Stuttgart 21/Stresstest

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Dieser Artikel betrachtet die Prämissen, Durchführung und Dokumentation des sogenannten Stresstests zu Stuttgart 21. In einem weiteren Artikel wird das Audit der Schweizer Firma SMA zu diesem Stresstest separat betrachtet.

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Fragestellung: Führt der "Stresstest" den Nachweis der geforderten Leistung?

Dr. Heiner Geißler formulierte am 30.11.2010 die Forderung nach einem Stresstest zum Projekt Stuttgart 21 mit den folgenden Worten:

"Die Deutsche Bahn AG verpflichtet sich, einen Stresstest für den geplanten Bahnknoten Stuttgart 21 anhand einer Simulation durchzuführen. Sie muss dabei den Nachweis führen, dass ein Fahrplan mit 30 Prozent Leistungszuwachs in der Spitzenstunde mit guter Betriebsqualität möglich ist. Dabei müssen anerkannte Standards des Bahnverkehrs für Zugfolgen, Haltezeiten und Fahrzeiten zur Anwendung kommen."

Inwieweit diese Forderung des Schlichterspruchs mit dem von der Bahn vorgestellten Stresstest erfüllt wurde, soll zunächst anhand der Stichworte dieser Formulierung kritisch beleuchtet werden.

Stresstest

Ein Stresstest prüft erhöhte Belastungssituationen. Die von der Bahn vorgenommene Simulation berücksichtigt aber nur eine Zufallsverteilung von Verspätungen, mit wenig anspruchsvollen Verspätungswerten (siehe unten). Darüber hinaus gehende Stör- und Notfälle in Form von Signal- und Weichenstörungen, technischen Problemen von Zügen, Personenunfällen wurden nicht berücksichtigt. Insbesondere wurde nicht die durchaus häufiger zu erwartende Blockade eines Bahnsteiggleises (oder bei Personenunfällen häufig auch zwei) in dem nur acht Gleise umfassenden Tiefbahnhof simuliert.

Der Auditor des Stresstests, die Schweizer Firma SMA distanzierte sich ausdrücklich davon, die "betriebswissenschaftliche Simulation" als "Stresstest" zu bezeichnen[1]. Insofern steht aus Sicht des Auditors der Nachweis eines Stresstests noch aus.

Nachweis

Nachweis heißt, dass ein Beweis zu führen ist. Nichts geringeres wäre angemessen, wenn – wie in er Schlichtung geschehen – begründete Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Milliardeninvestition von Stuttgart 21 aufgekommen waren. Im üblichen Wirtschaftsgeschehen werden Nachweise durch Gutachten von Experten erbracht. Vielfach war insofern auch im Vorfeld des Stresstests von "Begutachtung" und den "Gutachtern" aus der Schweiz die Rede. Tatsächlich hat die Bahn offenbar bei der SMA nur ein "Audit" beauftragt. Audits prüfen je nach Gegenstand, ob zu untersuchende Prozesse die geltenden Anforderungen und Richtlinien erfüllen oder ob eine bestimmte Leistung erbracht wurde. Während Gutachten zur Urteilsfindung alle verfügbaren Informationen auch außerhalb des zu betrachtenden Unternehmens heranziehen, prüft ein Audit in der Regel nur Informationen, die er von dem Unternehmen erhält.

Tatsächlich lautet dann aber das Testat der SMA: [...]

Prämissen

Durchführung

Dokumentation

Material

Dokumente

Quellennachweis

  1. Werner Stohler, CEO von SMA, Stresstest-Präsentation 29.07.2011, 13:51 Uhr