliche Hebel für die Leistungsfähigkeit (Heimerl 1994 S. 31). Die hochbelasteten Bahnhöfe versammeln sich an der Leistungsgrenze, die etwa bei dem Belegungsgrad von 60 % liegt (Annahme 4 Min. für Ein- und Ausfahrt sowie Abfertigung). Darüber liegen überlastete Bahnhöfe (rosa Quadrate) wie der stark überlastete Bahnhof Köln Hbf.

Für den Stresstest (rot) ist die Haltezeit zwar höher als in den früheren Szenarien für S21, aber insbesondere die Leistung der vermeintlich 49 Züge bei wirtschaftlich optimaler Betriebsqualität aufgrund zahlreicher Richtlinienverstöße überhöht. Sie liegt um rund 50 % über der Leistungsgrenze entsprechend einem Belegungsgrad von 60 %. Die Stresstest-Leistungsfähigkeit erscheint damit in der Realität nicht erreichbar. Rechnerisch erreicht der Stresstest einen Belegungsgrad von deutlich über 70 %, in jedem Fall ein "unfahrbarer" Wert (siehe zuvor).

In den frühen S21-Leistungsuntersuchungen (rot) waren unrealistisch kurze Haltezeiten angesetzt worden. Die Untersuchungen lagen dadurch theoretisch in einem fahrbaren Regime. Bei etwa 5,8 Min. Haltezeit als Mittelwert von Köln und Hannover sind für Stuttgart 21 nur weniger als 32 Züge möglich. Hier würde auch eine Korrektur der von Prof. Martin bei 1,6 Minuten Haltezeit von 51 Zügen auf nahe 42 Zügen korrigierten Kapazität von S21 bei einer realistischen Haltezeit zu liegen kommen. Es ist bisher weltweit kein Knoten-Bahnhof bekannt, der diese "Bahnhofs-Schallmauer" deutlich durchbricht (im Fern- und Regionalverkehr, ohne S-Bahnen).


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Summary

The multibillion Euro underground metropolitan central station "Stuttgart 21" shall replace the existing terminus station of the capital of Baden-Württemberg. It was justified by enabling strong growth in railway traffic. But according to all of the original expert reports from the approval process as well as standard methods for determination of train station capacity the new through station with 8 platform tracks appears to be limited to process far fewer trains as compared with today's terminus station which has 17 platform tracks. Officially a doubling of performance was promised and 114 million Euro of EU-funding of the project have been granted on the "condition" of doubling the station's capacity. Today 38.5 trains are processed during peak hour in the terminus station according to timetable; historically 45.5 trains per hour have been achieved before commuter traffic moved in part to the "S-Bahn". For Stuttgart 21 the original expert opinion stated a performance limit of 32.8 trains per hour and the layout operating program had a maximum of 32 trains per hour, for which a sufficient operating quality was determined. Also the pedestrian facilities have been laid out for the passengers from only 32 trains per peak hour. This capacity value fits well with the expectations from the level of occupation of the 8 tracks or when compared to similar existing or planned stations. Thus it appears, as if Stuttgart 21 will create a bottleneck on the Magistrale for Europe between Paris and Bratislava. Higher performance values as in the so-called " Stresstest" are reached only on paper due to flawed parameters.

Einzelnachweise

Für die im obigen Text nicht als Fußnote, sondern (in Klammern) angegebenen Referenzen siehe →  Dokumente.

  1. C. Engelhardt, "Das Wunder von Stuttgart 21", 07.12.2023 (pdf wikireal.org)
  2. C. Engelhardt, Positionspapier "Stuttgart 21: Der neue Regionalfahrplan ist nicht fahrbar, wie die Vorgängerpläne", 29.12.2022 (pdf wikireal.org)
  3. C. Engelhardt, "Stuttgart 21, Deutschlandtakt-Zielfahrplan 2030, Nebenverkehrszeit-Gleisbelegung im Vergleich", 09.02.2021 (pdf wikireal.org)
  4. C. Engelhardt, "Gleisbelegungen der Spitzenstunde im Vergleich", 19.02.2020 (pdf wikireal.org)
  5. 22.10.2019, C. Engelhardt, "Deutschland-Takt-Zielfahrplan mit Stuttgart 21 nicht fahrbar: Beleg für den Leistungsrückbau", 22.10.2019 (pdf wikireal.org)
    16.01.2020, C. Engelhardt, "Sind Starke Schiene und Deutschland-Takt mit Stuttgart 21 vereinbar? – Oder »das Wunder von Stuttgart«", 16.01.2020 (pdf wikireal.org)
  6. Gleispläne sowie die Innenansicht S21 mit den neuen Fluchttreppenhäusern von der DB AG aus dem Turmforum, Beispiel für eine Neugestaltung des Kopfbahnhofs: Entwurf Prof. Ostertag, Grafik proeleven.
  7. Quelle: Bundesbahndirektion Hamburg, "Abfahrt- und Ankunft-Pläne der Bahnhöfe, Sommer 1970, 31. Mai bis 26. September 1970"
  8. Prof. Schwanhäußers Dissertation, Lehrbüchern von Experten der DB AG und den Vorgaben der Internationalen Eisenbahn-Vereinigung. Die Spitzenstunde war die entscheidenden Bemessungsgröße in den Gutachten zu Stuttgart 21: Sie ist die "Dimensionierungsgröße" in der Bedarfsanalyse für Stuttgart 21 (ITP/VWI 1997 S. "4-70" ff) und den Leistungsuntersuchungen (Schwanhäußer 1997 S. 4, 40-42, 58, Durth-Roos 1998 S. 3-16, Martin 2005 S. 22 f, Durth-Roos 2009 S. 3-15), aber auch bspw. im Stresstest (Stresstest 2011 S. 2-14) bzw. den Leistungsuntersuchungen zum Filderbereich (Martin 2008 S. 3, TU Drsd. 2013 S. 7, 9). Darüber hinaus wurde auch ausdrücklich im Planfeststellungsbeschluss zu PFA 1.1 (PFB 1.1 S. 150) festgehalten, wie auch im Finanzierungsvertrag des Projekts vom 30.03.2009 (Anl. 3.2a Anh. 1.1 S. 5 Punkt 1.3.3), dass für die Bemessung der Infrastruktur die Spitzenstunde "maßgeblich" ist. Die Zugleistung in der Spitzenstunde gibt die Bahnhofskapazität wieder.
  9. 1997, "Das Projektmagazin / Herbst 1997", S. 4
  10. 22.11.2011, mvi.baden-wuerttemberg.de, "Kopfbahnhof könnte heute schon mehr Züge abwickeln als S 21"
  11. 12.11.2010, 4. Tag der Faktenschlichtung zu Stuttgart 21, 11:01 Uhr, Egon Hopfenzitz (stuttgart21.wikiwam.de): "Das Zählergebnis nach dieser Methode bedeutet nun, dass bei (um) zehn Minuten reduzierter Standzeit Stunde sieben jetzt 56 Züge, Stunde sechzehn 54 Züge bereit gestellt und abgefahren werden können."
  12. Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Stuttgart, "Amtlicher Taschenfahrplan für Württemberg- Hohenzollern nebst Fernverbindungen sowie Kraftwagenlinien der Reichsbahn, Sommerausgabe 1939, gültig vom 15. Mai bis 7. Oktober". Zusätzlich: Bildliche Bahnhofsfahrordnung "Gleisbelegungsplan Pbf Vormittag, 15. Mai 1939", siehe Anh. III
  13. 21.03.2011, gruene-bw.de, "Studie zeigt: Stuttgart 21 funktioniert nicht"
  14. a b 2002, DB Projekte Süd, "Das Projektmagazin", Frühjahr 2002, S. 5, "Weniger ist mehr Der neue Bahnhof kommt mit acht Gleisen aus, das ist halb so viel wie im bisherigen Kopfbahnhof. Dennoch wird damit eine deutliche Leistungssteigerung erzielt: Mehr als doppelt so viele Züge wie bisher können den neuen Durchgangsbahnhof anfahren."
  15. a b 1998, DBProjekt GmbH Stuttgart 21, "Stuttgart 21, Das Projektmagazin", Frühjahr 1998, S. 1: "… kann die Zahl der Ankünfte und Abfahrten in der Hauptverkehrszeit mehr als verdoppelt werden."
  16. a b 10.2007, DB Infrastruktur ProjektBau, "Neubauprojekt Stuttgart – Ulm, Fragen und Antworten zum neuen Verkehrskonzept für Stuttgart und die Region" (boa-bw.de, S. 4: "Stichwort Zukunftsfähigkeit: Der Durchgangsbahnhof wird schon bei seiner Eröffnung die doppelte Leistungsfähigkeit des heutigen Hauptbahnhofs haben." Die doppelte "Leistungsfähigkeit" bedeutet doppelte "Kapazität" also rund 100 Züge pro Stunde.
  17. 14.06.2014, Foto aus dem Stuttgart 21 Info-Pavillon in Ulm. Die Passage war noch am 04.03.2015 so zu sehen. Inzwischen wird die Ausstellung im Info-Pavillon überarbeitet
  18. 1995, "Das Synergiekonzept »Stuttgart 21« (pdf), S. 6, 10: +80 % im Regionalverkehr.
  19. 1995, Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Netz, Projekt "Stuttgart 21", Die Machbarkeitsstudie, (pdf mvi.baden-wuerttemberg.de). S. 12: "Der Platzverbrauch für den Kopfbahnhof ist immens, da die Anzahl der Gleise ungefähr doppelt so hoch ist wie bei einem Durchgangsbahnhof."
  20. 1999, Hans Dieterle, Sprecher S21-Planungsbüro: "das was wir bauen, in der Lage ist, weit mehr als das Doppelte des Verkehrs zu bewältigen (youtube.com). 2002 Frühjahr, Projektmagazin: "Mehr als doppelt so viel Züge wie bisher können den neuen Durchgangsbahnhof anfahren". Verschiedene weitere Broschüren, Presseinformationen und Auftritte von Bahn-Verantwortlichen.
  21. 22.02.2013: Im Turmforum ist noch zu lesen: "Die 8 Gleise des zukünftigen Durchgangsbahnhofs können mehr als doppelt so viel Züge bewältigen wie der derzeitige Hauptbahnhof mit seinen 16 Gleisen".
  22. 05.2007, DB Projektbau GmbH, "Neubauprojekt Stuttgart-Ulm" (bahnprojekt-stuttgart-ulm.de), S. 3: "Der neue Bahnhof: doppelt so leistungsstark mit Option zum Ausbau."
  23. 20.07.2007, Stuttgarter Zeitung, "Neue Verbindungen und eine zweite City": "... durch einen nur achtgleisigen aber flexibleren unterirdischen Durchgangsbahnhof ersetzt werden. Dessen Leistungsfähigkeit ist laut Bahn doppelt so hoch wie die des Kopfbahnhofs."
  24. 12.12.2008, Kommission der Europäischen Gemeinschaften, "Entscheidung über die Gewährung eines Zuschusses für eine Maßnahme bezüglich der Gewährung eines Gemeinschaftszuschusses für Vorhaben von gemeinsamem Interesse "Aus- und Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen einschl. Stuttgart 21” - 2007-DE-17200-P - auf dem Gebiet der transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-V) (ec.europa.eu).
  25. 1995, Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Netz, Projekt "Stuttgart 21", Die Machbarkeitsstudie, (pdf mvi.baden-wuerttemberg.de): "Der Platzverbrauch für den Kopfbahnhof ist immens, da die Anzahl der Gleise ungefähr doppelt so hoch ist wie bei einem Durchgangsbahnhof."
  26. 29.10.2010, 2. Tag der Faktenschlichtung, 10:56 Uhr, Dr. Volker Kefer (Stenogr. Prot. S. 19): "Man benötigt [im Durchgangsbahnhof ggü. dem Kopfbahnhof] aus den gerade dargestellten Modellen nur die Hälfte der Gleise, wegen der Aufteilung des Vorfeldes und weil grundsätzlich in Fahrtrichtung weitergefahren wird."
  27. 15.01.2011, stuttgarter-nachrichten.de, "Die Gegensätze sind nicht auszuräumen": "Es ist international unstrittig, dass ein Kopfbahnhof doppelt so viele Gleise braucht wie ein Durchgangsbahnhof."
  28. Bundestag, Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Öffentliche Anhörungen, "10.11.2010: Stuttgart 21 und Neubaustrecke Wendlingen-Ulm" (webarchiv.bundestag.de): Karlheinz Rößler, "Schriftliche Stellungnahme zu den Anträgen der Bundestagsfraktionen von SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bezüglich Stuttgart 21 und NBS Wendlingen - Ulm" (pdf webarchiv.bundestag.de), S. 5. Protokoll (pdf webarchiv.bundestag.de), S. 14.
  29. 25.10.2012, wikireal.org, C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Rückbau, Planrechtfertigung war nie gegeben".
    07.12.2013, wikireal.org, C. Engelhardt, E-Mail Anschreiben zum Positionspapier Finanzierungsvertrag.
    24.01.2013, stuttgarter-zeitung.de, "Brüsseler Eiertanz um den Tiefbahnhof".
    25.02.2013, stuttgarter-zeitung.de, "Zuschuss der EU zu Unrecht erhalten?".
  30. 25.03.2013, direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de, "Aussage, dass S21 »mehr als doppelt so viel Züge« wie der Kopfbhf. bewältigt, falsch?"
  31. 26.10.2016, Protokoll der Sitzung des Ausschuss "Stuttgart 21" des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart, Niederschrifts-Nummer 3, S. 9
  32. Gert Heister, Thorsten Schaer et al., "Eisenbahnbetriebstechnologie", Bahn Fachverlag, 2006, S. 271
  33. 04.07.2011, ZDF heutejournal "Bahnprojekt Stuttgart 21 im Stresstest" (youtube, Min. 2:19): "Aus dem Verhältnis dieser Verspätungen kann man dann ablesen, ob innerhalb dieses Untersuchungsbereiches Verspätung im Allgemeinen durchschnittlich abgebaut wird, dann haben wir eine gute Betriebsqualität. Wird dagegen die Verspätung innerhalb des Untersuchungsraumes größer, dann haben wir eine unbefriedigende Betriebsqualität."
  34. SMA und Partner AG, "Stellungnahme zu öffentlich formulierten Vorwürfen im Rahmen der Betriebsqualitätsüberprüfung Stuttgart 21", 15.12.2011
  35. 2009, Qualitätsflyer Verband Region Stuttgart
  36. 2011, Qualitätsflyer Verband Region Stuttgart (pdf region-stuttgart.org)
  37. Siehe auch: http://de.wikireal.org/wiki/Stuttgart_21/Stresstest/Interpretation#Verspätungsaufbau_durch_S21-Infrastruktur
  38. 29.07.2011, Stresstest-Präsentation, Stenografisches Protokoll, S. 84, Dr. Volker Kefer (pdf schlichtung- s21.de). 29.07.2011, Stresstest-Präsentation, 17:48, Dr. Volker Kefer (stuttgart21.wikiwam.de)
  39. Ursache ist die fälschliche Abbildung der Haltezeitverlängerungen durch den gleichnamigen Parameter in der Software RailSys, die von der DB AG bestätigt wurde (Stresst. Antw. 2012 S. 6). Diese Wahl erscheint naheliegend, sie ist jedoch methodisch falsch, da systematisch korrekt stattdessen der Parameter Abfahrtszeitverspätung hätte gewählt werden müssen. Durch die falsche Wahl werden Verspätungen abgebaut, bevor sie überhaupt in die Simulation eingebracht worden sind.
  40. 25.04.2013, SWR, Landesschau BW 21:45 Uhr (Video youtube)
  41. Email MVI an Engelhardt, 30.09.2013, 11:35 Uhr, "AW: Aktualisierte Fragensammlung zum Stresstest":
  42. Referenzen zum "größten technisch-wissenschaftlichen Betrugsfall der deutschen Industriegeschichte":
    17.11.2011, C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Schwerwiegende Verstöße gegen Bahn-Richtlinien im Stresstest" (wikireal.org) S. 6.
    17.11.2011, stuttgarter-zeitung.de, "Wissenschaftler werfen Bahn Trickserei vor".
    18.11.2011, schwaebische.de, (dpa) "Vorwürfe gegen Bahn wegen Verstößen bei S-21-Stresstest".
    27.12.2011, Beilage in der TAZ, "Projekt gegen Recht & Gesetz S21 wird kleiner als bestehender Kopfbahnhof" (bahn-fuer-alle.de) S. V.
    30.12.2011, Stuttgarter Zeitung (print) S. 16, "Projektgegner erneuern ihre Betrugsvorwürfe".
    25.10.2012, C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Rückbau, Planrechtfertigung war nie gegeben" (pdf wikireal.org) S. 5.
    25.10.2012, Stern 44/2012, S. 52-55, "Das falsche Versprechen" (de.scribd.com), S. 54. Siehe auch:
    24.10.2012, stern.de, "S21 weniger leistungsfähig als der alte Kopfbahnhof".
    26.10.2012, focus.de, "Experten stellen Stuttgart 21 vernichtendes Urteil aus".
    19.12.2012, Die Zeit Nr. 52 S. 33, "Den Bau sofort stoppen!" (zeit.de).
    21.12.2012, Manfred Niess et al. für das Klima- und Umweltbündnis Stuttgart an Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht (pdf wikireal.org), S. 3.
    14.02.2013, Stern 8/2013, S. 54-58, "Showdown" (pdf siegfried-busch.de), S. 58.
    24.06.2013, C. Engelhardt, "Ergänzende Stellungnahme" für den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg im Verfahren Az 5 S 1200/12 (wikireal.org), S. 17.
    11.07.2013, C. Engelhardt, Email an S21-Finanzierungspartner, "Stuttgart 21, Nachweis des Leistungsrückbaus für den VGH Baden-Württemberg auch durch internationale Fachleute" (wikireal.org).
    13.09.2013, C. Engelhardt, Einwendung im Planänderungsverfahren für das S21-Grundwassermanagement" (wikireal.org), S. 7.
    24.09.2013, C. Engelhardt, Antrag auf Rücknahme der Planfeststellung beim Eisenbahn-Bundesamt (pdf wikireal.org), S. 2.
    19.12.2013, C. Engelhardt, "Anhörungsverfahren im Planfeststellungsabschnitt (PFA) 1.3 - Einwendung: Kritik an der Leistungsfähigkeit des Gesamtprojekts" (pdf wikireal.org), S. 15 Punkt g.
    03.07.2014, WikiReal.org, Presseimitteilung "Mutloser VGH vertut die Chance auf Aufklärung" (wikireal.org), S. 1
    03.07.2014, stuttgarter-zeitung.de, "VGH weist zwei Klagen ab".
    05.08.2014, Spiegel 32/2014 S. 31, "Gefährliche Defizite" (magazin.spiegel.de).
    04.12.2014, tagblatt.de, Steinlach Bote, "Über Fehler und Widersprüche, Gutachter Christoph Engelhardt und das Bahnprojekt Stuttgart 21".
    30.03.2015, C. Engelhardt, Rede auf der Montagsdemo, "Kein weiteres Wegducken bei S21" (wikireal.org).
    28.04.2015, Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, "Einladung zur außerparlamentarischen Anhörung am 6. Mai: Wie BER, nur schlimmer!" (parkschuetzer.de).
    18.05.2015, C. Engelhardt, Rede auf der Montagsdemo, "Die Bahn ist nackt" (wikireal.org).
  43. 01.10.2013, bei-abriss-aufstand.de, "Tag der Deutschen Einheit: Flagge zeigen gegen Stuttgart 21", Flyer, gedruckt in der Auflage 100.000 Stück.
    04.2017, C. Engelhardt, "Stuttgart 21: Milliarden für einen Engpass!", Informationsbroschüre für die Mahnwache, 5. Aufl. (ingenieure22.de)
  44. 05.12.2012, direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de, "Warum klagt die DB AG nicht?" Siehe auch:
    29.11.2012, direktzu.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de, "Stuttgart 21: Nur für 32 Züge in der Spitzenstunde geplant? Der größte Betrugsfall?"
  45. Ingo A. Hansen, "Review of planning and capacity analysis for stations with multiple platforms – Case Stuttgart 21", Journal of Rail Transport Planning & Management 6, 2017, S. 313-330 (sciencedirect.com). Kostenloser Download möglich unter diesem Link, dort auf den Titel des Artikels klicken und dann oben "Download PDF" anklicken.
  46. Prof. Dr. Ing. Ingo Hansen bei der TU Delft: Homepage und Lebenslauf
  47. 06.04.2006, VGH Mannheim, Az 5 S 848/05, Urteil "Erfolglose Klage eines mit enteignungsrechtlicher Vorwirkung betroffenen Miteigentümers eines Grundstücks gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Umbau des Bahnknotens Stuttgart" (Randnummern nach landesrecht-bw.de)
  48. 03.07.2014, Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Az 5 S 2429/12, Urteil "Beeinträchtigung des Eigentums infolge eines bestandskräftigen Planfeststellungsbeschlusses als Nachteil für das Gemeinwohl" (Randnummern nach landesrecht-bw.de)
  49. C. Engelhardt, Einwendung für den BUND RV Stuttgart zu PFA 1.3, "Leistungskritik am Gesamtprojekt, fehlende Planrechtfertigung", 19.12.2013 (pdf wikireal.org)
  50. DB Netz (anonymer Autor), Stellungnahme des Vorhabenträgers zur "Kritik an der Leistungsfähigkeit des Gesamtprojekts", 100 Seiten, 24.07.2014 (pdf bahnprojekt-stuttgart-ulm.de)
  51. C. Engelhardt, "Nachforderungskatalog zur Stellungnahme des Vorhabensträgers", 29.09.2014 (pdf rp.baden-wuerttemberg.de)
  52. a b Regierungspräsidium Stuttgart, Erörterungstermin PFA 1.3, 07.10.2014, Stenografisches Protokoll, S. 147, 176
  53. C. M. Engelhardt, "Stuttgart 21: Ungenügende Leistungsfähigkeit nach Filder-Anhörung", Eisenbahn-Revue International (Deutschlandausgabe) 01/2015, Minirex-Verlag, S. 41-47 (pdf wikireal.org, kurz "ERI 01/2015")
  54. 08.10.2014, St.Z. (print), "Empörter Protest zum Erörterungsschluss" (pdf wikireal.org)
  55. DB Netz AG (anonymer Autor), "Stellungnahme des Vorhabenträgers zu den Anträgen des BUND im Rahmen des Erörterungsverfahrens im Planfeststellungsabschnitt 1.3 des Projekts Stuttgart 21", 14.08.2015, veröffentlicht gegenüber dem Regierungspräsidium Stuttgart am 02.09.2015 (pdf bahnprojekt-stuttgart-ulm.de, rp.baden-wuerttemberg.de)
  56. Es fehlen zwei Zeiten für das Ende der Belegung:
    RB 90001, Gleis 2, Abfahrt 7:08:10 Uhr, Ausfahrt (Ende der Belegung) um ?.??.?? Uhr?
    RE 80006-2, Gleis 3, Abfahrt 7:50:37 Uhr, Ausfahrt (Ende der Belegung) um ?.??.?? Uhr?
  57. Prof. Dr. Christian Kirchberg, "Gutachtliche Stellungnahme zur Zulässigkeit des Bürgerbegehrens IV (»Leistungsrückbau«) gegen »Stuttgart 21«", 24.06.2015 (pdf stuttgart.de)
  58. C. Engelhardt, Kritik am Kirchberg-Gutachten, "Fehlerhafte Entscheidungsgrundlage des Beschlusses des Stuttgarter Gemeinderats zur Zulässigkeit des 4. Bürgerbegehrens gegen Stuttgart 21", 28.07.2015 (pdf wikireal.org)
  59. C. Engelhardt, Kritik an Gemeinderatsentscheidung, "Fehlerhafte Entscheidungsgrundlage des Beschlusses des Stuttgarter Gemeinderats zur Zulässigkeit des 4. Bürgerbegehrens gegen Stuttgart 21 – Ergänzung: Unrichtige und unvollständige Angaben im Gemeinderat und in Beschlussvorlage und Bescheid der Stadt", 05.10.2015 (pdf wikireal.org)
  60. Z.B. die Diskussion im Stuttgarter Gemeinderat vor der Entscheidung, das 4. Bürgerbegehren gegen Stuttgart 21 (Leistungsrückbau) für unzulässig zu erklären: Stadtrat Stopper argumentierte, man würde mit dem Bürgerbegehren die Instrumente der direkten Demokratie missbrauchen, da zur Volksabstimmung die "Leistungsfähigkeit, quasi in exakt der gleichen Weise" Thema gewesen wäre, argumentierte Stopper (Prot. 01.07. S. 4), man versuche "wenige Monate nach der Volksabstimmung" ohne "neue Erkenntnisse" "die Volksabstimmung zu wiederholen", was "weder ehrlich noch besonders demokratisch" sei (Prot. 02.07. S. 3). Und Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte dazu, unabhängig von der Informationsbasis der Volksabstimmung könne man ihr Ergebnis nicht einfach "beiseiteschieben" (Prot. 01.07. S. 11), er habe sich als Oberbürgermeister "an die Volksabstimmung zu halten" (Prot. 02.07. S. 5).
  61. Siehe z.B. Jörn Pachl, "Systemtechnik des Schienenverkehrs", 2012, S. 142. Die dort gegebene Definition bezieht sich auf die Mindestzugfolgezeit, die für die Bahnhofsgleise der Summe aus mittlerer Haltezeit, Abfertigungszeit und den Zeiten für Ein- und Ausfahrt entspricht.
  62. 22.09.2009, Stuttgarter Zeitung (print), S. 17, "Cheflobbyist Hug im Kreuzfeuer der Kritik"
  63. Peter Reinhart, "Zwischen technischer Machbarkeit, Transparenz und Kundennutzen - Der "Stresstest" für das Projekt »Stuttgart 21«", in "Eisenbahn-Revue International" 7/2011, S. 358-361 (pdf spdnet.sozi.info)
  64. Internationaler Eisenbahnverband UIC (Hrsg.), "Capacity", UIC Code 406, 1st edition, 2004, S. 18 / Bl. 22 f (banportalen.banverket.se)
  65. Banverket: 1) Capacity for railway lines, August 6th 2007. 2) Banverket guidance for calculation – Appliance for socio-economic calculations in the railway sector, BVH 706, 2007 (schwedisch). Zitiert in: Alex Landex, "Capacity Statement for Railways", Annual Transport Conference at Aalborg University 2007, S. 6 (trafikdage.dk)