Stuttgart 21/Stresstest/Regidisp-Simulation: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 31. Oktober 2011, 05:42 Uhr

An der Hochschule Ravensburg-Weingarten wurde eine unabhängige Stresstest-Simulation für Stuttgart 21 mit dem Simulationswerkzeug RegiDisp[1] durchgeführt.[2]

Vorgehen

Für das Untersuchungsgebiet muss ein aktueller Fahrplan (Soll-Fahrplan) vorliegen. In diesen werden verschiedene Störungen (Verspätungen, Gleissperrungen) eingebracht. Diese führen zu Konflikten die für die Betriebsdurchführung gelöst werden müssen. Meist geht es dabei darum, dass der selbe Gleisabschnitt zeitgleich von mehreren Zügen beansprucht wird. Die Konfliktlösung beinhaltet die Verzögerung eines oder mehrerer Züge, Gleiswechsel, Kreuzungsverlegungen oder außerplanmäßige Überholungen. Resultat der Konfliktlösung ist ein korrigierter Fahrplan, der Verspätungen u. ä. berücksichtigt (IST-Fahrplan). Die Lösungsermittlung erfolgt über eine A*-Suche[3] mit hoch entwickelter Heuristik. Da die Konflikte in der Regel auf mehr als eine Weise gelöst werden können, müssen die erhaltenen Lösungen mittels einer Kostenfunktion bewertet werden. Das wesentliche Maß hierfür ist die gewichtete Verspätungssumme. Hierzu wird für jeden Zug an jeder Betriebsstelle die Verspätung ermittelt und mit dem Gewicht der Betriebsstelle und des Zuges multipliziert. Die so erhaltenen Werte werden über alle Züge und Betriebsstellen aufaddiert. Ein kleinerer Wert steht in diesem Zusammenhang für eine bessere Konfliktlösung. Da letztlich pünktliche Reisende und nicht nur pünktliche Züge das Ziel des Bahnbetriebs sein müssen, fließen zusätzlich die durch die Konfliktlösung aufgegebenen Anschlüssse in die Bewertung ein. Hierzu werden verlorene Anschlüsse abhängig von ihrer Bedeutung (Zahl der betroffenen Reisenden, Taktdichte) in Zeitzuschläge umgerechnet und dem o. e. Wert zugeschlagen. Betriebliche und verkehliche Nachteile der Konfliktlösung ohne Verspätungsfolgen (z. B. Gleiswechsel ohne zeitliche Auswirkungen) gehen in die Bewertung nicht ein.

Simulationsgebiet

Das Simulationsgebiet ist durch die Betriebsstellen Kornwestheim, Zuffenhausen, Böblingen, Nürtingen, Wendlinger Kurve, Wendlingen, Plochingen, Waiblingen, bzw. durch die von diesen Betriebsstellen entgegen der Richtung nach Stuttgart Hbf ausgehenden Streckenabnschnitte begrenzt. Das gegenüber dem offiziellen S21 Stresstest verkleinerte Betrachtungsgebiet liefert weniger Konflikte und damit günstigere Ergebnisse.

Fahrplan- und Infrastrukturdaten

Die offiziellen Daten wurden bei der DBAG angefragt aber nicht zur Verfügung gestellt.

Fahrplan

Mangels anderer Informationen wurde der Fahrplan für 38 Züge pro Stunde aus der vereinfachten Kapazitätsberechnung von Bündnis 90 / Die Grünen mit geringen Änderungen verwendet. Die Zugfahrzeiten wurden auf der Basis von bekanntem Formelmaterial der Traktionsmechanik näherungsweise durch eigene Rechnung ermittelt.

Infrastrukturdaten

Aufnahme vor Ort Google Earth

Kompromisse

Ergebnisse

Begünstigende Faktoren

Folgende Faktoren liefern ein gegenüber der Realität günstigeres Ergebnis:

  • Deutlich kleineres Simulationsgebiet
  • Art der Fahrzeitenrechnung
  • Kein Güterverkehr, keine Lokzüge, keine rein betrieblichen Fahrten

Benachteiligende Faktoren

Folgende Faktoren führen zu eher schlechteren Ergebnissen als in der Realität

  • Keine Doppelbelegungen von Gleisen (derzeit in RegiDisp noch nicht darstellbar)

Einzelergebnisse

Hinweis

Zur Neutralisierung der o. e. Fehlerfaktoren wäre eine parallele Simulation von K20 oder K21 wünschenwert gewesen, was aus Kapazitätsgründen jedoch nicht geleistet werden konnte.

Einzelnachweise

  1. hs-weingarten.de, Beschreibung der Software RegiDisp
  2. 28.07.2011, schwaebische.de, "Entgleist: Experte hält S21-Stresstest für unsinnig"
  3. de.wikipedia.org, A*-Algorithmus